Wieder was neues von Angel....
xoxox
Musik mit Lauschern.....
"Es ist nichts Ansteckendes, aber mich wird es umbringen." Nun sahen die beiden Angel wirklich schockiert an. "Ich habe seit meiner Geburt einen Herzfehler, er wurde übersehen. Es begann erst richtig in der Pubertät. Die Schmerzen fingen an, als ich Dreizehn war. Es wurde immer schlimmer, ich hatte Schmerzen, wenn ich mich ärgerte, wütend war, Angst hatte, in Stesssituationen halt. Als ich Fünfzehn war, bin ich in den Sommerferien zu einem Arzt gegangen." "Arzt?", fragte Dumbledore. "Muggelheiler.", flüsterte die Medihexe. "Er wollte mir nicht sagen, was mit mir war. Mit meinen Eltern wollte er reden. Also, habe ich ihn verhext. In Durmstrang nahm man es nicht so ernst, was das Zaubern Minderjähriger betrifft. Ich gaukelte dem Arzt vor, dass er mit meiner Mom spricht. Ich habe noch heute seine Worte im Ohr." Angel wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Er sagte: Mrs. O'Bell, wenn kein Wunder geschieht, und wir ein passendes Spenderherz finden, wird ihre Tochter ihren neunzehnten Geburtstag nicht erleben!" "Oh, mein Gott, wie grausam. Wie können sie nur damit leben, Miss O'Bell?", fragte Madam Pomfrey mitleidig. "Ihre Familie weiß es nicht?", fragte der Direktor. "Nein, was meinen Sie denn, was meine Mom täte? Sie würde mich zu Hause einsperren, in der Hoffnung auf ein Spenderherz, aber nicht mit meiner seltenen Blutgruppe. Was wäre das für ein Leben? Ich möchte, wenn ich sterbe zurückschauen und etwas Gutes sehen, kein Leben in Gefangenschaft meiner Krankheit!" Madam Pomfrey nahm Angel sanft in den Arm. "Also, es wird unter uns bleiben, niemand wird davon erfahren?" "Wir werden Sie Ihr Leben leben lassen. Das ist es doch, was Sie wollen, Miss O'Bell?", fragte der Direktor noch einmal. "Ja Professor, das möchte ich. Ich habe nicht mehr viel Zeit, die Zeit die mir bleibt, möchte ich wie ein normales Mädchen verbringen.", flüsterte Angel. "Sie haben schon im Mai Geburtstag. Aber vielleicht gibt es ja doch Hoffnung, vielleicht können die Heiler im St. Mungo helfen.", überlegte der Direktor. Er bewunderte Angels Mut und ihre Kraft, und er wollte die Hoffnung nicht aufgeben. "Vielleicht findet Severus eine Möglichkeit, vielleicht gibt es einen Trank, der hilft?", schlug die Medihexe vor. "Nein, auf keinen Fall! Ich will nicht das jemand davon erfährt. Ich braue schon ewig Tränke, und habe noch kein Rezept gefunden, das mir hilft. Er würde keines finden, auch wenn er ein grosser Potion-Master ist!" ,rief Angel aufgeregt. "Keine Angst, wir tun nichts. Ich werde Ihnen einen Termin im St. Mungo besorgen, aber nicht mehr.", versprach der Direktor, bevor Angel auf ihr Zimmer zurück durfte.
"Ich weiß nicht Albus, das Mädchen tut mir leid. Könnten Sie denn mit diesem Wissen leben?", fragte Madam Pomfrey, auf dem Weg zur grossen Halle. "Ich glaube nicht, das es einfach für sie ist. Aber sie ist stark und sie kämpft....!" "Wer kämpft, Albus?" "Severus, müssen Sie mich so erschrecken.", rief der Direktor, als Snape plötzlich neben ihm auftauchte. "Ich kämpfe, Severus. Ich werde alt!" Der Direktor schmunzelte hinter seinem Bart. "Poppy schlug mir vor, es mit dem Herztrank zu versuchen, aber ihr Vorrat ist aufgebraucht.", erklärte er. Die Medihexe sah ihn überrascht an. "Ich werde Neuen brauen, aber ich werde nicht vor dem Wochenende dazu kommen!", bedauerte Snape, als sie die grosse Halle zum Abendessen betraten.
Auch Angel ging zum Essen hinunter, allein. Sie setzte sich ein wenig abseits und aß langsam. Sie war eine der letzten Schüler, die die grosse Halle verließen. An der Tür stieß sie mit jemandem zusammen, doch Angel sah nicht einmal auf, als sie sich entschuldigte.
Den Freitag bekam sie mit Ach und Krach durchgezogen, mehrfach wurde sie von Professoren ermahnt. Snape zog ihr sogar Punkte ab, wegen ihrer Unachtsamkeit. Wenigstens war nach der Mittagspause nur noch Verwandlung dran, eine Doppelstunde zwar, aber McGonagall ließ Angel in Ruhe, wie die anderen machte McGonagall sich Sorgen um Angel.
