Future - Present - Middle-Earth
Dies ist mein neuster literarischer Versuch.
Ich habe mir, wie schon in der Inhaltsangabe gesagt, überlegt, wie es wohl wäre, wenn jemand in Mittelerde landet und dort kein Wort versteht.
Was es mit Zukunft und Gegenwart auf sich hat, verrate ich noch nicht, aber ihr könnt euch auf einige Überraschungen gefasst machen - hoffe ich.
Am Schluss noch eine kleine Bitte: Ein Autor lebt von Reviews, also hinterlasst auch bitte eine kleine Konstruktive Kritik weiß ich natürlich wie immer zu schätzen.
So, nun genug der Vorrede.
Wichtig: Alles, was so --...-- gekennzeichnet ist, ist Westron. Belana versteht dieses also Anfangs nicht. Doch sie wird mehr und mehr lernen. Westron werde ich aber nach wie vor so kennzeichnen. (Ich muss diese Kennzeichnung wählen, da nix andres anzeigt...)
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Kapitel 01 - Ein Unfall
Es war der Beginn eines kalten Wintertags. Der lange, schwarze Mantel Belanas wehte im Wind und hier und da landete eine kleine Schneeflocke darauf. Das kleine Dorf, in dem Belana lebte, strahlte auf seine ganz eigene Art eine gewisse Ruhe aus.
Belana war, wie jeden Morgen, mit dem Rad auf dem Weg zur Bushaltestelle. Dort würde es mit der Ruhe vorerst ein Ende haben, denn seit den Sommerferien fuhren auch Fünft- und Sechstklässler in ihrem Bus mit und dies versprach einen Heiden Lärm. Doch noch lag die Haltestelle in weiter ferne und sie konnte sich auf die Stille und den leise rieselnden Schnee konzentrieren. Zu spät bemerkte sie, dass der LKW den Zebrastreifen, den sie gerade überquerte, nicht bemerkt hatte. Und sie auch nicht. Lautes Hupen durchbrach die Stille, doch es änderte auch nichts an dem Ausgang der nächsten Sekunden.
Belana spürte den Schmerz nicht. Sie sah nur das grelle Licht der Scheinwerfer immer näher auf sich zukommen, dann ein dumpfer Schlag, dann nichts mehr. Nur schwarze Leere.
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Artikel aus der XY-Zeitung:
Irrer Lastkraftfahrer - Mädchen nach Unfall angeblich spurlos verschwunden
Am frühen Morgen des 10.11.04 ereignete sich auf der Hauptstraße des Ortes K-Dorf ein schwerer Verkehrsunfall. Zumindest sofern man dem Fahrer des Lastkraftwagens und Verursacher des Unfalls, Herrn P., Glauben schenken kann. Nach dessen Aussagen sei das blonde, etwa 1.60m große Mädchen nämlich kurz nach dem Zusammenstoß verschwunden. Der offenbar geistig gestörte Mann verursachte in den folgenden Stunden ein mittelschweres Verkehrschaos. Seinen LKW ließ er mitten auf der Straße stehen und informierte umgehend die Polizei. Diese konnte außer ein Paar Kratzern an der Stoßstange keine weiteren Hinweise auf einen Unfall feststellen. Weder auf der Straße noch in der näheren Umgebung gab es etwas, dass auf einen solch schweren Unfall schließen ließ. Der Mann befindet sich zur Zeit in psychiatrischer Behandlung, hält aber weiterhin an seiner Aussage fest.
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Das Hämmern in Belanas Kopf wollte nicht aufhören. Instinktiv wollte sie sich an die Stirn fassen, denn ihr ganzer Körper schien zu glühen. Doch schon bei dem Versuch den Arm ein wenig anzuheben, durchzog ihren Körper ein wahnsinniger Schmerz. Sie verzog ihr Gesicht und versuchte es mit dem anderen Arm, was das Gleiche zur Folge hatte. Frustriert stöhnte sie auf und versuchte sich daran zu erinnern, warum sie sich nicht bewegen konnte, musste aber eine Leere in ihrem Kopf feststellen, was die letzte Zeit nach ihrem Aufbruch zu Schule betraf.
Das Pochen in ihrem Kopf hinnehmend bemerkte sie, dass nicht nur ihr Kopf und ihre Arme schmerzten. Auch ihre Beine konnte sie nur unter Schmerzen ein wenig bewegen. Wie es ihren Rippen ging, konnte sie nur ahnen, da sie nicht wagte tiefe Atemzüge zu nehmen. Schon das flache Atmen tat ihr weh.
Resigniert schlug sie die Augen auf. Solch ein Erwachen wünschte sie nicht einmal ihrem schlimmsten Feind. Was sie nun zu Gesicht bekam, nachdem sich ihre Augen einigermaßen an das helle Sonnenlicht gewöhnt hatten, erschreckte sie allerdings noch mehr, als die ungewohnten Schmerzen. Sie befand sich nicht etwa in einem Krankenhauszimmer, wie sie aufgrund ihrer augenscheinlichen Verletzungen erwartet hatte, sondern lag in einem großen, komfortablen Bett.
