Schon wieder ein neues Kap....

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Frohe Feiertage.....?

"Frohe Weihnachten, Angel.", rief ihre Tante und zog die Vorhänge auf. "Dir auch Frohe Weihnachten, Tante Mauvine." Angel setzte sich auf. "Für Dich." Ihre Tante drückte Angel ein riesiges Paket in die Arme. "Danke! ---- Ich habe auch etwas für Dich." Angel reichte ihr ein Päckchen, bevor sie schließlich ihr eigenes öffnete. "Ohhh Mann.", hauchte sie überrascht. "Das ist Grandpas alte Geige. ----- Die ist doch viel zu wertvoll." Angel strich sanft über das alte Instrument. "Dad hat mir erzählt, dass sie sehr selten ist.", flüsterte sie ehrfürchtig. "Ja, das ist richtig, es ist eine Stradivari." "Das kann ich unmöglich annehmen.", rief sie. "Doch, du bist die einzige, die sie spielen kann. Ich weiß, dass dein Dad es dir beigebracht hat. Versuch es mal.", bat ihre Tante. Angel legte die Geige an ihren Hals und den Bogen auf die Saiten. Sie begann ein langsames Stück, ihre Tante schloss träumerisch die Augen. "Herrlich.", flüsterte sie, als Angel ihr Spiel beendete. "Ja, sie klingt toll, aber ich glaube sie braucht ein paar neue Saiten.", murmelte Angel. "Sie lag ja viele Jahre im Schrank. Wie wäre es, wenn wir heute nach London reisen. Du kaufst die Saiten und wir gehen in der Winkelgasse essen, zur Feier des Tages, dann brauchen wir nicht kochen.", meinte Mauvine O'Bell lächelnd. "Können wir... auch Mom besuchen?", fragte Angel vorsichtig. "Natürlich Liebes, wenn du es willst."

Zuerst gingen sie ins London der Muggel, vor einem alten Kaufhaus blieben sie stehen. Sie sprachen zur Schaufensterpuppe und glitten dann durch das Fenster in das Zaubererkrankenhaus St. Mungo.

"Mrs. O'Bell schläft gerade, wir mussten ihr etwas zur Beruhigung geben, sie hatte heute Nacht einen Rückfall!", erklärte ihnen eine Medihexe. Angel ließ sich schockiert auf einen Stuhl fallen. "Wie kann sie das nur tun?", flüsterte sie bedrückt.

"Na komm, lass uns gehen. Wir lassen uns doch nicht das Fest verderben." Mauvine zog ihre Nichte bestimmend auf die Füße und brachte sie hinaus.

Sie wanderten eine Weile durch London und fanden so auch einen Instrumentenladen. Angel betrat ihn, während ihre Tante draußen wartete. "Hallo, ich bräuchte ein paar Saiten für meine Geige." Der alte Mann sah sie abschätzend an. "Haben Sie das Instrument dabei, Miss?", fragte er. Angel zog die Geige aus ihrer Tasche, der Alte sah Angel überrascht an. "Das ... das ist ne Stradivari.", stotterte er. "Aber die könn'se doch nicht in 'ner Tasche rumtragen." Angel lächelte verlegen. "Ich wechsle Ihnen die Saiten, aber se müsśn mir versprechen, das'e de Geige nur noch in nem Kasten transportier'n!", bat er und ging nach hinten. Angel suchte sich unterdessen einen Geigenkasten heraus. Der Alte kam schnell zurück, und legte Angel die Geige beinahe liebevoll in die Arme. "Spiel'n se ma, ob sie richtig gestimmt is!", bat er. Und Angel spielte eine Tonleiter. Dann legte er die Geige sanft in den Kasten und Angel den Bogen dazu. Da sie zahlen wollte fragte sie nach dem Preis für die Saiten. Der Kasten kam fünfundsiebzig Pfund. "Ach was, se geb'n mir das Geld für'n Kasten, die Saiten schenk' ich Ihnen! Es war eine Ehre für mich ne Stradivari zu halten!", erklärte der Alte und brachte Angel sogar zur Tür.

