Mittelerde, Lothlorien und die darin befindlichen Elben sind eine Erfindung J.R.R. Tolkiens, und ich habe keinerlei Rechte daran. Ich leih mir ein paar Figuren aus, lass sie was erleben und stell sie dann auch ganz ordentlich wieder zurück. Lediglich Haldirs Frau und Kind gehören vollständig mir.

Indil

By Azrael (Darkangelazrael)

Chapter 2: Warnrufe

Der Abend war bereits hereingebrochen, die Dämmerung hatte schon lange ihren Einzug gehalten. Haldir war auf dem Weg nach Hause, seine Tochter auf den Schulter, sie war zu müde um zu laufen. beide wurden schon von Ruinfinniel erwartet, die sich bereits Sorgen um ihr Kind gemacht hatte, weil sie es nicht zuhause vorgefunden hatte.

"Sie hat mich besucht", meint er erklärend zu seiner Frau und setzte Indil ab, welche sofort zu ihrer Mutter wuselte und sie drückte. Ruinfinniel lächelte sanft.

"Sie hat dich hoffentlich nicht gestört.?"

"Oh nein," Haldir lachte und legte sein Schwert ab, Ruinfinniel nahm es entgegen um es dann in den Spind zu stellen, so wie sie es jeden Abend machte, an dem sie ihn erwartete um ihn zu begrüßen.

"Sie hat Tanos Frettchen in Beschlag genommen, und dieses Vieh muss sie nun so sehr lieben, dass es Tanos nur noch gebissen hat, als ich sie abgeholt habe."

"Idhon ist mein Freund!", krähte die Kleine aus dem Flett heraus und kam mit ihren gesammelten Stofftieren unter dem Arm wieder. Sie hatte recht viele Stofftiere ,und so gestaltete es sich sehr schwierig alle auf einmal in den kleine Ärmchen zu tragen, auch wenn sie es tapfer versuchte, kam sie nie weiter als drei Schritte ehe ihr wieder eines herunterfiel.

Idhon?

Ruinfinniel hob fragend eine Augenbraue.

"Das Frettchen."

Indil streckte ihrem Vater den Stofftierberg entgegen, wobei bei diesem Versuch die Hälfte zu Boden fiel und sah ihn erwartungsvoll an.

"Ada.", ihre Stimme war sehr ernst, denn sie hatte auch eine ernsthafte Feststellung gemacht.

"Ich habe kein Frettchen !!"

"Aber dafür hast du viele andere Tiere."

"Ich will aber auch ein Frettchen haben!!"

Indil sah ihn sehr ernst an. Ihre Bedingung war unausgesprochen, besser gesagt ihre Erpressung war unausgesprochen, aber dafür umso deutlicher in ihren Augen zu lesen:

Frettchenstofftier oder drei Wochen beleidigte Tochter!

Haldir beugte sich zu Indil herunter. Ruinfinniel lächelte nur und sah ihrem Mann zu, sie er ihr direkt in die Augen blickte, sie konnte in seinem Blick lesen ,dass eigentlich Nein Sagen wollte ,und damit argumentieren wollte, dass sie doch schon genug habe, doch sie sah auch, wie sein Blick weich wurde. Haldir o Lorien mochte vielleicht einer der besten und härtesten Krieger sein, doch gegen seine Tochter hatte er kontinuierlich verloren, ihrem "ach,bittebitttebitte"- Blick konnte auch er nicht standhalten.

"Vielleicht,"

sagte er

„läuft mir ja mal eines über den Weg, und dann, mal schauen... vielleicht will es ja mitkommen..."

Indil strahlte.

„Versprochen?"

„Versprochen."

„Jaa." ,das kleine Mädchen freute sich und hüpfte zurück in das Flett, wobei sie sämtliche übrigen Stofftiere auch noch auf dem Boden verteilte, und lies damit ihrem Vater endlich mal die Gelegenheit auch einzutreten.

Ruinfinniel umarmte ihn kurz, schloss dann die Tür, und ging selbst zur Feuerstelle um etwas zu Essen zu bereiten.

„Deine Tochter hat dich vollkommen im Griff, man könnte fast neidisch werden. ",sagte sie leise.

„Sie ist halt noch so klein..."

Haldir setzte sich und zog seine Stiefel aus.

„Das sagen alle Väter, Melethron, das sagen sie alle."

Ruinfinniel lachte leise, Haldir strafte sie mit einem Blick, wohlwissend, dass sie recht hatte.

Er beschloss Indils Spielzeug, das überall verstreut lag einzusammeln und aus dem Weg zu räumen. Er hörte Indil singen ,was unweigerlich aus dem kleine Garten kam, einer ihrer Lieblingsorte.

Ihre Mutter hatte dort einige Kräuter und Heilpflanzen gezogen, und auch ein paar Beeren für Indil. Das Mädchen wusste genau, welche Pflanzen sie nicht anfassen durfte, weil sie giftig waren, und ihre Nana konnte sich in diesem Fall auf sie verlassen, natürlich war sie neugierig, wie wohl ein paar der Pflanzen schmeckten, aber sie wusste genau, warum sie sein nicht pflücken oder essen durfte, Nana hatte es ihr erbarmungslos genau erklärt, und so hatte sie Respekt vor dem, was dort wuchs.

