Kapitel 9
Draußen ließ sie ihren Blick über die Umgebung wandern. Obwohl düstere Wolken einen Großteil des Sonnenlichts verschluckten, leuchteten die Häuser der Elben in strahlendem weiß. Bäume wiegten sich im aufkommenden Sturm und gelbe Blätter wirbelten durch die Luft.
Der Stall lag ein wenig abseits der anderen Häuser und Serena musste ein Stück laufen um ihn zu erreichen. Rasch bedankte sie sich bei Asfaloth und ging dann zu Aditu die sie freudig begrüßte.
„Hallo meine Schöne, ich wollte mich nur bedanken." Lächelnd schlang sie die Arme um den Hals des Pferdes und vergrub ihre Nase in dessen warmen Fell. Die Stute schien ihre innere Anspannung zu spüren, denn sie legte ihren Kopf auf ihre Schulter. Es war ihr Pendant zu einer Umarmung. Lange Zeit später löste Serena sich von dem Tier, gab ihr noch ein paar Äpfel und ging.
Der Wind hatte sich in der Zeit die sie im Stall verbracht hatte deutlich verstärkt und auch ohne Ihre Astralsicht war klar zu erkennen, dass es bald anfangen würde zu regnen.
Trotz des warmen Überwurfes war der Wind innerhalb kürzester Zeit durch ihre Kleidung gedrungen. Sich gegen die Böen stellend eilte Serena zurück zu Elronds Haus. Auch wenn sie nur die ersten Regentropfen abbekam war sie doch bis auf die Knochen durchgefroren als sie durch die großen Türen schritt. Sie begab sich in die um diese Zeit leere Küche, machte sich einen Tee und setze sich gemütlich ans Feuer.
Gerade hatte Glorfindel es geschafft sich alleine ins Bad zu schleppen als er merkte wie sein Knie nachgaben. Helle Lichtblitze tanzten vor seinen Augen, sein Atem ging stoßweise und er zitterte am ganzen Leib.
„Verdammt Glorfindel reiß dich zusammen." Murmelte er verärgert vor sich hin. Er hasste es auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Erneut sammelte er all seine Kraft und erhob sich, nur um wieder in sich zusammenzufallen als ein Klopfen ihn aus der Konzentration riss.
Wütend knurrte er ein herein, auch wenn er sich in einer unwürdigen Lage befand konnte er wenig daran ändern.
Überraschenderweise handelte es sich um Elrond und Gandalf die sein Zimmer betraten. Gandalf musste schmunzeln als er den Elben verdrießlich im Bad sitzen sah. Elronds Reaktion fiel praktischer aus, er fasste Glorfindel unter die Arme und half ihn zurück zum Bett.
„Wir wollten nur sehen wie es dir geht und einiges mit dir besprechen falls du erholt genug bist. Davon gehe ich nun aus." Nun musste auch Elrond schmunzeln, es hatte schon erheiternd gewirkt wie der stolze Ratgeber wie ein Häufchen Elend auf dem Boden gekauert hatte.
Glorfindel errötete leicht und Gandalf ergriff das Wort.
„Ich werde morgen wieder abreisen, da ich einigen beunruhigenden Vermutungen nachgehen muss, doch vorher würde ich gerne besprechen was wir mit Serena machen."
Unverständnis stand ihm ins Gesicht geschrieben als von seinem Bett aus zu den beiden Besuchern blickte. Angestrengt überlegte er auf was Gandalf wohl anspielte als ihm klar wurde worum es ging. „Wie meint ihr das? Ihre Gaben sind doch sicherlich von Vorteil. Ihr hättet sie mit den Pferden arbeiten sehen sollen, sie konnte sie fast so gut beruhigen wie ich."
Elrond lächelte „Das meinten wir nicht, natürlich sind ihre Gaben nützlich. Sie scheint sehr gut ausgebildet zu sein. Wir wollten sie fragen ob sie nicht in den Häusern der Heilung die anderen in denen ähnliche Gaben schlummern Ausbilden möchte. Nur vermuten wir, dass es am sinnvollsten wäre wenn du sie fragen würdest, dir vertraut sie am meisten."
