Future - Present - Middle-Earth

Wichtig: Alles, was so --...-- gekennzeichnet ist, ist Westron. Belana versteht dieses also Anfangs nicht. Doch sie wird mehr und mehr lernen. Westron werde ich aber nach wie vor so kennzeichnen. (Ich muss diese Kennzeichnung wählen, da nix andres anzeigt...)

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Kapitel 03 - Unerwartete Wendungen

Englisch! Ein englisches Buch, wo doch niemand hier Englisch sprach! Das wäre ja fast so, wie wenn in Belanas Zimmer ein auf Latein verfasstes Buch stand! Es wäre einfach nicht zu verstehen. Nun gut... bei genauerem Nachdenken, merkte Belana, dass es in ihrem Zimmer tatsächlich Originaltexte von Caesar und Co. gab... aber wie gesagt, sie verstand keiner.

Mit zittrigen Händen und unter den interessierten Blicken Eldarions öffnete sie das Buch. „Liebes Tagebuch" stand auf der ersten Seite. ‚Also in Deutsch... soll mir auch recht sein, wenn der Autor allein wegen der Ästhetik einen englischen Titel gewählt hat.'

„Liebes Tagebuch,

heute ist der 27.02.'04. Ich werde heute mit der „Starsferry" nach Mittelerde aufbrechen. Unser Team wird erste Kontakte mit den Bewohnern dieser Dimension knüpfen und eventuell Handelsbeziehungen aufbauen. Ich freue mich schon sehr, diese Welt zu entdecken, die vorher noch kein Mensch der Erde betreten hat."

Das konnte doch nicht wahr sein! Vor ein paar Monaten sollte jemand hierher gereist sein?! Aber warum kannte sie dieses Mittelerde verdammt noch mal nicht? Und was bedeutete denn jetzt „Dimension" schon wieder? Mit einem verzweifelten Blick musterte sie Eldarion. Er war definitiv ein Mensch, aber wieso hieß es, kein Mensch habe diesen Ort jemals zuvor betreten? Seufzend lehnte sich Belana zurück.

Wohingegen Belana langsam einen apathischen Zustand annahm, regte sich Eldarion wieder aus seiner Starre. Er sah sich den Namen des Autors des Buches, der auf dem Buchrücken vermerkt war, an und ging schnellen Schrittes aus der Bibliothek. Nun war Belana wieder allein. So blieb ihr nichts anderes übrig, als weiter in diesem seltsamen Tagebuch zu lesen.

„Liebes Tagebuch,

heute ist der 28.02.'04, glaube ich. Bei dem Dimensionssprung mit der „Starsferry" hat sich ein schrecklicher Unfall ereignet. Die Raum-Zeit-Differenzen zwischen unserer und der mittelirdischen Dimension waren so groß, dass es die Fähre im wahrsten Sinne des Wortes in Fetzen gerissen hat. Als ich heute Morgen aufwachte, war weder etwas von der Fähre, noch von den anderen Besatzungsmitgliedern zu sehen. Ich hatte wohl unglaubliches Glück, dass ich nicht auch in Zeit und Raum verschwunden bin.

Liebes Tagebuch,

heute ist der 28.02.'04, glaube ich. Ich muss unbedingt herausfinden, wo ich hier bin, und, wo ich etwas zu Essen auftreiben kann. Ich laufe schon seit einem Tag an einem Fluss entlang auf dessen beiden Uferseiten sich weite Felder erstrecken."

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--Vater! Ich habe eine Lösung für unser Problem! -- rief Eldarion, während er in die Gemächer seiner Eltern stürmte. --Sie hat ein Buch gefunden. Ein Buch, welches sie versteht. Hier, der Name des Autors ist Mike Freye. --

-- Ruhig, mein Sohn. Was sagst du? Wer hat ein Buch gefunden? -- versuchte Aragorn durch die Worte seines Sohnes zu finden. --Belana. Mike Freye ist der Name des Autors. --

Nun bekam auch Aragorn große Augen. Er hatte nämlich schon festgestellt, dass es gar nicht so einfach sein würde, Belana einen Lehrer zu beschaffen, denn so gut jeder einzelne Lehrer auch darin war, Westron zu unterrichten, wie sollten sie es in eine fremde Sprache übersetzen? Ohne weiter nachzufragen, lies er nun alle Hebel in Bewegung setzten, um den Autor ausfindig zu machen.

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Inzwischen war Belana schon einen Monat weiter in den Aufzeichnungen dieses Mike.

