Kapitel 4

Morgens, halb 10 in Barad Dur, Thronsaal 1:

Grishhâk stand am Fenster ihres Büros und sah hinaus auf die Ländereien Mordors, die nun, da Grishhâks Vater besiegt war, bis in Sichtweite vorgerückt waren. Doch die junge Elbe sah sie nicht wirklich. Ihre Gedanken waren abgeschweift, denn sie grübelte über ihr nächstes Vorhaben.

Die Idee, eine Telecom-Filiale in Mittelerde aufzumachen, war ihr anfangs großartig vorgekommen, doch jetzt sah es so aus, als würde es in Arbeit ausarten.

Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Mürrisch drehte sich Grishhâk zur Tür um und sah diese an. Dahinter konnte nur einer stehen. Und tatsächlich, ohne, dass sie etwas gesagt hätte, trat dieser Jemand ein. In seiner Hand hielt er einen Stapel Briefe.

Grishhâk: Ähm, Papi, seit wann darfst du hier eigentlich ohne mein Erlaubnis reinkommen??

Sauron: Ohne Erlaubnis? Aber du hast doch ganz deutlich gedacht...

Grishhâk seufzte und verdrehte die Augen: Hör endlich auf, meine Gedanken zu lesen. Ich bin kein kleines Kind mehr, und überhaupt, Gedanken sind Privatsache! Was hast du da eigentlich in der Hand?

Bei diesen Worten ging Grishhâk auf ihren Vater zu und riss ihm die Briefe aus der Hand. Sie Zählte sechs Stück.

Sauron: Das sind die Bewerbungen auf die Anzeigen, die du inseriert hast.

Grishhâk: Die sind ja schon geöffnet!

Sauron: Na ja, ich hab die mir halt mal angesehen.. schließlich sollen ein paar von denen ja bald hier arbeiten.. es sind zwei gefräßige Deppen, zwei verkrachte Eheleute, ein Fischfetischist, ein unterdrückter Gatte..

Grishhâk: WARUM TUT DER DIR LEID???

Sauron: Jetzt liest du aber Gedanken!

Grishhâk: Woher ich das nur hab... Außerdem bin ich der Chef!

Sauron: Aha, so ist das also, jedenfalls, der letzte ist der schlimmst: Ein größenwahnsinniger Zauberer mit überaus schlechtem Geschmack, was Modefarben betrifft! Weiß... also wirklich! Schwarz ist diesen Sommer in...

Grishhâk: Tja, ich fürchte, wir werden sie alle nehmen müssen, und selbst dann haben wir noch nicht alle Posten besetzt... Zum Glück hat eine Bewerberin es geschafft, ihre Bewerbung direkt auf meinen Schreibtisch zu bringen.

Grishhâk drehte sich um und ging zu besagtem Tisch. Sie warf die anderen Briefe auf diesen und zog ein beschriebenes Blatt Papier aus den Tiefen einer der Schubladen.

Grishhâk: Hör dir das mal an:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mein Name ist Ravana. Mit höheren Schulabschlüssen kann ich dienen. Ich besitze sogar ein Zertifikat als Diplomzauberer. (Habe ich mal einem Typ mit Kutte und Stab bei einem Überfall abgenommen.)
Bisher war ich stets als gewinnorientierter Abenteuer (Straßenräuber) tätig, aber da mich diese Tätigkeit nicht ausfüllt, möchte ich meinen Horizont erweitern und neue Fähigkeiten erwerben. Ich hoffe, dies in Ihrem Unternehmen tun zu können.
Was mich auszeichnet ist meine Fähigkeit, Schimpfwörter in allen Sprachen Mittelerdes zu beherrschen. Ich habe Kenntnisse im Umgang mit dem Schwert. (Besitzerin des hinterhältigen Bastardschwertes) und kenne alle guten Lokalitäten zweideutiger Art zwischen Rohan und Lothlorien. Was noch besser ist, ich kenne auch alle zweideutigen Lokalitäten IN Lothlorien.
Darüber hinaus besitze ich jede Menge Teamgeist. (Übrigens, ein sehr guter Elbenschnaps.) und bin an meinem beruflichen Fortkommen interessiert. (Meucheln von Vorgesetzen nicht ausgeschlossen.)

Ich hoffe bald von ihnen zu hören,
Mit den herzlichsten Grüßen,
Ihre Ravana

Das ist doch genau das, was wir suchen, oder?

Sauron: Würde es was bringen, zu wiedersprechen?

Grishhâk: Nein.

Sauron: OK.

Grishhâk: Also mach dich an die Arbeit und lade die Spinner zum Vorstellungsgespräch ein!

Sauron zog von dannen und wurde nie mehr in Mittelerde... halt, falscher text... Also er machte sich an die Arbeit.

OK, ich hoffe, dass es Euch gefallen hat!

Und Ravana: Danke für deine Reviews für Mordors Erbin und das hier! Ich hoffe, du verzeihst mir dieses kap. Aber dein Review hat geradezu HIER geschrieen... unschuldig pfeif