Nächstes Kap....
xoxox
Hoffnungen zerbrechen....
"Miss Angel O'Bell? Kommen sie bitte herein. Ich bin Heiler Crachet." Der Mann in seinem weißen Kittel machte einen netten Eindruck. Er hörte aufmerksam zu, als Angel ihm ihre Symptome schilderte, bevor er sie gründlich untersuchte.
"Also , Miss O'Bell, ich kann den Befund meines Muggelkollegen leider nur bestätigen. Ziemlich erschwerend kommt Ihre seltene Blutgruppe hinzu. Aber, wir werden Ihr Blut noch weiter untersuchen, vielleicht findet sich eine Möglichkeit, geben Sie die Hoffnung noch nicht auf!", bat der Heiler. "Wir werden Ihnen eine Eule zukommen lassen, wenn nähere Ergebnisse feststehen." "Darf ich Sie um etwas bitten?", fragte Angel. Er nickte. "Kein Wort zu meiner Familie und seien Sie bitte ehrlich, wenn die Ergebnisse da sind, okay?" "Okay, versprochen!" Er schüttelte Angel zum Abschied die Hand.
Sie benutzte einen Kamin im St. Mungo und war im nächsten Moment zu Hause.
Sie saßen gerade beim Abendessen, als es im Kamin knisterte und einen Gast ankündigte. "Professor Dumbledore?" Angel sah den Direktor überrascht an, sie hockte sich zu ihm vor den Kamin. "Hallo, Miss O'Bell. Ich wollte nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist.", erklärte er. "Ja, ich bin Okay. Es ist nichts neues herausgekommen. Ich kriege eine Nachricht, per Eule.", erzählte Angel. Für ihre Tante unzusammenhängend, doch Dumbledore verstand. "Gut, ich lasse Sie dann schon wieder in Ruhe. Wir sehen uns am Montag.", verabschiedete er sich und verschwand. Angel verbrachte den Rest des Abends bei ihrer Mom. Es ging ihr etwas besser, aber noch immer hing sie ihren depressiven Gedanken nach.
"Albus?" Snape sah den Direktor überrascht an. "So spät in den Kerkern?" "Severus, ich wollte nur schnell 'Gute Nacht' sagen." "Gute Nacht, Albus. ----- Ach, konnten Sie Miss O'Bell erreichen?" Der Direktor schmunzelte, er selbst hatte nicht auf dieses Thema kommen wollen, denn damit hätte er Snape ja Gefühle unterstellt. "Ja Severus, keine Sorge. Es ging ihr gut heute Abend.", erklärte er knapp und ließ Snape allein.
Es war ein ruhiges Wochenende, Angel verbrachte viel Zeit bei ihrer Mom und mit ihrer Tante, nebenher kümmerte sie sich um ihre Schulaufgaben. Am Sonntagabend, betrat Angel mit klopfendem Herzen das Schlafzimmer ihrer Mom. "Angel?" "Hallo, Mom. Ich wollte mich verabschieden." "Kannst du nicht bleiben?" "Nein, Mom.", murmelte Angel leise, dann straffte sie sich. "Ach, falls du wieder vor hast, dich umzubringen, nimm das." Angel reichte ihr die kleine Phiole. "Es nennt sich 'Schwarzer Tod', ist absolut tödlich, innerhalb von Sekunden.", erklärte sie. "Aber wenn du es tust, könntest du bitte bis morgen warten? Ich will dich nicht finden, nicht schon wieder. Mach's gut, Mom." "Wo...woher hast du das?" "Geklaut, beim Zaubertränkelehrer!", murmelte Angel und zog die Tür hinter sich zu.
"Miss O'Bell, Sie sind zu spät!", blaffte der Professor sie an. "Tut mir leid, Professor Snape. Aber jemand hatte ein Dauergespräch im DREI BESEN.", versuchte Angel es zu erklären. Hatte sie da Sorge in seiner Stimme vernommen? "Setzen Sie sich!" Nein, sie hatte sich wohl getäuscht.
Ein Geräusch ließ den Professor herumfahren, Angel lief unter seinem Blick tiefrot an. "Tut mir leid Sir, ich habe das Frühstück verpasst.", flüsterte sie und wand sich ihren Zutaten zu. Sie hatte gerade damit begonnen ihren Trank zu brauen, als Snape neben sie trat, er legte etwas auf den Tisch. Angel riss die Augen auf und sah den Professor an. "D..danke, Sir!" "Ich mag nur nicht von ihren Geräuschen abgelenkt werden.", erwiderte er kühl. Doch Angel sah das kurze Aufblitzen seiner Augen. Dankbar biß sie in den Apfel, während sie kaute, rührte sie weiter ihren Trank. Snape beobachtete sie, Angel bemühte sich wirklich keinen Laut von sich zu geben.
