Kapitel 5:
Professor Black

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„Hast du dir schon mal gewünscht, etwas zu können, etwas... außergewöhnliches? Etwas, was nicht jeder kann?"fragte Sirius.

Während beide im Sonnenschein neben einem Brunnen im kühlen Gras saßen, beschloss Sirius, die Katze aus dem Sack zu lassen.

Harry runzelte die Stirn. „Ich kann schon etwas"

„Du kannst schon etwas?"

„Manchmal, wenn ich sehr müde bin, und Tante Petunia will, dass das Geschirr noch vor dem Abendessen gespült und eingeräumt wird, dann räumt es sich von selber ein."Harry wurde leicht rot. „Aber manche Sachen gehen dabei kaputt."

„Eher mehr"fügte er einen Moment später hinzu. „Nicht jeder kann das, oder? Ich meine, Dudley fällt immer in Ohnmacht, wenn das passiert."

Sirius war einen Moment geschockt. Er wusste, dass Harry öfter solche „Zauberei-Unfälle"passieren würden, seine Eltern waren immerhin mächtige Zauberer gewesen, aber er, Sirius, hatte nie wirklich darüber nachgedacht, was das bei den Muggeln auslösen könnte. „Das ist..... wirklich sehr gut, Harry."

Harry schaute ihn ungläubig an. Seine Tante war immer furchtbar wütend geworden, und er zweifelte sehr daran, dass das gut war. Onkel Vernon hatte ihn immer einen Verrückten genannt und noch ziemlich lange rumgeschrieen.

„Wenn du lernst, wie du es kontrollieren kannst, wird das Geschirr nicht mehr kaputt gehen."Erklärte ihm Sirius und verdrehte ein bisschen die Wahrheit, indem er die Erklärung über Zauberstäbe und über Magie ausließ. Das war zu kompliziert zum erklären. Er würde es an einem anderen Tag erklären, wenn Harry ihm mehr vertraute.

„Lernen?"

„Ja, lernen, Harry,"antwortete Sirius, „Siehst du diese Schule?"Er zeigte auf das Gebäude hinter ihm. „Dort wirst du das lernen."

„Verrücktes Zeug?"fragte Harry ahnungslos.

„Kein verrücktes Zeug,"sagte Sirius ernst. „Du bist kein Verrückter, wir sind beide keine. Wir haben die Fähigkeit zu zaubern."

„Zaubern..." wiederholte Harry.

„Hier habe ich gelernt, wie ich meine Magie kontrolliere und ich habe mein Wissen erweitert. Du wirst das auch lernen, Harry."

„Lerne ich, wie Gegenstände etwas selber machen?"

„Noch mehr, Harry,"bestätigte Sirius, „Du lernst noch viel mehr."

„Das wird lustig!"

„Das wird es!"Sirius lächelte. „Vertrau mir."

„Warst du ein Freund von meiner Mama?"

„Wir waren gute Freunde."Antwortete Sirius. „Auch dein Vater James war mein Freund. Wir waren immer zusammen. Diese Schule hat aus mir, deinen Eltern, Dumbledore, Snape und McGonagall große Zauberer und Hexen gemacht."

Harry hatte einen verträumten Gesichtsausdruck. „Wirklich?"

„Wirklich."

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Sirius hat ein Bad genommen, nachdem er Harry erklärt hatte, dass dieser nicht zu weit vom Krankenflügel weglaufen dürfte. Harry hatte genickt, doch sobald Sirius verschwunden war, schleichte sich Harry aus dem Krankenflügel und schaute durch das erstbeste Fenster, welches er finden konnte.

„Ich denke, du darfst hier nicht sein?"

Harry wirbelte herum und sah Professor Snape, welcher hinter ihm stand und ihn mit so einem eisigen Blick anschaute wie Onkel Vernon es immer getan hat. Harry zitterte ein wenig, als er sich daran erinnerte. Snape bemerkte das Zittern. „Es ist doch gar nicht so kalt."

„Es ist nicht kalt"sagte Harry und schaute wieder aus dem Fenster.

„Was ist so faszinierend bei diesem Ausblick?"spottete Snape.

„Was ist das?"fragte Harry statt einer Antwort, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.