"Lass uns zurück in die Winkelgasse gehen, ich hätte jetzt Lust auf einen Glühwein bei Florean!", schlug ihre Tante vor. Angel hakte sich fröhlich bei ihr ein. Sie saßen gemütlich vor ihren dampfenden Bechern, als ein Ruf erklang. "Angel? Was machst du denn hier?" "Hallo Kate.", begrüßte Angel die Freundin. "Tante Mauvine, das ist Kate Andrews ----- Kate, meine Tante.", stellte sie die Frauen einander vor. Kate wollte sich setzen und landete beinahe auf dem Geigenkasten. "Was ist das denn? Ist da ne Geige drin?", fragte sie überrascht. "Es ist ein Geigenkasten, also ist da eine Geige drin!", erklärte Angel lachend. "Spielst du etwa?" Angel nickte. "Naja, ich weiß nicht, ich stehe eher auf richtige Musik!", meinte Kate. Angel hob die Augenbrauen, ihre Tante schmunzelte, sie hatte das Funkeln in Angels Augen gesehen. "So? Auf welche Musik stehst du denn?", fragte Angel. Nur wer genau hinhörte, konnte das Klirren in ihrer Stimme vernehmen. "Naja, ich mag Robbie Williams, ist ein Muggelsänger. Bei den neuen Songs der Muggel wird eher selten gefiedelt." Angel schluckte, ein unheimliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Mauvine wollte nun doch lieber schlichten. "Kate, du redest dich um Kopf und Kragen.", rief sie. "Wenn Angel nur ein bisschen ist, wie ihr Dad, explodiert sie gleich." "Richtige Musik? ----- Gefiedel?", flüsterte Angel eisig. "Angel beweis ihr doch, dass dein Geigenspiel richtige Musik ist.", bat ihre Tante leise. "Was?", schreckte Angel auf. "Etwa hier? Ohhh nein, ich bin nicht gut genug.", winkte sie ab. "Ohhh doch, das bist du.", widersprach ihr Tante heftig. "Vor all diesen Leuten? Nein, ich bin kein Konzertgeiger, wie Grandpa.", rief Angel beinahe hysterisch. Es schien als würden bereits alle Anwesenden ihr Gespräch verfolgen. Auch Florean, er trat zu ihnen. "Oh ja, Angel, spielen Sie für uns, weil Weihnachten ist." Unter seinem bittenden Blick wurde Angel weich, sie griff nach dem Geigenkasten. Beinahe zärtlich holte sie die Geige heraus. "Robbie Williams, also.", flüsterte sie. Angel setzte die Geige an und begann ihr Spiel. Sie sah, wie sich Kates Augen weiteten, sie hatte den Song erkannt. "Sie spielt Robbies 'Feel'.", flüsterte sie. Angel endete nicht gleich, ohne Unterbrechung ging sie zu einem Weihnachtslied über. Sie schloß die Augen und legte ihre ganze Seele in ihr Spiel.

Stille herrschte in dem Café, als Angel ihre Geige sanft zurücklegte, erst dann blickte sie auf. Angel sah in die gerührten Gesichter ihrer Zuhörer und grinste verlegen, als dann endlich Applaus aufbrannte. "Wow, ich nehme alles zurück. Das war toll... und wie sich das erst in einem Musiksaal anhören muss, hier ist doch keine gute Akustik!", flüsterte Kate und reichte Angel zur Entschuldigung die Hand.

Sie schüttelte nachdenklich den Kopf, war er das wirklich gewesen. Sie sah noch einmal zur Tür, er war so schnell verschwunden. "Ich muss, meine Eltern wollen los.", verabschiedete Kate sich. "Mach's gut Kate, wir sehen uns nächste Woche.", meinte Angel lächelnd. "Na dann, wir sollten auch aufbrechen, sonst kriegen wir im Restaurant keinen Platz mehr.", erklärte Mauvine und zahlte.

