36. Kapitel

Als die Drei wieder zu Hause ankamen, war es bereits spät am Abend. Amy schlug sofort vor, dass Abendessen zu machen, während Cole zu Dianne ging, um Danny abzuholen.

Kurze Zeit später saßen sie gemeinsam beim Abendbrot und Cole erzählte Amy noch einmal ausführlich, wie sie das Zimmer von Kirk Landon gefunden hatten. „Weißt du zufällig, ob er Erdnüsse mag?" fragte Cole grinsend.

„Nein." Amy schüttelte den Kopf. „Aber trotzdem hoffe ich, dass er wieder zu Bewusstsein kommt. Er war so ein netter Mann und ich will gar nicht daran denken, dass er jetzt als Zombie existiert." sie schauderte.

„Er wird sich schon melden." meinte Cole zuversichtlich.

„Ja, aber das hilft ihm auch nicht viel, schließlich ist er tot." erklärte Amy seufzend. „Was meint ihr, hat Morgan ihn getötet?"

„Ja, das nehme ich an." teilte Prue ihr mit. „Ich frage mich nur, wo er all die Zombies her hat, ohne, dass jemand sie vermisst hat."

„Die meisten waren sicher Leute, bei denen es nicht weiter aufgefallen ist, wenn sie verschwunden sind, so wie bei diesem Gärtner." überlegte Cole.

„Aber Adam lag etwas an ihm." meinte Amy nachdenklich. „Was meint ihr, ist Adam gestorben, weil er Morgans Machenschaften zu nah kam?"

Prue nickte. „Ich schätze das könnte der Grund sein Amy."

Den Rest des Abends war Amy sehr schweigsam und ging früh ins Bett. Kurz darauf, als Cole und Prue Danny ins Bett bringen wollten, stellte Cole überrascht fest, dass ein Zauberstab neben seinem Bett lag. „Was ist das denn?" wollte er verwundert wissen, doch bevor er den Stab zu fassen bekam, hatte Danny ihn sich schon begeistert genommen.

Prue grinste. „Dein Sohn ist ganz wild darauf." meinte sie und fügte spöttisch hinzu. „Woher er das wohl hat?"

„Also von meiner Seite der Familie jedenfalls nicht." teilte Cole ihr bestimmt mit. „Da gibt es keine Zauberer, nur Dämonen, also muss es eindeutig von euch kommen."

„Wie beruhigend. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet." erklärte Prue lächelnd und fügte gütig hinzu. „Aber ich überlasse dir die Freude, ihn Danny wieder wegzunehmen."

Cole zuckte mit den Schultern. „Meine leichteste Übung." meinte er zuversichtlich und wandte sich lächelnd an seinen Sohn. „Komm Danny, gib mir den Stab." meinte er, doch Danny umfasste ihn nur noch stärker. Mit einem zufriedenen Grinsen verließ Prue das Zimmer.

Nachdem Danny endlich ohne Zauberstab im Bett war, ging Cole wieder hinunter und setzte sich zu Prue ins Wohnzimmer. Sie blieben noch ein Weile wach, denn irgendwie wollte keiner von beiden den ersten Schritt machen. Obwohl es gar nicht ihre Art war, fiel es beiden schwer, denn so genau wussten sie noch nicht, wie sie mit ihrer neuen Beziehung umgehen sollten.

„Also wollen wir hochgehen?" fragte Prue schließlich.

„Ich dachte schon du würdest nie fragen." meinte Cole erleichtert und stand auf.

„Seit wann brauchst du eine Einladung?" wollte Prue leicht genervt wissen.

„Ich bin nie einfach so in dein Zimmer gekommen." stellte Cole klar.

Prue sah ihn spöttisch an. „Natürlich bist du das. Oder was war mit gestern?"

„Das zählt nicht, gestern habe ich mir um dich Sorgen gemacht." erklärte er.

Prue lächelte leicht und stand ebenfalls auf. „Also soll das jetzt bedeuten, dass ich dich jeden Abend fragen muss?"

Cole nickte. „Ja, es sei denn du willst mit mir in die Abstellkammer ziehen, oder du fragst mich, ob ich mit in dein Zimmer ziehe."

Prue sah ihn skeptisch an. „Das muss ich mir erst noch überlegen." meinte sie nachdenklich und nahm seine Hand. Zusammen gingen sie die Treppe hoch.

„Es wäre aber viel praktischer." meinte Cole, als sie ihr Zimmer betraten.

„Ja, aber ich weiß leider nicht, ob es uns gut tun würde, wenn hier überall deine Sachen herumliegen." erklärte Prue spöttisch, sie war noch nicht bereit, ihren privaten Bereich so einfach aufzugeben, schließlich hatte sie das noch nie wirklich getan.

Cole sah sich nachdenklich um und musste bei ihrer leichten Unordnung spöttisch lächeln. „Hm, ich finde hier liegt schon genug rum, da würden meine paar Sachen gar nicht auffallen."

Prue schüttelte den Kopf und kam näher auf ihn zu. „Natürlich würden sie das." meinte sie bestimmt. „Schließlich sind das alles hier meine Sachen und es ist meine Unordnung."

