A/N: Endlich, nach Ewigkeiten das nächste Update. Es tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat… ich hoffe, die nächsten Kapitel gehen wieder etwas schneller, aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich bei dieser FF sehr oft mit recht heftigen Schreibblockaden zu kämpfen habe… aber jedes euerer lieben Reviews hilft mir sehr.
Ich denke, ich werde in den nächsten Tage nach und nach die älteren Kapitel austauschen, da doch noch sehr viele Fehler enthalten sind.
In diesem Kapitel werden zwei Charaktere auftauchen, die zum Drachenlanze Zyklus von Margaret Weiß und Tracy Hickman gehören. Genauso wie die von Serena erwähnten Personen Eigentum Anne McCaffreys sind, aus eben jenem Zyklus, mit dem ich X-overe. Vielleicht fällt einem ja noch der dritte X-over in diesem Kap auf ;)
12. Kapitel
Es war schön, gehalten zu werden, wenn man erwachte. Serena musste lächeln, als sie in Glorfindels starre Augen blickte.
„Danke, ich weiß nicht, wie ich es ohne dich hätte aushalten können", flüsterte sie, berührte zart mit ihren Lippen seine Wange, löste sich aus der Umarmung und verließ leise das Zelt, um den schlafenden Elben nicht zu wecken.
Die Sonne hatte gerade ihre ersten Strahlen über den Horizont gestreckt, als Serena sich draußen neben Lindir setzte, der gerade etwas zum Frühstück vorzubereiten schien. Es war recht kühl und so wickelte sie sich fest in ihren Mantel.
„Wie geht es Ilmaren? Ich hoffe, sie hat sich nicht zu große Sorgen gemacht?", fragte sie den weißblonden Barden, welcher sie grinsend musterte.
„Um sie braucht Ihr Euch keine Gedanken zu machen, sie hat leichte Kopfschmerzen und wird wohl noch eine Weile schlafen. Aber auch Ihr scheint mir nicht gerade das zu sein, was man Ausgeschlafen nennt."
Serena wollte schon zu einer ironischen Antwort ansetzen, als Glorfindel aus dem Zelt trat, die Beiden musterte und anfing, leise zu lachen.
„Es tut mir leid, das zu sagen, aber Serena, du siehst furchtbar aus", brachte er hervor, während er weiter amüsiert auf ihre in alle Richtungen abstehenden Haare blickte. Errötend wandte Serena sich ab und versuchte angestrengt, sich auf das Feuer zu konzentrieren und auf das, was Lindir kochte. Immer noch lächelnd verschwand Glorfindel in das Zelt, das er ursprünglich mit Lindir geteilt hatte, und kam kurze Zeit später mit einem Kamm wieder hinaus.
Mit einer anmutigen Bewegung ließ er sich hinter Serena nieder und begann langsam und vorsichtig, die Knoten aus ihren Haaren zu kämmen.
Serena genoss das Gefühl der Sicherheit, das sie durchströmte, und beobachtete fasziniert, wie allmählich der Platz zum Leben erwachte. Die ersten Stände eröffneten, und Serena nahm den Geruch von frisch gebackenen Teigwaren wahr. Aber auch Lindirs Frühstück roch köstlich.
Kurze Zeit später streckte einer der Zwillinge seine Nase aus dem Zelt.
„Was riecht hier so köstlich? Oh, Lindir macht Frühstück, zum Glück, ich hatte schon befürchtet, Glorfindel würde kochen. Auf Ell, wach auf, die Sonne ist schon fast zur Gänze aufgegangen."
Serena konnte hören, wie Glorfindel irgendetwas darüber murmelte, wie verzogen die Zwillinge doch in Bezug auf Essen wären, als auch Ilmaren und Elladan erschienen.
„Musst du so laut sein, Hir? Mein Kopf fühlt sich an, als hätte ein Troll ihn verwendet, um Gemüse zu zerstampfen."
Aber auch Ilmaren schien es nicht besser zu gehen, denn sie setze sich schweigend zu den Anderen.
Innerlich musste Serena lächeln darüber, dass durch übermäßigen Alkoholgenuss verdrießliche Elben auch nicht anders waren, als verkaterte Menschen, und sie waren selbst daran Schuld, sie hatten ja zuviel getrunken. Doch Elladans gequälter Blick, den er ihr zuwarf, als er sich setzte, war herzerweichend, und so griff sie kurz mit ihren Gedanken hinaus und schwächte die Nachwirkungen des Alkohols ab.
Ein erfreuter Ausdruck glitt über sein Gesicht, und auch über Ilmarens, und so wandten sich alle dem Frühstück zu. Es schmeckte hervorragend, und Serena aß soviel, wie schon lange nicht mehr.
Nachdem alle fertig waren und Lindir mit den Zwillingen davon gegangen war, um den Stand zu eröffnen, fragte Ilmaren Serena, ob sie nicht auch ein kurzes Bad vertragen könne. Da sie die letzte Nacht so schlecht geschlafen hatte, nahm sie das Angebot an, und kurze Zeit später hatte sie alles Nötige zusammengesucht. Doch bevor sie in Richtung der Badestätten davongehen konnten, hielt Glorfindel Serena kurz zurück
„Wie lange geht das schon so? Wann hast du das letzte Mal wirklich durchgeschlafen?" Sorgenfalten hatten sich auf seiner Stirn gebildet, und Serena seufzte.
