So hier ist auch schon das nächste Kap.
xoxox
Familienprobleme...
Angel hatte sich gerade einen Platz gesucht und sich gesetzt, als die Tür aufflog. Und der Lehrer mit wehendem Umhang das Klassenzimmer betrat, mit gerunzelter Stirn blieb er vor Angel stehen. "Sind wir uns schon einmal begegnet?" "Zweimal Sir, heute Morgen." "Ahh ja, Miss O'Bell, oder?" "Richtig, Sir.", meinte Angel schmunzelnd. "Waren sie im DREI BESEN?", fragte er. Anscheinend hatte er die anderen vergessen. "Ja, Sir." Conny sah Angel überrascht an. "Aber, das ist doch verboten. Da darf man nur rein, wenn man Volljährig ist!", murmelte sie. Der Professor bedachte sie mit einem eisigen Blick. "Ohhh, ich bin im Mai Achtzehn geworden!", erklärte Angel schnell und lenkte ihn so ab.
"Gut, Sie waren in Durmstrang?" Angel nickte. "Dort gibt man guten Zaubertränkeunterricht. Also sollten sie keinerlei Schwierigkeiten haben, meinem Unterricht zu folgen!", erklärte Snape. Er schritt zur Tafel, wedelte mit dem Zauberstab und ein Rezept erschien.
Angel machte sich konzentriert daran den Zaubertrank zu brauen. Sie liebte es am Kessel zu stehen und die Fortschritte des Tranks zu beobachten. Sie spürte immer wieder den Blick des Professors auf sich ruhen, doch ignorierte sie ihn gewissenhaft. Als die Tafel darauf hinwies, dass der Trank nun vier Minuten brodeln musste, kramte sie einen Block hervor, wie ihn Muggel benutzten. Eilig notierte sie das Rezept darin. "Darf ich?", hörte sie den Professor fragen. Sie konnte nicht sehen was er meinte, da gerade die vier Minuten um waren, und sie sich um den Trank kümmern musste. Trotzdem antwortete sie, "Nur zu!" Sie hörte das Blättern und dachte schockiert, 'Nein!'. In dem Block standen doch auch ihre eigenen Tränke. Oder besser die Versuche, die Tränke zu brauen. In diesem Moment explodierte ein Kessel in der Slytherinecke, Angel hörte wie der Block zurück auf die Tischplatte fiel und atmete auf.
Sie füllte ihren Trank ab, verkorkte und beschriftete ihn und stellte den Trank auf den vorgesehenen Platz auf dem Lehrerpult. Dann begann sie ihren Arbeitsbereich aufzuräumen und ihren Kessel zu säubern, den Block ließ sie dabei unauffällig in ihrer Tasche verschwinden.
Angel erhielt ihren Lohn zwei Tage später, Snape reichte ihr die Note. Ein 'Ohnegleichen' und ein Lob. "Sehr gut, Miss O'Bell, zehn Punkte für Gryffindor!", murmelte er.
"Wahnsinn, ich dachte Snape würde eher eine Schlange knutschen, als Gryffindor Punkte zu geben.", rief Ginny. Angel und die anderen Mädchen waren inzwischen Freundinnen geworden.
"Was machen wir eigentlich am Wochenende?", fragte Fiona gerade. "Ich... Ich werde nicht da sein!" "Wie?!", fragte Conny überrascht. "Ich fahre nach Hause." "Das darfst Du?" Kate sah sie interessiert an. "Ich werde meiner Tante helfen, meiner Mom geht es nicht so toll.", erklärte Angel. "Dumbledore hat es erlaubt." "Miss O'Bell." Ihre Hauslehrerin steuerte geradewegs auf sie zu. "Professor Dumbledore, hat mir das für Sie gegeben." Sie reichte Angel ein Pergament. "Am Freitag, nach Verwandlung dürfen Sie gehen, aber seien Sie am Montag pünktlich zu Zaubertränke zurück!", ermahnte McGonagall sie. "Ja, natürlich Professor!" Angel entrollte das Pergament. "Hiermit, erhält Miss Angel O'Bell, die Erlaubnis Hogwarts an den Wochenenden zu verlassen, um ihrer Familie zur Hand zu gehen. Gezeichnet Professor Albus Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts." "Cool! So was bräuchten wir auch.", murmelte Conny grinsend.