Haldir räumte ihre Habe in der Truhe auf, die dafür vorgesehen war, und sah ihr zu wie sie da draußen herumtollte, singend und lachend.

Manchmal fragte er sich, was wohl aus ihm geworden wäre, ohne eine Familie.

Wenn er ledig geblieben wäre ,wie seine Brüder, doch er bereute nichts, er liebte seine Frau und seine Tochter ,und wollte sie nie mehr missen.

Gewiss, Indil war manchmal mächtig anstrengend .Es war schwierig für Ruinfinniel und Haldir Zeit für sie beide zu finden, weil sie meist um sie herum war. Sie hatte kein eigenes Zimmer, was auch in der begrenzten Wohnfläche ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Sie schlief seit dem letzten Sommer im Wohnraum, sodass Haldir nicht mehr besonders ultravorsichtig und leise sein musste, wenn er sich vor der Morgendämmerung aus dem Knäuel von zwei Frauen/Mädchen (in das er nächtlich erfolgreich mit eingeknäuelt wurde),befreite um niemanden zu wecken, wenn er aufzustehen hatte.

Natürlich kam sie oft nachts noch zu ihnen, etwa wenn ihr kalt war, oder sie einen schlimmen Traum oder einfach nur Langeweile hatte .Außerdem war Ada eben, wie schon erwähnt so richtig schön warm, und zwischen Ada und Nana war es noch wärmer...

Ein Frettchen also. Haldir war geschickt, was Stofftiere anging, er hatte ihr alle anderen gemacht, auch für ein paar andere Kinder. Er konnte das gut, und irgendwie, machte es so etwas auch sehr gerne. Haldir war ein Elb, der gerne alles aufbrauchte, was er der Natur nahm, und so machte er jedes Mal etwas aus dem Fell des Jagdwildes, welches er erledigte .meist sammelten die Elbischen Jäger ,um es dann den Gerbern zu überlassen, die es zu allem möglichen verarbeiteten ,Menschen waren da anders. Die Lothlorien-Elben erlaubten es den Menschen, die umherzogen, an den Grenzen der Wälder Kleinwild zu jagen (solange sie aber verdammt noch mal an den Grenzen blieben!).Sie nahmen meist nur das Fleisch eines Hasen etwa und vergruben den Rest, oder ließen ihn liegen.

Wahrscheinlich hatte keines ihrer Kinder so viele Stofftiere wie manches Elbenkind...

Haldir schmunzelte bei dem Gedanken, er wusste jedenfalls was aus dem nächsten übriggebliebenen Fell werden würde.

Es war mitten in der Nacht. Es war ungewöhnlich kalt, dafür dass es eigentlich Frühling war.

Indil lag zwischen ihren Eltern, eingegraben in Arme und Decken und schlief friedlich.

Haldir lag wach, er wusste nicht warum, nicht einmal, warum er so plötzlich aufgewacht war, aber es war ihm unmöglich wieder einzuschlafen.

Er starrte in die Dunkelheit ,Mondlicht schien durch das Fenster und spiegelte die Silouetten der Möbel in dem Zimmer wieder. Es lies Indils Haar umso weißer erscheinen als es eigentlich war, und so wirkte sein kleines Kind, welches sich gerade friedlich an die Mutter presste gespenstisch, irgendwie unheilvoll.

Haldir vergrub sich ein wenig mehr in die Decken, soweit dieses ging ohne sich zu sehr zu bewegen. Ein eiskalter Hauch fuhr ihm über die Arme und lies die Armhärchen sich aufstellen.

Etwas lag in der Luft, es schien so still im Wald zu sein, so unnatürlich still.

Er horchte hinaus in die Nacht ,nach nachttypischen Geräuschen ortent, aber er konnte nicht einmal das Knacken eines Astes hören.

Das einzige was er hörte war Indils leises Zirpen, als mehr konnte man das „Schnarchen" nicht bezeichnen, was ihm verriet, dass sie wohl bald wieder erkältet sein würde, und Ruinfinniels ruhiger gleichmäßiger Atem.

Sein Herz fand keinen langsamen gleichmäßigen Takt, es pumpte unaufhörlich schnell Blut in seine Venen und hielt seinen Körper wach und auf Bereitschaft.

Dann zeriss ein langgezogenes Heulen die unwirkliche Stille der Nacht und fuhr dem Hauptmann durch Mark und Bein .Es war das Warnhorn der Elben, das dort tönte,

Dies bedeutete Gefahr! Gefahr an den Grenzen!

Ruinfinniel saß beinahe senkrecht im Bett, sie war erschrocken und durch das Warnsignal aus dem Schlaf gerissen worden, Haldir war bereits aufgestanden und zog sich an.

„Was ist? Was bedeutet das?" fragte sie ihn leise und sah ihn verwirrt an.

Indil regte sich ,äußerte eine Misslaut und rollte sich zusammen ,der Lärm war nicht wirklich in ihren tiefen Schlaf hervorgedrungen.

