Kapitel 8
Zufrieden, dass er den Wisch für die Schule hatte und die Dursleys nun für 1 Jahr nicht mehr sehen musste, trabte er bepackt hinter Tonks und Hermine wieder zu Arabellas Haus. Er musste ja schon froh sein, dass Onkel Vernon nicht noch ausfälliger geworden ist, aber das hatte er scheinbar angesichts Tonks' lieber bleiben lassen.
Nur wenige Meter waren sie vom Haus entfernt, als die Hecke plötzlich zur Seite wich und die Haustür freigab. Harry fand das schon etwas seltsam, sah man doch, wenn man aus dem Fenster schaute, keinerlei Gestrüpp rings um das Haus.
„Professor Snape war gerade noch mal da und hat ausrichten lassen, dass Hermine übermorgen als Zeugin vor dem Zaubergamot aussagen soll", kam ihnen Arabella sofort entgegen.
„Bitte was soll ich? Was wird denn verhandelt?", fragte Hermine verwirrt.
„Ich glaube es geht um eine ehemalige Professorin, so genau hat er sich nicht ausgedrückt. Hat nur gesagt, du wärst als Zeugin vorgesehen, weil du eine der Vertrauensschülerinnen bist."
„Das kann nur gegen die Umbridge sein, sonst hat doch niemand Dreck am Zauberstab", kam es prompt von Harry.
„Soll Harry dort auch hin? Ich meine er hätte sicher viel mehr zu erzählen als ich. Er war immerhin ein Hauptopfer ihrer fiesen Machenschaften."
„Kinder, ich weiß auch nicht mehr. Vielleicht kommt Albus ja noch mal vorbei um das mit dir zu besprechen", hob Arabella nur ahnungslos die Schultern. „Bleiben sie noch zum Abendessen?", wandte sie sich an Tonks.
Grübelnd brachte Harry seine Sachen nach oben und holte geistesabwesend seine Schulbücher aus dem Rucksack.
‚Wieso gerade Hermine? Nur weil sie Vertrauensschüler ist? Naja, ich hab ja nie jemandem was gesagt, was die Umbridge beim Nachsitzen mit den Schülern gemacht hat. Ich frag mich ob noch mehr Leute sich die Haut aufritzen mussten außer mir und Jordan. Ich wär so gern bei der Verhandlung dabei, diese Hexe soll büßen für das was sie ihren eigentlich Schutzbefohlenen angetan hat.'
„Kommst du essen?", riss Hermine ihn aus seinen Gedanken.
"Ja sofort", antwortete er und kramte seine Pergamentrollen mit den Hausaufsätzen zusammen, die er schon bei den Dursleys geschrieben hatte..
„Was hättest du denn zu erzählen?", fragte Tonks neugierig, als alle am Tisch saßen.
Eigentlich wollte Harry gar nicht so gern darüber reden, es war ihm schon ziemlich unangenehm, was er hatte mit sich machen lassen. Wie ein kleiner dummer Junge war er behandelt worden, als Lügner verdammt dazu, die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit zu tragen.
„Sie hat mich nachsitzen lassen, sehr oft nachsitzen lassen", antwortet Harry und ihm zerriss es fast die Eingeweide vor lauter Wut.
„Nachsitzen?", schaute Tonks ihn unverständig an.
„Ja, Sätze schreiben, mit einer ganz besonderen Feder. Die Tinte war mein Blut und die Worte ritzten sich in meine Haut ein. Ich sollte sie so nie wieder vergessen", kam es erstickt aus Harrys Mund. Er rieb sich unbewusst über die Hand, die im letzten Jahr so viel erleiden musste.
Auf Tonks' Gesicht zeichnete sich das blanke Entsetzen ab. Die Hand vor den Mund geschlagen stiegen Tränen in Arabellas Augen auf.
„Fudge ist ein elender Stümper", schlug Tonks die Faust auf den Tisch. „Nur ihm ist das ganze Drama zu verdanken. Und für so Einen arbeite ich auch noch, schämen sollte ich mich", schüttelte sie resigniert den Kopf.