„Und gegen die hast du nichts einzuwenden?" fragte Cole interessiert und fuhr ihr nachdenklich mit einer Hand durch das Haar.

„Nein." Prue zuckte leicht mit den Schultern. „So bin ich nun mal, und wenn dich das stört..." sie ließ die Frage offen.

Cole grinste. „Kein Stück." erklärte er zufrieden.

„Das sollte es auch nicht." meinte Prue und legte ihre Hand um seinen Nacken, um sein Gesicht dichter zu sich heranzuziehen.

Cole umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, und bevor er seine Lippen sehnsüchtig auf ihre presste, murmelte er. „Ich hoffe wir sind jetzt endlich ungestört, in letzter Zeit hatten wir viel zu viele Unterbrechungen."

„Wem sagst du das. Aber heißt es nicht, es wird immer besser, je länger man wartet?" erklärte Prue zwischen ihren Küssen und zog ihn mit sich auf ihr Bett. Und hier gönnte sie sich etwas, was er ihr am Vormittag verboten hatte, mit einem boshaften Grinsen riss sie sein Hemd entzwei.

Als sie einige Zeit später erschöpft und zufrieden aneinandergeschmiegt auf Prues Bett lagen, spielte Cole gedankenverloren mit einer Haarlocke, die auf Prues Schulter lag. Er sah seiner Hand fasziniert dabei zu und meinte schließlich „Ich liebe dich Prue."

„Das will ich doch hoffen." antwortete sie mit einem zufriedenen Lächeln.

Cole lachte ungläubig und stützte sich auf seinen Arm auf, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Du bist unglaublich, im Gegensatz zu dir sage ich es wenigstens."

Prue drehte den Kopf zur Seite „Ich habe es gesagt." stellte sie klar.

„Nein, du hast gesagt 'ich schätze, mir geht es ähnlich'," berichtigte Cole sie.

Prue schüttelte leicht den Kopf. „Nein da irrst du dich, aber es ist ja nicht mein Problem, wenn du es nicht gehört hast." erklärte sie zufrieden und sah ihn eindringlich an. „Ich hab es dem Stein gesagt."

Cole beugte sich ein Stück vor. „Dem Stein?" fragte er amüsiert.

Doch bevor Prue antworten konnte, klingelte Cole's Handy. Die beiden sahen sich verwundert an.

„Meinst du, das ist schon Kirk Landon?" fragte Prue ungläubig und warf einen kurzen Blick auf ihren Wecker. „Um diese Zeit?"

Cole zuckte mit den Schultern und suchte zwischen seinen Sachen nach dem Telefon. „Keine Ahnung, aber das werden wir gleich wissen." meinte er und meldete sich.

Am anderen Ende hörte er erst nichts, doch dann wisperte eine leise Stimme. „Ich habe Ihre Nummer gefunden, aber ich ... ich..."

„Sind Sie Kirk Landon?" fragte Cole schnell.

„Ja, mein Gott, es ist so schrecklich. Ich kann mich wieder erinnern, was haben sie mir angetan?" die Stimme des Mannes überschlug sich.

„Seien sie ganz ruhig." versuchte Cole ihn zu beruhigen, obwohl das wahrscheinlich unmöglich war.

„Ganz ruhig?" fragte Prue lautlos, Cole hatte gut reden, der arme Kerl war ein Zombie. Kopfschüttelnd streckte sie ihre Hand nach dem Telefon aus.

Doch Cole wandte sich ab und hielt das Telefon weiterhin fest in der Hand. „Wo sind Sie jetzt?" fragte er nach.

„Im Lager, ich habe mich rausgeschlichen und das Telefon eines der Wächter gefunden." erklärte Landon. „Aber was soll ich jetzt tun, was soll ich jetzt nur tun?" fragte er verzweifelt.

„Keine Sorge, wir kümmern uns darum." teilte Cole ihm sofort mit. Zum Glück saß er mit dem Rücken zu Prue, denn ihr ungläubiger Blick durchbohrte ihn förmlich. „Werden Sie am nächsten Tag irgendwann abgeholt?"

„Ist morgen Samstag?" wollte Landon wissen und als Cole bejahte, fuhr er fort. „Da werden wir erst später zum Feld gebracht, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wo das genau ist." meinte er und erklärte dann mit zittriger Stimme. „Oh je, da kommt jemand, ich muss jetzt Schluss machen, sonst erwischen sie mich noch."

Abrupt endete das Gespräch und Cole sah nachdenklich auf den Hörer. „Was sollen sie schon mit ihm machen, er ist doch bereits tot." meinte er kopfschüttelnd und wandte sich dann an Prue.

„Warum hast du mir nicht den Hörer gegeben?" fragte sie wütend. „Ich hätte viel einfühlsamer mit ihm reden können."

„Hier ging es nicht darum, wer einfühlsamer ist." stellte Cole klar. „Der Kerl hatte nicht viel Zeit und die wollte ich nutzen."

Prue seufzte. „Na gut, und was hat er gesagt?"