Die Zeit, bis Freitag verging wie im Fluge. Angel lief nach dem Unterricht in den Gryffindorturm und holte ihre Sachen. Sie verabschiedete sich am Eingang von ihren Freundinnen. "Sag mal, was schleppst du denn da alles mit?", fragte Ginny. "Ohhh, Bücher und so. Ich muss Hausaufgaben machen.", erklärte Angel. Sie winkte zum Abschied.
Am Tor von Hogwarts wurde sie jedoch aufgehalten. "Was glauben Sie, wohin Sie wollen?" "Nach Hause, Mr. Filch?", erklärte Angel. "Ahh ja, und Sie haben bestimmt eine Erlaubnis dabei." Fies grinsend stand er vor Angel, doch ihr triumphierendes Lächeln wischte ihm sein Grinsen aus dem Gesicht. "Natürlich, Sir!" "Was geht hier vor, Mr. Filch?" Snape gesellte sich zu ihnen. "Diese Schülerin, wollte sich hinaus schleichen, Sir." Angel hob die Augenbrauen. "Das hätte Miss O'Bell, bestimmt nicht am Tage, und auf dem Hauptweg getan, oder?", fragte der Professor sie. "Nein Sir, ich habe eine Erlaubnis.", murmelte Angel, während sie in ihrer Tasche kramte. "Hier ist sie.", rief sie und hielt das Pergament hoch. "Sehen Sie Mr. Filch, es gibt für alles eine Erklärung.", bemerkte Snape, nachdem er das Pergament überflogen hatte. Angel schulterte ihre Tasche und lief los. "Auf Wiedersehen.", rief sie noch, und war hinter der nächsten Ecke verschwunden. "Aber..." , begann Filch. "Dumbledore weiß, was er tut.", unterbrach ihn der Professor.
"Ahh, Angel. Da bist du ja." "Hallo Tante Mauvine." "Deine Mom fragt schon nach dir. Lauf schnell rauf, ich bringe die Tasche in dein Zimmer.", meinte Angels Tante und umarmte sie.
"Hallo Mom." Angel betrat leise das abgedunkelte Zimmer. "Angel? Endlich bist du da.", rief ihre Mom. "Du darfst nie wieder weg gehen, ich will nicht allein sein." "Aber Mom, du bist nicht alleine, du hast doch Tante Mauvine.", flüsterte Angel und legte ihrer Mom die Decke um. Angel verbrachte den Abend mit ihrer Mom, erst als diese schlief ging sie auf ihr Zimmer.
Sie setzte sich an ihre Hausaufgaben. Angel schrieb bei dem flackernden Licht einer Kerze, den Aufsatz für Verwandlung. Und begann einen zweiten mit der Beschreibung eines Multab, für Pflege magischer Geschöpfe. Nebenher braute sie einen Trank über einem kleinen Feuer. Sie schrak zusammen, als die Tür sich vorsichtig öffnete. "Tante Mauvine.", murmelte sie erschrocken. "Was tust du noch, so spät in der Nacht? Du solltest längst schlafen, Liebes!" "Ich bin gleich soweit, Tante Mauvine, nur noch eine Hausaufgabe für heute.", flüsterte Angel. Wenige Minuten später, löschte sie das Feuer und füllte den Trank in eine Phiole, sie prüfte noch einmal das Rezept. Dann fiel sie in ihr Bett, in einen tiefen Schlaf, es war weit nach Mitternacht.
"Angel? Es tut mir leid, aber deine Mom fragt nach dir." "Wie spät ist es?" "Sechs Uhr." Angel sank zurück in ihr Kissen. "Ich komme gleich.", murmelte sie.
Sie quälte sich aus ihrem Bett. "Oh Gott!", entfuhr es ihr, als ihr Blick in den Spiegel fiel. Angel ließ ihre Mom nur allein, wenn sie schlief. Denn sobald sie auch nur zur Toilette ging, rief ihre Mom nach ihr.