Kurz dachte er über ihre Argumentation nach, bis er antwortete.
„Damit habt ihr sicherlich Recht, aber ich weiß nicht ob sie den Mut hat. Sie hat bisher sehr gelitten unter den Reaktionen anderer, und ich glaube auch nicht, dass alle Elben glücklich darüber wären von einem Mensch unterrichtet zu werden." Vor seinem inneren Auge sah er schon wie die anderen versuchten ihr Steine in den Weg zu legen, doch er würde sie unterstützen.
„Du hast natürlich Recht Glorfindel, dennoch denke ich es wäre sinnvoll sie als Lehrerin einzusetzen, es würde unseren vorurteilvollen, stolzen Elben sicherlich gut tun zu merken dass sie nicht die einzig *sensiblen* Lebewesen sind. Außerdem würden sie nützliches dabei lernen für die kommende Dunkelheit."
Dem hatte Glorfindel nichts mehr entgegen zu setzen und das Gespräch wandte sich anderen, dunkleren Themen zu.
Das Feuer führte seinen verführerischen, fast schon hypnotischen Tanz auf während Serena vor dem Kamin saß und den Tee trank. Ein bild zuckte durch ihr Bewusstsein aber zu schnell um es erkennen zu können.
Leicht verwirrt runzelte Serena die Stirn und versuchte sich das Bild erneut vor Augen zu führen. Ihr Blick verlor sich in den Flammen während sie langsam das Entsetzen beschlich, das Bewusstsein dass sie getötet hatte. Schuldgefühle quälten sie, Tränen traten in ihre Augen und rannen die Wangen hinab. Egal ob es ein Ork, ein Mensch oder ein anderes lebendes, denkendes Wesen war, sie hatte keine Recht gehabt ihm das Leben zu nehmen, so grausam zu nehmen.
Immer tiefer verstrickte sie sich in ihre Schuldgefühle und als die Tür schwungvoll geöffnet wurde vernahm sie es nicht.
Ihr Bewusstsein kehrte erst an die Oberfläche zurück als sie spürte wie eine kleine Hand auf ihrer Schulter ruhte und eine sanfte warme Stimme beruhigende Worte in ihr Ohr murmelte.
Erstaunt sah sie auf und blickte in die strahlend blauen Augen einer Elbenfrau die sich besorgt über sie gebeugt hatte.
Es dauerte eine Weile bis Serenas Gedanken klar genug waren um zu verstehen was zu ihr gesagt wurde
„Ist alles in Ordnung, eben als ich für das Abendessen die Kräuter hereinbrachte sah ich euch hier kauern. Kann ich Euch irgendwie behilflich sein?"
Scheu schüttelte Serena den Kopf, ihr war es unangenehm, dass sie so die Beherrschung verloren hatte und eine völlig Fremde sie fand.
„Nun gut, Ihr müsst es wissen." Serenas Gegenüber schien nicht damit zufrieden zu sein, dass sie die angebotene Hilfe zurückgewiesen hatte, zudem schien ihr noch etwas anderes auf der Zunge zu liegen. Lange starrte sie Serena, die sich immer unwohler fühlte, bis sie endlich ihre Hemmungen überwand:
„Seid ihr nicht das Menschenmädchen das Herrn Glorfindel heilte?" Serena zuckte zusammen, sie hatte gehofft, dass diese Nachricht sich nicht so schnell verbreiten würde. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte sprach die Unbekannte schon weiter.
„Ich bin ja so begeistert, ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass ein Mensch dazu fähig wäre. Aber trotzdem ich freue mich, dass der hohe Herr wieder auf den Beinen ist. Wie habt Ihr das geschafft? Ich selbst bin in den Häusern der Heilung hier in Bruchtal ausgebildet worden. Könnt Ihr mir das auch beibringen?" plapperte sie darauf los und Serena traute ihren Ohren nicht. Sie hatte noch nie erlebt, dass Elben derart gesprächig waren, aber noch viel mehr überraschte sie, dass die Frau von ihr lernen wollte und begeistert war. So etwas hatte sie in den 21 Jahren ihres Lebens noch nicht erlebt. Völlig sprachlos starrte sie ihr Gegenüber an.