„Bin gespannt was er zu der ganzen Geschichte zu sagen hat. Es waren ja seine Anordnungen, die die Umbridge in Hogwarts durchgeführt hat", sagte Hermine verbittert.
Bis tief in die Nacht diskutierten die Vier, um letztendlich doch einsehen zu müssen, dass nicht sie die Verhandlung führen würden.
Aber Harry erinnerte sich an seine Anhörung und war zuversichtlich, dass Umbridge und vielleicht auch Fudge eine gerechte Strafe erhalten würden.
„Würden Sie Prof. Dumbledore fragen, ob ich auch mit zur Verhandlung kommen kann?", fragte Harry Tonks bevor sie apparierte.
„Ich werde ihn auf alle Fälle fragen. Nein sagen kann er immer noch", zwinkerte sie ihm zu und war auch schon weg.
Den nächsten Tag verbrachten Harry und Hermine damit, ihre Aufsätze zu vergleichen. In den letzten 3 Wochen war ja gar nichts geworden, da Harrys gesamtes Schulzeug noch bei den Dursleys lag. Aber er hatte schon einiges vor seinem Geburtstag erledigt, schon um den dummen Kommentaren von Onkel Vernon aus dem Weg zu gehen.
Am späten Nachmittag schaute Dumbledore vorbei. Wie gebannt hing Harry ihm an den Lippen, als er mitteilte, dass er selbstverständlich mit ins Ministerium kommen könnte. Schließlich wäre er - neben Dumbledore selbst - einer der Leute, die vom Ministerium dermaßen geschnitten wurden, dass er ein Anrecht hätte auch ein paar Worte zu den vorgefallenen Sachen zu sagen.
Obwohl es für Harry eine Genugtuung war, dass diese Hexe vielleicht eine saftige Bestrafung erhalten würde, so hatte er doch ziemliche Angst morgen Früh an den Ort zu fahren, der ihm in so schlechter Erinnerung war. Dort hatte Sirius sein Leben gelassen und auch er selbst wäre fast gestorben, wenn Dumbledore nicht da gewesen wäre.
Grinsend suchte er sich die Sachen heraus, die er anziehen würde. Er hatte genau die Bilder vor Augen, wie Mrs Weasley im Grimmauldsplace an ihm rumgezupft hatte, damit er auch ja ordentlich aussah.
Am nächsten Morgen stand nach dem Frühstück ein Wagen des Ministeriums vor Arabellas Haus. Auch sie hatte beschlossen, sich die Verhandlung anzuschauen und so stiegen sie zu Mr Weasley, der sie herzlich begrüßte, und Moody ins Auto.
„Ich wäre auch ganz gern wieder mit der U-Bahn gefahren, aber so ist das auch ganz angenehm", sagte Arthur zu seinen Fahrgästen, als sie sich in Bewegung setzten.
Sie kamen an dem halbzerfallenen Platz an, wo die verlassene, noch zertrümmerter aussehende Telefonzelle stand.
Alle quetschten sich hinein, als Moody auch schon den Zahlencode eingab.
Die bekannte Frauenstimme begrüßte sie wie immer und verlangte nach den Namen der Gäste.
Harry entnahm die Anstecker dem Münzschacht des Telefons und verteilte sie, als sich der Fahrstuhl auch schon in Bewegung setzte.
Ruckelnd flogen die beleuchteten Korridore an ihnen vorbei, bevor die Kabine im Atrium anhielt und ihre Gäste freiließ.
Das selbe mulmige Gefühl wie vor einem Jahr durchzog Harry. Aber die Angst war anders, sie bezog sich nicht auf das, wegen was er hier war, sondern auf den Ort.
Wie versteinert blickte er zum Brunnen. Er war in der Zwischenzeit nicht repariert worden, die Zeichen der stattgefundenen Schlacht nicht beseitigt worden.