„Liebes Tagebuch,

heute ist der 20.03.'04, hoffe ich. Endlich bin ich mir sicher, dass ich in Mittelerde bin. Ich habe herausgefunden, dass die Stadt in der ich seit einiger Zeit lebe, Minas Tirith ist. Leider ist die Verständigung mit den Einheimischen nicht einfach, da sie keine mir bekannte Sprache sprechen."

--Tatsächlich. Sie liest mein Tagebuch. -- sagte der Mann, der zusammen mit Aragorn, Eldarion und einer Frau, die zu Belanas Verwunderung spitze Ohren hatte, in die Bibliothek kam. --Lasst mich mit ihr sprechen. -- Der Mann sah aus, als käme er direkt von der italienischen Südküste: dunkle Haare, dunkle Augen und braungebrannte Haut. „Hallo! Ich bin Mike. Du musst von der Erde stammen, denn sonst könntest du wohl schlecht in meinem Tagebuch lesen."

„Oh! Verzeihung!" antwortete Belana augenblicklich und schloss noch im selben Moment das Buch, bevor sie überhaupt realisiert hatte, dass sie den Mann auf einmal verstand. Dieser lachte nur. „Keine Angst, ich bin dir nicht böse. Ich bin eher froh, dass endlich jemand hier gelandet ist, der auch von der Erde ist. Ich denke, wir sollten uns unterhalten." und zu den anderen fügte er hinzu --Ich möchte mit ihr eine Weile sprechen, wenn das möglich ist. -- Ohne Widerworte ließ die königliche Familie ihn gewähren und setzte sich in der Zwischenzeit in einen anderen Winkel der Bibliothek.

Mike wandte sich nun wieder an Belana. „Nun, dann erklär mir mal, wie dir mein Buch unter diesen vielen aufgefallen ist. Zumal eine Fremdsprache unter den vielen anderen doch sicher auch nicht mehr auffällt, auch wenn sie von der Erde stammt." wollte er wissen. Und wie es sich anhörte, war er tatsächlich der Meinung, dass ein englischer Titel hier nicht weiter auffallen würde.

„Entschuldige bitte, aber Englisch ist für mich längst keine Fremdsprache mehr. Außerdem spricht doch so ziemlich jeder Englisch." meinte sie daraufhin mit leicht belustigtem Unterton. Doch Mike fand dies alles andere als lustig. „Sag,... aus welchem Jahr kommst du?"

‚Meint der das wirklich ernst?' Belana wollte nicht glauben, was sie da hörte. „2004, genau wie du." lachte sie.

„Nein. Ich komme aus dem Jahr 3504." So herzhaft Belana auch gelacht hatte, bei dieser Antwort blieb es ihr im Halse stecken. „Was?" keuchte sie. „Deshalb auch das Gefasel von „Raum-Zeit-Differenzen"!" fügte sie noch ungläubig hinzu.

„Ja, das wird schwer zu verstehen sein für dich. Also, ich versuche es so einfach wie möglich zu machen." begann er mit nachdenklicher Miene. „Die Menschheit hat herausgefunden, dass sowohl Zeit, als auch Raum bewegliche Größen sind. Man muss nur genügend Energie aufbringen und die richtige Technik anwenden und schon kann man in andere Dimensionen reisen. Wie du gelesen hast, gab es bei meiner Reise leider einen Unfall und nun stecke ich hier fest. Genau wie du."

„Aha." Das musste Belana erstmal auf sich wirken lassen. „Und... dass ich hier bin, war auch nur ein Unfall. Und wie lange bist du schon hier? Ich mein' du sprichst immerhin schon die Sprache hier."

„Seit 500 Jahren." antwortete er ruhig und wartete, bis Belana sich von ihrem mittelschweren Hustenanfall erholt hatte. „Wie gesagt, dies ist eine völlig andere Zeit-Raum-Dimension. Für uns beide vergeht hier keine Zeit. Wir sind unsterblich, wie die Elben."

„Unsterblich? Elben?"

„Erklär ich dir bei unserem Westron-Kurs. Du willst dich ja schließlich auch mit den Leuten hier verständigen können. Und in der Zwischenzeit übersetze ich für dich." Belana nickte. „Nun sag, kannst du wirklich Englisch? Warte du kommst aus 2004, dann hast du doch auch den 11.September und den Irak-Krieg mitbekommen."

Jetzt war es wohl an Belana, etwas zu erzählen. „Ja, Englisch spricht doch jeder?! Und ja, 11.September und Irak sind grad aktuell."

