7. Kapitel
Elladan war am späten Abend kurz hinausgegangen, er wollte noch ein wenig durch die Gärten Bruchtals wandern und über Serenas Unterricht nachdenken als Hufgeklapper seine Aufmerksamkeit erregte.
*Sie kommen aber sehr spät zurück* schoss es ihm durch den Kopf als er ihnen entgegen eilte. Schon wollte er ihnen schon eine anzügliche Begrüßung zurufen als er wie vom Donner gerührt stehen blieb. Da trabten zwar Asfaloth und Aditu aber von ihren Herren war keine Spur zu sehen. Er lief auf die beiden zu und erstarrte als er das Orkschwert an Aditus Sattel sah. Schnell löste er es und machte sich auf zu Elrond.
Elrond saß in seinem Zimmer und studierte einige Dokumente als ein völlig verstörter Elladan die Tür aufriss und hinein gestürmt kam.
„Vater schnell Glorfindel und Serena muss etwas passiert sein."
Er hielt dem völlig überraschten Herrn von Imladris ein Schwert hin. „Asfaloth und Serenas Pferd sind soeben zurückgekommen, ohne die beiden. Nur dies war an den Sattel gebunden. Wir sollten uns beeilen."
Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren stand Elrond auf und gemeinsam mit seinem Sohn machten sich auf den Weg zu den Ställen. Zwischendurch rief er einige Krieger zusammen die sie begleiten sollten.
Und nur wenige Momente später saßen sechs Elben hoch zu Ross und galoppierten hinter den beiden reiterlosen Tieren her.
Blut, rotes Blut. Es drückte gegen ihren Geist. Tod, es stank nach Tod um sie herum. Ihr Geist wollte sich verschließen. In die Tiefe tauchen, vergessen.
Nicht länger kämpfen müssen, einfach schlafen. Der Sog an ihrem Bewusstsein wurde stärker. Die Lider wurden schwer. Immer noch drückte das Blut. Einfach schlafen, nicht mehr dagegen ankämpfen, einfach in die Schwärze hinab gleiten.
„NEIN!!" sie riss sich aus den Klauen des Schlafes.
*Ich darf nicht einschlafen, solange die Wunde nicht blutet hat er noch eine Chance.*
Sie blickte auf den bewusstlosen Elbenfürst hinab. Seine Züge waren verkrampft und hatten jegliche Farbe verloren. Wirre Strähnen klebten an seiner schweißnassen Stirn. Sein Körper schien zu glühen. Serena fragte sich ob die Klinge vielleicht vergiftet gewesen war. Tiefe Sorge zeichnete ihr Gesicht als sie erneut versuchte ihren Geist beisammen zu halten. Der Druck des Blutes nahm zu.
Wieder streckte der Schlaf seine Krallen nach ihr aus und sie wusste lange würde sie nicht mehr widerstehen können. Sie fühlte wie das Blut wieder langsam aus der tiefen Wunde quoll.
Verzweifelt holte sie die letzen Reserven aus sich heraus, stoppte es erneut.
Ihr eigenes Blut rauschte laut in ihren Ohren, Schwindel erfasste sie. Nun war der Zeitpunkt gekommen, sie spürte wie die letzten Reste ihrer Kraft sie verließen.
„Es tut mir so leid Glorfindel. Ich habe mein Möglichstes getan."
Das letzte was sie wahrnahm war das Donnern von Hufen als die Dunkelheit sie umfasste.
Lange galoppierten sie hinter den beiden herrenlosen Tieren her. Tief in den Wald hinein. Sie brauchten ihre Pferde nicht zu Höchstleistungen anzutreiben. Diese schienen die Dringlichkeit ihrer Herren zu spüren und flogen geradezu durch das Unterholz.
Plötzlich merkte Elladan wie Asfaloth langsamer wurde und auch Aditu zügelte ihr Tempo. Die Hand hebend signalisierte er den Nachfolgenden dass sie kurz vor dem Ziel waren
.
Die Lichtung auf die sie stießen bot ein grausiges Bild. Überall Spuren eine Angriffs: Blut, Orkleichen und der Gestank des Todes.