Wie ferngesteuert ging er zum Empfangsschalter, wo die Zauberstäbe registriert wurden, immer ein Blick auf den zerstörten Brunnen. Einzig und allein das Messingschild für St. Mungos war wieder an einer Tafel befestigt worden, an der jetzt noch ein weiteres Schild hing.
Harry ging näher heran.
Im Gedenken an die Opfer des Dunklen Lordes
Der Brunnen der Bruderschaft wurde in der Nacht seiner Auferstehung zerstört und wird als Erinnerung an seine Gräueltaten für die Nachwelt so erhalten bleiben.
Wütend kniff Harry die Augen zusammen. ‚Nacht seiner Auferstehung? Da war er schon ein ganzes Jahr unter uns!' hätte er am liebsten laut rausgeschrien.
Auch Hermine war herangetreten und las das Schild zähneknirschend.
„Irgendwann kommt die ganze Wahrheit ans Licht, du wirst es sehen. Und heute machen wir den Anfang", munterte sie Harry auf und zog ihn zu dem Aufzug an dem die anderen schon warteten.
Diesmal fuhr der Lift nicht nach unten, Harry war froh, dass ihm wenigstens der Anblick der düsteren Kellergänge erspart bleiben würde.
Vor einer großen eichenen Tür standen schon Prof. Dumbledore und Prof. McGonagall und unterhielten sich.
„Guten Morgen. Ihr könnt auch schon rein gehen und euch die besten Plätze sichern. Hagrid ist auch schon da", begrüßte Dumbledore die Ankömmlinge.
Hagrid war nicht zu übersehen, so dass Harry gleich auf ihn zusteuerte.
Freudig begrüßte er seinen großen Freund.
„Hast du etwa auch eine Vorladung bekommen?", fragte er ihn.
„Uhm ja. Ham wohl alle gekriegt, die mit ihr aneinander geraten sin."
„Gibt's was Neues von Grawp?", flüsterte Harry ihm zu.
„Komm immer besser mit ihm klar. Er fragt dauernd nach Hermy", zwinkerte er Hermine zu und man sah ihm an, dass er nicht übertrieb. Sein Gesicht war frei von jeglichen Verletzungen.
Ein lauter Gong gab den Beginn der Verhandlung bekannt.
Die Mitglieder des Zaubergamot nahmen ihre Plätze ein. Harry erkannte sie sofort an ihren pflaumenblauen Umhängen, die er noch vom letzten Jahr in Erinnerung hatte.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass dieser Gerichtssaal viel freundlicher war, als der in dem er verhört wurde. Die Sitze waren mit silbernem Samt bezogen und an den Wänden hingen Bilder von scheinbar ehemaligen Mitgliedern, die auch alle die blauen Umhänge trugen.
„Dann wollen wir mal beginnen", erhob ein Zauberer mit schmalem Gesicht und grauem Haar die Stimme. „Es führen die Verhandlung, Madam Amelia Susan Bones, Leiterin der Abteilung für Magische Strafverfolgung; Pamela Flora Powels, stellvertretende Ministeriumssprecherin; meine Wenigkeit, Richard Lucas Magnus Checker, Leiter der Abteilung zur Umsetzung von Strafverfolgungsmaßnahmen; Gerichtsschreiberinnen, Judith Millicent Snider und Zoe Florence Miggerton.
Als Zeugen der Anklage wurden geladen, der ehrenwerte Prof. Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, Leiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei; Prof. Minerva McGonagall, Lehrerin für Verwandlungen und Hausleiterin von Gryffindor in Hogwarts; Rubeus Hagrid, Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe und Wildhüter in Hogwarts; Ms Hermine Granger, Vertrauensschülerin von Gryffindor; Mr Ernie Macmillan, Vertrauensschüler des Hauses Ravenclaw, Ms Hannah Abbott, Vertrauensschülerin aus Hufflepuff und als letzter Mr Draco Malfoy, Vertrauensschüler von Slytherin."
Aufgebracht drehten Harry und Hermine die Köpfe um nach den zuletzt aufgerufenen Leuten Ausschau zu halten. Ernie und Hannah winkten ihnen zu, während Malfoy sie giftig anblickte.