Erst als ihr auffiel, dass die Andere sie schon geraume Zeit erwartungsvoll ansah begann sie selbst zu sprechen: „Ihr verwundert mich, fragt mich danach ob ich Euch etwas lehren könnte und nennt mir nicht einmal Euren Namen. Gerne würde ich mein Wissen weitergeben, aber ich habe es noch nie versucht, und ich glaube nicht, dass ich eine gute Lehrerin wäre, in mir ist eine Untugend der Menschen, die Ungeduld sehr stark."
Die Elbenfrau starrte Serena kurz an bis sie ihre Sprache wieder fand.
„Verzeiht dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Meine Mutter nannte mich Ilmaren, ich wurde nach Vardas Zofe benannt da die hohe Frau Celebrian schon vor meiner Geburt wünschte ich solle ihr zur Seite stehen. Leider lernte ich sie nie kennen, da sie bereits ein Jahr nach meiner Geburt gen Westen segelte. Oh und dass Ihr ungeduldig seid, das stört mich nicht, zur Not muss ich mich halt anstrengen. "
Es schien ihr als würde Ilmaren nie mehr aufhören zu reden sofern sie sie nicht stoppte, so unterbrach sie sie.
„Nun Ilmaren dann seid Ihr ja noch keine 550 Jahre alt, Ihr scheint mir recht jung für eine Angehörige des Geschlechts der Eldar zu sein. Aber um bei der Wahrheit zu bleiben ist es mir auch gänzlich unbekannt wie eine der Euren aufwächst." Zudem war Serena sich bewusst, dass sie diese junge Frau nicht würde loswerden können. Schweren Herzens fasst fällte sie eine Entscheidung.
„Auch ist mir nicht bekannt ob ich Euch ausbilden kann, aber das werden wir herausfinden. Was haltet ihr von folgendem Handel: Ich werde versuchen euch zu unterweisen, Ihr im Gegenzug werdet mir eine Freundin sein."
Auch wenn Serena im Allgemeinen nicht mit Frauen auskam mochte sie dieses quirlige Geschöpf.
Ilmaren schien begeistert zu sein und begann erneut mit einem Redeschwall.
„Oh Ihr glaubt ja nicht wie sehr ich mich freue. Natürlich schlage ich den Handel nicht aus.
Und wir Elben wachsen an Geist und Körper genauso schnell wie ihr, es wäre doch sehr gefährlich würde ein Elbenkind mehrere Jahrhunderte brauchen um erwachsen zu werden. Auch wenn wir erst mit siebzig Jahren offiziell als erwachsen gelten.
Und worum ich Euch noch bitten wollte, nennt mich einfach Maren, das ist kürzer und ich fühle mich damit am wohlsten, außerdem soll ich Euch eine Freundin sein, ist es so sicher am besten."
Schon spürte Serena wie sie langsam ihre Geduld verlor und überlegt sich ob sie nicht vielleicht doch einen Fehler gemacht hatte. Wie als hätte Ilmaren gespürt was in Serenas Kopf vorging wurde sie plötzlich still und ein wenig blass um die Nasenspitze.
*Wahrscheinlich hat sie es auch* schoss es dem Mädchen durch den Sinn.
Ja, ich habe es gespürt. Es tut mir leid das ich soviel rede, meine Lehrer haben auch schon gesagt es wäre zuviel, nur Herr Elrond hatte immer Geduld mit mir.
Serenas Augen weiteten sich als sie Ilmarens Antwort direkt in ihrem Geiste vernahm. Dann begann sie zu lachen, alle Anspannung von vor wenige Minuten war vorerst abgefallen.