„Ich glaube, du kannst dir denken, seit wann. Aber diese Nacht war es schlimmer." Ihr Blick wanderte in die Richtung, in der das letzte Heimelige Haus lag. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Schutz von Imladris fehlt."
Glorfindel konnte drauf nur nicken, drückte kurz ihre Hand und traf sich mit den Düsterwaldelben.
„Können wir los?", erwartungsvoll blickte Ilmaren zu ihr hinüber. „Er macht sich große Sorgen. Du kannst dich sehr glücklich schätzen, zumindest, wenn es dich nicht stört, dass du die nächsten Wochen unter Beobachtung stehen wirst." Sie lachte in sich hinein, als sie Serenas bestürzten Gesichtsausdruck sah.
„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder?" Das Entsetzen war deutlich in Serenas Zügen zu lesen, als sie ihrer Freundin über den Rand des Platzes folgte.
Wie immer waren ihr große Menschenmengen unangenehm, und sie bemühte sich stark darum, die auf sie eindringenden Gefühle auszuschließen. Vor Anstrengung überhörte sie Ilmarens Antwort und bemerkte auch nicht, dass diese stehen geblieben war.
Erst als sie beinahe in sie hineingelaufen war, hielt auch Serena inne. Vor ihnen befand sich ein kleines Gebäude, es machte nicht den saubersten Eindruck, aber Ilmaren ging zielstrebig auf einen kleinen untersetzten Mann zu, der vor der Tür stand und versuchte wichtig zu wirken.
„Seid gegrüßt, werter Herr, wie viel kostet uns die Benutzung Ihrer Badestätte?" Gewinnend lächelte Ilmaren zu dem Mann hinunter, während Serena ihre Sinne über den Marktplatz schweifen ließ. Überall herrschte Geschäftigkeit und Hektik. Sie schmunzelte, als sie hörte, wie die Standbesitzer sich lautstark unterhielten, Neuigkeiten austauschten. Es machte einen friedlichen Eindruck. Jedoch wurde ihre Stille Beobachtung unterbrochen, als sie den Blick des Bademeisters auf sich ruhen spürte. Aber, als sie sich leicht irritiert umdrehte, hatte er schon seine Aufmerksamkeit wieder Ilmaren zugewandt. Serena entspannte sich, als ihr bewusst wurde, dass der Mann nur oberflächlich neugierig war.
Kurz darauf hatten die Beiden sich auf einen Preis geeinigt, und die beiden Frauen konnten endlich den Schmutz abwaschen.
„Das tat gut, komm lass uns Elrohir suchen und dann nach den Pflanzen ausschau halten." Frisch gewaschen und nun wieder auch in guter Stimmung eilte Ilmaren voran und zog Serena mit sich, ohne auf eine Antwort zu warten. „Ich hoffe, ich bekomme alles, was ich brauche, wenn nicht, müssen wir noch einen Boten nach Lothlorien schicken, denn das, was ich suche, wächst hier in der Gegend nicht. Aber ich möchte Erestor und Arwen keine Umstände bereiten, indem ich sie bitte, für mich auf Kräutersuche zu gehen. Das ist in Lothlorien nämlich nicht so einfach. Man muss aufpassen, dass einen die Grenzwachen nicht zurückschicken, weil sie wieder irgendwo Orks gesichtet haben."
Serena musste lächeln, als sie dem Monolog ihrer Freundin lauschte. Es war einfach faszinierend, dass sie ohne Pause reden konnte, manchmal fragte sie sich, ob Ilmaren überhaupt Luft holte. Eine ganz kurze Unterbrechung des Redeflusses nutze sie, um selbst etwas zu fragen: „Du scheinst die Mitglieder von Elronds Familie gut zu kennen. Wie kommt das?"
„Als ich meine Volljährigkeit mit 70 Jahren erreicht hatte, beschloss ich Heilerin zu werden, und Elrohir hat mich ausgebildet. Er ist nach Herr Elrond der beste Heiler im ganzen Tal." Stolz leuchtete aus ihren Augen, als sie von ihrem Ausbilder sprach. „Und Arwen kenne ich dank Lindir. Er hat ihr wohl früher das Singen beigebracht, und jetzt, wenn einer von Beiden etwas Neues geschrieben hat, wird es zuerst dem Anderen gezeigt."
„Lindir ist wohl wesentlich älter als du?"
„Ja, er ist Mitte des zweiten Zeitalters geboren worden. Es ist auch nicht wirklich mein Bruder, aber als meine Mutter getötet wurde, und mein Vater in die Unsterblichen Lande segelte, weil er sie so vermisste, hat Lindir angeboten, mich als seine Schwester zu erziehen."
Erstaunt musterte Serena sie. Es gab doch immer wieder Neues zu lernen über diese Welt.
„Elrohir, hast du Zeit uns zu begleiten? Du weißt mehr über den Handel als ich." Geschwind war Ilmaren auf den dunkelhaarigen Zwilling am Stand zugeeilt und sah ihn nun erwartungsvoll an. Er wechselte einen kurzen Blick mit Elladan, der bestätigend nickte, und so schloss sich Elrohir ihnen an.