Elrohir war der Erste der die beiden Vermissten erspähte. „Elrond! Schnell, dort drüben liegen sie." Noch bevor sein Ausruf verhallt war, war er vom Pferd gesprungen und eilte auf die beiden zu.
Serena lag auf Glorfindels Brust, beide waren bewegungslos. Angst erfasste den Elben und er beugte sich hinunter zu den Beiden. Ganz leise zwar, aber vorhanden, konnte er ihren Atem vernehmen.
Elrond war nun auch bei ihnen und untersuchte sie fachkundig „Serena scheint keine äußeren Verletzungen zu haben. Ich denke sie braucht nur Ruhe." Er erstarrte kurz als er Glorfindels Wunde sah „Los schnell, baut eine Trage. Wir müssen ihn so schnell wie möglich nach Imladris bringen."
Geschwind hatten die Krieger zusammen mit den Zwillingen eine Trage aufgebaut, auf die sie Glorfindel jetzt vorsichtig legten.
„Ich verstehe nur nicht wieso er nur so wenig Blut verloren hat bisher. Die Orks scheinen schon länger tot zu sein und er müsste schon längst verblutet sein"
Noch bevor Elrohir etwas zu seinem Bruder sagen konnte ergriff ihr Vater das Wort
„Ich denke ich weiß was ihn beschützt hat. Und nun sollten wir nicht länger grübeln sondern uns beeilen zurückzukehren. Ich nehme Serena zu mir aufs Pferd."
Als Serena erwachte lag sie auf einer weichen Couch in ihrem Zimmer. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte, aber die größte Erschöpfung war vergangen. Langsam blickte sie sich um und erkannte Elladan der am Fußende saß.
„Wie lange habe ich geschlafen? Und wie geht es Glorfindel?? Ist er in Sicherheit???"
Elladan musterte sie mit ernstem Gesicht, seine Augen waren getrübt.
„Wir haben euch letzte Nacht gefunden und nun neigt
sich der Tag wieder dem Ende entgegen. Zu Glorfindel kann ich dir nichts sagen,
Vater behandelt ihn seither und lässt niemanden hinein. Nur der Zauberer ist
bei ihm. Aber ich glaube es sieht nicht gut aus." Er sah wie ihr
Blick sich vor Schmerz verdunkelte, er wusste, dass sie sehr eng mit dem Elben
befreundet war und auch ihm tat es weh nicht zu wissen wie es ihm ging,
immerhin hatte er ihn und Elrohir mit aufgezogen. Auch war er eine große Stütze
gewesen als Celebrían nach Valinor segelte. Besonders für
ihren Vater.
„Die Klinge war vergiftet nicht war? Ich hatte es mir gedacht." Sie fasste seufzend einen Entschluss. Langsam stand sie auf, beugte sich zu ihrer Notebooktasche und nahm sie.
Elladan blinzelte und ihm stockte der Atem als er ihre nächsten Worte hörte
„Bring mich zu Glorfindel, mir ist egal was dein Vater sagt."
„Verzeih, aber ich darf dich nicht zu ihm geleiten. Vater hat mir strikte Anweisungen gegeben dass er nicht gestört zu werden wünscht."
Er sah wie sie die Augen schloss und tief Luft holte
„JETZT!"
Er konnte sich nicht gegen ihren Willen wehren und so führte er sie zu Glorfindels Gemach.
Zitternd folgte sie Elronds Sohn. Eigentlich hatte sie ihn nicht dazu zwingen wollen, zu groß jedoch war ihre Sorge um den geliebten Freund. Sie musste einfach wissen wie es ihm ging.
Ohne zu zögern betrat sie den Raum zu dem Elladan sie führte. Elrond und ein alter Mann in grauem Gewand blickten überrascht auf als sie die Tür aufriss.
*Aha das ist also Gandalf* ging es ihr kurz durch den Kopf. Beide starrten sie an, als sie das Wort ergriff:
"Entschuldigt mein plötzliches Eindringen, aber ich muss erfahren wie es ihm geht."