„Bin ja gespannt was Malfoy zu berichten hat", sagte Harry, zornig darüber, dass der hier überhaupt vorgeladen wurde. Er war schließlich eines von Umbridges Werkzeugen um den anderen 3 Häusern das Leben schwer zu machen.
„Dolores Jane Umbridge, bitte erheben sie sich", forderte Checker die Angeklagte auf.
„Gegen sie liegen folgende Anklagepunkte vor", verlas er eine Liste, die scheinbar nie enden wollte. „Haben sie in irgendeinem Punkt selbst etwas dazu zu sagen, bevor wir mit den Zeugenbefragungen beginnen?"
„Ich habe nur die Anweisungen des Ministerium befolgt", antwortete diese kleinlaut mit ihrer süßlichen Stimme.
Ein Murmeln ging durch die Reihen.
„Diese ganzen Beschlüsse, die im letzten Jahr verfasst wurden, wie kamen die zustande? Haben sie dem Minister die Vorkommnisse in Hogwarts dargelegt und somit nach Veränderungen in einem gut laufenden Schulbetrieb verlangt?", fragte nun Mrs Bones.
„Aber ich sollte doch von Mrs Fudge aus alles überwachen", sprang Umbridge empört auf, obwohl man kaum einen Unterscheid sah, ob sie nun saß oder stand. „Eigentlich müsste er genauso hier auf der Anklagebank sitzen", beschuldigte sie ihren ehemaligen Vorgesetzten.
„Das werden sicher die Aussagen der Zeugen noch ein wenig aufklären, wer hier die Schuld an den Vorkommnissen trägt", empörte sich nun Pamela Powels, in weiser Voraussicht ihrem Chef die Schultern zu stärken.
„Prof. Dumbledore, darf ich sie in den Zeugenstand bitten", wies Checker mit einladender Geste auf einen bequemen Sessel in mitten des Saales. „Erzählen sie uns bitte, welchen Eindruck Mrs Umbridge auf sie gemacht hat."
„Nun ja, sie schien schon sehr kompetent zu sein, schließlich wurde sie uns von Fudge persönlich geschickt. Allerdings ist es mir noch nie untergekommen dass mich ein neuer Lehrer in meiner Eröffnungsrede an die Schüler, unterbricht."Dabei warf er einen fragenden Blick in Richtung der Angeklagten. Das war damals selbst Harry aufgefallen, was diese Person sich gleich am ersten Abend rausnahm.
Die folgenden Worte von Dumbledore brachten keinen großen Fortschritt, hatte er ja die wenigsten unschönen Kontakte mit ihr gehabt. Er war ja selbst aus Hogwarts gegangen, bevor er in die Fänge des Ministeriums geraten konnte.
Das sollte sich allerdings nach den Aussagen von Hagrid und Prof. McGonagall schlagartig ändern. Sie bestätigten die Vorwürfe der angeordneten Körperverletzung und der Untergrabung der Autorität des gesamten Lehrerkollektives.
„Ich hatte die Befugnis den Unterricht zu kontrollieren und die Kompetenz der Lehrkräfte zu beurteilen", rief Umbridge dazwischen, wurde aber sofort von Mrs Bones ermahnt.
„Das mag ja sein, aber sie hatten niemals die Befugnis, die Lehrer des Hauses zu verweisen, ohne auch nur einmal den Schulleiter darüber zu unterrichten. Ich seh heut noch die völlig aufgelöste Sybill vor meinen Augen", schüttelte McGonagall ärgerlich den Kopf. „Ich bin so froh, dass wir so engagierte Schüler in Hogwarts haben, die dem ganzen Treiben ein Ende gesetzt habe. Nicht auszudenken, was aus der Schule geworden wäre, wenn diese Person uns noch weiter schikaniert hätte. Ich für meinen Teil hätte mit Sicherheit keinen Fuß mehr in das Schloss gesetzt und heutzutage ist es schwer gute Lehrer zu finden", beendete McGonagall ihre Aussage.