„Er kann sich wieder erinnern und hat das Telefon eines Wächters entwendet, um uns anzurufen, doch dann musste er plötzlich wieder auflegen." erklärte Cole und sah sie dann triumphierend an. „Siehst du, das mit den Erdnüssen hat doch gut geklappt."

„Ja, ja schon gut." meinte Prue desinteressiert und versuchte nachzudenken. „Aber wie hilft uns das jetzt weiter?"

Cole zuckte mit den Schultern. „Er hat gesagt, dass er am Samstag zum Feld gebracht wird."

„Dann müssen wir den Wagen irgendwie stoppen und versuchen, Landon zu befreien und die anderen Zombies am besten gleich mit." beschloss Prue.

„Nur wie willst du das machen?" meinte Cole nachdenklich und blickte Prue an. „Vor allem darf Morgan nicht so schnell Wind davon bekommen, sonst deponiert er die Flaschen mit den Seelen der Zombies noch woanders. Es ist nicht auszuschließen, dass obwohl sie sich erinnern, er durch die eingeschlossenen Seelen noch irgendwie eine Art Macht über sie ausüben kann."

„Und ohne befreite Seelen finden sie nie ihre Ruhe." meinte Prue zustimmend.

„Ja, das auch." gab Cole zu. „Das Salz in den Nüssen gibt den Zombies nur ihr Bewusstsein zurück, Morgans Zauber ist damit nicht gebrochen."

Seufzend blickte Prue aus dem Fenster. „Dann hilft es alles nichts." entschied sie. „Wir müssen die Flaschen holen."

„Jetzt? Das kann doch nicht dein Ernst sein Prue." Cole sah sie verwundert an. „Du willst doch nicht mitten in der Nacht dahin, oder?" fragte er und zu seinem Bedauern wusste er eigentlich schon die Antwort.

„Weißt du, als ich gestern Nacht losgezogen bin, um dich zu retten, da hat es dich auch nicht gestört, dass es tiefnachts war." teilte Prue ihm mit.

„Das ist etwas anderes, da ging es um mich." Cole sah sie genervt an. „Aber für Zombies, ist das denn nötig?"

„Natürlich ist es das." erklärte Prue resolut. „Okay, ich frage Amy, ob sie bei Danny im Zimmer schläft und gebe ihr vorsichtshalber ein paar Flaschen mit Explosionsmittel für Dämonen." begann sie zu planen. „Wie du siehst, ist das Risiko durchaus kalkulierbar."

„Naja wenn du das sagst." meinte Cole sarkastisch und schüttelte resigniert den Kopf. „Aber habe ich eine andere Wahl? Also los, lass uns gehen." Er stand auf und hob seine Sachen vom Boden auf, doch als er an der Tür ankam, wurde er noch einmal aufgehalten.

„Cole, du hast dein Hemd vergessen." erinnerte Prue ihn lächelnd, noch hatte sie sich nicht damit abgefunden, dass außer ihren Sachen auch noch seine in ihrem Zimmer herumlagen.

Cole blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Habe ich nicht." meinte er mit einem breiten Grinsen. „Ich habe es hiergelassen, damit du die Knöpfe wieder annähen kannst." klärte er Prue auf und verschwand schleunigst im Badezimmer.

Prue sah ihm wütend hinterher. „Da kannst du lange warten." murmelte sie und ließ das Hemd auf einen der Sessel fallen. Aber warum sollte sie sich aufregen, ab Montag war Clara wieder da, die konnte sich darum kümmern. Zufrieden machte sie sich fertig und sagte schließlich Amy Bescheid, die schlaftrunken in Dannys Zimmer umzog.

Als Prue unten ankam, war Cole bereits fertig und wartet schon ungeduldig auf sie. „Wir müssen vorher noch irgendwo eine Art Metallschneider auftreiben." erklärte Prue entschlossen. „Auf keinen Fall wate ich noch einmal durch diesen matschigen Fluss."

„Hm, in der Garage liegt doch alles mögliche Zeug rum." überlegte Cole und sie verließen das Haus, um in der Garage Ausschau nach einem passenden Schneidegerät zu halten.

Schließlich entdeckte Prue einen alten Metallschneider, der zwar schon etwas angerostet aussah, aber sonst intakt zu sein schien. Und obwohl er ziemlich schwer war, entschied Prue, dass er seine Aufgabe sicher erledigen würde.

„Wenn du meinst." Cole zuckte mit den Achseln und hob ihn hoch. Zu seiner Verblüffung war er noch schwerer, als er vermutet hatte, und er musste ihn wieder absetzten.

Prue sah ihn skeptisch an. „Was ist, ist er dir etwa zu schwer?" fragte sie spöttisch.

Cole verzog keine Miene und hob das Schneidegerät erneut hoch. „Unsinn, wo denkst du hin Prue?" erklärte er lässig und trug das schwere Gerät zum Wagen, damit sie sich endlich auf den Weg hinaus auf's Land machen konnten.

„Langsam gewöhne ich mich noch daran, nachts unterwegs zu sein." meinte Prue nachdem sie eine Weile durch die nächtlichen Straßen gefahren waren, denn obwohl die Stadt nie zu schlafen schien und immer Horden von Touristen unterwegs waren, war es nicht annähernd so voll und so schwül wie am Tag.

