6. Kapitel
Lara-Lynx: Leider fürchte ich, für Draco ist die Bestrafung von Voldemort leider schon ein Grund, Lara. Und ich denke, du musst dich leider noch gedulden müssen. Denn heute wird es noch nicht zum erlösenden Kuss kommen…Aber Draco hat wirklich schlimmes erlebt, lass ihm noch Zeit… knuddel danke für dein Review.
Schnuckiputz: Scherben bringen Glück? Mmh hoffentlich in dieser Fanfiction auch. Und sorry, hat wohl doch etwas länger gedauert…
Majin Micha: Ich habe echt ein schlechtes Gewissen, ihr habt doch so lange gewartet. Micha, nun ob sie zusammen kommen? Mmh, mal sehen … bin noch am überlegen….
Baerchen23: Vielen Dank für dein Review und schön dass du sie zusammen süß findest. Tue ich nämlich auch…. Mmh, warum Draco nicht will dass Harry vorbeikommt, kann ich dir so nicht verraten aber wahrscheinlich denkst du es dir ja schon. PS.: Bitte nicht den Kopf gegen die Wand knallen, das tut doch nur weh. Sonst muss ich dir das nächste Mal noch ein Aspirin mitbringen lol.
amor et psyche: knuddel ich hoffe du liest weiter, auch wenn ich dir tatsächlich eine Email geschrieben habe und dich offensichtlich sehr geschockt habe. Ich möchte dich als Reviewerin keineswegs verlieren…
Shu: Tausend Dank an dich. Wir sehen uns… PS.: Ich habe deine Fanfiction gelesen, mach weiter so. Hoffentlich kann ich schon bald wieder etwas von dir lesen…
Harry beschloss sich jeden Gedanken an Draco zu verbieten. Er arbeitete viel und in seiner Freizeit ging er mit Ron ins Kino, ins Fitnessstudio oder an das Grab von Luna und legte ihr Blumen hin. Er betrachtete das was zwischen ihm und Draco passiert war als einen Unfall, von dessen Ursache er keine Ahnung hatte. Aber es war Zeit sein Leben, auch sein sexuelles Leben, fortzuführen.
Einige Tage später ging er zu Marina in das Kaffee, sie stellte ihm wie immer eine Tasse Kaffee hin und Harry faltete die Muggelzeitung auseinander um darin zu lesen. Nach Dienstschluss setzte sie sich ihm gegenüber.
„Wie fühlt man sich als schönste im Raum?" fragte Harry, und wandte einen Flirttipp von Ron an. Marina lächelte und wurde rot. Harry zwinkerte ihr zu. An diesem Tag gingen sie am Abend ins Kino und am Abend darauf lud Harry sie zum Essen ein. Am dritten Tag, blieb es nicht bei einem schüchternen Abschiedskuss auf die Wangen sondern ihre Lippen trafen sich. Harry musste an Dracos Lippen denken, die so fest im Gegensatz zu Marinas Lippen waren. Er zog sie eng an sich und ignorierte die Gedanken an Draco. Drängend schob er eine Zunge zwischen ihre Lippen und stupste ihre sanft an. Auch im Taxi küssten sie einander und als sie schließlich in der Wohnung von Marina waren, zogen sie sich stürmisch aus, während sie in das Schlafzimmer wankten.
Marina lag nur noch in Unterhose auf dem Bett. Sie atmete schnell und ihre runden Brüste senkten und hoben sich. Ihre langen Haaren fielen ihr sanft auf die Schulter und Harry beugte sich langsam zu ihr hinunter um sie zu küssen. Er fuhr mit der Hand an ihre Seite entlang und fragte sich ob sich Dracos Haut genauso anfühlten. Wenn er die Augen schloss konnte er sich vorstellen der heiße, schwer atmende Körper wäre Dracos Körper. „Du bist nicht wirklich hier!" erklang Marinas Stimme. Harry wurde unsanft aus der Realität geholt. „Doch bin ich!" „Nein, bist du nicht!" sagte die Frau, zog die Decke über sich und rutschte etwas weiter von Harry. „Du bist bei einer anderen Frau. Denkst du an Luna?" „nein!" sagte Harry und beugte sich vor um der jungen Muggel einen Kuss auf die Lippen zu geben. Er griff mit seinen Händen an ihren Oberschenkel. Der Junge der lebt fragte sich wie es sich anfühlen würde, wenn er Dracos Oberschenkel berühren würde. „Ich muss noch was erledigen!" murmelte Harry, schlüpfte aus dem Bett und zog sich seine Hose an. Marina beobachtete ihn enttäuscht dabei. „Tut mir leid!" sagte Harry noch und verschwand. Marina hatte nicht Recht gehabt, er war nicht mit den Gedanken bei Luna gewesen, er war bei Draco gewesen.