„Sie sprachen gerade von engagierten Schülern, dann werden wir an dieser Stelle doch gleich mal anknüpfen, Mr Malfoy, darf ich sie nach vorn bitten", führte Mrs Bones die Verhandlung weiter.
„Der gehört allerdings nicht dazu", kam ein erboster Einwurf von McGonagall.
„Das macht nichts, vielleicht hat er uns trotzdem was zu sagen. So Draco, wie fanden sie Mrs Umbridge als Lehrerin?"
„Sie hat uns gemocht und war immer fair uns gegenüber", antwortet er für seine Begriffe wahrheitsgetreu.
„Damit spricht er nur von den Slytherins", rief Hermine wütend dazwischen.
„Ruhe im Saal", kam es vom Gerichtsdiener, der somit gleich einer lautstarken Debatte Einhalt gebot.
„Sie hat eine Art Schülerpolizei gegründet. Wer war dort alles vertreten?", wollte Mrs Bones wissen, die das mit Sicherheit von ihrer Nichte wusste, die auch in Harrys Jahrgang und Mitglied der DA war.
„Wir waren nur Slytherins, aber jeder konnte sich freiwillig melden. Keine Ahnung warum aus den anderen Häusern niemand mitmachen wollte."
„Na weil wir nicht gefragt wurden", zischte Harry zu Hermine. In ihm brodelte es.
„Ich hätte sowieso nicht mitgemacht, niemals", antwortete sie genauso wütend wie Harry.
„Gut gut, nehmen sie wieder Platz, Ms Granger bitte", forderte Checker auf.
„Ms Granger, sie gelten als eine sehr gute Schülerin, die sich auch gern für das Recht schwächerer einsetzt. Was fiel ihnen besonders im letzten Schuljahr auf, was hatte sich an der Schule verändert?"
Hermine, die ob des Lobes rosarot angelaufen war, begann zu erzählen.
„Ich habe gleich bei Mrs Umbridges Rede gemerkt, dass sie die Schule völlig umkrempeln will. Ihr Unterricht war eine einzige Katastrophe, wir haben rein gar nichts gelernt, mussten immer nur im Buch lesen. Praktische Übungen, die man für die Verteidigung ja nun mal braucht, gab es keine. Wir haben Schwarz für unsere Prüfungen gesehen und so beschlossen wir, eine Lerngruppe zu gründen. Kaum hatten wir das mit den interessierten Schülern besprochen, wurden sämtliche Clubs und Gruppen verboten. Ja sogar die Quidditchmannschaften mussten um eine erneute Erlaubnis betteln.
Unseren Club, ohne den wir mit Sicherheit alle durch die Prüfung gerasselt wären, haben wir natürlich geheim weiter geführt, bis er dann verraten wurde. Aber Prof. Dumbledore hat die Schuld auf sich genommen und hat daraufhin fluchtartig das Schloss verlassen, tut uns jetzt noch Leid, Professor", sagte sie an ihn gewandt. „Aber das sind ja noch nicht mal die Höhepunkte ihrer Gemeinheiten. Ständig gab es neue Verbote, sie hat unsere Post überwacht. Freunde von mir mussten bei ihr nachsitzen und dort hat sie sie regelrecht gefoltert."Hermine musste schlucken, bevor sie weitersprechen konnte. „Ernie und Hannah können das bestätigen und auch Harry Potter. Er war ihr liebstes Opfer. Nächtelang musste er bei ihr Strafarbeiten machen und kam dann mit blutigen Händen zurück."
Ein Raunen ging durch den Saal und alle sahen Richtung Harry, der mit fester Miene zu Umbridge sah, die immer kleiner in ihrem Stuhl wurde.
„Blutige Hände, sagten sie?", fragte Powels ungläubig.
„Ja, Harry und auch Lee Jordan, der mittlerweile die Schule abgeschlossen hat. Umbridge hatte eine spezielle Feder, die die Worte in die Haut schnitt, damit sie nicht so schnell vergessen werden sollten."
