LEAN ON ME
Kapitel 17
By Kiddo
In Loving Memory Of Jonathan Brandis
"Gebrochene Herzen darf man nicht reparieren. Wer will denn schon wirklich vergessen?" – (Joseph Fiennes)
"I always will remember you by real good moments." - ("Real Good Moments" by Christian Wunderlich)
Disclaimer:
Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Moonshine für ihre Reviews.
Yury: Ich glaub es lag daran das es Straciatellaeis und nicht Schokolade war. An Schokoladeneis ist Lucas magen ja gewöhnt.
Moonshine: Ich finde es jetzt gar nicht so schlimm das Bridger Lucas auf die Krankenstation mitnimmt. Ich sehe das eher von einem anderen Blickwinkel aus, die beiden haben schließlich zusammen viel durchgemacht und so schnell werden die sicherlich keinen Schlaf finden. Aber auf der Krankenstation können sie sich dann zusammen noch einmal über alles Unterhalten und keiner ist völlig Allein mit seinen Gedanken.
Feedback und Reviews sind wie immer herzlich Willkommen.
Fünf Wochen später:
Captain Bridger saß alleine in seiner Kabine, lauschte einer alten CD und tätigte Logbucheinträge.
Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein!"
Luitenand Krieg betrat den Raum und steuerte auf den Captain zu, in der Hand hielt er ein kleineres Postpaket. "Das ist eben für Lucas mit der heutigen Post gekommen."
Nathan sah den Moral und Versorgungsoffizier irritiert an. "Und warum geben sie es ihm dann nicht?"
Benjamin streckte dem Captain das Päckchen entgegen. "Ich dachte es ist besser wenn sie das machen. Jedenfalls wenn sie es ihm überhaupt geben wollen."
Bridger nahm das kleine Paket und schaute auf den Absender: 'Norma's Bookshop'. Jetzt konnte er gut verstehen warum Krieg damit zu ihm gekommen war. "Danke, das war wirklich sehr taktvoll von ihnen."
Ben lächelte. "Ist doch Ehrensache. Für den kleinen tu ich doch fast alles." Der Luitenend schaute auf seine Uhr. "So, ich muss dann mal wieder. Tschüß."
Der Captain nickte. "Ja, Tschüß."
Nachdem Benjamin die Kabine verlassen hatte, betrachtete Nathan noch eine Weile lang das Päckchen das er in den Händen hielt.
Er ahnte was sich darinnen befand und er würde es dem Teenager auf jeden Fall geben. Direkt in der Woche nach der Geiselnahme hätte er dies wahrscheinlich noch nicht so problemlos machen können. Aber inzwischen waren Lucas und auch er selbst wieder in der Realität auf der seaQuest angekommen. In der Anfangszeit hatten sie beide schlecht geschlafen und Alpträume gehabt. Aber die ganze Crew hatte ihnen dabei geholfen das Geschehene zu verarbeiten, jeder auf seine eigene und ganz besondere Art und Weise.
Natürlich würde sie die Geiselnahme noch ihr Leben lang beeinflussen, aber die Frage war wie sie damit umgingen.
Was merkwürdigerweise auch geholfen hatte, war das Slaters Fall inzwischen vor Gericht verhandelt wurden war. Man füllte sich sicherer jetzt wo ihr Geiselnehmer im Gefängnis war und man wusste wie lang er dort auch bleiben würde.
Aber am aller meisten hatten die Gespräche zwischen dem Captain und dem Computergenie selbst geholfen. Sie hatten die beiden auch noch näher zu einander gebracht.
Bridger stand auf und verließ seine Kabine.
Schon als der Captain den Gang betrat in der Lucas Kabine lag, konnte er Rock Musik hören, Musik die eindeutig nur von dem Teenager kommen konnte. Je näher er der Kabine kam desto lauter wurde es.
Schnell war dem Captain der seaQuest klar, das es sein jüngstes Crewmitglied niemals hören würde wenn er anklopfte. Dementsprechend öffnete er einfach so die Tür, Lucas saß am Computer und hatte ihm den Rücken zugedreht. Damit er den Teenager nicht mit seinem plötzlichen auftauchen erschrak, betätigte er ein paar Mal den Lichtschalter neben der Tür.