Serena war Glorfindels besorgter Blick nicht entgangen, aber was sollte sie ihm sagen? Scheu berührte sie kurz seinen Geist, versuchte ihm zu vermitteln, dass sie sich nicht zu unwohl fühlte, und folgte dann den beiden Heilern.
Mitten im Markt war es doch unangenehm, viele Emotionen strömten auf Serena ein, und sie konnte nicht alles ausblenden. Ihr Verstand vernebelte sich leicht, und sie folgte den beiden Elben unsicher. Zum Glück schien jedoch niemand direkt von ihr Notiz zu nehmen, da Aller Aufmerksamkeit entweder dem eigenen Geschäft gehörte, oder auf die beiden Elben gerichtet war. Bewunderung, Erfurcht, aber auch ein wenig Angst vor deren Andersartigkeit konnte Serena wahrnehmen. Erstaunt blickte sie auf ihre Begleiter, aber innerlich lernte sie gerade, warum Glorfindel und die Anderen sie verstanden. Ihnen konnte es unter den Menschen ähnlich ergehen.
Der Stand an dem die Kräuter verkauft wurden, wurde von einer alten Frau geführt. Dünnes, schneeweißes Haar fiel ihr in langen Strähnen über die Schultern, und tiefe Furchen durchzogen ein einstmals schönes Gesicht. Trotz des hohen Alters war die ehemalige Schönheit deutlich zu erkennen, die schmale Nase, hohe Wangenknochen, das herzförmige Gesicht und die schlanke Silhouette waren nicht zu übersehen.
Ilmaren begrüßte sie höflich, und während die beiden Elben mit der Frau verhandelten, betrachtete Serena die Kräuter. Auch wenn sie nicht wusste, wofür die Meisten gut waren, rochen sie doch faszinierend. Besonders Eines zog sie in ihren Bann. Es war eine kleine, blaue Blüte mit goldenem Blütenstaub. Neugierig betrachtete sie sie näher, beugte sich zu ihr herunter und atmete einmal tief ein. Der Geruch war betäubend, aber wunderbar leicht und würzig. Sie wollte noch einmal tief einatmen, als sie von kräftigen Händen zurückgerissen wurde. Erstaunt blickte sie in das Gesicht der Händlerin. Sie hatte nicht erwartet, dass diese so kräftig war. Was sie jedoch noch mehr erstaunte, war, dass sie kein bisschen die Gefühle dieser Frau wahrnehmen konnte. Als hätte sie dicke Wände um ihren Geist gebaut. Erst jetzt fiel Serena auf, dass in dem weißen Haar der Frau noch ein paar wenige rote Strähnen zu sehen waren.
„Nicht. Ihr solltet diese Pollen nicht einatmen." Sie schüttelte den Kopf, sodass die Haare flogen.
Serena wollte schon etwas antworten, als die Welt um sie herum kippte. Es schien ihr, als würde Schmerz durch ihren linken Unterschenkel schießen, und sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. In Sekundenschnelle hatte die Frau ihr unter die Arme gegriffen und sie festgehalten.
„Also du auch. Verdammt, jemand sollte ihm helfen."
Serena brauchte nicht lange, bis sie den zweiten Satz verstand, und schon hatte sie sich so gut wie möglich gegen den Schmerz abgeschottet und rannte in die Richtung, aus der er kam.
Ohne sich umzudrehen wusste sie, dass Ilmaren und Elrohir ihr leichtfüßig folgten. Sie rannte auf die Mitte des Platzes zu, und schon von Weitem war ein großer Tumult erkennbar. Ein Pferd schien wild geworden zu sein, denn es bäumte sich unablässig auf. Serena wollte schon beruhigend auf es einwirken, als sie merkte, wie sich ihre Sinne wieder viel zu stark ausdehnten. Elrohir konnte sie gerade noch wieder aufrichten. Ihr zunickend begann er, das Pferd zu beruhigen, denn die Menschen hatten, als sie gesehen hatten, dass er ein Elb war, ihn ohne zu Zögern vorbeigelassen. Sie sah, wie Ilmaren sie am Arm ergriff, sah aus Ilmarens Augen, wie sie sie an dem Pferd vorbeiführte, auf einen am Rand liegenden jungen Mann zu.
Er litt groß Schmerzen in seinem linken Bein und blickte mit großen Augen auf zwei sich nähernde Fremde, während seine Familie besorgt um ihn herumstand und jemand fort war, einen Heiler zu suchen. Wieder nahm Serena die Welt aus anderen Augen war. Verwirrt griff sie nach Ilmarens Arm. Wie aus weiter Ferne hörte sie Ilmaren dem Fremden erklären, sie wären Heiler, und dass sie sich um das vom Pferd zertretene Bein kümmern würden.
Sanft spürte sie Ilmarens geistige Berührung, sah den angsterfüllten Blick des Mannes auf ihnen ruhen, und wieder schien die Welt kurz zu kippen. Doch schnell hatte die blonde Elbenmaid nach ihrem Verstand gegriffen und sie wieder stabilisiert. Ihr Geist klärte sich auf, und eine Kühle machte sich in ihr breit, die sie immer dann verspürte, wenn sie arbeitete. Kurz bedauerte sie es, keine Musik zu haben, doch auch dieser Gedanke verschwand, sobald sie sich über das verletze Bein beugte.