„Das ist aber eher die Zeit von finsteren Gestalten." gab Cole zu bedenken.

„Hm, die sollen nur kommen." erklärte Prue unbeeindruckt. „Und außerdem gibt es davon auch tagsüber genug."

„Ja, aber der Vorteil ist, man kann sie sehen." meinte Cole während sie über einen ziemlich leeren Highway in die Dunkelheit fuhren.

Prue zuckte mit den Schultern. „Manchmal hilft einem da auch die Helligkeit nicht." erklärte sie und sah aus dem Fenster. „Ist es noch weit bis Bogalusa."

„Nein, wir müssten es bald erreicht haben." meinte Cole.

„Okay, gut, dann muss links gleich ein Feldweg abgehen." teilte Prue ihm mit und versuchte an ihm vorbei aus dem Fenster zu gucken.

„Hier sind mehrere Feldweg Prue." erklärte Cole skeptisch. „Bist du sicher, dass du auch den richtigen findest? Es ist stockfinster hier."

„Keine Sorge, ich erkenn' ihn schon." Ohne größere Schwierigkeiten fand Prue den Weg und kurze Zeit später fuhren sie den holperigen staubigen Feldweg entlang. „Wir müssen bis zum Ende des Waldgrundstücks fahren, aber auch nicht zu weit, sonst landen wir noch vor Belvas Eingangstor."

„Und das wollen wir doch nicht." meinte Cole lächelnd und parkte den Wagen schließlich versteckt unter ein paar Bäumen. Die beiden stiegen aus und sahen sich vorsichtig um. Nachdem die Scheinwerfer aus waren, war es war fast stockdunkel, noch nicht einmal der Mond schien, um ihnen den Weg zu weisen.

„Und du weißt wo wir hin müssen?" fragte Cole skeptisch.

Prue nickte trotz der Dunkelheit. „Sicher, immer geradeaus bis zum Zaun, komm lass uns gehen." Sie schaltete ihre Taschenlampe an und schirmte mit ihrer Hand den hellen Strahl ein wenig ab. Sie versuchte den Weg vor sich zu erkennen und ging langsam vorwärts, um an den Zaun von Belvas Grundstück zu kommen.

Cole folgte ihr in einer Hand hielt er seine Taschenlampe und in der anderen den alten Metallschneider, den er sich schließlich über die Schulter legte.

„Pass auf, dass du über keine Wurzel stolperst und mich mit dem Metallschneider erschlägst." meinte Prue, als sie Cole hinter sich leise fluchen hörte.

„Keine Sorge, da ersteche ich mich eher selbst." erklärte Cole ironisch und nahm den Metallschneider, der gerade an einem tiefhängenden Ast hängengeblieben war, wieder von der Schulter.

„Na wenn es sonst nichts ist." meinte Prue unbeeindruckt und ließ den Strahl ihrer Taschenlampe ein Stück geradeaus scheinen. „Aber daraus wird wohl nichts, da vorne ist schon der Zaun." forschen Schrittes ging sie darauf zu und erreichte den Maschendrahtzaun zu Belvas Grundstück. Sie leuchtete vorsichtig auf das andere Grundstück. „Bäume, Sträucher, wie ich erwartet hatte." seufzte sie. „Wir müssen noch ein Stück weiter, um einen einigermaßen freien Platz zu finden." erklärte sie.

„Ganz wie du willst." meinte Cole gelassen.

Kurz darauf blieb Prue stehen und Cole ließ den Metallschneider erleichtert auf den Boden fallen.

„Hier müsste es gehen." meinte Prue und leuchtete noch einmal auf das Nachbargrundstück. „Der Baum auf der anderen Seite gibt uns Platz, aber auch Schutz." Entschlossen wollte sie das Schneidegerät nehmen, aber Cole kam ihr zuvor.

„Ich mach das schon." meinte er resolut und nahm ihr den Metallschneider aus der Hand, um die einzelnen Drahtstäbe des Zauns zu durchschneiden.

Prue trat achselzuckend einen Schritt zurück und gab ihm mit ihrer Taschenlampe Licht. Nach ein paar Minuten hatte Cole ein breites Viereck in den Zaun geschnitten und nahm das Drahtgitter heraus. „Okay, und was nun?" fragte er.

„Wir müssen durch das Gestrüpp zum Kellerfenster, ich habe es offengelassen, und wenn wir Glück haben, dann hat Belva es noch nicht bemerkt." erklärte Prue und trat ohne zu Zögern durch die Öffnung im Zaun.

Cole folgte ihr und gemeinsam gingen sie an den Bäumen und Büschen vorbei auf das stockdunkle Haus zu. Es war unheimlich still und sie hörten nur ihre eigenen Schritte und die Äste, die sie zur Seite schoben.