„Nun, Englisch ist in meiner Zeit nur noch die Sprache der Gelehrten. Chinesisch ist die Allgemeinsprache. Aber erzähl, wie war das am 11.09. und was ist grad im Irak los."

Belana seufzte. „Also, am 11.09. sind Flugzeuge in das World Trade Center und das Pentagon geflogen. Knall, Bumm, alles weg. Die Welt war geschockt und Bush hat nen Schuldigen gesucht. Und im Irak ist immer noch Krieg. Wie geht der eigentlich aus?" Das Thema war doch nun wirklich langsam überbehandelt...

Mike sah sie nun ernst an. (Anm. der Autorin: Alles, was jetzt kommt ist frei erfunden und ich wünsche mir auch wirklich nicht, dass es so passiert!!) „Die USA gewinnt, was denn sonst. Aber sie kann ihren Triumph nicht mehr ‚lange' auskosten. Ein paar Jahrhunderte später ist sie von der Bildfläche verschwunden und China ist die regierende Weltmacht. Bis heute. Sie wurden damals immer stärker, bis sie schließlich in der Lage waren, andere Länder unter Druck zu setzen und sie zu erpressen. Das war in etwa gegen 2100. Die USA, damals noch ihr stärkster Gegner, wurde besonders zur Zielscheibe, bis quasi nichts mehr von ihr übrig blieb."

Belana schluckte. Das hätte sie nun wirklich nicht erwartet. „Wow..."

„Aber die Geschichte unserer Welt ist hier nun wirklich nicht wichtig." fuhr Mike fort. „Viel wichtiger ist, dass du dich hier erstmal auszukennen lernst. Hm..." er überlegte einen Moment, „jetzt mit Westron anzufangen lohnt sich wohl nicht. Ich glaube nicht, dass du schon aufnahmefähig genug bist. Dafür scheinst du zu verwirrt zu sein. Ich denke, das kann bis Morgen warten. So schwer ist Westron nämlich nicht."

Obwohl sie genau wusste, dass es bei ihrem Sprachtalent schwierig werden würde, ihr dieses Westron beizubringen, nickte Belana nur. Zu verwirrend waren die Dinge, die Mike ihr erzählte. Zu schwierig zu verstehen. Doch sie wusste ja nicht, dass er noch viel Verwirrenderes zu berichten hatte. Dinge, die der 0-8-15-Mensch aus dem 21. Jahrhundert einfach nicht verstehen konnte.

„Also, zu allererst musst du wissen, dass auf dieser Welt nicht nur Menschen leben. Es gibt auch noch Hobbits, Zwerge, Elben, Zauberer, Orks, Uruk-Hai... Eine ganze Menge Lebewesen, die wie wir aufrecht gehen und Sprechen. Manche höher, manche niedriger entwickelt, wie der Mensch."

Jetzt war sich Belana sicher. Sie war in einem dieser absolut abgedrehten Science-Fiktion-Welten gelandet. Mit dem klitzekleinen Unterschied, dass diese Welt eindeutig real war. So begann Mike also von diesen vielen Wundersamen Wesen zu berichten und Belana zweifelte schon an der geistigen Zurechnungsfähigkeit ihres Gegenübers, bis sie feststellen musste, dass sie einem von ihnen schon kurz begegnet war. Die Königin gehörte mit ihren spitzen Ohren, dem perfekten Antlitz und ihren anmutigen Bewegungen eindeutig zu den Elben, diesen unsterblichen Wesen.

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Nach ein paar Stunden, die für Belana aufgrund der vielen Geschichten, die aus einem Märchen zu stammen schienen, jedoch laut Mike nur auf wahren, geschichtlichen Begebenheiten dieser Welt beruhten, wie im Flug vergangen waren, trat ein Diener zu ihnen. -- Der König bittet euch zu Tisch. Im großen Speisesaal. -- -- Vielen Dank. Würdet ihr vielleicht noch einen Mantel für die junge Dame hier besorgen? -- antwortete Mike ihm. „Wir werden mit der Königsfamilie im großen Speisesaal essen." übersetzte er dann für Belana.

Diese sah an sich herunter. Außer ihren Verbänden trug sie nur ein leichtes Nachthemd. Zweifelnd zog sie eine Augenbraue in die Höhe. Wenn es wirklich wahr war, dass der König in diesem Ringkrieg gekämpft hatte und einer DER Helden Mittelerdes war, würden sie keine zehn... Orks, oder wie diese Viecher auch hießen, in diesem Aufzug in den Speisesaal bekommen. Nachdem sie dies ihrem Lehrer klar gemacht hatte, lachte dieser nur herzhaft auf. „Aber Belana, glaubst du denn wirklich, ich würde dich so zum Essen gehen lassen? Der Diener kommt gleich mit etwas zum Überziehen wieder."