Snape, der es nicht gewohnt war, dass jemand ihm nicht antwortete oder ihm bei einem Gespräch nicht in die Augen schaute, stockte erst einen Moment, bevor ee automatisch sagte: „Der Verbotene Wald".

„Warum heißt er so?"

„Weil er verboten ist."schnappte Snape.

Harry drehte sich langsam um und schaute zu Snape hoch. „Du wirkst netter wenn du nicht dauernd alle so anfährst."

Snape schnappte nach Luft. Normalerweise benutzte er seinen eisigen Ton immer, um Schülern Angst einzujagen, wenn sie etwas verbotenes taten. Nett sein? Er sammelte sich. „Wie bitte?"

„Du wirkst ne-"

„Ja, ja, ich hab dich gehört!"unterbrach ihn Snape. „Und das macht dir keine Angst?"

Harry drehte sich wieder zum Fenster um. „Ich habe schon schlimmeres erlebt."

Snape lehnte sich an die Wand neben dem Fenster. „Ich kann schlimmer sein."

Harry schaute wieder zu ihm hoch und starrte mit seinen smaragdgrünen Augen in Snapes'. „Okay."

„Ich bin viel, viel schlimmer."

„Wenn du es wärst, würdest du jetzt nicht hier stehen,"sagte Harry ohne aufzuschauen.

„Was?"

„Wenn ich meinen Onkel die Sachen gefragt oder geantwortet hätte, die ich eben mit dir beredet habe, würde ich sofort getadelt werden."

„Und du riskierst es mit mir zu reden, annehmend, dass ich dich nicht schimpfen werde?"

Harry stieß sich vom Fensterbrett ab. „Ich weiß, mit wem ich wie reden kann."In seinen Augen stand Selbstsicherheit.

„Verlockendes Schicksal?"

Harry drehte den Kopf zur Seite. „Nein, Sir. Ich kann mich auf meinen Instinkt verlassen."Damit verließ er Snape, welcher über die Worte nachdachte, und kehrte in den Krankenflügel zurück, um dort auf Sirius zu warten.

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"Ich fordere dass das umgehend geändert wird!"brüllte Snape fast. „Wie kann dieser... dieser... Holzkopf Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten!"

„Entschuldigung?" sagte Sirius beleidigt. „Ich bin ein voll ausgebildeter Zauberer, qualifiziert bei jeder Situation zu handeln, in der jemand in Gefa-"

„Das weiß ich!"fuhr ihn Snape an. „Ich habe mich vor ihm um diese Stelle beworben! Zählt das gar nicht?"

„Aber natürlich tut es das,"sagte Sirius süßlich. „wenn man qualifiziert ist."

„Ich bin auch qualifiziert, danke!"entgegnete Snape, der sich hintergangen fühlte.

„Aber, aber,"Dumbledore hob beide Hände, um die beiden verstummen zu lassen. „Ich habe großes Vertrauen in Sirius, er wird diese Position meistern, und für dich, Severus, bist du nicht glücklich mit deine jetzige Stelle?"

„Aber natürlich, er ist sehr Glücklich damit,"sagte Sirius, bevor Snape den Mund öffnen konnte. „Sehr glücklich mit Ahornwurzeln, Baldrian, Rosenblätter und dem ganzen Zeug. Diese Sachen sind für Traumlose Schlaftränke, oder?"

„Liebestränke, du Tölpel!"schnappte Snape.

„Siehst du!"rief Sirius, „Umfassende Kenntnisse über Zaubertränke. Fantastischer Experte für mächtige Zutaten, Meister der Zaubertränke!"

„Ich-"

„Der beste Lehrer in diesem Jahrhundert, exzellenter Zauberer, der Zaubertränke-Meister Severus Snape!"

„Naja, das hört sich-"

„Ja, dieser Job ist wie geschaffen für ihn. Nun, Schulleiter, sollten wir dich verlassen, damit du deiner Arbeit nachgehen kannst. Lass uns gehen, Severus."

Sirius steuerte Snape aus dem Raum und war heilfroh, dass Snape nichts sagte, bis die Tür zufiel. „Was zum Teufel ist gerade passiert?"

„Du hast verloren,"strahlte Sirius. „Man sieht sich!"