Das Computergenie schaute kurz nach oben zu seiner Lampe und drehte sich dann mit seinem Stuhl zur Tür um. Ein lächeln huschte über sein Gesicht und er stellte die Musik auf Zimmerlautstärke. "Oh, hi Cap. Einen Moment bitte, ich sag nur schnell bye zu Wolfman." Der Teen drehte sich wieder zurück zu seinem Computer und seine Finger flogen ein paar Mal über die Tastatur.
Nathan setzte sich inzwischen auf den Bettrand des Blondschopfs.
Ungefähr eine halbe Minute später wandte sich Lucas dem Captain zu und schaute ihn fragend an.
Bridger blickte auf das Päckchen in seiner Hand. "Das ist heute für dich mit der Postlieferung angekommen." Er hielt es dem Teenager entgegen.
Das junge Genie nahm besagtes Paket entgegen. "Danke." Erst jetzt viel sein Blick auf den Absender. "Oh." Er schluckte einmal kurz.
"Soll ich hier bleiben?" Fragte der Captain.
Lucas schüttelte mit dem Kopf. "Nein danke, das schaff ich schon alleine. Außerdem weiß ich ja was darin ist."
Nathan lächelte dem Jungen aufmunternd zu. "Okay, wie du meinst. Wenn du deine Meinung doch noch änderst, weißt du ja wo du mich finden kannst." Bridger stand auf, in der Tür drehte er sich noch einmal um. "Kommst du nachher noch einmal vorbei?"
Der Blondschopf nickte. "Klar."
Als Lucas alleine war, stand er von seinem Stuhl auf, nahm einen Cutter und setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett. Eine Weile lang betrachtete er bloß das Päckchen das vor ihm lag. Dann nahm er den Cutter und öffnete es damit vorsichtig, schließlich wollte er den Inhalt darin nicht beschädigen. Behutsam hob er den Deckel, in dem Päckchen lag ein zusammengefalteter weißer Zettel und ein weiterer rechteckiger Gegenstand der in braunes Packpapier gewickelt war.
Der Teenager nahm den Zettel und faltete ihn auseinander, eine schnörkelige Schrift erschien.
Lieber Lucas,
ich hoffe dir und dem Captain geht es gut. Mir geht es inzwischen besser, ich habe mich nun doch dazu entschieden, meinen Laden nicht zu verkaufen. Es hängen einfach auch zu viele gute Erinnerungen daran. Mein kleiner Laden ist für mich mein Leben.
Seit wir uns bei der Gerichtsverhandlung zum letzten Mal gesehen haben, sind schon ein paar Tage vergangen. Als ich aber dieses Wochenende Inventur gemacht habe, musste ich an dich denken. Mir ist nämlich dabei das Buch "Der Ruf Des Delphins" von Elizabeth Webster in die Hände gefallen. Ich möchte dir das Buch schenken und hoffe, dass du es auch noch haben möchtest.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mir mal schreibst und erzählst wie es euch geht.
Grüß bitte deinen Captain und auch eure nette Ärztin mit der ich mich nach der Gerichtsverhandlung kurz unterhalten habe ganz herzlich von mir.
Norma
PS: Vor kurzem habe ich ein Zitat aus dem alten Film "Now and Than" gelesen. Es lautete:
"Things will happen in your life that you can't stop. But that's no reason to shut out the world."
Ich glaube es steckt viel Wahrheit darin. Genieße dein Leben und denk dran, es gibt immer jemanden der dir zu hört!
Lucas falltete den Brief zusammen. Er freute sich über das Buch und fand es schön das Miss Winterbotton an ihn gedacht hatte. Er würde ihr sobaldwie möglich eine Antwort schreiben.
Der Teenager nahm das Buch und wickelte das Packpapier ab.
Behutsam strich der Teenager über das Cover und schlug eine der ersten Seiten auf. Dort stand ein Gedicht. Ein lächeln huschte über sein Gesicht und seine blauen Augen leuchteten. Lucas hatte endlich wieder das Gefühlrichtig zu hause zu sein. Es war als ob er auf einer Reise gewesen war und nun heimkehrte.
Das Computergenie machte es sich gemütlich auf seinem Bett und begann zu lesen...
He who binds to himself a joy
Does the winged life destroy
But he who kisses the joy as it flies
Lives in eternity's sunrise.
William Blake
(Wer an sich eine Freunde bindet,
Zerstört das umherfliegende Leben;
Aber wer die Freude küßt, wenn sie fliegt,
Lebt im Sonnenaufgang der Ewigkeit.)
William Blake
ENDE
Written April 2004 – September 2004