„Ich habe strickte Anweisungen erteilt, dass ich nicht gestört zu werden wünsche."
Ungerührt erwiderte sie Elronds Blick: „Elladan hatte keine Wahl als mich hierher zu führen. Und nun bitte ich Euch sagt mir wie ist es Glorfindel bestellt."
Nun sah er Tränen in ihre Augen treten. Die Maske war gefallen. Seufzend traten er und der Magier zur Seite. Serena ging an ihnen vorbei und starrte auf die Gestalt auf dem Bett. Es schien ihm eher schlechter zu gehen als auf der Lichtung. Die Wundränder hatten sich grünlich verfärbt und schienen den bewusstlosen Elben starke Schmerzen zu bereiten. Zudem schienen ihn Alpträume zu quälen. Serena konnte fühlen wie sehr sie ihn plagten. Wie sie nach ihren Gedanken griffen, ihre Gefühle zu überdecken drohten. Es kostete sie einige Mühe die unerwünschten Einflüsse zur Seite zu schieben.
„Seid ehrlich ich bitte Euch könnt ihr etwas für ihn tun?"
Nun ergriff der Zauberer das Wort.
„Wir tun unser Möglichstes, wir denken dass wir ihn zwar heilen können, aber nicht vollständig." Elrond blickte gequält zu ihr hinab, sie spürte wie sehr er sich grämte. „Wir werden ihn wohl nach Valinor schicken müssen, damit er wieder vollständig genesen kann"
„NEIN!!!" Ohne es zu bemerken hatte Serena sich schützend vor den Verwundeten gestellt, und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Die seelische Pein die durch ihren Körper raste war unvorstellbar. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie jemanden gefunden den sie einen wahren Freund nannte und nun sollte er ihr so schnell wieder entrissen werden. Sie wollte dies nicht glauben. Das durfte nicht geschehen.
Doch gab es etwas das sie tun konnte? Gab es eine Möglichkeit dieses Schicksal abzuwenden? Konnte sie es schaffen? Wild wirbelten die Gedanken umher, und ganz tief in ihr reifte ein Entschluss. Sie konnte es, dafür war sie ausgebildet!
Beide Unsterbliche sahen die Veränderung in ihren Augen. Ein Wissen und Vertrauen lag plötzlich darin, das sie niemals vermutet hätten. Langsam blickte sie von einem zum anderen.
„Euer Problem ist nicht die Wunde an sich, sondern das Gift? Gibt es eine Möglichkeit Glorfindel zu wecken?"
Elrond starrte sie entsetzt an. „Warum wollt ihr ihm dies antun?"
„Weil er zu stark sendet. Das was ich vorhabe kann ich nur tun wenn er bei Bewusstsein ist." Hilfe suchend blickte sie zu dem Zauberer der sie jedoch nur ungläubig musterte. Er war neugierig das spürte sie und auch dass er sehr viele Fragen stellen würde wenn sie fertig war.
„Es tut mir leid Serena, wir können Euch nicht helfen. Ich glaube nicht dass einer von uns wirklich ganz begreift was ihr vorhabt."
Elrond würde sie gewähren lassen. Sie hatte ihm Hoffnung gegeben, das spürte sie. Er wusste ja von ihren Fähigkeiten. Sie selbst war sich nur leider nicht so sicher ob ihr dies gelingen konnte. Seufzend beugte sich sie zu Glorfindel und legte all ihren Willen in ihre nächsten zwei Worte: „WACH AUF!!!!"
Wie vom Donner gerührt schlug der Elb die Lider auf. Goldene, vor Schmerz stumpfe Augen blickten in die ihren.
„Glorfindel hör mir genau zu. Ich werde versuchen das Gift zu neutralisieren, doch solange du so starke Alpträume sendest kann ich nicht genügend Konzentration aufbringen."
Sobald er wach war hatte er seinen Geist unter Kontrolle und Serena berührte den seinen kurz mit ihrem. Erstaunt blickte er sie an und entspannte sich als sie seine Schmerzzentren ausschaltete.