Und Sirius verließ ihn, um nach Harry zu schauen, während Snape sich für seine unbeschreibliche Dummheit am liebsten in den Hintern getreten hätte. „SIRIUS BLACK!"

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"Was ist Verteidigung?" fragte Harry ahnungslos, nachdem Sirius ihm von seinem neuen Job erzählt hatte und ihn durch die Klassenräume und seine Wohnung im Schloss geführt hatte. Nach einer langen Stunde bitten und betteln hatte Poppy ihm erlaubt, Harry in seiner neuen Behausung wohnen zu lassen. Somit war Harry aus dem Krankenflügel entlassen.

„Ein gerechter Kampf gegen das Böse."Antwortete Sirius ein bisschen dämlich.

Harry kicherte. Sirius hielt vor seiner Tür an.

„Sirius rocks!"sagte er.

Die Tür öffnete sich. Harry fing an zu lachen. „Ja, das ist richtig. Hier herrschen die Regeln von deinem Paten!"Sirius grinste, glücklich, Harry lachen zu sehen. Vorsichtig schob er seinen Patensohn in den Raum und schloss die Tür. Zwei große Betten standen in der linken Ecke des Zimmers, eine große Lampe in der Mitte. „Möchtest du das linke oder das rechte?"

„Ich darf das aussuchen?"fragte Harry.

„Wieso würde ich dich sonst fragen, mein kleiner Prinz?"entgegnete Sirius.

Harry bewegte sich langsam auf das Bett zu, welches von der Ecke entfernt war.

„Nicht das andere?" fragte Sirius.

„Nein, Es ist nah an der Wand."

„Hier gibt es keine Kriechviecher, Kleiner,"scherzte Sirius. „Keine Angst."

„Nein, Es ist nur... Mein Bett war früher auch an der Wand."

Sirius wusste nicht, was er daraufhin tun oder sagen sollte und er beschloss, das Gespräch zu ignorieren. Er hob Harry hoch und trug diesen ins Badezimmer. Dort setzte er ihn in der Badewanne ab. „Jetzt noch ein kurzes Bad, dann ist es Zeit ins Bett zu gehen, dalli dalli!"

Harry lächelte schwach zu Sirius und schloss dann die Badezimmertür. Bevor Sirius sich umdrehen konnte, hörte er ein Klopfen an der Wohnungstür. Er öffnete sie uns sah Professor McGonagall.

„Übermorgen ist Harrys Geburtstag!"wisperte sie.

„Ja," Sirius huschte aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich, damit Harry ja nichts von dem Gespräch mitbekam. Bloß kein Risiko eingehen.

„Ich habe darüber mit Dumbledore gesprochen und naturlich auch mit-" sie stoppte. „Severus."

„Hat er zugestimmt?"

„Oh, eher widerwillig, aber er hat zugestimmt."Minerva lächelte bei der Erinnerung an den entrüsteten Snape. „Er hat zugestimmt, auf Harry aufzupassen, während wir beide das Fest vorbereiten."

„Super!" Sirius grinste. "Also sehen wir uns morgen früh?"

„Ja," stimmte Minerva zu. „Severus passt auf Harry auch morgen früh auf."

„Okay," antwortete Sirius. „Wir sehen uns morgen."

„Wir sehen uns,"antwortete Minerva. Als Sirius wieder in sein Zimmer schlüpfte und die Tür schloss, konnte sich Minerva ein Lächeln nicht verkneifen. Der 31. Juli würde ein ganz besonderer Tag werden.

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Ü/N: Das nächste Kapitel ist wahnsinnig lang, deswegen wird es wahrscheinlich etwas länger dauern! Aber ich werde es bestimmt noch vor Schulanfang (14. September) ins Internet stellen.

Dankeschön an alle Reviewer!!

Yukarii, auxia, nina, Brchen, VamHex, Truemmerlotte, carika, Kissymouse, Dray, Kara,

ShadeFleece: Ja, das finde ich auch manchmal. Okay, in diesem Chap benimmt er sich schon älter, aber z.B. im letzten ist er extrem kindisch. Aber man muss bedenken, dass diese Story AU ist und er bei den Dursleys viel schlimmer behandelt wurde als im Buch, er wurde z.B. geschlagen und so.