Das Schienbein war zertreten worden, und nun ragte der gesplitterte Knochen aus dem Fleisch. Zum Glück blutete die Wunde nicht allzu stark.
„Serena, ich werde den Knochen richten, du übernimmst den Rest." Schon hatte sich Ilmaren hinabgebeugt und Serena konnte sich nur beeilen, die Schmerzzentren des jungen Mannes zu blockieren. Erstaunt blickte er auf, als Ilmaren sein Bein richtete, und er keinerlei Schmerz mehr verspürte. Schon wollte er sich bedanken, doch mit einer herrischen Geste gab die Elbenmaid ihm zu verstehen, er solle sich ruhig verhalten. Kurz darauf war die geistige Verbindung zwischen den beiden Frauen wieder hergestellt, und Ilmaren verfolgte neugierig wie Serena sich immer tiefer in den gebrochenen Knochen versenkte, und ihn dazu bewegte, sich wieder zu verbinden. Erst die Knochen, dann die Sehen, als Letztes das verletze Gewebe.
Auch wenn es den beiden Heilerinnen wie eine Ewigkeit vorkam, war nur wenig Zeit vergangen, bis die Wunde aufhörte zu bluten, und sich schließlich gänzlich schloss.
Ehrfürchtig wurden die Beiden angestarrt, und Serena versteifte sich innerlich voller Angst. Eine unangenehme Erwartung lag in der Luft, und das junge Mädchen schien bereit, in jeder Sekunde die Flucht zu ergreifen, als der Mann aufstand, vorsichtig das Bein belastete und sie dann mit einem breiten Grinsen ansah.
„Ich danke Euch von ganzem Herzen." Die umherstehenden Menschen entspannten sich sichtlich bei diesen Worten, und lächelnd streckte er die Hände aus und ergriff Serenas, die daraufhin zusammenzuckte. Doch von dem jungen Mann ging nur Freundlichkeit und Dankbarkeit aus. „Sagt, wie kann ich mich erkenntlich zeigen?"
„Indem ihr das Bein noch ein wenig schont, und uns etwas sehr Zuckerhaltiges zu essen besorgt." Ein müdes Lächeln glitt über Serenas Gesicht, während sie noch immer Ilmarens Präsenz in ihren Gedanken spürte, so als würde sie sie immer noch zusammenhalten.
„Das tue ich auch, es ist die Wirkung dieser Blüte. Vertrau mir, ich versuche, so gut es geht, zu verhindern, dass sie im Moment zuviel Wirkung auf dich hat."
Lächelnd gewährte sie Ilmaren den Zugang und wartete, bis der junge Mann wieder erschien, beladen mit einem großen Korb voller süßem Gebäck.
„Mein Vetter leitet einen Stand als Bäcker, und er hat mir dies für Euch gegeben. Kann ich wirklich nichts weiter für euch tun?"
Elrohir hatte in der Zwischenzeit das Pferd beruhigt und angepflockt.
„Nein, ich bitte Euch nur, nicht zuviel Aufsehen um die Heilung zu machen. Wir haben Euch gerne geholfen."
Mit einer eleganten Verbeugung nahm er dem jungen Mann den Korb ab und führte die beiden Frauen wieder in Richtung des Kräuterstandes.
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Glorfindel hatte die Aufregung bemerkt und sich schnell von den Düsterwaldelben verabschiedet. Elladan würde auch alleine mit den Waren zurechtkommen.
Geschwind eilte er in Richtung des Kräuterstandes. Schon von Weitem sah er den schneeweißen Haarschopf leuchten, der sich seinen Weg durch die Besucher bahnte, dicht hinter Ilmaren und Elrohir. Kurz darauf hielt sie inne und schien angespannt in Richtung des Kräuterstandes zu blicken. Nun blieb auch Glorfindel stehen und folgte ihrem Blick. Sie schien auf zwei in lange Roben gewandete Gestalten zu starren. Die eine Robe war aus feinstem schwarzem Samt, völlig schmucklos, aber mit vielen Taschen und Beuteln versehen. Der Träger dieser Robe war sehr hochgewachsen und schlank, beinahe dürr. Er trug einen langen Stab in der Hand, an dessen Ende eine Drachenklaue eine Kugel hielt. Von seinem Gesicht war nichts zu erahnen, da er es tief in der Kapuze verborgen hatte. Der Andere der Beiden war in eine mausgraue Robe gehüllt, und seinen Kopf zierte ein spitzer, verbeulter Hut in derselben Farbe. Ein langer Bart wallte sich über das Gewand, und er hatte sich schwer auf einen knorrigen Stab gestützt.
Neugierig näherte sich Glorfindel. Serena hatte ihn noch nicht bemerkt, sie war noch immer wie gebannt von den beiden Fremden. Nun hatten auch ihre Begleiter ihr Zögern bemerkt und waren stehen geblieben. Doch im Gegensatz zu ihr übersahen sie Glorfindel nicht.
„Was stört dich? Was zieht dich so sehr in den Bann, dass du unseren goldenen Krieger übersiehst?" Lachend hatte Ilmaren sich dem Mädchen zugewandt, das nur kurz den Kopf schüttelte und nun ihre Augen auf den Elben richtete.