Schließlich kamen sie in der Nähe des Hauses an und Prue hielt Ausschau nach dem Kellerfenster. „Hier ist es." erklärte sie und kniete sich nieder. Erleichtert stellte sie fest, dass es noch offen war, also schien Belva den Keller in der Zwischenzeit nicht betreten zu haben. Nachdenklich blickte sie zu Cole hoch, den sie in der Dunkelheit nicht erkennen kommte. „Das Fenster ist ziemlich eng, ich weiß nicht ob du hindurchpasst." meinte sie skeptisch.

„Und das fällt dir erst jetzt ein?" fragte Cole wütend und kniete sich neben sie. „Dann müssen wir eben einen anderen Weg finden."

„Unsinn. Ich werde in den Keller gehen und reiche dir die Flaschen hoch. So einfach ist das." erklärte sie entschieden und steckte ihre Beine durch das schmale Fenster.

„Prue, warte." Cole hielt sie am Arm fest. „Du weißt doch gar nicht, was dich darin erwartet." meinte er besorgt.

„Nichts, Belva weiß nicht, dass wir hier sind." erklärte sie optimistisch, im Grunde wollte sie auch nicht alleine in den dunklen Keller kriechen, aber sie hatte keine Wahl. „Ich schaffe das schon." versuchte sie ihn und sich selbst zu überzeugen.

„Na gut." Cole ließ zögerlich ihren Arm los und versuchte im Dunkeln zu erkennen, wie Prue sich durch das Fenster quetschte. Er lauschte angestrengt und hörte, wie sie auf dem Kellerboden landete.

„Merkwürdig." meinte Prues leise Stimme. „Wo ist denn die Statue?" fragte sie sich überrascht. Beunruhigt rückte Cole noch näher an das Fenster und versuchte hindurchzusehen, als er plötzlich einen erschreckten Schrei von Prue wahrnahm.

„Lass mich gefälligst los." schrie sie und kurz darauf schepperte es.

„Was ist los Prue?" fragte Cole alarmiert und leuchtete mit der Taschenlampe in den Raum. Erschrocken stellte er fest, dass Prue sich ihren verletzten Arm hielt, während ein Dämon zwischen einem zerbrochenen Regal auf dem Boden lag. Entschlossen bildete Cole einen Energieball und warf ihn auf den Dämon, der gerade dabei war aufzustehen.

Zu ihrer Genugtuung sah Prue, wie er verbrannte. „Er hat mich völlig überrascht und versucht mich mit einer Athame zu töten." erklärte sie wütend und ging auf das Messer zu, dass sie einige Meter entfernt auf den Boden geschleudert hatte, kurz bevor der Dämon an der Reihe gewesen war. „Er war nicht besonders stark und hat nur meinen Arm erwischt, aber...." bevor sie weiterreden konnte, ging die Kellertür auf und weitere Dämonen erschienen auf der Treppe.

„Duck dich!" rief Cole ihr vom Fenster aus zu und erledigte die beiden, bevor sie den Keller betreten konnten.

Prue sah nachdenklich zu, als ein weiterer Dämon mit einer Athame in der Hand direkt hinter ihr erschien. Entschlossen schleuderte sie ihn gegen die Wand und stach ihm das Messer in den Bauch. Leicht angeekelt zog sie es wieder hervor, es war voll mit einer eklig gräulichen Flüssigkeit, die auch noch den ganzen Boden und ihre Schuhe bedeckte. „Igitt, was sind das denn für Kreaturen?" fragte sie verwundert, als weitere Dämonen im Keller erschienen. Durch das Licht von Coles Taschenlampe und seine Energiebälle konnte sie einen kurzen Blick auf sie werfen. Sie waren nicht besonders groß und extrem hager, ihre Augen waren klein und strahlten eine Mischung aus Boshaftigkeit und Verzweiflung aus. Prue nahm das Messer fest in die Hand und hatte keine Probleme damit, auch diese Dämonen zu vernichten.

„Das sind Vultare, sogenannte Machtgeier." erklärte Cole angewidert, als er keinen weiteren Dämon mehr entdecken konnte. „Widerliche Kreaturen, sie sind so gut wie machtlos und verfügen über keine mächtigen Dämonenkräfte, darum fühlen sie sich von der dunklen Macht angezogen wie Motten vom Licht und tun alles, wenn auch nur die kleinste Chance besteht, dass sie einen Funken dieser Macht abbekommen könnten."

„Und Belva und ihr Sohn strömen wohl genug dunkle Macht aus." meinte Prue nachdenklich und verzog plötzlich schmerzvoll ihr Gesicht, ihre Armverletzung tat doch mehr weh, als ihr lieb war.

„Ist alles mit dir in Ordnung?" fragte Cole besorgt.

Prue nickte. „Es geht schon. Dieses Biest hat mich nur am Arm verletzt." erklärte sie und sah sich um. „Aber leider hat Belva uns bereits erwartet, denn hier ist alles verschwunden. Die Flaschen und die Donnersteine sind weg." erklärte sie und sah zum Fenster hinüber. „Und selbst die Schlangenstatue hat sie mitgenommen."

„Komm lieber raus da, wir sollten so schnell es geht von hier verschwinden." forderte Cole sie auf. „Wer weiß welche Überraschungen sie sonst noch für uns auf Lager hat. Diese harmlosen Machtgeier können nicht alles gewesen sein."