Sie wollte gerade das Klassenzimmer verlassen, als ein reißendes Geräusch sie stoppte. Ihr Tasche fühlte sich plötzlich so leicht an, schockiert sah sie zu Boden. "Verdammt!" Niedergeschlagen hob sie ein Buch auf und verzog das Gesicht, grüne Tinte troff davon herab. "Na, toll." "Ist etwas passiert?" Uhh, das klang aber scheinheilig. "Sehen Sie doch! ---- Ohhh, tut mir leid. Ist wohl nicht mein Tag heute." ,versuchte sie ihren Ton zu entschuldigen. "Warten Sie, ich helfe Ihnen. ----- Subviridis atramentum locus periculum." , rief er. Er wedelte mit seinem Zauberstab und die grüne Tinte verschwand. "Wie? Wieso sind nur die Flecken weg, aber die Schrift ist noch da?", rief Angel überrascht. "Ich weiß schon 'Genauigkeit'!", murmelte sie und begann ihre Bücher und Pergamente aufzusammeln. "Autsch!" Sie hatte direkt in die Scherben des Tintenfäßchens gegriffen. "Zeigen Sie mal!" Snape griff nach Angels Hand und mit einem Schwenk des Zauberstabs heilte der Schnitt. Angel murmelte ein "Reparo.", und die Scherben fügten sich zusammen. Mit einem weiteren "Reparo!", reparierte sich ihre Tasche. Sie warf ihre Bücher und die anderen Sachen achtlos hinein, es hatte bereits zur nächsten Stunde geläutet. "Danke für Ihre Hilfe, Professor.", rief sie und lief davon.
"Sie haben Was getan? Wie konnten sie nur Severus!", rief Dumbledore aufgebracht. "Ich habe Dobby ihr Zimmer durchsuchen lassen, ihre Tasche habe ich selbst durchsucht!", flüsterte Snape. "Ich habe mir doch nur Sorgen gemacht!" "Ich weiß, Severus ich weiß. Aber sie können doch nicht einfach so ihre Privatsachen durchwühlen."
Angel hatte von der ganzen Sache nichts mitbekommen, sie hatte jede Menge zutun. Nachmittags braute sie heimlich ihre Tränke, sie hatte einen guten Platz gefunden. "Hallo Myrthe!" "Ach du bist es, Angel. Braust du heute wieder mal?" Das Geistermädchen kam heran geschwebt, ein Schaudern überlief Angel. "Ja Myrthe, ich muss ein bisschen etwas tun." "Das ist beinahe so wie früher, da hat mich Harry oft besucht, mit seinen Freunden, sie haben auch oft Tränke gebraut!", erzählte Myrthe traurig. "Hey, was ist das?", rief sie aufgeregt. Sie hatte den Geigenkasten entdeckt. "Spielst du gut?" "Es geht so." Angel schmunzelte. "Ich will es hören! Ich will es hören!". rief Myrthe und hüpfte, nein schwebte auf und ab. "Aber nicht hier. Kannst du in den Musiksaal kommen?", fragte Angel vorsichtig. "Wiesooo?" "Also, ich werde den Trank brauen, wenn ich dabei Ruhe habe, brauche ich eine Stunde.", erklärte sie. "Danach könnte ich dir doch im Musiksaal etwas vorspielen?" "Ohhh, toll. Eine Stunde.", rief Myrthe und verschwand durch die Mauer.
Angel schaffte den Trank innerhalb der Stunde, wo sie doch mal nicht ständig gestört wurde. Also machte sie sich, wie versprochen, auf zum Musiksaal. Sie war gerade dabei, ihre Geige auszupacken, als sie erstarrte. Durch die Wände schwebten massenhaft Geister herein. Angel hatte nicht erwartet, das es so viele davon auf Hogwarts gab. Es wurde um einige Grad kühler im Saal. "Myrthe!", flüsterte Angel vorwurfsvoll. "Es tut mir leid! ----- Ich habe es doch nur ein paar Freunden erzählt!", flüsterte das Geistermädchen hinter ihr. Angel sah, wie sie weinerlich das Gesicht verzog und lächelte. "Ach, das ist schon okay. Setz dich besser!" Angel schauderte beim Blick über ihre 'Gäste', sie schloss die Augen und stimmte ein trauriges Lied an. Nur hin und wieder schaute sie auf, Myrthe hatte genießerisch die Augen geschlossen. Selbst auf dem Gesicht des blutigen Barons lag ein seliges Lächeln. Angel spielte etwa eine halbe Stunde, bevor sie die Geige absetzte. Ein Murmeln erhob sich. "Das war toll!", rief Myrthe. "Wundervoll." "Einmalig!" Die Geister applaudierten begeistert, wodurch Angel heftig errötete. "Danke! Es freut mich, wenn es Ihnen gefallen hat!", rief sie und packte ihre Geige ein.