Sie zog einen warmen Umhang über und trat hinaus in die verschneite Natur um Hogwarts. Sie lief einfach eine Weile, wohin sie ihre Füße trugen, so umrundete sie einmal den See. Angel blieb einen Moment am Ufer stehen und sah hinauf zum Himmel, bevor sie sich auf den Rückweg zum Schloss machte. Sie hörte Schritte, die ihr folgten, deshalb verbarg sie sich hinter einem Baum, sie wollte niemandem begegnen. Es war Snape, der vorüber ging. 'Dummes Mädchen!', dachte er. Natürlich hatte er Angel bemerkt, aber er erkannte auch, dass sie allein sein wollte.
Snape entschloss sich aber, ihr trotzdem zu folgen. Darum machte er einen ungeplanten Linksschwenk in Richtung Wald, und fiel so hinter Angel zurück.
Sie öffnete vorsichtig die Tür und spähte hinein. Angel atmete auf, der Musiksaal war leer. Also trat sie ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Angel zog den Geigenkasten unter ihrem Umhang hervor und begann wenig später zu spielen. Sie bemerkte nicht, dass die Tür wieder geöffnet wurde. Der Professor lehnte sie nur an, so dass durch den kleinen Spalt die Musik zu ihm nach draußen drang.
Snape lehnte sich an die Wand und schloß die Augen., Eine Gänsehaut überzog ihn und etwas rührte an seinem Herzen, als er Angels Geigenspiel lauschte.
"Was tun sie hier, Severus?" Snape schrak auf. So heftig, dass er mit dem Kopf gegen die Wand schlug. "Geht es Ihnen nicht gut?" Dumbledore sah seinen Schützling besorgt an, bis dieser mit dem Kopf zur Tür wies. Nun hörte auch der Direktor die bitter-süsse Melodie. "Miss O'Bell?" Snape nickte. "Gehen wir hinein?", fragte der Direktor. Doch der Professor schüttelte vehement den Kopf. "Nein, ich muss wieder.", flüsterte er und ging. Er meinte wohl, dass der Direktor seinen wehmütigen Blick zur Tür nicht sehen würde, doch weit gefehlt.
Leise betrat Dumbledore den Musiksaal und setzte sich in die hinterste Reihe, schmunzelnd lauschte er Angels Geigenspiel.
Als Angel schließlich endete, spendete er reichlich Applaus. Angel sah ihn erschrocken an. "Ich... ich dachte, ich wäre allein!" "Was für eine Verschwendung, zu spielen, wenn niemand es hören kann!", murmelte der Direktor und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Bart.
Es war Samstagmorgen, Angel war schon früh auf und beendete bereits ihr Frühstück, als sich die anderen Mädchen zu ihr gesellten. "Hallo Angel, dich sieht man ja auch nicht mehr.", rief Kate vorwurfsvoll. Angel wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als etwas an ihrem Ärmel zupfte. Ein Hauself sah sie mit grossen Augen an. "Miss Angel O'Bell, Gryffindor?", fragte er quietschend. "Ja, das bin ich." "Eine Nachricht!", er reichte Angel einen Brief. "Antwort bitte, ich warte." "Guten Morgen, Miss O'Bell! Ich würde heute gern ihr Angebot annehmen, gemeinsam zu musizieren. Wenn Sie noch immer Interesse daran haben, nach dem Mittagessen, am See? An meiner....Ihrer....unserer Stelle? Ich bitte um baldige Antwort! Hochachtungsvoll Professor Severus Snape." In schwarzen Lettern, kunstvoll geschrieben, prangte ihr hier eine Ablenkung entgegen. Angel vermied es zum Lehrertisch zu blicken. Lächelnd kramte sie in ihrer Tasche nach Tinte und Feder. Sie setzte ihre Antwort in zierlichen grünen Worten, direkt unter seinen Gruss. "Mit Vergnügen , Sir. Angel O'Bell.", sie faltete das Papier langsam. "Wann sollen Sie die Antwort überbringen?", fragte sie den Hauself vorsichtig. Es wäre unvorstellbar, wenn er unter den Blicken aller von ihr zu Snape liefe. "Nicht hier, später. Nach dem Essen.", fiepste das kleine Wesen. Angel gab ihm den Brief und er verschwand.
Sie war gerade dabei sich um ihre Hausaufgaben in Verwandlung zu kümmern, als die Anderen den Schlafsaal stürmten. "Hey, du gehst doch mit nach Hogsmeade?" "Das wird bestimmt lustig." "Ja, bitte komm mit!", riefen sie. Nur Conny hielt sich ein wenig zurück. "Ich würde schon, aber ich habe eine...einen anderen Termin." "Sag einfach ab!", murmelte Conny nun. "Nein, das möchte ich auch gar nicht.", erklärte Angel und wand sich wieder ihren Hausaufgaben zu. Die Freundinnen betrachteten sie verwirrt, und ließen sie wenig später schulterzuckend allein.