Zu ihrer Linken erkannte sie nun die Quelle des störenden Lichts. Ein von schweren Vorhängen umrahmtes Fenster. Die sonst kalten Steinwände des Zimmers zierte hier und da ein Gemälde oder eine Schnitzerei, die im Allgemeinen Kriegsszenen zeigten. Der ebenfalls steinerne Boden war nur an einigen Stellen durch kostbar wirkende Teppiche unterbrochen. Bald entdeckte sie auf der rechten Seite nebst einem großen, eichenhölzernen Schrank eine Tür. Auch gegenüber von ihrem Bett befand sich eine. Sie wirkte allerdings schwerer und war mit einem Schloss versehen. Wiederum links davon, also auf der Fensterseite gab es einen Kamin um den drei Sessel gestellt waren. Auf dem Sims entdeckte sie einen Kerzenständer. Auch auf ihrem Nachttisch befand sich eine Kerze und an den Wänden hingen Fackeln. Sie konnte zu ihrer Verwunderung keine einzige Glühlampe ausmachen.
Wenn sie es sich recht überlegte fühlte sie sich wie in einer alten Ritterburg. ‚Wo bin ich nur gelandet?' fragte sie sich. ‚Es gibt keine Burgen in der näheren Umgebung.'
Doch bevor sie sich darum Gedanken machen konnte, öffnete sich die Tür gegenüber von ihrem Bett. Ein junges Mädchen, sie mochte ein paar Jahre jünger sein als Belana selbst, steckte vorsichtig den Kopf zur Türe herein. Während sie eintrat und Belana ihre Kleidung, bestehend aus einem abgenutzten Leinenkleid, musterte sagte sie etwas zu ihr: --Ihr seid erwacht! Habt Ihr starke Schmerzen? Soll ich einen Heiler holen?--.
Belana verstand keines der Worte, die das Mädchen da sagte. Es ähnelte keiner der Sprachen, die sie kannte. Nicht einmal annähernd. Nun gut, außer ihrer Muttersprache Deutsch sprach sie nur noch Englisch und ein paar Fetzen Latein. Trotzdem, wenn sie überlegte kam sie zu dem Schluss, dass es auch weder Französisch, Russisch, noch Chinesisch glich.
So bleib ihr nichts anderes übrig, als die Stirn zu runzeln und sie fragend anzublicken. Das Mädchen schien auf eine Antwort zu warten. --Kann ich irgendetwas für Euch tun? Geht es Euch gut?-- Versuchte sie wieder.
„Entschuldigung, ich verstehe dich nicht."Nun war es an dem Mädchen verwirrt zu blicken. „Excuse me, I don't understand you. Can you say it in English?"Versuchte Belana es nun auf Englisch. Das Mädchen musste doch Englisch verstehen. Überall auf der Welt sprach man Englisch! Doch anstatt endlich eine Unterhaltung beginnen zu können, sah das Mädchen sie nur noch verwunderter an.
Sie schien nachzudenken, was sie als nächstes tun sollte. Dies gab Belana zumindest das Gefühl, nicht die einzige zu sein, die die Situation mehr als schwierig empfand. Schließlich lächelte das Mädchen sie versöhnlich an und verschwand dann wieder durch dieselbe Tür, durch die sie auch gekommen war.
Nun war Belana wieder allein in dem großen Zimmer. Seufzend begann sie darüber nachzudenken, in welchem hinterwäldlerischen Land man weder Elektrizität noch Englisch kannte. Sie kam zu dem Schluss, dass sie dafür schon irgendwo im Urwald gelandet sein müsste, was aber wiederum nicht zu dieser Burg passte. In welchem Urwald stehen schon Eichen? Außerdem: wie um alles in der Welt sollte sie in einen Urwald gelangen, wenn sie doch eigentlich nur zur Schule wollte?
Dies ließ nur einen Schluss zu: Die Schweine von der „Versteckten Kamera" hatten sie erwischt!
Aber warum war sie dann verletzt? Würden diese Leute so weit gehen? WARUM war sie verletzt?
Fragen, die sie wohl nur dadurch beantworten konnte, indem sie sich endlich an die Geschehnisse des Morgens erinnerte. Also schloss sie die Augen und führte sich die Bilder noch einmal vor Augen. Sie war zur Schule gefahren. Sie hatte schon einige Straßen gekreuzt und kam an der Hauptstraße an, an der sie erstmal ein Stück entlang fuhr. Wie immer. Dann beim Zebrastreifen hatte sie die Straße überquert und dann... halt. Sie hatte die Straße nicht überquert. Wie durch einen Blitz schlugen die Bilder des Unfalls auf sie ein. Der LKW, der sie nicht bemerkt hatte, das Licht seiner Scheinwerfer, der Aufprall. Sie flog durch die Luft. Und dann? Sie konnte sich nicht an den Aufprall erinnern, der sicherlich tödlich gewesen wäre.
Tödlich... war sie im Himmel? Nein. Im Himmel hatte man doch keine Schmerzen mehr. Außerdem würden sicherlich alle zumindest Englisch sprechen können. Außerdem stellte sie sich den Himmel anders vor. Nicht als eine seltsame Ritterburg.
Das alles ergab keinen Sinn. Es machte nur ihr unbeschreibliche Angst.
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Das wars zum ersten Kapitel. Ich hoffe, es ist nicht allzu schrecklich geworden
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