Er ging die Straßen Londons entlang. Einsam und allein und nachdenklich. Was war schief gelaufen, als er Dracos Wohnung betreten hatten? Wie konnten sich diese Gefühle so vollkommen verdrehen. Warum wollte er jetzt gerne bei Draco sein, wo er ihn doch eigentlich hassen sollte?
Der Regen tropfte auf ihn nieder und lief ihm über das Gesicht. Es war kalt und das Wetter passte zu der Stimmung in der er sich befand.
Plötzlich fand er sich auf dem Friedhof wieder. Er passierte das Grab Lunas und blieb vor Hermines stehen. Er las die Grabesinnenschrift:
Hermine Granger
19. September 1980-01. Oktober 1999
Weich ist stärker als hart,
Wasser stärker als Fels,
Liebe stärker als Gewalt.
Sie war gerade mal 19 Jahre alt gewesen, als sie während eines Gefechtes von einem tödlichen Fluch getroffen wird. Harry und Ron hatten sie fallen gesehen, doch als sie bei ihr ankamen, war Hermine bereits tot gewesen. Die Gryffindor hatte das Ende Voldemorts nicht miterlebt. Doch sie hatte daran geglaubt, dass sie gewinnen würde. Es war ihr Lebensmotto gewesen, dieser Spruch, den Ron und Harry ihr auf den Grabstein geschrieben hatten. Sie hatte diesen Spruch mehrmals gesagt und immer daran geglaubt. Deswegen hatte Hermine die Gefechte verabscheut und den Todessern Chancen gegeben beim Orden mitzukämpfen. So waren sie zum Beispiel an Avery Crabbe, der Vater von Harrys Klassenkameraden und Alyson Chester gekommen, die beide auch starben.
Hermine hatte immer Recht. Immer wenn Harry Probleme hatte, war er zu ihr gekommen, besonders in den Jahren des Krieges. Sie hatte ihm immer die richtigen Tipps gegeben und ihre Stimme schien Harry erneut etwas zu zuflüstern: „Liebe ist stärker als Gewalt!" sagte sie. Harry schloss die Augen. Liebte er Draco? War diese Liebe stärker als die Jahre des Hasses zwischen ihnen?
Harry lies sich in das nasse Gras fallen und hoffte Hermine könnte ihm helfen.
Natürlich schwieg sie, aber Harry las den Satz auf ihrem Grabstein immer wieder. Als er letztendlich ganz durchnässt war, stand er auf, ging nach Hause und duschte heiß. Der Schmerz in seinem Kopf pochte, wie schon lange nicht mehr und er wusste nicht was er tun sollte. Draco hatte ihn darum gebeten nicht mehr zu kommen, aber der Idiot konnte doch Harry in diesem Gefühlschaos nicht alleine lassen. Was sollte er denn jetzt tun?
Verzweifelt schloss er die Augen und lies seinen Körper ganz in das heiße Wasser eintauchen danach aß er etwas und ging zu Bett.
Irgendwann in der Nacht wachte er auf und wusste sofort dass was geträumt hatte. Harry hatte von Draco geträumt und jetzt gab es in seinem Inneren nur noch Unruhe. Nervös lief der Gryffindor in der Wohnung auf und ab, bis er sich erschöpft in sein Bett zurück fallen lassen lies und erst am frühen Morgen wieder einschlief.
Auch die folgenden Nächten zogen sich schwer und lang. Und die Tage, in denen er müde war ebenfalls. Der Schwarzhaarige konnte sich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren, machte soviel Fehler, dass Moody ihn auf Zwangsurlaub schickte, doch was nützte das Harry, war es doch nur so, dass er jetzt noch mehr Zeit zum Nachdenken hatte. Ron konnte ihm nicht helfen. Ihm ging es zwar besser, seit Harry ihn von dem Alkohol gebracht hatte, doch er war noch instabil genug um schnell wieder in die Melancholie zu fallen, so dass Harry versuchte in seiner Anwesenheit so zu sein wie immer. Es fiel ihm schwer, doch die Stunden mit Ron waren die einzigen Stunden, in denen er Draco vergaß.
Heute war er auf einer Party. Lavender und Dean feierten ihre zweijährige Ehe. Eigentlich hatte Harry nicht kommen wollen, denn erstens hatte er schon seit Jahren keinen Kontakt mehr mit Lavender und Dean gehabt und zweitens war er eifersüchtig darauf, dass die beiden so glücklich miteinander waren.