Tief Luft holend baute sie das Notebook auf. Ein kurzer Blick auf den Akku zeigte ihr dass es noch voll war. Sie hatte es ja auch nicht angerührt seit sie hier war. Ungeduldig schloss sie die Kopfhörer an und startete ihren Winamp. Sie brauchte nicht lange zu suchen und schon scholl die richtige Musik zum Arbeiten in ihre Ohren.
Die schockierten Blicke der anderen merkte sie schon nicht mehr als sie sich neben Glorfindel auf dem Bett niederließ.
Ganz tief ließ sie die Musik wirken bis ihre Gedanken frei waren von allen anderen Einflüssen. Nun tastet sie sich langsam mit ihrem Geist vor. Sie befühlte die Gewebeschichten und ging noch tiefer. Das Gift hatte einen ungesunden hellgrünlichen Schimmer vor ihrer Astralsicht. Und noch tiefer ging sie. Nun konnte sie die Atomstruktur wahrnehmen. Dies war die Ebene auf der sie am sichersten Arbeiten konnte. Voller Ruhe griff sie nach den Molekülen des Giftes und begann die Wasserstoffbrücken zu lösen. Es in einzelne Atome zu zerlegen, oder für den Körper ungefährliche Verbindungen. Auch wenn das Gift neutralisiert war hörte sie nicht auf, noch musste sich um die Wunde gekümmert werden. Zaghaft griff sie nach den Zellen und versuchte sie zu einer schnelleren Mitose anzuregen. Sie hatte vorher nur sehr selten mit lebendigem Gewebe gearbeitet, und wenn, dann waren es Viren oder Bakterien gewesen. So konnte sie nur hoffen, dass ihr Versuch von Erfolg gekrönt sein würde.
Gandalf und Elrond starrten sie schockiert an als Blind Guardians *Into the Storm* ihnen in den Ohren dröhnte. Elrond fragte sich ernsthaft wie sie sich bei diesen befremdlichen, disharmonischen Klängen überhaupt konzentrieren konnte. Doch sie schien ganz in Trance zu sein. Mit durchdringendem Blick sah sie auf Glorfindels Wunde, welcher zu schwach war um auch nur eine Reaktion zu zeigen.
Lange Zeit geschah gar nichts, und die beiden unsterblichen Heiler wurden unruhig, erst recht da *Nightfall on Middle Earth* nicht das geeignete Album war in der Gegenwart eines Elbenherrn. Bei *Noldor (Dead Winter Reigns)* keuchte er schockiert auf.
Sie warteten und warteten, bis endlich (So in etwa bei *The Eldar*) die Wunde begann eine gesündere Farbe anzunehmen. Kurz darauf (es fing gerade X-Japans *X* an, das nächste Lied nach der Nightfall) sahen sie wie die Wunde sich langsam aber sicher zu schließen begann.
Glorfindel Augen wurden wieder klarer und er sah erstaunt wie Serena nun ihren Blick hob und in anlächelte. Sie legte noch den Kopfhörer zur Seite und schaltete das Notebook aus, dann rollten ihre Augen nach hinten und sie brach neben Glorfindel auf dem Bett zusammen. Auch sein Blick verschleierte sich und er tauchte hinab in eine süße Bewusstlosigkeit.
Den beiden Unsterblichen hatten erleichtert aufgeatmet als sie sahen wie sich die Wunde sauber schloss, und als Serena die Musik endlich abstellte.
Gandalf sah seinen alten Freund lächeln und leise begaben sie sich aus dem Zimmer. Elladan und Elrohir warteten ganz aufgeregt an der Tür.
Ein Stein fiel ihnen vom Herzen, als sie vernahmen das Glorfindel gesunden würde.
AN: Es ist nicht alles so wie es scheint
nicht das Rena-chan
mir hier noch stärker wird als Rondy!!!!!!!! das geht
ja nicht
ansonsten... ich hoffe jeder kennt die Lieder warum Elrond den Text versteht.... naja.... öhm.... *grübel*.... dafür lass ich mir noch was einfallen