Angel nahm den Geigenkasten gleich mit zum Essen. Sie betrat die grosse Halle gerade, als die meisten Schüler aufbrachen, um den Nachmittag in Hogsmeade zu verbringen. Sie sah kurz zum Lehrertisch, der Professor saß ebenfalls noch beim Essen. Angel setzte sich und lud ihren Teller voll, Kartoffelpüree und Gemüse sollte es heute sein. Sie sah wenig später im Augenwinkel, Snape die Halle verlassen. Sie aß auf und verließ bald ebenfalls die Halle. Schmunzelnd sah Dumbledore den beiden nach, auch er verließ den Tisch.
Angel lief langsam und gemütlich zum See, sie genoss die kalte frische Luft. Sie trat um die verschneiten Büsche herum und stand plötzlich in mitten wohliger Wärme. "Wärmezauber?", murmelte sie. "Gut erkannt, Miss O'Bell." "Ich hatte mich schon gewundert, wie Sie mit kalten Händen Gitarre spielen wollten, Sir." "Ach, und wie wollten Sie spielen?", fragte der Professor herausfordernd. "Ohhh, ich brauche eigentlich nur eine warme Hand. Darf ich?" Angel deutete fragend auf die Decke. "Setzen Sie sich." Angel zog die Handschuhe aus und setzte sich zu Snape. "Wie sollen wir anfangen?", fragte er. "Am Besten, Sie beginnen und ich steige ein. Ich kann so ziemlich viele Lieder, wenn ich sie schon irgendwann einmal gehört habe.", erklärte Angel.
Langsam griff der Professor zu seiner Gitarre und begann ein Lied. Angel wartete einen Moment, dann setzte sie ihren Bogen an, schloß die Augen und stieg in sein Spiel ein. Snape ging gleitend in den nächsten Song über, und Angel folgte ihm mit einer kurzen Verzögerung. Keiner der Beiden wußte von ihrem Lauscher. Er hatte einen Zauber gesprochen, der es ihm ermöglichte im Warmen zu sitzen und ihnen trotzdem zu lauschen.
"Sie spielen Muggelsongs, Professor.", stellte Angel trocken fest. War das ein Schmunzeln? "Nicht möglich, oder? ----- Nein manchmal muss selbst ich in die Muggelwelt, und dort lausche ich gern der neusten Musik.", erklärte er. Angel lachte. "Wirklich? Das hätte ich nicht erwartet!"
So verbrachten sie einige Stunden am See, sie unterhielten sich, oder musizierten, ihr aufmerksamer Zuhörer lächelte leise. Es klopfte, "Albus?" McGonagall betrat das Büro und sah sich überrascht um. "Woher kommt diese Musik?" "Ohhh, Severus und Miss O'Bell.", murmelte der Direktor. "Aber... ist das ein Zauber?" "Ja Minerva, die beiden sitzen am See, und ich wollte ihre Musik hören, aber nicht in der Kälte sitzen.", erklärte er entschuldigend. "Sie lauschen!", bemerkte McGonagall vorwurfsvoll. Doch dann setzte sie sich, und ein verzücktes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. "Wunderschön!" Plötzlich brach das Geigenspiel ab.
"Wo...woher... kennen Sie dieses Lied?", fragte Angel verwirrt. "Ich hörte es von Ihrem Vater, er war im Abschlussjahr, als ich nach Hogwarts kam. Er spielte es oft.", erklärte Snape. "Er hat es immer gespielt, als ich noch klein war. Dad hat es für Mom komponiert, es war das erste Lied, das er mir beigebracht hat.", flüsterte Angel. Der Professor sah ihre Tränen. "Soll ich es nicht mehr spielen?", fragte er. "Nein, bitte... spielen Sie weiter, Professor! Es ist so wunderschön.", murmelte sie. "Aber dann müssen Sie aufhören zu weinen.", bat er und spielte weiter. Angel lehnte sich zurück, schloß die Augen und genoss das Spiel des Professors.
Erst ein Glockenschlag holte sie in die Gegenwart zurück. "So spät schon!" Der Professor sah zur Uhr. "Ja, es ist gleich Zeit fürs Abendessen.", meinte er.
Sie hörten nicht das Rascheln, das einen Eindringling ankündigte, doch der Direktor in seinem Büro vernahm es. "Ohhh, jetzt kriegen sie Besuch.", flüsterte McGonagall.
"Ich danke Ihnen, für den schönen Nachmittag, Professor. Ich habe es sehr genossen, mit Ihnen zu musizieren.", erklärte Angel. "Ich habe zu danken, Miss O'Bell. Es war eine Freude mit Ihnen zu spielen." Sie hatten sich erhoben und Snape ließ mit einem Zauberstabwedeln die Decke verschwinden. "Vielleicht... vielleicht können wir es einmal wiederholen.", murmelte er. "Mit Vergnügen, Sir. Geben sie Bescheid, wann und wo.", bat Angel und wollte gehen, sie zögerte kurz. "Gehen Sie nur, ich hebe noch schnell den Wärmezauber auf."