Während die anderen Geister durch die Wände entschwanden, trat der fast kopflose Nick zu Angel. "Sir Nicklas, hat es Ihnen gefallen?" "Ja sehr, es war ergreifend. Sie spielen mit Ihrer Seele. Wenn Sie diese Welt verlassen, und als Geist zurückkehren, besuchen Sie uns doch für ein Konzert, oder?", fragte er schmunzelnd. "Sie....?" "Ja, ich weiß es. Ich habe Professor Dumbledore und Madam Pomfrey zufällig belauscht!" "Ohhh..." "Keine Angst von mir erfährt es niemand.", erklärte er , bevor er ebenfalls entschwand.
"Was kann ich für Sie tun, Minerva? Ist Ihnen kalt?", fragte Dumbledore angesichts ihres Zitterns. McGonagall setzte sich nah an den Kamin im Direktorenbüro. "Ich habe gerade eine halbe Stunde unter Geistern verbracht.", erklärte sie zähneklappernd. Der Direktor lächelte. "Wieso tun Sie denn so etwas?" "Ich habe gehört, wie die maulende Myrthe dem fetten Mönch erzählte, dass Miss O'Bell ein Konzert geben würde. Ich wollte es hören und deshalb ist mir jetzt kalt.", erklärte sie gereizt. "Aber deshalb bin ich nicht hier. Albus, was ist mit ihr? Streiten Sie es nicht ab!" "Ich streite nichts ab!", rief der Direktor. "Aber ich gab ein Versprechen, nichts zu sagen." Er schwieg eisern, sogar als McGonagall ihn direkt traf. "Sie wird sterben....habe ich recht?" Sie sah das sie richtig lag, sein betroffener Blick sprach Bände.
Von nun an beobachtete McGonagall Angel aufmerksam, doch nichts schien darauf hinzudeuten, das sie krank war. Gut, sie war blass und zu dünn, aber Angel lachte viel und redete ständig. Erst am nächsten Abend in der grossen Halle geschah etwas ungewöhnliches.
Angel stocherte lustlos in ihrem Essen herum, als eine Eule vor ihr landete. Sie wich erschrocken zurück, doch dann befreite sie die weiße Eule von ihrer Last. "Sehr geehrte Miss Angel O'Bell, Sie baten mich ehrlich zu Ihnen zu sein, doch es fällt mir jetzt sehr schwer. Es tut mir leid, es Ihnen mitteilen zu müssen, doch Ihre Chance, die Krankheit zu überstehen, ist beinahe Null! Sie werden sterben, die verbleibende Zeit reicht nicht aus, um ein neues Herz für Sie zu finden. Ihre seltene Blutgruppe und ein kleiner Genfehler, machen die Suche unmöglich. Einen Heiltrank für Sie zu finden, wird nicht rechtzeitig gelingen, doch wir setzen alles daran, es zu schaffen. Mit schwerem Herzen, Ihr Heiler Crachet!"
Es war, als zerbrach in diesem Moment etwas in ihr, trocken schluchzte Angel auf. Sie spürte den Blick und hob den Kopf, Dumbledore sah sie fragend an. Angel blickte traurig zu ihm, sie nickte und ließ den Brief auf ihrer offenen Hand liegen. Der Direktor holte ihn mit Magie zu sich.
Angel erhob sich, sie brauchte jetzt Ruhe. Albus Dumbledore sah ihr traurig nach, er überflog mit wachsendem Entsetzen den Brief aus St. Mungo. Er ließ Angel einen Vorsprung, bevor er ihr folgen wollte.
Sie lief einfach nur, Angel war so durcheinander. 'Du hast es doch gewusst!' schalt ihre innere Stimme. 'Ja, aber die Hoffnung war da!' Ihre Gedanke überschlugen sich, sie nahm Hagrid und den Zentaur am Wegrand nicht wahr, sie ging einfach vorüber.
"Die Hoffnung ist zerbrochen." Hagrid sah den Zentaur irritiert an, "Was sagst du da? Ich sollte ihr nachgehen, sie sieht nicht gut aus." "Nein Hagrid, sie will allein sein." Bane hielt den Halbriesen nur schwer zurück.
