Eine schwierige Mission
von nici1807
Disclaimer: Nichts aus dem Harry Potter Universum, was ihr wieder erkennt, gehört mir, sondern JKR und Warner Bros. (und wer da sonst noch seine Hand aufhält). Ich verdiene kein Geld mit dieser Story und werde Alles nach Gebrauch wieder zurückgeben. Lediglich die Handlung und die erfundenen Figuren, Orte und Gegenstände gehören zu meinem geistigen Eigentum.
Ich bedanke mich bei allen Lesern, die ein Review hinterlassen habe und auch bei denen, die es (sicherlich) nur vergessen haben! Und weil ihr (für den Anfang) schon so fleißig Reviews geschrieben habt, bekommt ihr auch heute ein neues Kapitelchen…
Bevor es losgeht, muss ich noch folgendes loswerden:
Ich habe die schlimmste Todsünde begannen, die ein ff-Autor begehen kann: Ich habe mich im letzten Kapitel nicht bei meiner fleißigen Betaleserin bedankt /versucht verzweifelt einen riesigen Entschuldigungskuchen an der Eule festzubinden/
Deshalb möchte ich mich noch mal ganz doll bei CallistaEvans bedanken! Sie hat die Story vorab schon gelesen, korrigiert und mir ihre Meinung dazu mitgeteilt hat. Sie hat mir damit sehr geholfen und ich habe anschließend noch einige Verbesserungen vorgenommen. Solltet Ihr jetzt noch Rechtschreibfehler etc. finden, dann könnt Ihr sicher sein, dass sie auf meinem Mist gewachsen sind und Ihr dürft sie natürlich gerne behalten ;-)
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!
Kapitel 2 – Verteidigung gegen die dunklen Künste
„Miss Watson?" Madam Pince, die Bibliothekarin trat an den Tisch der einzigen Besucherin. Sie hatte sich sehr gewundert, als vor einer Stunde, das schwarzhaarige Ravenclawmädchen durch die Tür in die Bibliothek getreten war. Normalweise war an einem ersten Schultag nie etwas los und Madam Pince beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Abstauben und Kontrollieren der Buchbestände. Das Mädchen hatte sich kurz vorgestellt, nachdem sie die fragenden Blicke der Bibliothekarin bemerkt hatte, und dann erklärt, dass sie in ihrer Freistunde gerne ein paar Zaubertränke nachschlagen würde, von denen Professor Snape gesprochen hatte.
Daraufhin hatte Madam Pince ihr die entsprechenden Regale gezeigt und ihr kurz die wichtigsten Benutzerregeln erläutert. Das Mädchen hatte sich höflich für die Hilfe bedankt und sich dann mit einem Stapel Bücher an einen Tisch im hinteren Teil zurückgezogen. Nun sah sie die Bibliothekarin fragend an.
„Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie keinen Hunger haben. Die Mittagspause ist gleich vorbei und der Nachmittagsunterricht beginnt. Sie sollten langsam zusammenpacken, wenn Sie nicht zu spät kommen möchten."
Das Mädchen sah auf die Uhr und fluchte leise. Vor lauter Lesen hatte sie die Zeit vergessen. Hektisch packte sie ihre Sachen zusammen und wollte die Bücher gerade zurück in die Regale stellen, als ihr diese von Madam Pince abgenommen wurden.
„Gehen Sie ruhig. Ich räume die Bücher schon weg."
Dankbar verabschiedete sich die Ravenclaw und beeilte sich zu dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu kommen.
-o-
Severus Snape hatte sein Mittagessen, das nur aus einer kleinen Portion Gulasch und einer großen Kanne Kaffee bestanden hatte, frühzeitig beendet und war in sein neues Klassenzimmer im Nordturm gegangen. Er wollte vor dem Unterricht noch mal den Lehrplan durchgehen.
Als es läutete, ließ er die Schüler herein. Er wollte gerade den Unterricht beginnen, als die Tür aufgestoßen wurde und die neue Schülerin aus Ravenclaw völlig außer Atem herein trat. Er sah auf die Uhr. Der Unterricht hatte vor zwei Minuten begonnen.
„Ich – es tut mir Leid, Professor Snape. Ich war in der Bibliothek und habe total die Zeit vergessen", brachte sie schwer atmend hervor.