„Damit wäre es ja geklärt, ich denke ich werde dich unterweisen können, und tu mir bitte den Gefallen und nenn mich einfach Rena, oder wenn es dir lieber ist bleib bei Serena. Doch bevor wir direkt damit anfangen können muss ich erst wissen wie viel du selbst über Zellstrukturen, Moleküle und Nervensysteme weißt."
Ilmarens Blick was deutlich zu entnehmen, dass sie nicht wusste was Serena meinte. So seufzte diese und wollte schon zu erklären anfangen als sie spürte wie etwas sich ihr näherte. Ängstlich wanderte ihr Blick nach oben.
Wütend zerrte er seinen Bruder an den Ohren durch das Haus, als ein markerschütternder Schrei durch die Gänge hallte.
Kurz wechselten die Zwillinge einen erstaunten Blick und eilten dann in dir Richtung aus der der Schrei kam. Vor der Küchentür hielten sie an - Elladan noch immer geführt von Elrohirs Hand - dann stürzten Beide in die Küche, bereit jeden zu beschützen und alles zu bekämpfen.
Das Bild das sich ihnen jedoch bot war ein völlig anderes als befürchtet.
Vor dem großen Backofen stand eine blonde Elbenmaid, die auf einen der Stühle am Fenster starrte. Als die Zwillinge ihren Blick auf den Stuhl richteten konnte sich keiner der beiden mehr halten, sie lachten dass ihnen die Bauchmuskeln schmerzten.
Serena rutschte immer tiefer in den Stuhl und über ihr hing eine kleine schwarze Spinne an einem Faden, die sich im tiefer hinab ließ. Wieder ernst wurden sie erst als sie Serena Gesicht wahrnahmen. Völlig blass war sie, und ihre Augen so weit aufgerissen dass das Weiße ober- und unterhalb der Pupille zu erkennen war.
Um sie zu erlösen ließ Elrohir seinen Bruder los und dieser ging zu der Spinne die schon gefährlich nahe über dem Bauch des Mädchens hing, nahm sie in die Hand und warf sie aus dem Fenster.
„Das war Rettung in letzter Sekunde, was meinst du Serena?" Er lächelte zu ihr herab. Nicht fähig zu antworten schaffte Serena es nur Elladan anzustarren, bis sie hinter sich ein Räuspern vernahmen. Elladan errötete, und seine Hand fuhr zu den leuchtend roten Ohrspitzen.
„Dass hatte ich fast vergessen, ich wollte mich für mein Benehmen dir gegenüber entschuldigen. Nachdem es mir zwei Elben verdeutlicht haben sehe ich ein, dass ich mich nicht gerecht verhalten habe."
Ilmaren konnte die Beiden nur anstarren, sie schien ihren Ohren nicht zu trauen als sich einer der Söhne Elronds bei dem Menschenmädchen entschuldigte. Sie war sprachlos. Ganz im Gegensatz zu besagtem Menschenmädchen.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich habe überreagiert. Jetzt im Nachhinein betrachtet komme ich mir sehr töricht vor. Wahrscheinlich liegen meine Nerven nur etwas blank. Die letzen Tage waren einfach sehr anstrengend für mich. Gib mir etwas Zeit mein Gleichgewicht wieder zu finden. Und Danke das du die Spinne beseitigt hast… Ich hasse diese Viecher."
Nun mussten die drei Elben lachen und selbst Elrohir schien sich zu entspannen. Er wandte sich an die junge Elbenfrau.
„Ilmaren, schön dich zu sehen, ich hörte du und dein Bruder werden uns begleiten?"
„Ja, mir sind diesen Sommer ein paar Kräuter vertrocknet und ich möchte auf dem Markt schauen ob ein paar Setzlinge angeboten werden. Und du kennst ja Lindir, er würde mich nie alleine länger weglassen. Sag was habt ihr denn vor? Es ist doch eher selten dass die Söhne Elronds sich auf den Markt unter Normalsterbliche begeben", antwortete sie ihm augenzwinkernd.