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Das Essen verlief relativ schweigsam, aber es war einfach nur köstlich. Und Belana kam nicht umhin immer wieder zur Königin zu sehen. Sie sah einfach wunderschön aus. Sie hatte das ebenmäßigste Gesicht, das Belana je gesehen hatte und dazu die langen dunklen Haare, die sie in einzelnen Strähnen hinter ihre spitze Ohren gestrichen hatte. Aber auch der König war ein Anblick, den sie nicht oft zu sehen bekam. Trotz seines offensichtlichen Alters strahlte er eine riesige Lebensfreude aus. Seine grauen Augen funkelten wenn er lachte, doch sah man auch die schier grenzenlos scheinende Weisheit und Güte in ihnen zu sehen.

-- Ich denke, -- begann dieser nun zu sprechen, -- Belana sollte lernen sich zu verteidigen. Es herrscht zwar zurzeit Frieden in Mittelerde, aber man darf nie unvorsichtig werden. Ihr selbst, Mike, habt den Ringkrieg miterlebt. Auch was ihr mir über den Charakter der Frauen aus euerer Welt berichtet habt, lässt mich zu der Annahme kommen, dass sie sich nicht von den Männern hier bevormunden lassen wird. Auch nicht, wenn es um ihre eigene Sicherheit geht. -- Als Belana ihren Namen hörte blickte sie sofort auf und versuchte dem Gespräch zu folgen, was jedoch aussichtslos war. Nur das warme Lächeln von Mike ließ sie erkennen, dass nichts Böses über sie gesprochen wurde. -- So denke ich, -- fuhr der König fort, -- dass sie den Schwertkampf erlernen sollte, sobald sie sich halbwegs auf Westron verständigen kann. --

Mikes nachdenkliches Gesicht ließ Belana jedoch unruhig werden. Was besprachen die Beiden da? War es etwas Ernstes?

-- Ja, euer Majestät, auch ich denke, sie sollte lernen, sich zu verteidigen. Aber mit Verlaub, ich würde vorschlagen, dass sie eine Kampfkunst aus unserer Welt lernt, wenn ihr keine Einwände habt natürlich. -- Die hatte Aragorn tatsächlich nicht. Sollte Belana ruhig nach der Art ihrer Heimat unterrichtet werden. Er selbst wusste schließlich wie wichtig das Festhalten an den Traditionen war.

Nach der kleinen Übersetzungssession, die Mike dann veranstaltete, wurde Belana ganz anders. SIE sollte lernen zu Kämpfen?! Und das auch noch auf irdische Art?! Sie sah sich schon mit Maschinengewehren durch die Wälder streifen und... wie hießen die Biester noch mal? Uruk-Hai-Zielschießen machen. Nein, das passte Belana ganz und gar nicht. Und wenn sie die Angelegenheit genauer betrachtete, kam sie zu dem Schluss, dass sie in dieser mittelalterlichen Welt doch ziemlich auffallen sollte, wenn sie mit Integralhelm, kugelsicherer Weste, Tarnfarbenbaggypants, einem Gürtel mit Munition und Colts, Springer-Stiefeln und einer durchgeladenen M16 durch das Schloss lief.

„Ähm... Mike, glaubst du nicht, dass ich auffalle, wenn ich hier in voller Soldatenausrüstung rum renne?" meinte sie dann mit leicht belustigtem Unterton. Mike grinste nur. „Warte es ab Kleine, du wirst nicht so sehr auffallen, wie du glaubst. Außerdem werde ich dich im Schwertkampf unterrichten."

Belana blieb der Mund offen stehen. ‚Schwertkampf? Hat er nicht eben gesagt...'

„Aber du meintest doch, du würdest mich nach unserer Art zu kämpfen unterrichten..." Das Grinsen auf Mikes Gesicht verbreiterte sich nur noch, bei jedem von Belanas Einwänden. „Das habe ich, Belana. Und du wirst nach den Sitten unserer Welt kämpfen. Aber vergiss nicht, ich stamme für dich aus der Zukunft. Du kannst also nicht deine Realität voraussetzen, wenn ich von meinen Sitten spreche." Das war einleuchtend. Ein wenig kompliziert, aber einleuchtend.