Als sie zum Mittag endlich eingeschlafen war, ging Angel auf ihr Zimmer, sie holte einen Käfig vom Fensterbrett. "Hey Chaser, du bist mal wieder dran.", erklärte Angel und holte die kleine Maus hervor. Sie hatte Chaser aus einem Testlabor, wo man ihn nicht mehr brauchen konnte, da er an einem kranken Herzen litt.
Angel benutzte die kleine Maus zwar ebenfalls für ihre Tests, doch hatte sie es in der Zwischenzeit gut bei ihr. Angel probierte mit Chaser ihr Zaubertränke aus, doch immer mit einem Gegenmittel in der Hinterhand. "Na komm, vielleicht hilft es ja diesmal.", flüsterte Angel. Und ließ Chaser den Trank trinken, sie trank ebenfalls. "Oje, da ist irgendetwas falsch gelaufen!", lachte sie. Chaser hatte plötzlich Locken bekommen, doch sonst schien ihm nichts zu fehlen. Angel ging mit ihm zum Schreibtisch. Sie selbst hatte schon Locken, deshalb blieb bei ihr der Trank ohne Wirkung.
"LOCKENPRACHT!", schrieb sie über das Rezept. "Die Wirkungsdauer, kriegen wir auch noch raus, nicht wahr?", murmelte Angel. Sie setzte Chaser in ihre Kapuze und nahm ihn so mit sich. "Aber brav sein, du weißt, wie Mom ist!"
Angel musste bei ihrer Mom bleiben, doch wollte sie wenigsten hin und wieder nach Chaser sehen. Sie verharrte bis zum Abend am Bett ihrer Mom, erst spät ging sie zurück auf ihr Zimmer. Sie setzte Chaser auf dem Schreibtisch ab. "Also, sechs Stunden Wirkung. Danke, Chaser!", flüsterte Angel. Sie setzte sich vollkommen übermüdet an ihre Zaubertränkehausaufgaben.
Als sie den letzten Punkt gesetzt hatte, schlief sie mit der Feder in der Hand auf dem Pergament ein.
Ihre Tante legte Angel am nächsten Morgen in ihr Bett, wobei das Pergament leicht riss. "Ich komme schon!", murmelte Angel verschlafen. "Ich habe deiner Mom gesagt, das du schläfst. Schlaf weiter!", erklärte Mauvine und deckte Angel sanft zu. Angel schlief bis zum Mittag durch. Als erstes sah sie nach ihrer Mom, doch diese schlief ganz friedlich, also machte sie weiter bei ihren Hausaufgaben. Sie legte die Tarotkarten für Wahrsagen und notierte ihre Ergebnisse, außerdem verfasste sie auch noch die Deutung des Tarots.
Sie runzelte irritiert die Stirn, leise schlich sie zu ihrer Mom. Sie schlief noch immer, vorsichtig rüttelte Angel sie. "Mom? Mom geht es dir gut? Mom!", rief sie panisch. Angel rüttelte ihre Mom heftiger, ein leises Klirren schreckte sie auf. "Eine Phiole?", flüsterte Angel. Ihre Augen weiteten sich, einen Moment lang wollte sie sich nur noch übergeben. Doch dann rannte sie im Eiltempo hinunter ins Wohnzimmer, nahm Flohpulver und steckte den Kopf in den Kamin. "St. Mungo!", rief sie. "St. Mungo, wie können wir helfen?" "Ich... ich brauche Hilfe! Meine Mom... sie wacht nicht auf, sie hat etwas geschluckt!", rief Angel panisch. "Die Adresse!" Angel nannte der Hexe ihre Adresse. "Hilfe ist gleich da!" Angel zog den Kopf aus dem Kamin, als es hinter ihr ploppte. Drei Männer in weißen Umhängen waren erschienen. "Wo ist die Patientin?" "Treppe rauf, rechts!" Die Männer liefen hinauf. Während Angel es gerade noch ins Bad schaffte, wo sie sich erst einmal übergab.
Langsam ließ sie sich auf der Treppe nieder, Angel getraute sich nicht hinauf zu gehen. "Geht es wieder?", fragte einer der Männer hinter ihr. "Ja, es geht schon. Was ist mit Mom!" "Wir nehmen sie mit, aber keine Sorge, wir kriegen sie wieder hin.", erklärte er.