„Wie jedes Jahr muss doch einer Vaters Tränke und Salben verkaufen, außerdem hatten wir dieses Jahr eine gute Ernte. Und Leder brauchen wir noch." Lächelnd nahm Elladan sich eine Tasse Tee, setze sich auf einen der Stühle zu Elrohir, dem er auch eine Tasse hinstellte, und begann ein oberflächliches Gespräch mit Ilmaren, bis Serena sich räusperte. Drei Paar Elbenaugen richteten sich auf sie.
„Lange habe ich nachgedacht. Es gibt etwas um das ich euch beide bitte. Könnten wir häufiger kämpfen üben? Mein geringes Können hat nichts genutzt. Ich möchte nicht noch einmal gezwungen sein diese Kräfte gegen ein fühlendes Wesen richten zu müssen. Es belastet mich zu tief." Vor Schmerz umwölkte Augen blickten bittend zu den Zwillingen, die ihr dies nicht Abschlagen konnten.
Schweigend und deutlich bedrückt erhob sie sich, bereitete ein Tablett mit Tee und Keksen zu und verließ mit den Worten sie wolle nach ihrem Patienten sehen, dass er auch kräftig genug sei für die Strapazen des Marktes, die Küche.
Mit vollen Händen an eine Tür zu klopfen ist nicht unbedingt das einfachste der Welt, aber wozu hat man seine Füße. Diese jedoch dann auch noch zu öffnen übersteigt die Möglichkeiten der Meisten. Serena war trotzdem nicht gewillt aufzugeben.
Da es sich um einen Türknauf handelte fiel die Möglichkeit die Klinke mit dem Ellenbogen herunter zu drücken aus. Sonderlich schwierig ist es nicht auf einem Bein zu balancieren, versucht man aber gleichzeitig ein Tablett zu halten und mit dem anderen Fuß einen Knauf zu drehen sieht die Sache schon ganz anders aus. Erst recht wenn man nicht größer als einen Meter fünfundfünfzig ist. Jeder Elb der vorbeigekommen wäre hätte ihr den Rat erteilt einfach das Tablett abzustellen und dann die Tür zu öffnen, da jedoch kein Elb weit und breit zu sehen war dauerte es eine Weile bis sie selbst auf diese Idee kam.
Glorfindel war schon wieder erwacht als es an der Tür klopfte, und auch bereit wieder eine Weile wach zu bleiben, auch wenn er nicht aufstehen und öffnen konnte. So wartete er geduldig bis sich die Tür einen spaltbreit auf schob und er auf ein Hinterteil starrte das in die Luft gehoben war, da sich die Inhaberin gerade bückte.
Er musste schmunzeln, da er jetzt verstand welche Bedeutung die seltsamen Geräusche von der anderen Seite der Tür gehabt hatten.
Als sich Serena jedoch zu ihm umdrehte wurde er sofort wieder ernst, sie hatte die Stirn gerunzelt und schien nicht bester Laune zu sein.
Die Welle von Ärger die er wahrnahm als sich ihre Blicke trafen bestätigte seinen Verdacht. Es war aber nicht das erste Mal, dass er sie in solcher Stimmung erlebte, und er wusste, dass sie, wenn sie sich erstmal ausgetobt hatte, schnell wieder zur Ruhe kam.
Wie als hätte sie seine Gedanken gelesen sackten ihre Schultern herab und sie ergriff das Wort:
„Ach ich ärgere mich über mich selbst, ich muss wirklich geistig nicht sonderlich klar sein um so lange zu brauchen um eine Tür zu öffnen." Sachte stellte sie das Tablett auf den kleinen Tisch neben seinem Bett, und ließ sich auf die Kante fallen. „Hier, ich habe dir etwas zu trinken mitgebracht. Und auch ein paar Kekse."
Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen als sie beobachtete wie der Elb sich über das Essen hermachte. Im Geiste zog sie Vergleiche mit einer Meute hungriger Wölfe.