„Ich kenne die Beiden. Oder besser gesagt, ich weiß, wer sie sind, aber warum sind sie hier?"
Ohne dass einer der Elben es bemerkt hatte, waren die beiden in Roben gehüllten Gestalten näher getreten. Und der Ältere der Beiden ergriff das Wort:
„Du hast schon von mir gehört? Aber selbstverständlich hast du das! Ich bin ja ein großer Magier! Ich konnte einmal einen wunderschönen Zauber, wie hieß er noch mal? Warte!"
Schnell hatte er ein zerfleddertes Buch aus einer der Taschen gezogen und begann darin zu blättern. Dabei murmelte er immer wieder vor sich hin, bis plötzlich: „HAH!!! Da ist der Schlingel, ja. Feuerkugel! Willst du einmal sehen?"
Noch bevor jemand reagieren konnte, begann er in einer seltsamen Sprache zu murmeln. Glorfindel wusste nicht, was er zu erwarten hatte, und starrte nur gebannt auf das, was passierte. Serena hatte entsetzt aufgeschrieen, aber am interessantesten war die Reaktion des schwarz Gewandeten. Blitzschnell hatte er eine knochige Hand in dem Arm des Bärtigen verkrallt und zischte: „Nicht jetzt, Alter. Du hast mich zwar hierher mitgenommen, und ich sollte dir dafür danken, aber hier sind deine Spielchen unpassend."
Nun blickten alle erstaunt auf den Größeren der Beiden, oder vielmehr auf die Hand. Schockiert nahmen sie den metallisch goldenen Schimmer der Haut war. Was war er? Glorfindel versuchte noch immer, sich einen Reim darauf zu machen, als Serena in Aktion trat.
Sie kaute noch schnell den Rest des süßen Brötchens und schluckte in dem Moment, in dem sie ihre Stimme erhob, was erst einmal dazu führte, dass sie sich verschluckte und in einen Hustenanfall ausbrach. Woraufhin sie erst einmal begann, in drei Sprachen aufs Kräftigste zu fluchen, was die Elben dazu veranlasste, bis zu den Ohrspitzen zu erröten.
Die beiden Anderen lachten leise. Als sich Serena wieder beruhigt hatte, blickte sie auf die Fremden.
„Verzeiht, wir haben uns nicht vorgestellt. Ich werde Elrohir gerufen, und dies sind meine Begleiter Ilmaren und Glorfindel, das Menschenmädchen heißt Serena." Der Sohn Elronds deutete eine Verbeugung an. Wie gewöhnlich war er der Erste gewesen, der seine Sprache wieder gefunden hatte.
„Oh, und ich bin…" Hilfesuchend blickte der Ältere zum dem schwarz Gewandeten. Dieser gab eher unwillig eine Antwort. „Du bist Fizban. Und mein Name tut nichts zur Sache." Unwirsch wollte er noch etwas sagen, als er von heftigen Hustenkrämpfen geschüttelt wurde. Elrohir und Ilmaren wollten schon auf ihn zueilen, aber er hob beschwichtigend den Arm.
Doch Serena ließ sich nicht abhalten. „Er glaubt, kein Heiler könnte ihm helfen. Doch mich würde interessieren, wodurch dieser Husten entsteht."
Es war bereits Blut auf dem Taschentuch zu erkennen, als der Husten leicht abebbte.
Erstaunt beobachteten alle, wie Serena sich vor ihm aufbaute und einfach nur auf seine Brust starrte.
„Ilmaren, verbinde dich mit mir, ich denke, ich werde deine Unterstützung brauchen, und ich kann dir vielleicht ein paar Dinge zeigen."
Was dann geschah, war für Glorfindel unverständlich. Er sah, wie die Gesichter der beiden Frauen leer wurden, aber er bemerkte auch den wachsamen Blick Fizbans. Es schien, als lauere er, oder warte auf etwas. Der schwarz Gewandete schien sich unwohl zu fühlen, aber da sein Gesicht nicht zu erkennen war, konnte Glorfindel nicht sicher sein.
Kurze Zeit später begann Serena, für ihn Unverständliches zu murmeln. Der alte Mann schien zu lächeln, und wandte sich dann Elrohir zu.
„Jungchen, du hast nicht zufälligerweise einen Hut gesehen? Einen grauen Spitzhut, so wie Magier ihn tragen. Ich habe den Meinen nämlich verloren. Und was ist ein Magier denn ohne seinen Hut! Das sieht einfach nur lächerlich aus!"
Der Angesprochene konnte sich ein Lachen kaum verkneifen, da besagter Hut genau auf dem Kopf des Zauberers war. Lächelnd streckte er die Hand aus und zeigte auf den Hut.
„Meint ihr diesen?"
Verwirrt blinzelnd fasste der alte Zauberer auf seinen Kopf, patschte ein wenig auf dem Hut herum und strahlte daraufhin Elrohir an.
„Ja, diesen meinte ich. Ich danke dir, Jungchen." Ein seliges Lächeln lag auf seinen Zügen und er fasste immer wieder an den Hut, um sicher zu gehen, dass er sich auch noch am Platz befand.
Glorfindel indessen beobachtete noch immer gebannt Serena und den seltsamen Menschen, der krank wirkte. Lange Zeit schien sie nur dazustehen und vor sich hin zu murmeln. Ilmaren wirkte, als würde sie etwas lauschen.