Severus betrachtete sie einen Moment. Normalerweise hätte er jedem Schüler sofort Hauspunkte abgezogen, doch in diesen Fall… sie war neu an der Schule und - Nein, er konnte hier keine Ausnahme machen. Dies würde nur seine Autorität untergraben.
„Dann suchen Sie sich schleunigst einen Platz, Miss Watson. Oder wollen Sie meinen Unterricht noch länger aufhalten? Ach ja, bevor ich es vergesse: Das macht zwei Punkte Abzug von Ravenclaw. Seien Sie beim nächsten Mal also besser pünktlich."
Das Mädchen schluckte. Dann drehte sie sich zur Klasse, um sich einen Platz zu suchen. Auch dieser Kurs bestand nur aus wenigen Schülern, die sich, wie schon vorhin im Zaubertrankunterricht, auf die letzten Reihen verteilt hatten. Leise seufzend nahm das Mädchen in der ersten Reihe vor dem Pult Platz.
„Wie ich gerade erläutern wollte – bevor uns Miss Watson", er schenkte dieser Schülerin einen wütenden Blick, „mit ihrer Anwesenheit beehrt hat – werden wir heute ein paar Abwehr- und Verteidigungszauber üben. Sehen Sie das Ganze als Wiederholungsstunde und Auffrischung ihrer Gehirnzellen an."
Er lächelte höhnisch und fuhr mit seinem Blick die Reihen der Schüler entlang. Jeder Schüler, auf den sein Blick fiel, senkte unwillkürlich den Blick, um nur ja jeglichen Augenkontakt zu vermeiden.
„Bewegen Sie sich! Teilen Sie sich in Zweiergruppen auf und suchen sich alle einen freien Platz im Raum."
Severus, der keine Lust hatte, am ersten Schultag schon Schüler auf die Krankenstation zu schicken, zückte seinen Zauberstab und murmelte ein paar Worte, um den Boden des Raumes mit Kissen auszupolstern. Zufrieden nickte er und wandte sich wieder der Klasse zu. Die Schüler hatten sich mittlerweile paarweise zusammengefunden und warteten auf seine nächsten Anweisungen. Nur Sarah Watson stand noch alleine in der Gegend herum und wirkte ziemlich verloren.
„Miss Watson, brauchen Sie eine Extraeinladung oder was ist los?"
„Nein, Sir. Es ist nur -" Sie blickte sich Hilfe suchend im Raum um. Severus verstand. Auch diese Klasse bestand aus einer ungeraden Anzahl Schüler. Er seufzte.
„Nun, dann kommen Sie bitte zu mir. Sie können mir assistieren. Wir werden als erstes den einfachen Entwaffnungszauber üben, der da wäre, Miss Watson?"
„Der Expelliarmus?", antwortete das Mädchen etwas schüchtern.
„Sehr richtig. Sie werden jetzt den Zauber gegen mich anwenden und ich werde versuchen ihn mit Hilfe von Protego abzuwenden. Auf drei, Miss Watson."
Sarah wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Sie konnte doch nicht einfach einen Zauber gegen ihren Lehrer richten. Sie hoffte inständig, dass er schnell genug den Abblockzauber anwenden würde und trat vor.
Severus zählte: „Eins, zwei, drei!"
„Expelliarmus", rief die Ravenclaw und richtete ihren Zauberstab auf den Professor. Schülerin und Professor sahen sich fest in die Augen. Plötzlich hatte Severus wieder dieses Déjà vu Gefühl, welches er auch schon vorhin im Kerker gehabt hatte. Für einen Moment wurde er unaufmerksam. Leider gerade in dem Moment, in dem Sarah ihm den Fluch entgegenschickte. Es war nur seinen ausgesprochen guten Reflexen – ein äußerst positives Überbleibsel seiner Todessertätigkeit – zu verdanken, dass er es dennoch schaffte, den Zauber im letzten Moment noch abzublocken, was seiner Gegnerin nicht entgangen war. Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Severus starrte sie an, nicht wissend wie er reagieren sollte und sie starrte mutig zurück. Und da war es schon wieder: dieses Gefühl von Bekanntheit.
Die Schüler, die das stumme Gespräch der Beiden mitbekommen hatte, wurden langsam unruhig und fingen an zu flüstern. Severus wurde aus seinen Gedanken gerissen und drehte sich blitzschnell zum Rest der Klasse um.
„So, meine Damen und Herren. Sie haben hoffentlich genau aufgepasst. Also bitte!"