"Albus? Warum lächeln Sie so glücklich?" "Ach Minerva, ich war heute in der Winkelgasse. Dort habe ich das Schönste hören dürfen, was es dieses Weihnachten gibt.", erklärte der Direktor lächelnd. "So, was gab es denn?" "Miss O'Bells Geigenspiel!" Es war nur ein Flüstern. "Severus?" "Ahh, Sie waren auch in der Winkelgasse, Severus?", der Direktor sah dem Professor schmunzelnd ins Gesicht. "Was ist denn nur los?", fragte McGonagall verzweifelt. Der Direktor erzählte es. "...ja und dann öffnete sich eine Tür und diese herrliche Geigenmusik drang heraus. Ich wollte nachsehen, wer da so himmlisch spielt und entdeckte Miss O'Bell. Es war so wunderschön, wie sie spielte, als sie endete herrschte verzückte Ruhe im ganzen Raum.", merkte er an. "Wo waren sie denn, Severus? Ich habe sie nirgends gesehen.", fragte er. "Ohhh, ich saß im Café, bei Früchtekuchen und Glühwein!" Snape hatte ebenfalls ein Glänzen in den Augen, als er sich erinnerte. "Die Musik, war wirklich himmlisch.", murmelte er. "O'Bell... O'Bell? Hatten wir nicht einmal einen O'Bell - Jungen, der so toll Geige spielte?", überlegte McGonagall. Der Direktor sah sie überrascht an. "Ja, Marc O'Bell, er spielte im Orchester und manchmal Solo. Sie müssten ihn auch kennen, Severus. Er war im Siebten, als Sie nach Hogwarts kamen! Aber, vielleicht... er war ein Gryffindor!" "Ja, ich kannte ihn, ich hatte ihn im Orchester gesehen. Ich bewunderte ihn, für sein Geigenspiel.", erklärte Snape. "Auch wenn er ein Gryffindor war!"

"Willkommen, zurück in Hogwarts! Ich hoffe, Sie hatten alle schöne Feiertage.", begrüsste Dumbledore seine Schüler beim Abendessen. "Ich hoffe ebenfalls, Sie haben die gewünschten Geschenke bekommen.", erklärte er schmunzelnd. Er sah zum Gryffindortisch. "Miss O'Bell, ich weiß, Sie haben eine Geige bekommen." Angel wurde tiefrot. "Ja, Sir!", rief sie. "Hätten Sie nicht Lust, dem Orchester beizutreten?" "Ohhh, ich weiß nicht, Sir! Ich glaube ich hätte nicht genügend Zeit dafür, ich muss noch viel für meine Noten tun." "Schade, aber vielleicht besuchen Sie den Musiksaal dennoch. Ich bin mir sicher, man wäre begeistert.", erklärte der Direktor und blinzelte Angel freundlich zu.

Sie hatte verschlafen. Schnell rannte sie hinunter in die Kerker, doch kurz vor der Tür stoppte sie abrupt, sie stützte sich an der Wand ab. Sie presste die Faust aufs Herz und atmete tief durch, als sie hinter sich jemanden bemerkte. Erschrocken fuhr sie herum, Snape sah sie eigenartig an. "Bin wohl zu schnell gelaufen!", murmelte Angel. Er hob die Augebrauen, wie es typisch für ihn war. "Aha, na gut. Nun aber rein mit Ihnen!", rief der Professor und schob Angel ins Klassenzimmer.

Es war gegen Ende der Unterrichtstunde, als Angel ihrem Tischnachbarn etwas zuflüsterte. "Miss O'Bell, fünf Punkte von Gryffindor und Strafarbeit!" Angel sah Snape schockiert an.

"Kommst du, Angel?", rief Conny. "Geht schon vor, ich muss meine Strafarbeit abholen!", murmelte sie. Sie sah den anderen nach, wie sie aus den Kerkern eilten. Als sie allein vor dem Tisch des Professors stand, und er immer noch nichts sagte, räusperte sie sich. "Miss O'Bell?" "Meine Strafarbeit, Sir?" Angel war irritiert, hatte der Professor sie etwa vergessen? "Ohhh, ja! Heute nach dem Abendessen, hier!", bestimmte er und Angel konnte gehen.