Angel umrundete beinahe den See, erst als Hogwarts wieder in ihrem Blick auftauchte, hielt sie inne. Sie setzte sich unter einen Baum, eine magische Trauerweide, deren Ranken gleich Angels von Kummer geschundenen Körper umschlangen.
Albus Dumbledore wartete etwa eine halbe Stunde, bevor er Angel folgte. "Hagrid, haben Sie Miss O'Bell gesehen?" "Ja, sie ist da entlang." Hagrid wies dem Direktor den Weg. "Bane meinte, sie wollte allein sein. Er hat auch etwas von zerbrochener Hoffnung erzählt, aber er redet ja immer etwas komisch.", meinte Hagrid. Dumbledore folgte nicht Hagrids Hinweis, er ging entgegengesetzt und fand Angel so recht schnell. Sie saß noch immer weinend unter dem Baum.
Angel hörte Schritte. "Gehen Sie weg!", flüsterte sie. Doch er ging nicht, sie spürte eine Hand auf der Schulter. Langsam sah Angel auf und blickte direkt in das Gesicht Dumbledores. "Es tut mir leid.", flüsterte er. "Es...es... tut so weh!", rief Angel und warf sich an seine Brust. "Ich.. ich habe immer gedacht, es gäbe noch eine Chance!" "Schhh...!" Albus Dumbledore wiegte die weinende Angel in seinen Armen, nur langsam beruhigte sie sich. "Danke!" Angel wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Danke, dass Sie hier sind."
Dumbledore beobachtete sie beim Frühstück, am nächsten Tag. Es schien ihr gut zu gehen, nur tiefe Melancholie lag in ihrem Blick. Traurig sah er zu ihr hinüber. "Schade um sie! Nicht wahr Albus?" Madam Pomfrey war zu ihm getreten, er hatte ihr den Brief heute Morgen gezeigt. Albus Dumbledore seufzte auf, was ihm einen verwirrten Blick von Snape einbrachte.
Angel ging wieder einmal spazieren, anstatt zu Mittag zu essen. Eine Eule gesellte sich zu ihr. "Hey Fränzi! Was bringst du mir den Schönes?" Angel öffnete schnell den Brief. "Hi Angel, nur schnell eine gute Neuigkeit! Es geht deiner Mom viel besser, schon letzte Woche hat sie das Bett verlassen. Ich schreibe erst jetzt, um sicher zu gehen, das es wirklich ist. Sie hilft mir schon viel im Haus, ich denke sie ist bald wieder auf den Beinen. Hoffen wir,Tante Mauvine." "Danke Fränzi, jetzt ruh dich aus, flieg zur Eulerei. Ich gebe dir morgen eine Antwort mit.", erklärte Angel und liess die Eule fliegen. Sie ging zurück zum Schloss. "Miss O'Bell, Sie sollten Ihren Leuten sagen, das es gewisse Postzeiten gibt!" Angel fuhr herum und blickte in Snapes Gesicht. "Ähmm, ja Sir! Ich werde es weiter geben.", murmelte sie. "Es scheinen wenigstens gute Nachrichten gewesen zu sein, nach Ihrem Lächeln zu schließen!", folgerte der Professor. "Oh ja, Sir. Sehr gute Nachrichten. Ich sollte jetzt aber, Verwandlung." Angel lief eilig zum Unterricht, gerade noch rechtzeitig erreichte sie das Klassenzimmer.
Auch am nächsten Mittag erschien eine Eule. Sie landete direkt auf Angels Platz, doch sie war schon wieder auf dem Gelände unterwegs. Fiona griff nach der Eule und brachte sie hinaus. "Hey Angel!" "Fiona?" Irritiert sah Angel der Freundin entgegen. "Sie lässt sich den Brief nicht abnehmen, deshalb bringe ich sie dir.", erklärte Fiona, als sie Angel endlich erreicht hatte. "Danke Fiona! ----- Von Zuhause? Aber ich habe Fränzi doch erst heute Morgen abgeschickt.", überlegte Angel laut. Sie nahm der Eule den Brief ab und überflog ihn kurz. Fiona schreckte herum, als sie Angel fluchen hörte. "Das kann sie doch nicht machen! Verdammt, sie hat sie doch nicht mehr alle! Vergiss es!" Sie beobachtete wie Angel nach einer Feder suchte. Angel schrieb nur kurz, dann schleuderte sie die Eule in den Himmel. Fiona ging davon, als Angel begann auf und ab zu gehen. So sah sie nicht wie Angel den Weg zum Wald einschlug.