Die Schüler versuchten sich gegenseitig zu entwaffnen, während Severus von einem zum anderen ging und sich die Sache aus der Nähe ansah. Als er genug gesehen hatte, klatschte er in die Hände und bat um Ruhe. Er führte mit Sarah den nächsten Zauber vor und das Spiel wiederholte sich wieder von vorne. Mit dem einen Unterschied, dass Severus es vermied, der Schülerin in die Augen zu blicken und sich besser konzentrierte.
Viel zu schnell war die Stunde vorbei. Allen, Severus eingeschlossen, hatte die Stunde ausgesprochen gut gefallen. Zufrieden ließ er sich auf seinen Stuhl fallen, als die Schüler das Klassenzimmer verließen. Die Stunde war wirklich produktiv gewesen. Entgegen seiner Erwartungen, waren die Schüler fast ausnahmslos fit in Abwehr - und leichten Verteidigungszaubern.
Wenn das so weitergeht, dann wird das ein leichtes Schuljahr, dachte Severus, der schon die schlimmsten Befürchtungen wegen der Doppelbelastung gehabt hatte.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Sarah Watson den Raum verließ und draußen von demselben Slytherinschüler abgefangen wurde, der sie morgens schon im Kerker geschubst hatte.
„Na, da kommt ja unsere Streberin. Kaum einen Tag da und schon der Liebling des Professors. Willst wohl mit ihm ins Bett hüpfen, um gute Noten zu bekommen. Hab ich Recht, Watson?"
Das Ravenclawmädchen schüttelte stumm den Kopf und versuchte sich mit Tränen in den Augen an den beiden Slytherins vorbeizudrängen. Was hatte sie ihm denn getan? Warum ärgerte er sie nur?
Severus, der genug gehört hatte, war auf den Gang hinausgetreten.
„Miller, fünf Punkte Abzug von Slytherin. Und heute Abend werden Sie Nachsitzen. Melden Sie sich heute Abend um Punkt acht Uhr bei Mr. Filch. Ich bin sicher, dass das Pokalzimmer mal wieder abgestaubt werden muss – ohne Zauber! Und jetzt machen Sie, dass Sie in den Unterricht kommen, bevor ich Ihnen noch mehr Punkte abziehen muss", zischte er dem vor Schreck zurückzuckenden Schüler zu.
Mit einem gemurmelten „Ja, Sir" verschwand der Slytherin im Gang, nicht ohne die Ravenclaw mit der Schulter anzustoßen.
„Und Sie sollten jetzt auch schleunigst in den nächsten Unterricht kommen, Miss Watson. Bevor Sie dort auch zu spät auftauchen." Seine Stimme war zwar leiser geworden, hatte aber ihren bedrohlichen Unterton nicht verloren.
Severus blickte dem dunkelhaarigen Mädchen nach und dachte über das gerade Geschehene nach. Normalerweise zog er seinem eigenen Haus keine Punkte ab. Schon gar nicht, wenn es um einen Streit zwischen den Häusern ging. Aber in diesem Fall war Miller zu weit gegangen. Er hatte mit seiner Behauptung indirekt auch ihn angegriffen.
Pah niemals würde er, Severus Snape, auf die Idee kommen und sich von einer Schülerin verführen lassen. Um ihr dann auch noch bessere Noten zu geben. Niemals! (Dass er damit teilweise daneben lag, konnte er zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen) Und außerdem hätte die Watson das auch gar nicht nötig gehabt. Obwohl er eigentlich noch nicht so recht wusste, was er von ihr halten sollte. Sie war sehr talentiert und klug. Sie hatte ihn nicht nur in Zaubertränke erstaunt. Nein, auch ihr Talent in Verteidigung gegen die dunklen Künste war beeindruckend. Aber doch war da etwas an ihr, das ihn sehr irritierte.
Da die Drittklässler aus Gryffindor und Slytherin aus der anderen Richtung des Ganges auf ihn zukamen, hatte er keine Gelegenheit mehr, sich darüber Gedanken zu machen.
-o-
„Mensch, Sarah, da bist du ja!" Emma kam auf sie zugelaufen, als sie auf das Klassenzimmer für Zauberkunst zukam. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Du bist nicht beim Mittagessen gewesen und keiner konnte sagen, wo du bist. Wo warst du denn?" Aus ihrem Tonfall war echte Besorgnis heraus zu hören.
„Es tut mir Leid. Ich war in der Bibliothek und habe dann total die Zeit vergessen", versuchte Sarah sich zu verteidigen.