Doch irgendwann kehrte wieder Leben in die Augen der Beiden zurück.
„Es ist eigentlich gar nicht so schwierig, das wieder zu beheben, man müsste nur den richtigen Virus codieren. Das heißt, in Euren Körper einen Krankheitserreger einschleusen, der das Erbgut der betroffenen Zellen so umschreibt, dass wieder die richtigen Botenstoffe produziert werden. Dann würden auch Eure Lungen wieder so funktionieren, wie vor Eurer Prüfung."
Der Angesprochene sog scharf die Luft ein. Und noch bevor jemand etwas sagen konnte, war seine Hand wieder nach vorne geschnellt und umklammerte nun schmerzhaft Serenas Arm. Nur ein Wort entfuhr ihm, die Stimme nicht mehr als ein Flüstern: „Woher?"
Die beiden Krieger der Gruppe spannten sich an, Hände wanderten schon zu den Waffen. Doch sie wurden nie gezogen. Glorfindel konnte beobachten, wie Serena sich unter dem Griff entspannte und die freie Hand auf die goldene Hand gelegt hatte.
„Woher ich davon weiß? Ich habe es gelesen, genauso, wie ich gelesen habe, was sich unter Eurer Kapuze verbirgt."
Er schien unter dem Gesagten zu erzittern, doch dann ließ er das Mädchen los und zog in einer einzigen fließenden Bewegung die Kapuze zurück.
Glorfindel hätte nach Luft schnappen müssen, wenn er nicht schon Jahrtausende der absoluten Selbstbeherrschung hinter sich hätte. Auch Elrohir blieb unbewegt, nur Ilmaren zuckte leicht zusammen. Serena nahm das alles gelassen, sie hatte ja gewusst, was sie erwartet hatte.
Goldene Haut, goldene Augen, weißes Haar und Pupillen in der Form von Stundengläsern.
Wie konnte so etwas möglich sein? Was sah er mit diesen Augen? Als hätte Serena Glorfindels Gedanken gelesen, drehte sie sich zu ihm um.
„Wie so etwas möglich ist? Die Struktur, die sein Äußeres bestimmt, ist verändert worden, sodass ein anderer Farbstoff produziert wird, dieser ist vom Aufbau so geschaffen, dass er fast alles abblockt, was magischer Natur ist. Selbst mir ist es schwer gefallen, an diesen Barrieren vorbei zu gelangen. Und das, obwohl ich meine Fähigkeiten nicht als Magie bezeichnen würde. Und wie die Wahrnehmung zustande kommt, ganz ehrlich, da bin ich überfragt. Ich kann zwar eine Veränderung der Augen wahrnehmen, aber sobald ich versuche, sie zu erfassen, scheint sie zu verschwimmen. Ach so, Raistlin sieht alles im Zeitraffer, was bei euch Elben ja nicht wirklich was zu heißen hat. Seht Ihr mich echt als alte Frau? Faszinierend…"
Hätte Raistlin nicht eine so ausdruckslose Miene, hätte er bei diesen Erklärungen wohl die Fassung verloren. Doch er stand nur da und blickte stirnrunzelnd auf das weißhaarige Mädchen hinab.
Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus, während Serena anscheinend wieder völlig versunken in ihren Gedanken war. Einige Wenige schwammen so weit an der Oberfläche ihres Geistes, dass Glorfindel ihnen leicht folgen konnte. Sie schien wieder über die goldenen Augen nachzudenken, und eine Erinnerung stieg in ihr Bewusstsein.
Ohne weiter zu zögern, versuchte er, ihre Aufmerksamkeit von dieser Erinnerung abzulenken.
„Serena, ich glaube, du sähst als alte Frau wirklich erheiternd aus. Vielleicht würdest du dann gut unter die Zwerge passen. Ich hörte schon des Öfteren, dass sich bei Menschenfrauen im hohen Alter ein Bart entwickelt. Und bei deiner Größe…"
Mit blitzenden Augen wirbelte sie zu ihm herum.
„Weißt du wenigstens, wozu meine Größe geeignet ist? Hierfür!" Noch bevor er reagieren konnte, war sie bei ihm, und ihr gestiefelter Fuß nahm Kontakt zu seinem Schienbein auf. Während Glorfindel um Fassung rang, war nun das Gelächter auf Serenas Seite.
Ohne von den Anderen bemerkt zu werden, da sie dem folgenden kleinen Streitgespräch zwischen Serena und Glorfindel lauschten, hatte sich Fizban neben Elrohir gestellt.
„Danke noch mal Jungchen, aber ich wollte dir noch etwas sagen." Plötzlich war sein Blick ernst, und man konnte erahnen, über welch eine Weisheit er verfügte. „An dem, was du fühlst, ist nichts Schlechtes, nichts Falsches. Vertrau Serena, es wird ihre größte Prüfung sein. Und nur durch sie kannst du an das Ziel deiner Träume gelangen. Aber es besteht immer noch die Gefahr, dass sie scheitert, und wenn sie dies tut, dann wirst auch du scheitern. Aber du wirst schon wissen, wann die Zeit reif ist, dich ihr zu offenbaren."