"Nachsitzen bei Snape?" "Hat nicht normalerweise immer Filch die Aufsicht?" "Du Ärmste!" "Krieg ich deinen blauen Rock, wenn du es nicht überlebst?" Die Freundinnen machten Angel jede Menge Mut, sie waren auf dem Weg in die grosse Halle. Angel setzte sich, und sah zum Lehrertisch. "Snape ist nicht da.", flüsterte sie. Sie griff schnell nach den Schüsseln, und schlang ihr Essen herunter, dann griff sie nach einem Apfel. "Ich geh dann mal.", rief Angel den Mädchen zu. "Viel Glück!", kam die verhaltene Antwort. Angel verspeiste den Apfel auf ihrem Weg in die Tiefen Hogwarts.

Sie wollte gerade anklopfen, als sich hinter ihr eine Tür öffnete, das Geräusch ließ sie herumschnellen. Ihr Blick fiel an Snape vorbei, in eine Art Wohnzimmer. "Nanu, Miss O'Bell? Keinen Hunger?", fragte der Professor und schloss die Tür ab. Angel schluckte den letzten Bissen und lächelte. "Doch Sir, das Essen war wieder einmal vorzüglich!", erklärte sie.

"Wir werden einen Trank brauen!", erklärte der Professor "Cool!", entfuhr es Angel. "Der Direktor hat mich darum gebeten." Snape wedelte mit dem Zauberstab und ein Rezept erschien an der Tafel. Er wedelte ein weiteres Mal und die Schrift wurde in zwei Farben unterteilt. "Sie kümmern sich um die roten Zutaten, ich übernehme die Gelben!", erklärte er. "Hier finden Sie alles, was Sie benötigen." Er führte Angel zu seinem Vorratsschrank. Angel begann sofort ihre Zutaten zusammenzusuchen, als ihr Blick auf eine kleine Phiole fiel, deren schwarzer Inhalt leicht schimmerte. Angel stutzte, 'Ohhh... das ist aber gefährlich!', dachte sie, als sie den Namen des Trankes entziffert hatte. Sie kannte den Trank, er war extrem tödlich, innerhalb Sekunden und es gab kein Gegenmittel. "Miss O'Bell?", sprach sie der Professor an. "Ähmm, ja? Ach, hier ist es ja!", murmelte sie und griff nach der letzten Zutat.

Angel überprüfte noch einmal, ob sie alles hatte, dann begann sie mit den Vorbereitungen. Sie schnitt Drachenherz in Würfel, gleich gross, und verarbeitete Käfer zu feinem Pulver. Der Professor stand ihr gegenüber, nur durch die Arbeitsplatte getrennt, sein Haar hing ihm wie üblich ins Gesicht. Während er sich über die Arbeitsplatte beugte, um seine Zutaten zu verarbeiten, geriet es immer wieder in sein Blickfeld, also blies er es zur Seite. Angel stockte jedesmal bei ihrem Tun, es lenkte sie ab, sie sah vorsichtig auf. 'Nun reicht es aber gleich!', dachte sie. Und als er abermals blies, griff sie wie selbstverständlich über die Arbeitsplatte und schob ihm die widerspenstige Strähne hinters Ohr. Snape versteifte sich und sah Angel schockiert an. "Tut... tut mir leid Professor, aber das lenkt mich total ab.", murmelte Angel. Ihr kam es vor, als brannten ihre Fingerspitzen, dabei hatte sie ihn doch kaum berührt. "Ach, aber wenn Sie es tun, ist es okay?", fragte der Professor und sah Angel eindringlich an. "Ich mache das? Habe ich nie bemerkt.", flüsterte sie verlegen. "Doch, immer wenn Sie über Ihren Notizen brüten." "Wirklich? Tut mir leid. Dann machen Sie die Haare halt wieder vor.", meinte sie leichthin. Sie sah Snape entschuldigend an, doch er strich sich die Strähne noch fester hinters Ohr.