Mit einem Mal fing Belana an zu lachen: „Wart's ab, nachher lässt du mich noch mit Laserschwertern rumfuchteln! Und machst einen auf Yoda..." nach einem mittelschweren Lachanfall, der die übrigen am Tisch sitzenden veranlasste, sie etwas befremdet anzustarren, imitierte sie dann noch Darth Vader: „Ich bin dein Vater, Luke!"

Doch auch Mike schien ihren Ausführungen nicht ganz folgen zu können. „Sag bloß, du kennst Star Wars nicht? Diese Science-Fiction-Film-Serie mit den Jedi-Rittern..." Mike schüttelte den Kopf. „Nein, ich kenne dieses Star Wars nicht. Doch die Jedi sind mir bekannt. Aber lass uns dieses Thema verschieben." Und mehr hatte er dazu nicht zu sagen. So viel Belana auch nachhakte und nörgelte, er wollte ihr einfach nicht verraten, wie es geht, Jedi zu kennen, aber noch nie etwas von Star Wars gehört zu haben.

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Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Belana aufwachte. Mike hatte sie nach dem Essen noch zu ihrem Zimmer gebracht und ihr dann einige Vokabeln zum lernen gegeben. Es waren Dinge wie „Ja", „Nein", „Bitte", „Danke", „Könnte ich bitte etwas zu Essen haben.", „Wo ist die Toilette?" usw. Eben alles, was man im täglichen leben so braucht. Aber auch Anreden für die Königsfamilie waren dabei.

Es fiel Belana allerdings schwer sich diese Vokabeln zu merken, da Mike ihr versprochen hatte an diesem Morgen mit dem Training zu beginnen. Sie war deswegen schon den ganzen Abend wie ein aufgeschrecktes Huhn durchs Zimmer gesprungen vor Aufregung und Neugier.

Die Kleidung, die man ihr gegeben hatte war auch auf das Training abgestimmt. Sie bekam eine einfache Leinenhose und ein Leinenhemd. Es sah zwar überhaupt nicht schön oder gar damenhaft aus, aber es war wohl zweckmäßig, genau wie die Schuhe, deren Schäfte bis zu den Knien reichten. Der Gürtel, der ihre Hose hielt, hatte eine kleine Schlaufe an der linken Seite, für die Belana sich keine sinnvolle Verwendung denken konnte. Doch befremdete sie der seltsame Mantel, den sie dazu tragen sollte. Er war bodenlang und hatte eine Kapuze. Sie hasste Kapuzen.

Genau in dem Moment, in dem sie den Mantel überzog, tauchte Farina auf und bedeutete ihr zu folgen. An einem Sandplatz angekommen, drehte Belana sich noch mal zu der schon im Gehen begriffenen Dienstmagd um und lächelte sie an. -- Danke! -- Sagte sie nun in Westron. Farina war sichtlich erstaunt. -- Immer zu Diensten. -- antwortete sie. Belana verstand dies zwar nicht, doch sie würde Mike fragen, was es bedeutete.

Mike. Genau: Mike. Wo war er nur? Diese Frage beantwortete sich von selbst, als sich Belana wieder dem Sandplatz zuwandte.

In dessen Mitte stand Mike in den gleichen Kapuzenmantel wie sie selbst gehüllt. In den Händen hielt er zwei kurze Stäbe, die höchstens so lang, wie der Griff eines Schwertes waren. Belana wollte grade zu einer spöttischen Bemerkung über diese „Riesenschwerter" ansetzen, als Mike seinen rechten Arm hob. Aus beiden Enden des Stabes schossen auf einmal rote Lichtstrahlen. Nein... Stäbe. Mike fuchtelte damit ein bisschen in Asia-Schwertkampf-Manier herum und erzeugte dabei ein sirrendes Geräusch. Belana stand der Mund offen. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Nicht in der Realität. War dies die Realität?

„Ich bin ein Jedi, Belana." Unterbrach Mike sie nun in ihren Gedanken. „Und du wirst auch bald eine sein. Die Macht ist stark in dir." Damit warf er den zweiten Stab zu ihr herüber, den sie instinktiv auffing.

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Ich HASSE Übergangskapitel!!! Aber nun wird das Schreiben wieder leichter fallen, hoffe ich. Tut mir sooo leid, dass ihr so lange warten musstet!

Ich hoffe, das mit den Jedi ist euch jetzt nicht zu überzogen...

Und vielen lieben Dank an die Reviewer!! Ich brauche euch!!