„Ein Warnruf." ,antwortete Haldir hastig und band sich achtlos die Haare zurück

„er kann alles Mögliche heißen. Ein Wolfsrudel, oder Menschen oder was auch immer."

„Orks etwa?"

Haldir nickte kaum merklich. Ruinfinniel wusste, dass es wegen einem verirrten Menschtrupp, oder einem Wolfsrudel keinen Warnruf gab ,es musste etwas schlimmeres sein, doch Haldir wollte sie nicht beunruhigen.

Er griff sein Schwert aus dem Spind und schloss den Schwertgurt, er wollte sich gerade umwenden ,um seine Frau zu verabschieden als ein zweiter Warnruf durch die Nacht scholl.

Es war etwas Schlimmeres am Werk! Sie konnte beobachten wie Haldir bleich wurde.

Indil richtete sich auf, sie wirkte verstört, auch ein wenig ängstlich, denn sie spürte, die angespannte Atmosphäre um sie herum.

„Nana." ,ihre Stimme war ein wenig weinerlich ,und sie drückte sich fest an ihr Mutter ,die den Arm un sie legte und sie leisen beruhigte.

Haldir legte Indil die Hand auf den Kopf und strich ihr durch das Haar, dann küsste er Ruinfinniel, welche ihn besorgt ansah, auf das Haupt und sah ihr in die Augen.

„Achte auf dich." ,flüsterte sie, Sorge war in ihrer Stimme.

„Das werde ich, 'Finniel."

„Ada." ,Indil klang ein wenig mehr ängstlich, denn sie verstand nicht, warum ihr Vater sich mitten in der Nacht bewaffnete und sich eilte zu gehen.

Haldir sah sie mit sanften Blick an, Er versuchte zuversichtlich zu wirken, verbarg die große Unruhe die im Moment in ihm war.

„Ich komme bald wieder, keine Sorge, Yen nin. Pass auf Nana derweil auf, in Ordnung?"

Indil nickte nur verzweifelt und blickte ihm hinterher, als ihr Vater hinausstürmte.

Sie konnte seine schnellen Schritte noch hören, alsbald sie vom Wald verschluckt wurden.

Auch Nana schickt e sich nun aufzustehen, sie versuchte etwas weniger gehetzt als Ada zu sein. Indil beobachtete sie ,wie sie, immer noch im Nachthemd bekleidet ihre Heilertasche zusammenpackte.

Das Mädchen saß auf dem Bett ,verwirrt, verzweifelt, ein wenig ängstlich auch.

Ihr war so seltsam, denn sie konnte mehr als andere spüren, was in der Luft lag. Ihre Sinne waren feiner als die anderer Elben, ein Geheimnis, dass sie für sich behalten hatte. Doch das was sie fühlte verunsicherte sie sehr.

„Was ist los ,Nana, warum haben alle Angst?", fragte sie unbedacht, denn sie konnte die Angst der anderen fühlen.

„Ich weis nicht was geschehen ist, wahrscheinlich sind Wölfe in den Wald eingedrungen.", hörte sie ihre Mutter ,Indil wusste, dass Wölfe gefährlich waren, und dass man ihnen nicht zu nahe kommen sollte.

„Ada wird das sicher richten. Der Warnruf hat die Wachen zu ihren Posten gerufen, du wirst sehen, sie werden das bald im Griff haben."

Ein dritter Warnruf schallte durch die Nacht und strafte Ruinfinniels Ausrede Lügen.

„Indil, ich werde nun auch gehen müssen, vielleicht brauchen sie einen Heiler, wenn jemand von einem Wolf gebissen wird oder so... dann brauchen sie mich."

„Lass mich nicht alleine Nana!!"

Indils Stimme kippte in einen panischen Aspekt, sie wollte auf keinen Fall alleine bleiben ,in dieser seltsamen Nacht, in der alle Angst hatten.

„Dann zieh dich an und nimm dir etwas mit ,ich muss schnell aufbrechen."

Indil kletterte schnell aus dem Bett und machte sich eifrig daran der Bitte ihrer Mutter nachzukommen, die sich selbst bereits angezogen hatte und ihr eine Tunika reichte.

„Indil, du musst mir eines versprechen."

„was ,Nana?"

„ Wenn wir gehen, dann musst du auf mich hören, und du darfst nirgendwo hingehen, außer ich sage dir, dass du dorthin sollst ,das ist wichtig."

„In Ordnung."

„Indil, versprich es mir!"

Das Mädchen spürte, dass es ihrer Mutter verdammt ernst war. Sie wusste nicht wirklich warum, sie wusste nicht, dass ihrer Mutter fürchtete, dass sie sonst eventuell, schlimme Anblicke von Elben sehen könnte, aber ihr war klar, dass es immer einen guten Grund hatte, wenn Nana etwas ernst meinte.

„ Ich verspreche es."

„Dann ist gut. Bist du fertig?"

Indil nickte, packte Tobir, ihre allerliebste Stoffkatze fester, ergriff die Hand ihrer Mutter und war bereit.

TBC...

Wie gefällts euch,ich hoffe ihr seid nun neugierig was passiert ist.

Please R&R

Eure Azrael