"Angel? Was ist hier los? Wer sind Sie?" Angels Tante war zurück. "Tante Mauvine. Mom, sie... sie ist... sie... sie hat...", stammelte Angel. "Mrs. O'Bell hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Wir nehmen sie mit ins St. Mungo.", erklärte der Heiler. "Ich gehe mit.", rief Angel. "Nein!", bestimmte Tante Mauvine. "Nein Angel. Du bleibst hier, du hast deine Hausaufgaben und morgen musst du zurück nach Hogwarts. Ich werde mit Maria gehen!", erklärte sie. "Keine Sorge, ich schicke dir eine Eule, sobald es etwas Genaueres gibt.", versprach sie. "Geh bald schlafen, und reise pünktlich. Versprochen?" "Versprochen!" Angel sah zu, wie die Heiler mit ihrer Mom und Tante Mauvine disapparierten.
Sie ging wie versprochen früh zu Bett, doch gelang es ihr einfach nicht einzuschlafen. Nervös lief sie auf und ab, irgendwann nicht mehr weit zum Morgengrauen hielt sie es nicht mehr aus. Sie nahm ihre Tasche und trat in den Kamin. "Drei Besen, Hogsmeade." Angel sah sich Madam Rosmerta gegenüber, sie war bewaffnet mit einem Besen. "Miss O'Bell? Bei Merlin hab ich mich erschreckt!" "Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht wecken, Madam." "Ach , das haben Sie nicht, ich war noch am aufräumen. Aber Sie sind entweder sehr spät dran, oder viel zu früh.", murmelte sie. "Zu früh, aber ich habe es nicht mehr ausgehalten.", erklärte Angel. "Na dann, lasse ich Sie mal raus. Bis bald Miss O'Bell!"
Angel lief langsam durch die Dunkelheit, leise schlich sie in den Gryffindorturm. Das Portrait am Eingang öffnete nicht einmal die Augen, als Angel das Passwort sagte. Leise stellte sie ihre Tasche ab und packte ihre Sachen für den Unterricht zusammen. Beinahe geräuschlos, um die anderen nicht zu wecken. Dann schlich sie wieder hinaus, sie hatte einen roten Schimmer am Horizont entdeckt.
Angel lief aufs Gelände, sie lehnte sich an einen Baum und schloss die Augen. Erst als die ersten Sonnenstrahlen sie im Gesicht berührten, öffnete sie die Augen wieder und sah sich den Sonnenaufgang an.
Sie war nicht allein, hier und da wuselten Hauselfen umher. Angel beobachtete sie still eine Weile, erst als die Sonne am Himmel stand, ging sie zurück zum Schloss. Sie betrat die grosse Halle, wo das Frühstück schon bereit stand. "Miss O'Bell, Sie sind früh, Miss!", begrüsste Dobby sie. "Ich weiß Dobby, meinen Sie ich könnte trotzdem etwas zu essen bekommen?", fragte sie. Plötzlich standen die Elfen um sie herum und hielten ihr verschiedene Platten entgegen. "So war das aber nicht gemeint. Danke!", flüsterte Angel verlegen und griff herzhaft zu. Nachdem ihr Magen gefüllt war, sah Angel zur Uhr. "Immer noch eine Stunde? Naja.", murmelte sie und machte sich trotzdem auf den Weg. Sie setzte sich vor dem Zaubertränkeklassenzimmer auf den Boden. Dann stellte sie den Wecker, an ihrer Uhr und legte den Kopf auf die Knie.
Sie bemerkte weder den überraschten Blick noch das Kopfschütteln des Professors. Auch nicht wie sich die Schüler um sie herum versammelten, schlief sie doch tief und fest. Erst ihr Wecker schreckte sie auf. "Uups, bin ich doch eingeschlafen.", rief sie grinsend. "Angel?!" "Wann bist du zurückgekommen?", wurde sie von ihren Freundinnen bestürmt. "Ich weiß nicht genau." "Aber du musst schon länger hier sein. Ich bin um Sechs aufgestanden, da war deine Tasche schon da." , meinte Ginny. "Ja ich habe sie abgestellt, und dann habe ich mir den Sonnenaufgang angesehen.", erklärte Angel und setzte sich auf ihren Platz. "Sonnenaufgang? Der war doch schon um fünf Uhr fünfundzwanzig.", rief Fiona überrascht. "Na und? Ich sehe ihn mir fast immer an. Na gut, meistens sitze ich am Fenster und geh dann wieder ins Bett. Aber ich brauche den Anblick." "Wieso?" "Ich habe dann immer das Gefühl, das alles neu beginnt. Alle Sorgen vergehen.", murmelte Angel.