„In der Bibliothek? Am ersten Schultag? Na, du legst aber ein Tempo vor. Willst mir wohl Konkurrenz machen, oder?", fragte Emma lachend. Als sie den fragenden Blick von Sarah sah, fügte sie hinzu: „Naja, eigentlich bin ich hier diejenige, die die Rolle der Schulstreberin übernommen hat."
Jetzt verstand Sarah. Da Professor Flitwick in diesem Moment kam und den Klassenraum aufschloss, konnten sie sich nicht weiter unterhalten. Sie suchten sich gemeinsam einen Platz an der Seite.
-o-
Nach dem durchaus interessanten Unterricht, wie Sarah fand, gingen die beiden Mädchen gemeinsam in die große Halle zum Abendessen. Unterwegs erzählte Sarah von ihrem ersten Schultag und den Gemeinheiten, die sie aushalten musste.
„Und Snape hat Miller tatsächlich Hauspunkte abgezogen und ihm eine Strafarbeit aufgedonnert?" Emma konnte es nicht fassen. Den Tag wollte sie sich rot im Kalender anstreichen.
Während sie sich mit Spinat und Spiegelei versorgten, erzählte Emma ein wenig von sich. Sie hatte noch zwei jüngere Brüder, die noch nicht zur Schule gingen. Ihr Vater war tot und ihre Mutter arbeitete in einem kleinen Laden in der Winkelgasse und ging abends noch im Ministerium putzen. Das Geld reichte leider trotzdem nicht immer. Emma wollte nach der Schule eigentlich studieren, aber wie es aussah, musste sie das nach hinten schieben und direkt arbeiten gehen. Trotzdem lernte sie fleißig weiter und hoffte insgeheim auf ein Stipendium von einer der Zaubereruniversitäten. Sarah wurde ihre neue Zimmergenossin immer sympathischer und bemerkte immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen ihnen beiden.
-o-
„Und, Severus. Wie war dein erster Schultag? Wie sind die neuen Erstklässler?", fragte der Schulleiter Severus zwischen zwei Bissen.
„Wie soll es schon gewesen sein? So wie jedes Jahr. Ein Haufen neuer Ignoranten, die sich in die Reihen der alten Ignoranten einreihen", grummelte Severus. Er hatte keine Lust auf ein solches Gespräch. Und schon gar nicht beim Essen.
Doch der Schulleiter ließ nicht locker.
„Na, na. Warum so pessimistisch, Severus? So schlimm kann es doch nicht gewesen sein", meinte Albus augenzwinkernd. „Was ist denn mit unserem anderen Neuzugang?"
„Watson?"
„Ja genau, Sarah Watson. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hattest du sie heute im Unterricht."
„Ja. Sie ist nicht so schlecht." Er zögerte einen Moment. „Um genau zu sein, war sie die Beste in der Klasse."
Es lag normalerweise nicht in seiner Art, in derartiger Weise von einem Schüler zu sprechen, der nicht aus Slytherin kam. Er wusste aber auch, dass der Schulleiter nicht locker lassen würde, wenn er nichts weiter sagte. So erzählte er ihm von ihrem Testergebnis in Zaubertränke und von der Übungsstunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Als er geendet hatte, nahm er einen großen Schluck von seinem Kürbissaft und hoffte, dass der Schulleiter sich nun auch wieder seinem Essen zuwenden würde. Leider war dem nicht so.
„Ja, sie scheint eine sehr intelligente Schülerin zu sein. Ihre Zeugnisse sprechen da für sich. Nur exzellente Noten in allen Fächern. Ich hoffe, sie lebt sich hier gut ein und kann den Notendurchschnitt beibehalten. Armes Ding. Hat soviel durchgemacht." Der Schulleiter sprach nun mehr zu sich selber, als mit Severus, und ließ seinen Blick durch die Halle gleiten. Am Tisch der Ravenclaw blieb er hängen.
„Aber sie scheint schon Bekanntschaften geschlossen zu haben."
„Ja, aber ob die so förderlich sind, ist zu bezweifeln", murmelte Severus, der eine neue Konfrontation zwischen Miller und der Ravenclaw vermutete und ebenfalls aufblickte.
„Wie meinst du das? Ich denke Emma Smith ist genau die richtige Freundin für sie."