Den Grund, warum er hierher gekommen war, kannte er dennoch genau.
Er hatte die Stille um sich herum nicht mehr ertragen können, die Einsamkeit. Schon kurz nach Lunas Tod hatten Lavender und Dean angeboten, dass sie für ihn da waren, doch Harry hatte dies Angebot abgelehnt. Er hatte gedacht, er könnte es alleine schaffen und hatte den Kontakt immer mehr verringert. Seit Harry gesehen hatte, wie einsam Draco war, wusste er wie einsam er selbst war, seit Lunas Tod, oder Voldemorts Tod oder Hermines Tod. Wahrscheinlich seit dem UTZ…
Der Junge der lebt hatte alle seine alten Klassenkameraden begrüßt, fröhlich, lachend, so wie sie ihn von früher kannten, er hatte nicht gewollt, dass jemand etwas von seinen Gefühlen bemerkte...
Harry blickte aus dem Fenster und starrte den Schnee an, der sich auf der äußeren Fensterbank türmte.
War es Herbst gewesen als er Draco das erste mal wieder gesehen hatte?
„Harry?"
Der Angesprochene wandte sich zu Ron um, der ihn aus seinen blauen Augen unergründlich anschaute. Manchmal glaubte er, dass diese Augen wussten, was er empfand... Eigentlich war es sogar sehr wahrscheinlich. Unbemerkt hatten sie die Rollen getauscht. War es noch vor wenigen Wochen Harry, der Ron Abend für Abend beschäftigte, doch jetzt passte Ron auf ihn auf. Er war der Grund warum er überhaupt von der Party erfahren hatte.
„Warum gehst nicht ein wenig raus, wenn dir der Schnee so gut gefällt?" fragte Ron ihn mit ruhiger Stimme und drückte ihm Bestimmt ein Glas Orangensaft in die Hand. „Du siehst sehr blass aus." sagte er. Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Ein bisschen frische Luft würde dir gut tun..."
Harry nickte leicht. „Ich gehe nachher raus und laufe ein Stück durch den Garten."
Ron nickte und drehte sich wieder um. „Hast du mitbekommen, Lavender ist schwanger?" Harry drehte sich ebenfalls um und betrachtete Lavender, wie sie mit Padma Patil sprach. „Das ist schön für sie!" meinte Harry trocken. „Cho ist hier!" sagte Ron vorsichtig. „Ron, das ist mir egal!" meinte Harry, drückte Ron das Glas in die Hand zurück und trat über die Küchetür nach draußen in das Freie, nachdem er sich die Jacke übergezogen hatte.
Kalte Luft umfing ihn und ließ ihn frösteln. Aber Harry kümmerte sich nicht weiter darum und lief die eingeschneiten Stufen der Veranda hinab in den Garten.
Jener war sehr groß, wie das Haus und das Glück dass das junge Paar hatte...
Harry stakste vielleicht knappe fünf Minuten durch den Schnee, ehe er an eine Bank kam, die unter ein paar Bäumen stand.
Den Schnee, der auf ihr lag, schob er vorsichtig mit seinen Händen bei Seite. Seine Haut kribbelte bereits nach einigen Sekunden, da er keine Handschuhe an hatte. Doch schließlich hatte sich Harry ein wenig Platz geschaffen und ließ sich auf das Holz der Bank sinken.
Nachdenklich legte er den Kopf in den Nacken und betrachtete die Bäume um ihn herum. Sie sahen aus, wie schwarze Gerippe, die in weißen Himmel stachen. Es schien, als ob in ihnen kein Leben mehr inne wohnte. Als ob sie tot wären...
Tot... Er selbst war ebenfalls Tot. Leblos, verdammt zu einem sinnlosen Dasein, eingesperrt hier im Leben, ohne die Menschen die er liebte.
Harry machte die Augen zu und dachte nach...
Die blaugrauen Augen tauchten augenblicklich vor ihm auf.
Draco...
Harry wusste dass diese Depression nicht alleine wegen Draco war, aber sie war durch ihn ausgelöst worden. Erst durch ihn hatte er den Tod Lunas, Hermines und Sirius realisiert, nach jahrelangem Verdrängen.
„Harry...?"
Der schwarzhaarige Junge zuckte leicht zusammen und hob dann den Kopf schwerfällig hoch.
Ron stand einige Meter vor ihm. Das rote, kinnlange Haar fiel in sein blasses Gesicht und die hellen Augen funkelten ihn an.