Snape sah Angel kurz mit einem merkwürdigen Blick an, doch dann blickten seine Augen wieder kühl. "Gut geschlafen, Miss O'Bell?", fragte er. Angel lief rot an. "Gut, Ihre Hausaufgaben zu mir!", rief er und sammelte die Pergamente ein. Angel wurde noch einen Ton röter, als der Professor nach ihrem Pergament griff. Er hob die Augenbrauen. "Keine gute Reise gehabt, scheint mir!", erklärte er fies.
Wenn er wüßte, dass Angel darauf geschlafen hatte. Gestern Morgen hatte sie noch die Tinte im Gesicht, doch Angel schwieg, sie wollte den Professor nicht provozieren.
"Gut, heute beginnen wir mit dem Animuskraut und seiner Anwendung!– – Ja, Miss O'Bell?", fragte Snape, als Angel die Hand hob. "Tut mir leid, Sir. Ich habe noch nie davon gehört, was ist Animuskraut? In Durmstrang gibt es das nicht.", erklärte Angel. "Animuskraut, wird auch als Herzkraut bezeichnet." "Herzkraut?" "Ja, Miss O'Bell. ----- Kann jemand Miss O'Bell, diese Frage beantworten?" Der Professor blickte in die Klasse und schüttelte den Kopf. "Keiner? Also, Professor Sprout kann Ihnen scheinbar nicht helfen! Herzkraut, ist das hier!" Er reichte Angel eine kleine Pflanze und erklärte. "Es wächst an dunklen Orten besonders gut, bei uns im verbotenen Wald. Hagrid erntet es regelmässig für den Unterricht. Es wirkt herzstärkend in vielen Tränken. Wir werden heute einen davon brauen, er ist sehr beliebt bei den älteren Herrschaften.", endete er. Angel hatte aufmerksam zugehört, das veranlasste Snape zu einem leichten Lächeln, bevor er ein Rezept an der Tafel erscheinen ließ.
Angel durchlebte diesen Vormittag nervös wie nie. Auf dem Weg zum Kräutertränkeunterricht entdeckte sie endlich die weisse Eule mit dem roten Band. Sie ließ direkt über ihr einen Brief fallen, Angel fing ihn geschickt auf. "Miss O'Bell!", sie schrak zusammen. "Geben Sie mir den Brief, Sie bekommen ihn in der Pause zurück.", rief McGonagall. Nur widerwillig reichte Angel ihr den Brief. So abgelenkt wie sie war, schaffte es die Teufelsschlinge zweimal sie zu fesseln, während dieser einen Stunde.
Sie saßen beim Mittagstisch, doch Angel stocherte nur in ihrem Essen herum. Bis McGonagall zu ihr trat und ihr den Brief reichte. Angel riss ihn eilig auf. "Hallo Angel, deine Mom ist über den Berg. Sie darf morgen wieder nach Hause. Tante Mauvine." , erleichtert lächelnd steckte Angel den Brief zurück in ihre Tasche. "Gute Nachrichten? Das war doch eine St. Mungo Eule vorhin, oder?", fragte Conny sie kauend. "Ja. Tut mir leid Conny, ich brauche frische Luft, ich muss einen Moment alleine sein.", erklärte Angel und ging hinaus. Sie lief zum See und setzte sich ans Ufer.