„Hm, wie es aussieht scheint uns Belva zu unterschätzen." meinte Prue nachdenklich. „Komm zu dem Fenster ein Stück weiter, es führt zum Flur." forderte sie ihn auf und ging auf die Treppe zu.

„Prue, warte. Wo willst du hin?" rief Cole ihr resigniert hinterher, aber sie verschwand aus dem Keller, ohne sich noch einmal umzudrehen. Seufzend erhob er sich und kämpfte sich durch die Büsche zum nächsten Fenster.

Prue hatte es bereits geöffnet und sah ihn auffordernd an. „Komm schon rein, hier ist es ruhig." erklärte sie entschlossen. „Ich lasse mir die Chance nicht entgehen, wenigstens ihr Haus zu durchsuchen."

Unwillig stieg Cole durch das Fenster. „Wie du bereits erkannt hast, hat Belva uns erwartet, also wird sie wohl kaum so dumm sein, hier etwas wichtiges zurück zu lassen."

Prue zuckte mit den Schultern. „Sie war doch schon dumm genug zu glauben, dass wir mit ihren jämmerlichen Machtgeiern nicht fertig werden." teilte sie ihm mit.

„Hm." Cole konnte nicht leugnen, dass er auch eine gewisse Neugier verspürte, Belvas Haus zu durchsuchen. „Und was ist mit deinem Arm?"wollte er vorher wissen und trat näher an sie heran.

Schnell drehte Prue sich um. „Es ist nichts, nur ein Kratzer, also kommst du jetzt?"

„Na gut schaden kann es nicht." meinte er schließlich und folgte Prue den Flur entlang.

Als sie am Ende ankamen, führte links eine schmale Treppe in das Obergeschoss, während es rechts in die Eingangshalle ging. Vorsichtig gingen sie die Halle und betraten zuerst eine ziemlich heruntergekommene Küche, die nicht danach aussah als würde sie oft benutzt. Nirgendwo stand etwas herum, das Geschirr war fein säuberlich in den Schränken verstaut und alle Töpfe und Pfannen standen ordnungsgemäß im Regal.

Prue und Cole sahen sich um und betraten schließlich wieder die Halle, um die anderen Zimmer zu untersuchen. Die meisten Räume wirkten gänzlich unbewohnt und die Möbel waren teilweise sogar mit Laken abgedeckt. Nur in einem Zimmer sah die abgenutzte Couch danach aus, als würde sie ab und zu benutzt werden und selbst ein alter Fernseher stand in der Ecke. Doch auch hier lagen keine Zeitschriften, Stifte oder sonstigen Gegenstände herum. Enttäuscht betraten sie wieder die Halle, um über die Treppe hinauf ins Obergeschoss zu gelangen.

„Ich nehme die Räume auf der linken Seite und du die rechten." schlug Prue vor, als sie oben im Korridor angekommen waren. „Dann geht es schneller."

Cole nickte und machte sich daran, das erste Zimmer zu betreten. Doch auch hier fand er erneut nur einen unbewohnten Raum vor. Er ließ seinen Blick über die abgedeckten Einrichtungsgegenstände streifen und verließ das Zimmer wieder, um das nächste zu betreten. Am Ende des Ganges hatte er endlich Glück. Er öffnete die Tür und betrat ein Schlafzimmer, das offensichtlich noch benutzt wurde. Cole betrat den Raum und sah sich interessiert um.

Derweil untersuchte Prue die Zimmer auf der entgegengesetzte Seite. Ein unbewohntes Zimmer folgte dem nächsten, bis sie schließlich zu einem altmodischen Badezimmer kam. Sie betrat den Raum und sah sich um. Ein Zahnbecher mit Zahnbürste lag auf der Ablage und ein Seifenspender befand sich beim Waschbecken. Neugierig öffnete Prue den Spiegelschrank über dem Waschbecken und fand zu ihrer Freude eine altmodische Verpackung mit Verbandszeug.

„Wenigstens etwas." meinte sie erfreut und ließ sich auf dem Klodeckel nieder, um ihren Arm zu verbinden. Der Kleber hielt nicht mehr besonders gut, und es gelang ihr einfach nicht, mit einer freien Hand den Verband einigermaßen fest anzulegen. Sie stöhnte genervt auf, als sie vom Flur plötzlich Cole hörte, der ihren Namen rief.

Nachdem Cole das Schlafzimmer durchsucht hatte, war er erneut auf den Flur getreten, um nach Prue zu sehen, doch er konnte sie nirgendwo entdecken.

„Hier!" ertönte es schließlich aus einem Zimmer. Cole ging darauf zu und öffnete die Tür. „Ach hier steckst du," meinte er und sah sich neugierig im Badezimmer um. „Hast du irgendetwas gefunden?" wollte er wissen, bevor er sah, womit sie beschäftigt war.

„Nein rein gar nichts." meinte Prue seufzend, während sie immer noch frustriert an ihrem Verband zerrte.

