Titel: Real love
Teil: 6/7 (Epilog)
Autor: Sarista
E-Mail: frankpetra.freitagt-online.de
Serie: Harry Potter
Rating: PG – 13
Warnung: Das ist eine Slash – Story, also zwei Männer miteinander. Wer so was nicht mag, sollte sie nicht lesen.
Disclaimer: Die Figuren dieser Story gehören J.K. Rowling und ich verdiene hiermit kein Geld.
Pairing: Draco Malfoy / Harry Potter
Anmerkung: Diese Story ist das Sequel zu „You're my angel". Man sollte „You're my angel" gelesen haben um alle Zusammenhänge zu verstehen.
Danksagung: Vielen Dank baerchen23, Blue und Army-of-Mushrooms. Danke. #knuddel#
Sarista
Kapitel 6
Wo bin ich? Wo ist die Heulende Hütte? Wie komme ich hier her?
Erstaunt guckte Draco sich um. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er fast glauben sich in Malfoy Manor zu befinden. Die riesige Eingangshalle war wunderschön geschmückt und an den Wänden hingen Bilder der Malfoys. Aber der Schmuck war nicht wie üblich nur in Silber, auch Gold hing an den Zweigen und das war nun wirklich untypisch.
Sein Vater hatte immer darauf bestanden, dass absolut nichts in der riesigen Villa an Gryffindor erinnerte. Es gab nicht einmal kostbare rote Seide, alles war in grün, schwarz, weiß oder Silber gehalten. Selbstverständlich in tausend Abstufungen, aber kein blau, rot oder gar Gold.
Trotz dieser Unstimmigkeit handelte es sich hundertprozentig um die Eingangshalle der Ville, in der Draco aufgewachsen war.
Warum ist das hier so geschmückt? Wir haben doch noch gar kein Weihnachten und dann noch diese Farben.
„Mutter? Vater? Ist jemand zu Hause?" Dracos Stimme hallte durch den Saal, wurde vielfach zurückgeworfen und verzerrt. In seiner frühen Kindheit hatte Draco nichts lieber getan, als irgendetwas in die Halle zu rufen nur um den Schall zu hören. Selbstverständlich hatte Narcissa ihm das schnell verboten, aber sie war ja nicht immer da.
Als er keine Antwort erhielt außer seinem eigenen Echo, ging er in den Salon. Dieser war jedoch völlig dunkel. Draco konnte seine eigene Hand nicht vor Augen erkennen und trotzdem hatte er das Gefühl nicht alleine zu sein.
„Hallo? Ist hier jemand?", rief Draco mit einem verzweifelten Unterton in den Raum. Ihm war so als hörte er ein leises Kichern, aber das hatte er sich wohl nur eingebildet.
Plötzlich regte sich etwas in der Dunkelheit. Innerhalb von wenigen Sekunden war der Raum hell erleuchtet und viele Stimmen riefen „Überraschung!"
Im ersten Moment sah Draco gar nichts, doch als seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, blieb ihm vor Staunen fast die Luft weg.
In der Mitte des Salons stand ein riesiger buntgeschmückter Baum. Und vor diesem Raum stand Harry, umringt von so vielen glücklich lächelnden Menschen. Dracos Eltern, Severus, Pansy, Blaise, Remus Lupin, Sirius Black, sogar Ronald Weasley war mit seiner ganzen Familie da. Und sie alle lächelten Draco fröhlich an.
„Was? Was geht hier vor? Woher?"
Lächelnd kam Harry auf ihn zu und küsste ihn zärtlich.
„Ich weiß, du hast behauptet, dass du Weihnachten in Ruhe verbringen willst, aber deine Freunde waren da leider anderer Meinung und ich konnte sie doch nicht draußen in der Kälte stehen lassen. Außerdem ist Weihnachten in der Familie doch am schönsten."
„Aber wir… ich meine du und ich … wir waren doch eben noch in dieser Hütte und…" Völlig durcheinander brach Draco schließlich ab.
„In welcher Hütte? Bist du etwa wieder auf dem Weg nach Hause eingeschlafen? kein Wunder bei der vielen Arbeit die du zur Zeit hast", meinte Harry.
„Arbeit? Aber ich saß doch im Gefängnis und-." Schallendes Gelächter hallte ihm entgegen.
