Anmerkungen von mir sind ab jetzt immer kursiv und unterstrichen.;)
Viel Spaß bem Lesen.Vorsicht: Dieser Teil wird ein kleines bisschen unanständig. Aber nur ein bißchen. ;)
Am Abend nach diesem Vorfall rang sich Draco dazu durch, endlich über seine Situation nachzudenken. Also: Es war ihm wichtig was Leslie von ihm dachte. Warum?
Weil Draco immer, wenn er Leslie ansah, oder auch nur an ihn dachte einen Stich in seinem Herzen fühlte...Quatsch, kein körperlicher Schmerz...es musste etwas emotionales sein. Ja, ganz sicher.
Aber früher war es anders gewesen...ja, ganz am Anfang des Schuljahres, bevor diese Veela aufgetaucht war. Damals war es Draco wärmer geworden wenn er Leslie ansah...nein, später auch noch, und er war rot geworden und...
Eigentlich gab es nur eine Erklärung dafür: Er musste...nein, das konnte nicht wahr sein. Alles in Draco sperrte sich gegen diese Erkenntnis, aber es gab keine andere Möglichkeit. Er war in Leslie verliebt. In einen Jungen. Das war abartig. Abnormal. Abstoßend. Es konnte einfach nicht wahr sein. Draco war doch nicht schwul. Nein, er musste sich irren.
Die Symptome sprachen zwar deutlich dafür, nach allem was Draco darüber gelesen hatte...aber er war ja noch nie verliebt gewesen. Woher sollte er wissen wie sich das anfühlte?
Und er war definitiv nicht homosexuell. Es war ihm schon peinlich über so was nachzudenken...aber gut, seine Sexualität konnte Draco einem bestimmten Körperteil zuordnen..((dreckiges Lachen der Autorin))).und dieses Körperteil verhielt sich ruhig, wenn Draco an irgendwelche Personen männlichen Geschlechts dachte...gut...und wenn er an Leslie dachte...dann fühlte er sich wieder so...irgendwie traurig...nun, das war rein psychisch...
Draco atmete tief durch. Nein, so kam er nicht weiter. Wenn er die Wahrheit wissen wollte musste er das Ganze direkter angehen. Nur an Leslies Körper denken.
Pansy meinte ja, dass er gut aussah...Draco war das nicht aufgefallen. Wenn er darüber nachdachte...er hatte Leslie als ziemlich muskulös eingeschätzt. Aber das war lediglich eine objektive Einschätzung der Stärke eines möglichen Gegners gewesen. Obwohl Draco jetzt nicht mehr daran denken würde sich mit Leslie zu prügeln. Wobei er Schlägereien ja sowieso lieber Crabbe und Goyle überließ. Denen er auf gar keinen Fall erlauben würde, Leslie etwas anzutun. Die bloße Vorstellung, dass diese wundervollen blauen Augen Draco hasserfüllt ansehen könnten...verdammt, was dachte er da schon wieder für einen Mist?
Er war ja wohl definitiv nicht schwul. Nach herkömmlichen Maßstäben attraktive männliche Körper fand er in keinster Weise sexuell erregend. Nein, ganz sicher nicht.
Also konnte er auch nicht in Leslie verliebt sein. So einfach war das. Q.e.d. ( Kann ein Mensch in Abkürzungen denken? Ansonsten denkt er eben : Quod erat demonstrandum-was zu beweisen war g )
Mit dieser Einstellung verlebte Draco einen recht unbeschwerten Abend. Er setzte sich auf den für ihn reservierten Stuhl- nahe genug am Kamin um es schön warm zu haben, aber weit genug weg um nicht zu schwitzen, lauschte dem Stimmengewirr, das laut genug war um von unschönen Gedanken abzulenken und dem Geklapper von Stricknadeln...Moment mal! Stricknadeln? Direkt neben ihm? Da saß doch...Goyle. Tatsächlich. Goyle saß gemütlich da, und strickte an einem grünen Stück...Gestricktem eben. Draco konnte nicht feststellen was es werden sollte. Und er war auch nicht besonders daran interessiert.
„Seit wann strickst du?"fragte er entgeistert. Er hatte Goyle nie für sehr intelligent gehalten, und stricken erforderte doch eine gewisse Geschicklichkeit...keine sehr große Intelligenz zugegeben, aber trotzdem...
„Seit den Sommerferien. Hast du was dagegen?"fragte Goyle, nicht in herausforderndem Tonfall, sondern eher vorsichtig, als würde er es sofort bleiben lassen wenn Draco irgendwelche Einwände erhob.
Draco fiel plötzlich auf, dass ihm bei seinen beiden besten Freunden nie irgendwelche besonderen Interessen aufgefallen waren. Er kannte sie eigentlich gar nicht. Er dachte für sie, sie kämpften für ihn- und damit hatte es sich.
„Nein, natürlich nicht. Schön, dass du ein Hobby hast" antwortete er in einem Anfall von Großzügigkeit. Was sollte er auch dagegen haben, wenn Goyle strickte? Schön, es war Handarbeit und wenn man so dachte eher ein Mädchenhobby, aber Draco war immer der Meinung gewesen, dass jemand der seine Männlichkeit dauernd beweisen musste in Wirklichkeit wohl ein ziemlicher Waschlappen sein musste.
Er selbst hatte seine Zeit auch nie damit verschwendet sich große Muskeln anzutrainieren. Wozu auch, er brauchte sie ja höchstens beim Quidditch, und selbst da war er als Sucher eher im Vorteil, wenn er nicht besonders schwer war. Und wenn er erwachsen war...nun für einen Zauberer waren Muskeln nicht besonders notwendig. Er war ja zum Glück kein Muggel .
Und überhaupt, er verbrachte ja seine Zeit auch nicht damit, zu beweisen, dass er ein reinblütiger Zauberer war. Weil er wusste, dass er einer war, und niemand das ändern konnte. Das war ja mit dem Geschlecht das Gleiche.
Jetzt wusste Draco auch, woher Crabbe so schnell eine Stricknadel hatte...klar, Goyle hatte ihm eine gegeben...alles schön logisch. Und wenn man Stricknadeln da hatte...dann konnte man auch recht schnell auf die Idee sie zum Mogeln zu benutzen. Vielleicht hatte Crabbe die Idee gehabt...das bedeutete, er wusste mehr über Goyle als Draco.
Plötzlich fühlte Draco sich etwas ausgeschlossen. Seine besten Freunde hatten Geheimnisse vor ihm...nicht direkt Geheimnisse, denn Draco hatte sich ja nie dafür interessiert...aber trotzdem. Er sollte sich wohl wirklich mehr für die Hobbys seiner Freunde interessieren, wenn er verhindern wollte sich so richtig ausgeschlossen und allein zu fühlen.
Nachdem er Goyle darüber ausgefragt hatte, was er strickte (einen Schal in den Slytherinfarben) und wie er darauf gekommen war (er hatte sich gelangweilt, seine Mutter hatte ihm vorgeschlagen stricken zu lernen), fühlte sich Draco viel besser. Er würde es schon schaffen, seine Freunde wieder richtig gut kennen zulernen.