„Du hast deinen Schal vergessen." sagte er leise und näherte sich Harry langsam. „Du bekommst noch eine Erkältung."
Harry lächelte leicht. Und mit diesem Lächeln stand er auch auf und nahm den weichen Schal entgegen, dem Ron ihn hinhielt. Er legte ihn sich um den Hals und blickte dann auf. „Wollen wir reingehen, Ron? Mir ist kalt geworden."
Ron nickte nur knapp und gemeinsam liefen sie zurück zum Haus.
Harry mischte sich unter die Gäste und aß einige Häppchen um sich abzulenken. Plötzlich stand er Cho gegenüber.
„Hi!" sagte er.
„Hallo Harry!" antwortete sie und lächelte freundlich.
„Wie geht es dir?" fragte der Schwarzhaarige sie.
„Gut." antwortete Cho, „aber dir geht es nicht gut, oder?" Harry zuckte zusammen. Er hatte geglaubt sich im Griff zu haben. Harry schüttelte den Kopf. „Komm gehen wir doch mal kurz in die Ecke!" meinte sie freundlich und hob ihren Arm und schob ihn durch die Ecke. Sie setzte sich in den Sessel, er sich auf das Sofa. „Harry, ich habe dich nicht einfach nur so angesprochen..!" Er sah sie fragend an: „Was ist los?"
„Ich habe einen guten Freund. Früher hätte ich nie gedacht, dass gerade er ein guter Freund sein könnte, aber er ist es geworden. Ich mag ihn sehr und er ist sehr unglücklich. Sehr unglücklich."
„Und was hat das mit mir zu tun?" Cho sah ihn prüfend an und dann entfernte sie langsam den Verband um ihr Handgelenk. Harry wich zurück, doch Cho hielt ihn energisch fest. „Manchmal sind Sachen nicht so, wie sie sind!" meinte sie fest. Harry starrte betäubt auf den Todeskopf, aus dessen Mundhöhle eine Schlange hinaus gekrochen kam.
„Kann ich mit dir reden?" fragte sie.
„Du bist eine Todesserin!" stieß Harry aus und wollte aufspringen, doch Cho hielt ihn noch fester und zischte: „Hör mir zu!" Harry wandte ihr den Blick zu. Wie konnte er in dieses Mädchen mal verliebt gewesen sein?
„Als Cedric starb…"
„Er starb von Menschen wie dich!" rief Harry. „Harry, lass mich ausreden. Als Cedric starb, war ich voller Trauer. Ab da, wusste ich dass ich etwas gegen die Todesser unternehmen musste. Ich meuchelte Loyalität und sie nahmen mich auf und ab da war ich eine Verräterin. Ich arbeitete erst mit Professor Snape zusammen, später mit Draco. Harry ich war es, der Draco sagte wo Bellatrix war." „Wer ist der Gryffindor-Verräter?" fragte Harry und entspannte sich. Er glaubte Cho.
„Ich werde dir keinen Namen sagen. Ich habe vorhin über Draco geredet. Ihm ist furchtbares passiert. Er ist müde, müde vom Leben. Harry, er hat mir erzählt, was zwischen euch geschehen ist...."
Harry setzte sich ruckartig auf: „Er erzählte es weiter?"
„Er brauchte jemanden zum Reden, er hat aufgegeben, Harry. Draco ist am Ende. Er braucht deine Hilfe!"
Harry schluckte: „Er hat mich abgewiesen!"
Cho schüttelte den Kopf: „Nein, er will nicht, dass du weißt, wie schlecht es ihm geht."
„Warum nicht?"
„Wenn er kommt, muss ich genau wissen, dass er es nicht aus Mitleid tut, hat er gesagt. Alles klar?" fragte Cho und lies Harry los. Harry entspannte sich etwas mehr, antwortete aber nicht. „Er hat null Erwartung an das Leben, Harry, kaum noch Lebenswillen. Aber ein bisschen Hoffnung hat er und du stehst auf der Liste ganz weit oben!" sagte Cho und stand auf. Harry starrte ihr nach.
Äh, ja ich weiss, ich habe euch total lange warten lassen. Tut mir echt leid, aber ich hatte ziemlich viele Klausuren zu schreiben und es wird wahrscheinlich über Weihnachten nicht schneller gehen. Naja vielleicht ja, wenn ich gaaaaaaaanz viele Reviews bekommen lol.
Ich wünsche euch Frohe Weihnachten.
PS.: lest auch mal die anderen Fanfics von mir.