„Wir fügen einen weiteren Anklagepunkt hinzu, Vorsätzliche Körperverletzung in mindestens 2 Fällen", dröhnte Checker ungehalten.
„Haben sie zu ihrer Verteidigung etwas zu sagen?", wurde Umbridge von Mrs Bones gefragt.
„Dafür haben diese Schüler mich in den Verbotenen Wald gelockt. Ich wurde von Zentauren verschleppt, ja wurde ich", zeigte sie nervös fuchtelnd auf Hermine.
„Stimmt das Ms Granger?", hakte Powels nach.
„Ja, leider. Aber wir mussten doch nach London. Und Mrs Umbridge hielt uns fest, wir brauchten eine Möglichkeit, sie loszuwerden", stammelte Hermine verlegen. Sollte sie jetzt wirklich alles über Harrys Eingebungen sagen?
„Nun ja, Harry hat doch diese Narbe und durch die hat er Kontakt zu Voldemort."
Abermals ging ein Raunen durch den Saal, begleitet von entsetzten Aufschreien.
„Er hatte gespürt, dass ... ein guter Bekannter in großer Gefahr schwebt, bedroht von Voldemort. Na ja und was dann hier im Ministerium passiert ist, wissen sie ja alle selbst."
„Ja, das wissen wir, und wir sind euch auch sehr verbunden, dass so viele Todesser dingfest gemacht werden konnten", nickte Checker anerkennend.
„Aber gab es niemanden den ihr hättet informieren können. Ihr steckt noch mitten in der Ausbildung und wolltet euch allein dem größten Schwarzmagier aller Zeiten stellen?", fragte Powels ungläubig.
„Es war ja kaum noch ein Lehrer in der Schule dem wir vertraut haben", antwortete Hermine entschuldigend.
„Nun gut. Diese ganze Geschichte ist ja noch mal glimpflich abgelaufen, da brauchen wir nicht weiter drauf rum hacken", beschloss Mrs Bones die Befragung. „Ich denke wir haben genug gehört heute, der Zaubergamot zieht sich zurück für die Beratung. Wir geben das Urteil in ca. 1 Stunde nach der Mittagspause bekannt."
Neugierig scharten sich einige der Besucher um Harry, als sie wartend in der Cafeteria saßen.
„Du sagtest dass du mit dem Dunklen Lord verbunden bist, wie spürst du das?", fragte ein Zauberer mit knubbeliger Nase.
„Ich träume von den Sachen, die er gerade tut oder denkt. Er manipuliert mich so. Ja ich weiß, Okklumentik hilft dagegen, aber das habe ich im letzten Jahr nicht so ernst genommen", antwortete Harry, gefolgt von erstaunten Aha's und nachdenklichen Mienen der Zuhörer.
Langsam traten sie wieder den Rückweg in den Gerichtssaal an. Malfoy war mit verbiesterter Miene sitzen geblieben und warf ihnen finstere Blicke zu, als sie ihre Plätze wieder einnahmen.
Der Gong wurde ein zweites Mal geschlagen.
„Bitte erheben sie sich", forderte Mr Checker die Anwesenden auf.
„Die Angeklagte, Dolores Jane Umbridge, wird in allen Anklagepunkten für schuldig erklärt. Dies hat eine unehrenhafte Entlassung aus dem Dienste des Ministeriums zur Folge. Desweiteren wird ihr eine Geldstrafe über 250 Galleonen auferlegt und sie wird für ein Jahr unentgeltlichen Dienst im St.-Mungo-Hospital leisten. Bei Nichteinhaltung der Auflagen, drohen 6 Monate Askaban", sprach Mrs Bones den Urteilsspruch und knallte abschließend den Hammer auf den Tisch.
Review-Antworten
Honigdrache: Freut mich dass es dir gefällt, das nächste Mal wünsch ich mir aber ne Belohnungs-Schoki, die krümelt nich so auf die Tastatur
Harry Hermine: Mal schauen ob es ein Blick in die Zukunft war 'g' meine Kristallkugel ist zur Zeit ziemlich trüb in dieser Hinsicht 'augenroll'