Mit einem Lächeln kniete Cole sich neben sie und nahm ihr das Verbandzeug aus der Hand. „Nicht so toll, wenn man nicht immer gleich seinen Wächter des Lichts rufen kann, was?" fragte er belustigt und befestigte den Verband an ihrem Arm.

„Von so einem Kratzer lasse ich mich nicht unterkriegen." erklärte Prue entschlossen und sah ihm fasziniert dabei zu, wie er ihren Verband gekonnt befestigte. „Eine Frage, wo hast du das gelernt?" wollte sie verwundert wissen.

„Sowas lernt man eben, wenn man nicht ständig den hilfreichen Leo rufen kann." erklärte er mit einem Achselzucken.

„Braucht man sowas etwa in der Unterwelt?" fragte Prue sarkastisch. „Kann ich mir schwer vorstellen."

„Glaub' es ruhig." meinte Cole gelassen.

Prue sah nachdenklich auf ihren Verband und blickte dann wieder Cole an. „Wer weiß." erklärte sie lächelnd. „Vielleicht entwickelst du dich ja wider Erwarten doch noch zu so etwas ähnlichem wie einem Traummann."

„Und ich dachte das wär ich schon längst." meinte Cole grinsend und stand wieder auf. „Komm, ich muss dir etwas zeigen." er hielt ihr die Hand hin und führte sie auf den Flur. Gemeinsam betraten sie das gegenüberliegende Zimmer.

Prue sah sich interessiert um. „Endlich mal ein bewohntes Zimmer." meinte sie überrascht und ging neugierig zum Kleiderschrank. „Belvas Schlafzimmer, nehme ich an."

Cole nickte und beobachtete Prue, die den leeren Schrank inspizierte. „All ihre Sachen sind weg." teilte er ihr mit und ging auf die Kommode zu. „Aber etwas hat sie hier komischerweise doch vergessen." er hielt Prue einen Haufen mit Goldreifen hin.

„Wo hast du die denn gefunden?" fragte Prue überrascht und nahm die Goldreifen in die Hand.

„In der Ritze von dem Sessel dort." erklärte er und zeigte auf einen alten Ohrensessel, auf dem eine zerschlissene Decke lag. „Ich würde eigentlich annehmen, dass Belva sorgfältiger auf ihren Schmuck achtet, denn billig waren die sicher nicht."

„Stimmt, aber sie ist halt steinreich." meinte Prue und betrachtete die Goldreifen nachdenklich, irgendwo hatte sie sie vor kurzen noch gesehen, überlegte sie und sah Cole dann unglücklich an. „Oder aber sie gehören Belva gar nicht."

„Könnte sein." meinte Cole und blickte sie fragend an. „Und hast du eine Ahnung, wem sie gehören?"

„Ich befürchte es." erklärte Prue und ließ sich auf dem Bett nieder. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Zadie gestern solche Armreifen getragen hat."

„Hm." nachdenklich setzte Cole sich erneut auf den Ohrensessel und untersuchte die Ritzen. „Vielleicht ist sie hier gewesen, hast du nicht gesagt, sie wollte ihre Schwester stoppen."

„Ja, aber sie wollte sich mit anderen Voodoopraktizierenden an einen geheimen Ort zurückziehen und das war bestimmt nicht Belvas Haus." erklärte Prue ruhig, doch sie hatte ein ganz flaues Gefühl im Magen, wenn Zadie bloß nichts geschehen war. „Was ist wenn Belva bereits wusste, dass ihre Schwester etwas gegen sie unternehmen wollte und vorher eingegriffen hat? In Zadies Haus wurde schließlich eingebrochen."

Cole zuckte mit den Schultern. „Vielleicht war das nur Tarnung dafür, dass sie verschwunden ist und die Einbrecher wollten eigentlich nur Zadie zu fassen kriegen, um sie zu Belva zu bringen." Überlegte Cole und bekam endlich einen weiteren Gegestand zu fassen. Er fühlte sich an wie ein Stück Pappe und Cole holte ihn vorsichtig hervor. „Madame Zadie - Voodoopriesterin - Hilfe in allen Lebenslagen." las Cole vor und sah sich die Visitenkarte genau an. „Hilfe ist unterstrichen." stellte er schließlich fest und blickte zu Prue hinüber.

„Also wenn Zadie tatsächlich hier war, dann hoffe ich nur, Belva ist nicht zu weit gegangen." meinte Prue nachdenklich.

„Darauf würde ich lieber nicht zählen." erklärte Cole zynisch.

„Selbst wenn Belva sich der dunklen Voodookunst zugewandt hat, dann ist Zadie immer noch ihre Schwester, Cole." versuchte Prue ihn und sich selbst zu überzeugen.

„Wenn man sich dem Bösen zuwendet, dann zählt selbst das nicht mehr." erklärte Cole und sah erneut auf die Visitenkarte. „Und ihrem Sohn ist jedes Mittel recht, um ans Ziel zu kommen."

„Laut Zadie würde sie für ihren Sohn alles tun." überlegte Prue. „Ich fürchte du könntest recht haben, aber ich will ganz einfach nicht glauben, dass sie ihr etwas getan hat."

