Telephonservice

Endlich war der Raum lehr und Grishhâk konnte aufatmen. Sie hatte es hinter sich! Zuerst konnte sie es gar nicht glauben, doch so langsam dämmerte es ihr und sie sprang jauchzend von ihrem Stuhl. Es war schon eine tolle Sache, Autor und Person zu sein, da man so nie auf die Idee kam, einem mehr zuzumuten, als man tragen konnte. Und ebendiese Erfahrung machte Grishhâk gerade.

Froh verließ sie das Zimmer und machte sich auf den Weg in Raum 123456789. Dort warteten schließlich noch ihr Vater und die restlichen zwei Bewerber. Sie musste schmunzeln, als sie sich vorzustellen versuchte, wie es Sauron mit den beiden Bewerbern ergangen war. Dann viel ihr wieder ein, dass sie auch die beiden Hobbits in diesen Saal geschickt hatte..

Ihr Lächeln verwandelte sich in ein kaltes Grinsen, als sie sich Raum 123456789 näherte. Sie ergriff den Türknauf und stieß die Tür auf. Was sie dahinter zu sehen bekam, machte es ihr verdammt schwer, sich ein Lachen zu verkneifen. Ihr Vater, ehemals dunkler Herrscher Mordors, hing blass in seinem Stuhl. Die beiden Hobbits hatten sich in eine Ecke gequetscht und .....

....aßen nicht! Stattdessen sahen sie mit vor Angst großen Augen auf Sauron. Dieser Anblick erfreute Grishhâk unglaublich. Das hatten die Beiden davon, ihr nicht die ihr gebührende Achtung zu schenken und sie einfach zu ignorieren! Einen Moment lang wollte wieder Wut über das Verhalten der Hobbits in ihr aufkeimen, doch da fiel ihr auf, dass sie die letzten beiden Bewerber nirgends sehen konnte. Irritiert ging sie zu ihrem Vater.

„Du, Papa, wo sind den die beiden Menschen hin?"Keine Reaktion. „Papa?" Immer noch keine Reaktion. „Papa, hallo, ich bins, Grishhâk!"Sie verpasste ihm einen Satz schallender Ohrfeigen und tatsächlich, es schien zu funktionieren! Ermutigt trat sie ihm gegen sein Schienbein. „Hm.."– „Na endlich! Papa, wo sind die Bewerber?"Langsam wurde sie ungeduldig. „Die habe ich weggeschickt. In Raum 3675342, da sollen sie sich mal darum kümmern, wohin wir überall Leitungen verlegen könnten.."Er sah nicht gerade so aus, als wäre er zufrieden damit, dass er ausgerechnet diese Beiden empfangen musste. Grishhâk entging das nicht. „Ok. Dann ist das ja in Ordnung. Du brauchst übrigens gar nicht so zu schauen, immerhin hatte ich Galadriel und Celeborn eingeteilt!", erwiderte sie noch, bevor sie sich an Merry und Pippin wandte, die immer noch zusammengekauert in ihrer Ecke hockten.

„Ich glaube, wir können gleich mit eurer Aufgabe anfangen. Kommt mit."Sie gab den Beiden ein Zeichen, ihr zu folgen. „Wir müssen zu erst noch Gollum abholen, da kann er sich auch gleich eure Aufgabe ansehen und helfen, bis seine eigene Rolle zum tragen kommt."

Sie verließen den Turm und gingen zum Teich, der etwa 15 Stockwerke unter dem Fenster von Grishhâks Büro lag. Auf einem Stein in der Mitte des Teiches saß Gollum. Er wirkte etwas mitgenommen. Betrachtete man seine nähere Umgebung etwas genauer, konnte man mit Leichtigkeit die Ursache seines Zustandes erkennen: Die Überreste des Blumentopfes lagen um ihn verstreut auf dem Stein und Erde verdreckte das Wasser, Der Kaktus musste untergegangen sein, denn er war nirgends zu entdecken.

„Gollum, bei Fuß, oder soll ich dich holen lassen?", fuhr Grishhâk Gollum an. Dieser sah verwirrt auf und schüttelte den Kopf. Anscheinend fiel es ihm alles andere als leicht, sich zu konzentrieren. „Mein Schatzzzz...", zischte er schließlich und sprang mit einem Kopfsprung in das ihn umgebende Wasser. Kurz darauf tauchte er direkt neben Grishhâk, Merry und Pippin wieder aus dem Wasser auf. Er schüttelte sich wie ein Hund und bespritzte alle Anwesenden mit Wassertropfen. Dann sah er auf und erblickte Grishhâk, die ob der unerwünschten Dusche alles andere als erfreut war. „Gutes Frauchen, liebes Frauchen.." Gollum versuchte, nach ihrem Umhang zu greifen, doch sie zog ihn angewidert weg. „Komm mit, ich habe eine Aufgabe für dich.", sagte sie knapp und ging wieder zurück in den Turm. Die drei anderen folgten ihr.

Wenig später befanden sie sich in einem großen Raum, dessen Nummer 34987 hier aus Gründen der Geheimhaltung nicht gesagt werden darf, voller Telephongeräte und Kabel. Fasziniert sahen sich die Hobbits und der Ex-Hobbit in dem Raum um. Doch da es nicht so aussah, als würde sich irgendwo etwas Essbares – sei es gebraten oder nicht – befand, verloren sie viel zu schnell das Interesse, als es für sie gut gewesen wäre.