Nun arbeiteten sie ruhig nebeneinander her. Hin und wieder wanderte Angels Blick zum Professor, er sah sie dann an und sie schaute schnell weg. "Sagen Sie, Miss O'Bell? Haben die Schüler Angst vor mir?", fragte er plötzlich. Doch er sah Angel nicht an. "Ähmm ... Naja, ich denke so manch einer bestimmt." Angel flüsterte beinahe. "Und Sie?" Angel schluckte. "Also, Angst würde ich es nicht nennen.", wich sie der Frage aus. Es schien, als lächelte der Professor für einen Moment. "Also, ich glaube es ist eher Respekt, Sir!", erklärte Angel unsicher. "Respekt?", murmelte Snape. "Und Unwohlsein?", bemerkte er. "Unwohlsein? Wie meinen Sie das Professor?", fragte Angel überrascht. "Naja, Sie sind heute Abend sehr schweigsam, Miss O'Bell. Ich schließe daraus, das Sie sich in meiner Gegenwart nicht wohlfühlen.", erklärte er. "Ach, dann dürfte ich im Unterricht auch nicht reden. Und dann wäre ich heute Abend nicht hier.", stellte Angel fest. "Ja, schon, aber ihr privates Flüstern, meinte ich nicht..." "Privat?", unterbrach Angel den Professor. Sein Blick sprach Bände. "Das war nicht privat, ich habe Richard gesagt, dass er Elfenstaub verwenden muss und nicht Einhornhaar.", erklärte sie. "Wenn es so war, warum haben Sie dann nichts gesagt?" Snape sah Angel aufmerksam ins Gesicht. "Ihnen wiedersprechen, und damit Punkte riskieren, ohhh nein!" "Also doch, Angst!" Angel hörte die Herausforderung in der Stimme des Professors. "Nein, jedenfalls nicht vor Ihnen. Vielleicht vor Ihrem Willen, unsere Punkte zu vernichten.", gab sie zu und reichte ihm ihre Zutaten.

Snape hatte begonnen den Trank zusammenzubrauen, da sah er plötzlich auf. "Was haben Sie auf dem Herzen?" Angel sah ihn verwirrt an. "Ich spüre doch, das Ihnen etwas auf der Zunge brennt.", erklärte er, Angel holte tief Luft. "War... war das eine Gitarre, an der Wand, dort drüben?" Sie wies mit dem Kopf zur Tür. "Ich wollte nicht spionieren, aber als Musikfan... sieht man Instrumente gleich.", erklärte sie entschuldigend, als der Professor die Augenbrauen hob. "Ja, es war eine Gitarre.", murmelte er. "Spielen Sie gut?" Angel biss sich beinahe auf die Zunge. "Nicht besonders!" "Das ist gut! Ahh, nein... so meinte ich es nicht!", rief sie, bei seinem schockierten Blick. "Ich spiele Geige, aber auch nicht sehr gut! Wenn wir beide gleich schlecht sind, könnten wir... ja mal zusammen... spielen. Vielleicht... vielleicht hört es sich ja gut an.", stotterte sie. Snape nickte. "Schon möglich. Vielleicht.", murmelte er. "Gut, würden Sie darüber nachdenken? Ich weiß, Sie mögen Gryffindor nicht, aber für die Musik?!" Angel sah den Professor bittend an. "Jetzt halte ich aber meinen Mund.", murmelte sie. "Ich habe irgendwo gehört, Sie mögen kein Gequassel." Angel beugte sich über den Kessel, und sah so das Glitzern in den Augen des Professors nicht.