„Alles o.k. Malfoy? Du solltest wirklich weniger arbeiten, das scheint dir nicht gut zu bekommen", unterbrach Ron ihn grinsend.
War das etwa alles nur ein schlechter Traum? Aber ich kann mich gar nicht erinnern, was ich arbeite. Und kann man denn so lange träumen? Warum ist Vater auch hier? Auch er saß doch in Askaban, oder nicht?
Immer noch völlig in Gedanken versunken, setzte Draco sich auf die Couch. Er konnte sich beim besten Willen nicht an seine Arbeit erinnern und das konnte schlecht nur an einer Überarbeitung liegen. Eigentlich müssten da so viele Erinnerungen sein, aber da waren nur die Bilder von Askaban und von der Heulenden Hütte.
„Können wir denn nun endlich anfangen? Wir warten schließlich schon seit einiger Zeit. Und das vor all den schönen Geschenken", riss Ron Draco aus seiner Überlegung.
Sofort stimmten die anderen murmelnd zu und das Geschenkauspacken ging los. Draco stellte überrascht fest, dass er Harry und den anderen auch Geschenke besorgt hatte. An das Einkaufen konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern.
Aber die Zweifel waren schon nach kurzer Zeit vergessen, als er all die Geschenke auspackte und mit den anderen lachte.
Leise setzte Harry sich neben Draco aufs Bett. Noch immer waren seine Wangen heiß vom Weinen und seine Augen rot unterlaufen. Draco hingegen sah wie immer wunderschön aus. Seine weiße Haut glänzte leicht und seine Haare schimmerten silbern. Wenn Harry es nicht besser gewusst hätte, hätte er Draco als Engel betitelt. Nur die Flügel fehlten, aber wer sagte den Menschen eigentlich, dass Engel Flügel haben müssen? reicht nicht das wunderschöne Aussehen, das zu jeder Sünde verführt?
Harry seufzte leicht. Wie gerne würde er diese Haut wieder unter sich spüren, würde die Lippen des Blonden wieder zum lächeln bringen. So wie der Arzt es geschafft hatte, nur noch schöner.
Aber wie es schien, wollte Draco nicht mehr für ihn lächeln, wollte nicht einmal mit ihm reden.
Warum? Was hatte Harry nur falsch gemacht? er konnte sich beim besten Willen dieses Verhalten nicht erklären. So viele Briefe hatte er dem Blonden geschrieben, so viele Nächte hatte er sich nach seinem Draco verzerrt und nun das…
Harry hatte sich schon am Ziel gesehen, als es ihm gelungen war Draco zu befreien. Den Tarnumhang mit zu nehmen war ganz einfach gewesen. Er hatte einfach nur gesagt, dass er nicht auffallen will, wenn er durch die Klinik geht. Harry Potter im Krankenhaus würde nur zu völlig unnötigen Gerüchten führen. Das und ein Autogramm für die Krankenschwester hatten den Tarnumhang durchgelassen.
Den rosa Schirm hatte sowieso niemand verdächtigt. Hagrids Schirm fiel nicht auf, man hielt ihn für einen ganz normalen Regenschirm und wunderte sich höchsten, was ein Junge mit diesen Farben wollte.
Hagrid selbst hatte natürlich keine Ahnung, dass Harry sich den Schirm ausgeliehen hatte.
Das alles war so einfach gewesen, darauf konnte Harry nicht einmal stolz sein. Aber auf seine Gedächtniszauber, die es dem Krankenhauspersonal unmöglich machen würden ihn zu benennen oder auch nur zu beschreiben. All das würde ihn aus der Schussbahn bringen und sobald Draco wieder ganz gesund war, würde es eine erneute Verhandlung geben und dann würde es einen Freispruch geben.
All das hatte Harry schon vorher geplant, aber sein Plan sah auch eine glückliche Zukunft der beiden voraus. Daraus schien nun aber nichts zu werden. Eine glückliche Zukunft war kaum möglich, wenn Draco nicht mal mit ihm sprach. Aufgeben wollte Harry natürlich noch nicht, aber einen kleinen Hoffnungsschimmer bräuchte er schon.
In dem Moment drehte Draco sich leicht und er seufzte.
Kurz darauf murmelte er leise und zärtlich „Harry".
Augenblicklich beschleunigte Harrys Herzschlag sich und vor Freude traten ihm Tränen in die Augen. Und da war er auch schon, der kleine Hoffnungsschimmer…
TBC