Angel schloss die Augen und atmete tief durch, als sie einen Stupser spürte. Da stand das schönste Tier neben ihr, welches es gab. "Ein Einhorn.", flüsterte Angel . Sie streckte ihre Hand aus, um zu sehen, das sie nicht träumte, sanft streichelte sie sein Fell. "Mario mag dich.", meinte Hagrid, der leise dazugekommen war. "Mario?" "Ja, eigentlich sollte er bei seiner Frau sein, sie bekommen ein Baby." "Ohhh, das ist toll.", murmelte Angel. "Na, das klingt aber nicht begeistert. Was hast du auf dem Herzen, Angel?", fragte Hagrid. "Ähmm, ich habe gerade keine Zeit, ich muss zu Zauberkunst.", rief sie. "Halt, ich bräuchte ein bisschen Hilfe. Hast du Lust, mich zu begleiten, in den verbotenen Wald?" "Echt? Klar, gerne!", grinste Angel. "Ich sag Flitwick Bescheid, das du nachholst.", rief Hagrid und ging in sein Haus. Wenig später erschien er wieder. "Er ist einverstanden, du sollst dir die Notizen geben lassen.", erklärte er. Sie gingen in den Wald, das Einhorn folgte ihnen. "Was machen wir, Hagrid?" "Wir sehen nach dem Rechten, habe letzte Woche Spuren entdeckt. Wir werden sehen, was dort rumschleicht.", erklärte er. "Ähmm, kommen wir dabei am Animuskraut vorbei?", fragte Angel vorsichtig. "Wieso? Brauchst du welches?" "Ja, ich brauche es für einen Trank!" "Gut, ich zeige dir, wo es wächst. Aber ich will dein Versprechen, das du nie allein in den Wald gehst, um das Kraut zu holen.", bat Hagrid. Angel versprach es ihm gern. "So nun erzähl mal, was ist los?", fragte Hagrid, während sie tiefer in den Wald gingen. "Es ist wegen meiner Mom, wissen Sie? Sie verkraftet Dads Tod nicht!", begann Angel zu erzählen. "Er wurde von Todessern getötet, nicht wahr?" "Ja, eigentlich, war doch alles vorbei. Wir hatten es nicht kommen sehen.", flüsterte Angel. "Sie haben nicht nur Dad getötet, auch Timy haben wir in dieser Nacht verloren. Dad hat versucht ihn zu beschützen, deshalb sind sie jetzt Beide tot. Gestern hat Mom versucht, sich das Leben zu nehmen.", sie erwähnte es wie nebenbei. "Was? Aber das kann sie doch nicht tun, sie kann dich doch nicht alleine lassen." "Vielleicht, wäre es besser so.", flüsterte Angel. "Nein ist es nicht, eine Mutter darf ihr Kind nicht im Stich lassen.", erklärte Hagrid. Er klopfte Angel herzhaft auf die Schulter.
Sie gingen tief in den Wald, oft erschreckten Angel die Geräusche, doch Hagrid verstand es, sie zu beruhigen. Erst als es schon dämmerte kehrten sie ins Schloss zurück. Angel mit einem Arm voll Animuskraut und fröhlich plaudernd.
Sie übergab einem Hauselfen die Pflanzen und bat ihn sie auf ihr Zimmer zu bringen. Sie selbst ging zum Abendessen in die grosse Halle. "Hey Angel!" "Wo warst du?" "Im Wald, mit Professor Hagrid." "Im Wald, echt?" Conny sah Angel ehrfürchtig an. "Da kriegt mich niemand rein.", flüsterte sie. Angel lachte.
Es war am Dienstagmorgen, die Post war gerade gekommen. Eine Eule trug gleich zwei Briefe, einen ließ sie über Angel fallen, den anderen trug sie zum Lehrertisch. "Meine liebe Angel, ich habe beschlossen, dass deine Mom mal ohne dich auskommen muss. Deshalb möchte ich, dass du die nächsten Wochenenden in Hogwarts verbringst. Ich habe es auch an deinen Direktor geschrieben. Tante Mauvine. P.S.: Wir sehen uns in den Weihnachtsferien." Angel sah total verwirrt auf den Brief. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und blickte zum Lehrertisch. Dumbledore sah schmunzelnd zu ihr herüber, er nickte ihr zu. Angel verstand. Niedergeschlagen suchte sie das Erlaubnispergament hervor, sie ließ es auf ihrer flachen Hand liegen und der Professor holte es sich mit einem Fingerschnipsen. Traurig sah Angel auf den Brief, sie zerknüllte ihn und ließ ihn in den Mülleimer schweben.