Sie brauten in stillem Einvernehmen, ohne Worte. Angel reichte die Zutaten an und Snape rührte. Es schlug Elf, als der Trank endlich fertig und verkorkt war. "Ohhh, die Sperrstunde!", entfuhr es Angel. "Keine Sorge, ich bringe Sie zum Turm, dann kann niemand Ihnen etwas anhaben.", erklärte Snape.

Angel lief langsam neben dem Professor durch die düsteren Gänge. "Das letzte Stück kann ich allein gehen, jetzt erwischt mich bestimmt niemand mehr. Danke fürs Bringen, Gute Nacht, Professor.", rief Angel. Sie lief um die Ecke, die Treppe hinauf.

"Miss O'Bell? Was um Himmels Willen tun Sie so spät hier draußen?" Das war die Stimme der Hauslehrerin. "Strafarbeit... Prof... Snape.", hörte er die nervöse Antwort von Angel. Da trat er auch schon um die Ecke. "Minerva, sie spricht die Wahrheit!", rief Snape. "Miss O'Bell, wollte mich nur vor dem ganzen Weg bewahren, sie verabschiedete sich gerade eben von mir!" McGonagall sah zwischen Angel und Snape hin und her. "Achso! Na dann, gehen Sie zu Bett, Miss O'Bell!", murmelte sie. Angel lief erleichtert die Treppe hinauf, zum Portrait der fetten Dame. "Seit wann übernehmen Sie selbst die Strafarbeiten, Severus?", fragte McGonagall überrascht. "Albus bat mich, ihm einen Trank zu brauen, und da sie eine gute Schülerin ist, habe ich ihre Hilfe genutzt." "Achso." McGonagall schüttelte den Kopf.

"Hey Angel, du warst aber spät zu Hause." "Ja, das Nachsitzen hat länger gedauert.", murmelte Angel gähnend und grinste Conny an. "Was hat er denn gewollt?" "Ach, nichts Schlimmes, wir haben einen Trank gebraut, für Dumbledore, oder so. ----- Wir müssen los.", rief Angel und sprang auf. Doch sie setzte sich gleich wieder und verzog das Gesicht. "Alles Okay?", fragte Ginny besorgt. "Ja! Ja, nur zu schnell aufgestanden.", flüsterte Angel. Nun erhob sie sich langsamer, ein paar dunkle Augen folgten ihren Bewegungen.

"Bist du dieses Wochenende wieder unterwegs?" "Ja, ich muss nach Hause." Angel packte gerade ihre Tasche, so das sie nach dem Unterricht gleich los konnte. "Hoffentlich gibt es nicht so viele Hausaufgaben.", stöhnte Kate und sah Angel grinsend an. "Ach, weißt du Kate, ich stelle mich immer auf jede Menge ein, und freue mich dann, wenn es weniger sind." "Na, wenn es hilft.", murmelte Fiona lachend. "Aber eines sag ich euch, die ersten werden wir schon bei Snape bekommen."

Als hätte Fiona es vorhergesehen, es gab eine lange Liste für Snape zu erledigen. Auch die anderen Lehrer verschonten sie nicht, sogar Hagrid verlangte einen Aufsatz. Also packte Angel noch ein paar Bücher dazu und schwang ihre Tasche auf den Rücken, sie machte sich auf den Weg. Madam Rosmerta stöhnte, als sie Angel die Tasche abnahm. "Was hast du da drin? Steine?" "Schulbücher, für die Hausaufgaben und ein paar Klamotten.", lachte Angel und folgte Madam ins Kaminzimmer.

Sie schickten die Tasche voraus und verabschiedeten sich dann. "Bis Montag." Angel presste ihren Geigenkasten fest an sich und war Momente später zu Hause.

"Hallo, Tante Mauvine." "Hallo, Angel." Das war eine lahme Begrüssung. "Was ist los?", fragte Angel deshalb alarmiert. "Ich wollte nicht schon wieder eine Eule schicken, deine Mom ist in St. Mungo." Angel sah ihre Tante entgeistert an. "Aber... aber sie ist doch erst am Mittwoch rausgekommen.", rief sie. Aber schon Sekunden später setzte sie eine andere Mine auf. "Ist mir jetzt auch egal. Dann kann ich in Ruhe meine Hausaufgaben machen, und wir haben Zeit für uns.", erklärte sie mit fester Stimme. Ihre Tante nickte und lächelte zaghaft, sie ahnte nur, wie Angel sich fühlen musste.