Unbewusst musste sie das Bild des Wolfsrudels in Glorfindels Gedanken projeziert haben, denn dieser sah auf, und errötete bis hin zu seinen Ohrspitzen.
Als sie jedoch zu Lachen anfing schien er sich wieder zu fangen, denn er schnappte sie sich, sie hatte sich zu nah zu ihm gesetzt, hielt sie mit einem erstaunlich festen Griff und begann sie durchzukitzeln.
Während einer kurzen Verschnaufpause fragte sie ihn woher er die Kraft nahm, woraufhin er ihr versicherte, dass er sich zumindest in einer sitzenden Haltung wieder einigermaßen wohl fühlte. Sein keuchender Atem strafte seine Worte Lügen und Serena musste erneut lachen, was nicht ohne Folgen blieb.
Wie auf ein Stichwort hin wurden beide einige Zeit später wieder ernst und erneut zeichnete sich auf Serenas Gesicht der Horror der letzen Tage ab. Behutsam nahm Glorfindel ihre Hand in seine, und instinktiv fand er die richtigen Worte.
„Ich hatte noch keine Gelegenheit dir wirklich zu danken, ohne dich würde ich jetzt nicht mehr hier sein." sanft hielt er ihre Hände, sie waren so winzig und zitterten fürchterlich. „Jeder von uns hat gelitten an dem Tag als er das erste Mal getötet hat, nie ist es leicht, aber du wirst lernen damit zu leben. Es ist nicht so, dass ich traurig darüber bin, dass du einen von ihnen getötet hast, von mir aus hätten es auch alle sein können, denn du weißt wenn du sie nicht vertrieben hättest hätten sie uns entweder abgeschlachtet und zum Abendessen zubereitet, oder zu Tode gefoltert. Ich bin froh diesem Schicksal entgangen zu sein. Danke Serena."
Behutsam trocknete er eine einzelne Träne die ihr über die Wange lief und drückte kurz ihre Hand.
Dankbar lächelte sie zu ihm hinab, zog seine Hand an ihre Lippen und hauchte einen Kuss auf seine Handfläche.
„Am besten werde ich jetzt Gandalf aufsuchen, er erwartet mich. Morgen werde ich wieder nach dir sehen. Ich hoffe du erholst dich gut."
Glorfindel starrte ihr überrascht nach, wie sie sich erhob und aus dem Zimmer stolzierte. Jeder Mensch hätte übersehen, dass sie leicht zitterte, doch seinen Elbenaugen blieb es nicht verborgen. Auch konnte er ihre Verwirrung spüren, mehr jedoch nicht, ihre Gedanken hatte sie sorgfältig gegen ihn abgeschirmt.
Was ihn jedoch am meisten erstaunte war, dass er das Gefühl hatte seine Handfläche würde brennen, dort wo sie sie mit ihren Lippen gestreift hatte. Unbehaglich wälzte er sich hin und her und hoffte darauf Schlaf zu finden.
AN:
VIELEN DANK FÜR DIE LIEBEN REVIEWS!!!!!!! *gleich ein paar cm wachsen tut* Kann ein wenig dauern bis die nächsten Kaps kommen, da ab morgen das Semester wieder beginnt und ich dann wieder weniger Zeit habe, aber ich werde mein bestes geben, je mehr Reviews um so mehr werde ich angespornt weiter zu schreiben ;) das baut auf!!!!!!
@Nachtschatten: woher ich soviel weiß über PSI? Hab ziemlich viel zu dem Thema gelesen, z.b. dieser Zyklus von Anne McCaffrey, den ich als X-Over verwende, handelt davon, genauso wie Marion Zimmer Bradleys *Darkover* da bekommt man einiges mit.
Wer sagt denn das Elrond dass nicht bemerkt hat, aber er muss ja nicht immer darauf reagieren ;)
@Morgenstern: Danke, ich hab selbst nur sehr wenig zu diesem Thema gefunden, obwohl ich wirklich gesucht habe. Mit Elladan habe ich schon so meine Pläne, sorry ;)