Cole blickte immer noch auf das Wort 'Hilfe' auf der Karte, das mit einer lilafarbenen Flüssigkeit unterstrichen worden war. Nachdenklich stand er auf und nahm die Decke vom Ohrensessel. Zahlreiche lilafarbene Flecken kamen darunter zum Vorschein. „Wie es aussieht hat Belva sie in ihren kleinen Roboter verwandelt." meinte Cole wütend und sah Prue an. „Diese Flecke haben die gleiche Farbe, wie die Gifttinktur mit der Morgan mich in einen Zombie verwandeln wollte."

„Oh nein." frustriert sprang Prue auf und trat auf den Sessel zu. „Das darf einfach nicht wahr sein. Ich meine Zadie ist mächtig, vermutlich hat sie den Trank umgestoßen und sich selbst befreit."

„Möglich." erklärte Cole, doch es klang nicht so.

„Sei nicht gleich so pessimistisch, Zadie ist stark und ich will einfach nicht glauben, dass Belva sie in einen Zombie verwandelt hat." meinte Prue schließlich.

Nachdem sie nichts mehr entdecken konnten, verließen sie kurze Zeit später das Haus und kämpften sich zurück durch die Büsche zum Zaun. Als sie an der Öffnung ankamen, sah Prue sich noch einmal um. „Irgendwie glaube ich nicht, dass Belva uns erwartet hat." versuchte sie alles zusammenzufügen. „Sie wird gewusst haben, dass Zadie etwas gegen sie im Schilde führte und hat ihre anhänglichen Geierdämonen nur deshalb zurückgelassen."

„Denkst du, sie weiß, dass ich wieder frei bin?" wollte Cole wissen.

„Ich weiß nicht, auf alle Fälle hatte sie so viele Donnersteine, da fällt es sicher nicht weiter auf, wenn einer fehlt." erklärte Prue und stieg durch die Lücke im Zaun. „Außerdem hatte sie sie noch nicht einmal markiert. Keine Ahnung, wie sie da überhaupt den richtigen Stein aussuchen kann." meinte sie nachdenklich.

„Glaubst du das gelingt nur dir?" fragte Cole lächelnd und hob den Metallschneider vom Boden auf.

„Ich hab' es gefühlt Cole." klärte Prue ihn auf, während sie sich langsam wieder auf den Weg zurück zum Auto machten. „Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Belva besondere Gefühle für ihre eingesperrten Dämonen verspürt."

„Interessante Vorstellung, dass Belva auf einen der Dämonen steht." meinte Cole amüsiert und fügte nachdenklich hinzu. „Aber vielleicht spürt sie durch den Donnerstein auch ihre Kraft, ihre Macht."

„Oh, dann war sie bei dir sicher bitter enttäuscht von ihrem Fang." erklärte Prue grinsend und schloss das Auto auf.

„Tja sie und ihr widerwärtiger Sohn sollten sich lieber nicht zu früh freuen." meinte Cole unbeeindruckt, während er den Metallschneider im Wagen verstaute.

„Ich weiß, das weiß ich aus Erfahrung." erklärte Prue gelassen. „Man sollte dich nie unterschätzen, das könnte gefährlich werden."

Mit einem Grinsen sah Cole sie an. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben." teilte er ihr zufrieden mit.

Mit skeptischer Miene blickte Prue zurück. „Das sollte eigentlich gar kein Kompliment sein." stellte sie unmissverständlich klar.

„Nein?" fragte Cole überrascht und ging auf sie zu. „Ich meinte es aber so." erklärte er bestimmt.

„Wie schön, aber trotzdem ist es mir nicht gelungen, Zadie zu retten." meinte sie frustriert und drehte sich zum Wagen. „Verdammt!" entfuhr es ihr.

„Hey." Cole schlang von hinten die Arme um sie. „Du konntest nichts tun, Prue." erklärte er ruhig. „Zadie konnte selbst auf sich aufpassen."

Prue lehnte sich an ihn. „Wie es aussieht konnte sie das nicht." meinte sie enttäuscht. „Und dabei wollte ich all das gar nicht mehr, aber ich kann einfach nicht tatenlos zusehen, wenn Unschuldige leiden."

„Zombies?" fragte Cole leise.

„Sicher auch diese Untoten, schließlich haben sie niemandem etwas getan und ganz sicher nicht darum gebeten, von Morgan dazu gemacht zu werden." erklärte Prue.

„Wir werden Belva und ihren Sohn vernichten, ist doch unsere leichteste Aufgabe." meinte er aufmunternd.

„Du hast Recht." meinte Prue entschlossen, dankbar für seine körperliche und moralische Unterstützung. „Und ich bin ja nicht allein." teilte sie ihm erleichtert mit, sie drehte sich zur Seite und küsste ihn leicht.

„Nein, das bist du nicht." erklärte Cole und nahm sie fest in den Arm.

„Gut zu wissen." Prue lächelte zufrieden und löste sich dann widerwillig von ihm. „Wir müssen nach Hause, es ist nicht gut, Danny und Amy zu lange alleine zulassen."

Cole stimmte ihr zu und zusammen machten sie sich wieder auf den Weg in die Stadt und nach Hause.