Zu Elrohirs Glück hatte kein Anderer die Unterhaltung mitbekommen, und auch die leichte Röte auf seinen Wangen blieb unbemerkt.
Der alte Zauberer trotte auf Serena zu. „Ihr sagt also, es wäre einfach, diesen jungen Tunichtgut zu heilen? Beweist es mir heute Abend." Mit diesen Worten dreht er sich um, und der schwarz gewandete Magier folgte ihm.
Bestürzt blickte sie den Beiden hinterher, die sich ihren Weg durch die Menge bahnten.
„Na wunderbar. Warum muss ich nur so große Töne spucken? Ihr findet mich im Lager, ich muss nachdenken." Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sie sich ab und ging, auf dem nächsten süßen Brötchen kauend, in Richtung der Zelte davon.
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Die Sonne hatte bereits den Horizont berührt, als die Elben zurückkehrten.
„Wir haben so gut wie alles verkauft, und auch das bekommen, was wir suchten. Ich denke, wir können morgen bereits zurück." Strahlend blickte Elladan auf die sich auch gerade nähernden Elben. Sie schienen alle sehr nachdenklich zu sein. Besonders Elrohir wirkte noch in sich gekehrter, als sonst. Vorsichtig nahm er ihm einige der Kräuter ab, mit denen er beladen war.
„Ilmaren hat Einiges erstanden, wie ich sehe, komm Hir, ich bringe das schnell auf den Wagen."
Er spürte den Blick seines Bruders im Nacken, wusste aber nicht, was war.
„Sag Serena, was wirst du tun, sie müssten gleich hier sein." Ilmaren war neugierig an sie herangetreten, dicht gefolgt von Glorfindel und Lindir. Sie hatte die Verbindung den ganzen Tag über nur so gelockert, dass sie Serenas Gedanken nicht folgen konnte, aber immer noch darauf achten konnte, dass die Wirkung der Blüten sie nicht zu sehr beeinträchtigten. Unschlüssig blickte die Angesprochene auf: „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Von der Theorie her ist es ganz einfach, ich habe dir ja gezeigt, was gemacht werden muss. Nur die Umsetzung ist wieder etwas Anderes. Wie soll ich so schnell das Ganze umschreiben, das ist eine Heidenarbeit, ein ganzes Gen neu zu codieren, und den Virus so zu gestalten, dass er nur das überträgt und die Zellen nicht zerstört. Ich habe so etwas nur sehr selten gemacht. Oh, wie gerne hätte ich jetzt Ruth Horvaths Talent." Entmutigt ließ sie sich zurückfallen, bis ihr Kopf auf dem Gras lag, den Blick auf den sich verdunkelnden Himmel gerichtet.
Alle außer Ilmaren, der Serena gezeigt hatte, was Gene sind, verstanden nichts, setzten sich aber zu ihr.
Zumindest Ilmarens Neugier war geweckt: „Was war denn das Talent dieser Ruth?"
„Sie konnte Gene umordnen, sogar unbewusst, nicht wie ich, die ich mir mit Viren helfen muss, sie konnte das einfach so, selbst bei ausgewachsenen Menschen. Ihre Tochter Dorothea bildete mich in der Empathie aus, obwohl sie eigentlich Telepatin ist. Was eigentlich nicht sein dürfte, da Ruth keine andere Gabe hatte, und ihr Gatte Lajos war ein Präkog, das heißt, er hatte Visionen von der Zukunft. Und da aber Ruth ihr Kind während der Zeugung veränderte, war es ein sehr starker Telepath."
Schon wollte Ilmaren zur nächsten Frage ansetzen, als sich zwei vertraute Gestalten näherten.
Fizban schien mit irgendetwas zu schimpfen, er gestikulierte wild, und seine Stimme hallte weit, es schien dabei um goldene Drachen und Flohsäcke zu gehen. Raistlin, der neben ihm ging, schmunzelte.
Es war nicht zu übersehen, dass Serena erbleichte, als sie die Beiden wahrnahm, und sie streckte Halt suchend die Hand nach Glorfindel aus. Ermutigend ergriff er sie und drückte sie kurz. Nur loslassen wollte er sie nicht.
Mit neuem Mut blickte sie den beiden Magiern entgegen, erhob sich und deutete eine leichte Verbeugung an.
„Seid gegrüßt. Lasst es mich kurz machen. An sich ist mir klar, an welchem Leiden Raistlin erkrankt ist, aber ich sehe mich nicht in der Lage, es so schnell zu beenden. Daran müsste ich einige Wochen arbeiten."
Obwohl sie innerlich angespannt war, erleichterte es sie ungemein, nun doch gesagt zu haben, was ihr auf dem Herzen lag, doch zuzugeben, dass sie es nicht schaffen konnte. Nur der traurige Ausdruck in den Augen des Betroffenen traf sie wie ein Stich ins Herz. Schüchtern streckte sie den Arm aus, legte ihre Hand auf seinen Ärmel und blickte tief in die goldenen Stundengläser, die nun wieder nur sie zu spiegeln schienen.
„Ich weiß um Eure Geschichte, ich weiß was passierte, was Ihr erreichen konntet, was ihr alles aufgegeben habt. Und warum Ihr seid, wie Ihr seid." Unentschlossen brach sie ab, nicht länger fähig, dem durchdringenden Blick stand zu halten.