Jetzt blickte auch Severus, der sich, nachdem er Miller zwischen seinen Slytherinfreunden entdeckt hatte, wieder seinem Teller gewidmet hatte, zum Ravenclawtisch. Sarah und Emma saßen dort und waren in ein Gespräch vertieft.
Severus kannte Emma nur flüchtig. Sie war früher in seiner Klasse gewesen, hatte Zaubertränke aber nach der ZAG Prüfung abgewählt. Er wusste nur, dass sie eine sehr gute Schülerin war. Wahrscheinlich die beste seit Jahren. Ja, vielleicht sogar die Beste, seit Hermione Granger vor zehn Jahren zusammen mit Potter die Schule verlassen hatte.
Mensch, was ist denn los, Severus. Jetzt spukt Potter schon zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden in deinem Kopf herum, dachte Severus. Und tatsächlich hatte er sich schon lange nicht mehr an ihn und seine Freunde erinnert.
Aber, wenn Severus mit seiner Vermutung richtig lag, dann würde Emma Smith in ihrem letzten Jahr noch enorme Konkurrenz bekommen.
-o-
Nach dem Essen kehrten Emma und Sarah in den Gemeinschaftsraum zurück und machten es sich gemütlich. Beide hatten noch keine Hausaufgaben zu erledigen. Stattdessen spielten sie ein wenig mit Merlin, der ganz aus dem Häuschen war, dass sein Frauchen endlich wieder bei ihm war. Wie sich herausstellte hatte Merlin an einem Tag schon mehr Freundschaften geschlossen als Sarah in ihrem ganzen Leben. Die Mädchen aus der ersten Klasse schienen ganz vernarrt in den kleinen Kater zu sein und er ließ sich gerne von ihnen verwöhnen. Auch Harry, der weiße Kater von Emma schien sich schon mit ihm angefreundet zu haben.
Beide Kater tobten mit den beiden Mädchen rum und nach einer Stunde waren beide überall mit Kratzern übersät und ziemlich müde. Merlin lag inzwischen schlummernd auf Sarahs Schoß und Emma hatte sich gähnend in ihr Zimmer verkrochen und war Schlafen gegangen.
Sarah griff vorsichtig, um Merlin nicht zu wecken, nach ihrer Tasche und zog ein Tagebuch heraus. Seufzend schlug sie es auf und überlegte, was sie schreiben könnte. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust dazu, aber sie hatte es nun mal jemandem fest zugesagt und würde sich dann auch daran halten. Falls sie es nicht täte, dann – Nein, die wollte gar nicht erst daran denken, was dann passieren würde. Es stand zuviel für sie auf dem Spiel.
Nach einer halben Stunde klappte sie das Buch zu. Drei Seiten hatte sie geschafft. Das muss für heute reichen, dachte sie und erhob sich vorsichtig. Merlin auf dem Arm und ihre Schultasche über die Schulter gehängt, stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.
Sie legte Merlin in ihr Bett und verschwand dann mit ihrer Tasche im Badezimmer. Sie warf einen kritischen Blick in den Spiegel und atmete erleichtert aus. Noch war es nicht zu spät. Sie hatte noch ein wenig Zeit. Sie kramte in ihrer Tasche nach ihrem Zauberstab und einem kleinen Fläschchen mit einer grünlichen, fast durchsichtigen Flüssigkeit. Sie ließ etwas Wasser in ihren Zahnputzbecher laufen und tröpfelte vorsichtig drei Tropfen der Flüssigkeit hinein. Dann hob sie ihren Zauberstab und murmelte ein paar Worte, bevor sie den Inhalt des Bechers trank.
Das wird für die nächsten 48 Stunden reichen, dachte sie zufrieden, als sie die Flasche wieder sorgfältig verschloss und in ihre Tasche steckte. Sie putze sich schnell die Zähne, zog sich ihr Nachthemd an und schlüpfte in ihr warmes Bett, in dem Merlin schon schnurrend auf sie wartete. Obwohl ihr noch so viele Dinge durch den Kopf gingen, war sie schnell eingeschlafen. Der erste Schultag war doch anstrengender gewesen, als sie gedacht hatte.
-TBC-
Ich hoffe, ich habe einige Fragen beantwortet und neue aufgeworfen ;-)
Bis zum nächsten Kapitel, wo es neue Herausforderungen gibt.
Liebe Grüße
Nici
P.S. Nicht vergessen auf den kleinen Knopf da unten zu drücken, ok?!?!?