Doch es wurde ein schönes Wochenende, sie schaffte ihre Hausaufgaben alle am Samstag. Den Sonntag verbrachten Angel und ihre Tante an der Küste bei Spaziergängen und einem Picknick. Ausgeruht kehrte sie am Montag nach Hogwarts zurück. "Wir sehen uns dann in elf Tagen. Ist es wirklich okay, wenn ich nächstes Wochenende in Hogwarts bleibe?" "Ja, Liebes. Nun beeil dich lieber, sonst kommst du noch zu spät.", rief ihre Tante, bevor Angel verschwand.

Niedergeschlagen erreichte Angel die Schule, ihre Tante hatte sie gut abgelenkt. Doch nun kehrten die Gedanken an ihre Mom mit voller Wucht zurück.

Angel erreichte das Zaubertränkeklassenzimmer gerade, als der Professor die Tür schliessen wollte. "Gerade noch rechtzeitig, Miss O'Bell.", raunzte er sie an. "Tut mir leid, Guten Morgen Professor." Angel sah gar nicht erst auf, als sie sich zu ihrem Platz durchkämpfte. "Miss O'Bell?" Sie schrak aus ihren Gedanken auf. "Verzeihung?" "Ich hatte eine Frage gestellt, zu Einhornhaar und Drachenblut?" Snape sah Angel entnervt an, doch als sie ihn ansah, veränderte sich sein Blick, für einen Moment. 'Was für traurige Augen.', fuhr es ihm durch den Sinn. "Sollte man nie zusammen verwenden?", versuchte Angel ihr Glück. "Haben sie geraten, oder zugehört?" Der Professor sah sie überrascht an, als Angel ehrlich antwortete. "Geraten, Sir.", er schüttelte den Kopf und ging zur nächsten Frage über.

Angel lief auch die nächsten Tage mit hängendem Kopf umher, die Professoren begannen sich schon langsam Sorgen zu machen. Es war Donnerstagnachmittag, als Angel auf dem Weg zum Turm plötzlich schwindelig wurde. Sie konnte sich nur mit letzter Not am Treppengeländer festhalten, bevor sie erschöpft auf die Stufen sank. "Miss O'Bell?" "Professor?" Angel sah in das besorgte Gesicht des Direktors. "Kommen Sie, wir gehen zu Madam Pomfrey." "Nein, es geht schon wieder.", rief sie und sprang auf, nur um sich gleich wieder zu setzen. "Na, kommen Sie." Der Direktor half Angel auf die Füße und stützte sie auf dem Weg zur Krankenstation.

"Ahh, Miss O'Bell, Sie werden wohl unser Sorgenkind.", begrüßte Madam Pomfrey sie. Der Direktor setzte sich zu Angel und sah sie gespannt an. "Also, was ist mit Ihnen?" Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, als sie flüsterte. "Nichts, Professor." "Ich kann mir auch von Professor Snape etwas Veritaserum geben lassen.", murmelte er. Angel sah ihn schockiert an. "Das würden sie nicht tun." "Oh doch, außer sie erzählen von sich aus." "Ich will nicht, das irgend jemand davon erfährt, keine Schüler, Lehrer oder meine Familie.", flüsterte Angel. "Ich verspreche Ihnen, dass nur ich und Madam Pomfrey, es hören, sonst wird es niemand erfahren. Auch wenn ich gar nicht weiß, welchen Grund es hat!" der Direktor sah Angel leicht irritiert an. "Ich möchte nicht in Watte gepackt werden und das würde geschehen, wenn alle es wissen.", murmelte Angel. "Ich bin krank." "Das dachte ich mir.", flüsterte Madam Pomfrey.