Der alte Mann schien anfangs recht überrascht zu sein, doch dann ergriff er das Wort:
„Macht Euch keine zu großen Sorgen um den Jungen, er wird schon noch was werden." Vor sich hin lächelnd nickte er Serena zu. „Aber es ist gut, dass Ihr dies zugebt. Es gibt zu Viele, die behaupten, sie wären große Magier, und sie produzieren nicht mehr, als heiße Luft und buntes Feuerwerk."
„Ja ja, und ihr wart besser als Gandalf." Nun gab es für Serena kein Halten mehr. Ihr Bauch schmerzte und sie konnte kaum noch aufhören zu lachen, während die Elben sie nur verstört anstarrten. Nur die beiden Menschen schienen die Anspielung zu verstehen, denn Fizban begann zu kichern und Raistlin verzog die Lippen zu einem zynischen Grinsen.
Immer noch leicht lachend wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Ich danke Euch dafür, dass Ihr mir meine Unfähigkeit nicht nachtragt."
„Nun, ich habe nichts Anderes erwartet." Wieder war die Stimme des Schwarzmagiers nur ein Zischen. „Ihr scheint mir nicht wirklich zu wissen, was Ihr sagt."
Kurz flackerte Wut in Serena auf, aber sie war noch immer ein wenig unter Einfluss der Droge, und erschöpft von der Heilung, sodass sie darauf nur leicht lächelnd reagierte.
„Es gab unter den Meinen welche, die dies gekonnt hätten. Ich würde zuviel Zeit brauchen, außerdem wissen wir ja beide, dass Ihr nicht ohne Grund verflucht wurdet, oder?"
Ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen, ließ sie ihren Geist in die Nervenstruktur seiner Augen sinken und spürte das helle Licht einer so viel größeren und älteren Macht, die ihr half. Sie veränderte die Struktur ein wenig, schnitt die Verbindung zum Fluss der Zeit ab, etwas, was sie ohne die Unterstützung des alten Magiers nicht gekonnt hätte.
Auch wenn sich an dem Aussehen seiner Augen nichts änderte, so war nun seine Wahrnehmung wieder die eines normalen Menschen. Erstaunt zog er scharf die Luft ein, was zu einem neuerlichen Hustenanfall führte. Elrohir reagierte geistesgegenwärtig und fragte ihn, ob er irgendetwas tun könne, worauf hin der Alte meinte, eine Tasse heißes Wasser wäre hilfreich.
Serena hatte davon nicht viel mitbekommen. Völlig erschöpft setzte sie sich ans Feuer, Glorfindel neben ihr. Sachte legte er seinen Arm um ihre Schultern um sie zu stützen, und sie blickte dankbar zu ihm auf.
Kurze Zeit sprach keiner der Anwesenden, und ein stechender Geruch durchdrang die Luft, als Raistlin einige Kräuter in das Wasser mischte, welches Elrohir ihm gegeben hatte.
Fizban schien sich anschicken zu wollen, sich zu verabschieden, als er sich noch einmal kurz zu Serena beugte. „Du willst sicherlich wissen, warum du hier bist. Hier hast du die Möglichkeit, glücklich zu werden. Dein eigener Geist hat sich glücklich zu sein am meisten gewünscht, als er die Kraft mobilisierte. Deswegen bist du hier. Vertue die Chance nicht." Er hatte so leise gesprochen, dass nur Serena und Glorfindel die Worte hatten vernehmen können, und als der alte Magier sich wieder aufrichtete, verbeugte er sich kurz in Richtung der anderen Elben.
„Gehabt Euch wohl. Ich hoffe unsere Wege werden sich eines Tages noch einmal kreuzen. Verdammt, wo ist mein Hut?"
Wieder war es Elrohir, der antwortete: „Ich glaube, er schwebt etwa eine Elle über Eurem Kopf."
Fluchend griff Fizban, alias Paladin die Krynnische Gottheit des Guten, über sich, kämpfte kurz und erfolgreich mit dem Hut, und stolzierte dann davon. Dicht gefolgt von einem verwirrten, aber innerlich auch sehr erleichterten Raistlin Majere, Erzmagier des Turms zu Palanthas, Herr über Gegenwart und Vergangenheit und beinahe Vernichter aller Krynnischen Götter.
Serena bekam das Gespräch und die Verabschiedung kaum noch mit, ihr Geist begann sich schon zu umnebeln, und als die Elben sich zu ihr umdrehten, war sie schon tief und fest an Glorfindels Schulter eingeschlafen.
So nutzten die Elben die Gelegenheit, sich lange und leise in ihren melodischen Stimmen über den Tag zu unterhalten.
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Einhorn:
Vielen Dank für dein Review, hat mich sehr gefreut. Und ich denke schon, dass sie den Begin des Ringkrieges erleben wird, aber ich bezweifle doch sehr, dass sie viel mit den Gefährten zu tun haben wird, aber sie werden ganz sicher auftauchen ;)
Nachtschatten: Danke für dein Review süße, tut mir wirklich voll leid, dass du sooo lange warten musstest, das Kap ist eigentlich schon ewig fertig, aber es hat sehr lange gedauert mit dem beta, da das Mädel, dass das für mich so toll macht umgezogen ist..