Grishhâk fing an, ihnen zu erklären, wie die Geräte funktionierten, als sie auch schon das rege Desinteresse bemerkte. „Entschuldigung, störe ich zufällig bei irgendetwas?", unterbrach sie sich selbst und betrachtete die drei vor ihr stehenden mit der ganzen Liebe einer Spinne gegenüber ihrem Gatten nach der Begattung. Man hätte diesen Blick auch mit „ich-habe-euch-doch-auch-alle-lieb-,-sogar-zum-fressen-lieb" beschreiben können, doch für solche Gedanken waren die Hobbits und Gollum einfach zu überrumpelt von Grishhâks nächsten Handlungen.

„Alsoooo, das hier sind Telephone. Die machen ab und zu ‚dingeldiding'. Dann hebt ihr die Dinger da auf. Ihr haltet sie an euer Ohr und hört euch an, was gesagt wird. Normalerweise werden hier Probleme geschildert. Ihr erklärt den Stimmen dann einfach, wie man die Probleme lösen könnte."Sie sah die Drei an. „Noch Fragen?"Merry hob zaghaft die hand. „Wir wissen aber doch nicht, wie man die Probleme löst! Und außerdem haben wir seit zwanzig Minuten nichts mehr gegessen, wir werden verhungern!"– „Ach, denkt euch einfach etwas aus. Und zu Essen gibt es nichts, bis alle Kunden zufrieden sind."Mit diesen Worten verließ Grishhâk den Raum und die Hobbits und Gollum hörten nur noch, wie sie absperrte, die Tür verbarrikadierte, Balken davor nagelte, ein Warnschild aufstellte und glücklich zurück in ihr Büro ging.

„Na toll. Und was jetzt?"Pippin sah Merry ratlos an. In diesem Augenblick klingelte eines der Telephone. „Mein Schatzzzz!!!!"Mit einem Aufschrei hüpfte Gollum auf den Tisch und hob ab. Eine Stimme am anderen Ende meldete sich. „Hallo, hier Saruman aus Isengart. Ich habe mir von Ihrer Firma die Leitung für meinen neuen Palantir CX3000-tZ legen lassen. Jetzt ist diese Leitung angeblich seit drei Wochen verlegt, aber ich habe immer noch keinen Empfang. Ich habe jetzt schon den Palantier auseinandergebaut, daran liegt es mit Sicherheit nicht. Daraufhin habe ich meinen Orks befohlen, die Leitung auszubuddeln. Diese haben den Befehl natürlich auch gleich ausgeführt und siehe da! Es war keine Leitung vorhanden!!! Das ist Betrug!!!!! Ich will mein Geld zurück!!!!!"

Gollum zuckte zusammen, als ihm Saruman ins Ohr brüllte. „Mein Schatzzzzz..", flüsterte er verwirrt in den Telephonhörer. Auf der anderen Seite wurde es still, doch leider hielt dies nur für ein paar Sekunden an. „WIE HABEN SIE MICH GERADE GENANNT???" Saruman war auf 180. Zitternd starrte Gollum auf den Höhrer. „Nein, nein, liebes Herrchen – Herrchen ist nicht lieb zu Smeagol! Gollum, gollum! – Nein, liebes Herrchen. – Herrchen beleidigt Smeagol. Herrchen ist nicht lieb. Wir müssen ihn töten. Ihn töten! – Nein, Herrchen, nein, doch, nein... – Ihn töten! – Ja, ja! Ihn töten! Smeagol wird ihn töten!", zischte Gollum in den Hörer.

Es folgte eine lange Pause. Merry war der erste, der aus seiner Starre erwachte. Er riss Gollum den Hörer aus der Hand und ging selber ans Telephon. Er hatte ja durch Sarumans Stimmvolumen bereits mitbekommen, um was es ging, und so versuchte er es auf die diplomatische Art: „Sie haben also die Leitungen ausgegraben? Sie wissen schon, dass dadurch die Garantie verfällt, oder?", erklärte er Saruman sachlich.

„DA WAREN KEINE LEITUNGEN!!", kam es vom bunten Zauberer. „Wie? Es tut mir zwar unglaublich leid, dass Sie die Leitungen zerstört haben, aber wir können daran leider nichts ändern. Wir können schließlich nichts dafür, dass Sie ihre Orks mit ihren Leitungen spielen lassen. Aber wenn es Sie beruhigt, können wir auch dafür sorgen, dass neue Leitungen verlegt werden. Gegen Aufpreis verlegen wir sie sogar so, dass auch Ihre Orks sie nicht mehr zerstören können. Einen schönen Tag noch wünscht Ihnen Ihre Telecom Mordor."Damit hängte er den Hörer wieder ein und sah freudestrahlend in die Runde. „So macht man das!"


OK, ich hatte ein paar Probleme beim weiterschreiben, eine Mischung aus Klausuren in der Schule, keine Lust und keine Ideen. Aber jetzt ists ja doch da. (Ich liebe Ferien. Ich bin entlich so weit, dass ich alle snachgehlt habe..)

Also, wollt ihr wissen, was noch alles passiert?

Dann reviewt!