Kapitel 8 Geständnisse
Ravana stand alleine in Raum 15 im 6. Stockwerk und begutachtete die Einrichtung. Ihrem geschulten Blick entging nicht, dass einige der Einrichtungsgegenstände doch einen beachtlichen Wert haben mussten. Doch bevor sie sich daran machen konnte, die Gegenstände genauer unter die Lupe zu nehmen, entdeckte sie etwas sehr interessantes: Auf dem alten, reich verzierten Tisch in der Mitte des Raumes stand eine Sprechanlage! In Sekundenschnelle reifte eine Idee in ihr heran und sie stellte sich vor den Tisch, holte einen Zettel aus ihrer Tasche und sprach in das Gerät.
Sauron, der gerade auf dem Weg in Thronsaal 2 war, da er erfahren hatte, dass dort ein neuer Mitarbeiter darauf wartete, von ihm eingewiesen zu werden, blieb plötzlich stehen, als ein Knirschen aus dem Lautsprecher des Flures kam. Verwirrt blickte er zum Lautsprecher, als plötzlich eine Stimmer zu hören war.
„Einsam,
einsam und alleine blick ich in den Regen hinaus.
Ohne
dich,
Dunkelheit umfängt meine Seele wie ein Mantel.
Ich
denke an dich.
Denke an deine rettenden Arme.
Zieh mich heraus
aus der Dunkelheit.
Zieh mich in das Reich des Glückes,
wo
wir beide auf ewig vereint sind.
Gemeinsam trotzen wir jedem
Widerstand, mein Held.
Siehst du die Sterne am Himmel?
Dort
oben warte ich auf dich, nur auf dich.
Mein Liebster.
Auf ewig
schein' ich dort für dich, einsam, allein,
doch nicht ohne
Hoffnung, denn solange ich dich Liebe
besteht Hoffnung auf
Glück.
Rette mich.
Beschütze mich
Erlöse
mich,
denn ich liebe dich , nur dich, dich allein.
Sauron, ich
liebe dich!"
Fassungslos starrte Sauron den Lautsprecher an. Was war das gewesen? Er war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen und so tat er das, was er in solchen Situationen immer tat.
Bereits wenige Augenblicke später stand er vor einer Tür mit der Aufschrift ‚Wenn du diese Tür durchschreitest, dem Tode in die Arm' du gleitest'. Vorsichtig drückte er die Tür zu Grishhâks Zimmer auf und trat ein. Grishhâk war nicht da. Etwas enttäuscht ließ er sich auf einen Stuhl fallen und wartete.
Grishhâk indes hatte die Durchsage ebenfalls gehört. Davon abgesehen, dass jemand es wagte, ihren Vater ‚anzumachen', fand sie das Gedicht doch ganz gut. Aber dann fiel ihr plötzlich ein, dass auch Sauron es gehört haben musste. Sie konnte sich denken, wie er darauf reagieren würde und machte sich daher schleunigst auf den Weg in ihr Zimmer, schließlich kannte sie ihren Vater.
Und tatsächlich – in ihrem Zimmer fand sie einen inzwischen am Boden zerstörten Sauon vor. Sauron war nämlich während Grisshâks Abwesenheit klar geworden, dass alle, wirklich alle, die sich zur Zeit in Barad Dur aufhielten, die Durchsage ebenfalls gehört hatten. Diese Erkenntnis schmerzte ihn zu tiefst, dann schließlich waren auch Galadriel und Gandalf anwesen. Als Grishhâk den Raum betrat, blickte er auf.
„Was soll ich denn jetzt machen?" Grishhâk verdrehte genervt die Augen.
„Papa, du willst doch wohl nicht wirklich sagen, dass du jetzt nicht weißt, was du machen sollst, oder?" Ungläubig sah sie Sauron an, der nur den Kopf schüttelt.
„Ich glaubs nicht, ich glaubs einfach nicht! Sobald es mal etwas, nur das kleinste bisschen, kompliziert wird, rennst du zu mir und fragst mich um Rat! Hast du eigentlich jemals was selbst entscheiden können? Und jetzt raus, das regelst du gefälligst selber!"
Sekundenbruchteile später stand Sauron auch schon wieder vor der Tür von Grishhâks Zimmer, die mit Wucht hinter ihm zuschlug. Also entschloss er sich dazu, einfach so zu tun, als wäre nichts geschehen und endlich in Thronsaal 2 zu gehen.
Ravana saß währenddessen glücklich in Raum 15 im 6. Stockwerk auf dem Tisch und war stolz auf sich. Endlich hatte sie Sauron ihre Liebe gestanden! Jetzt hoffte sie darauf, dass er sie erwidern würde, doch bis sie dies herausfinden konnte, musste sie anscheinend er st einmal ein bisschen warten.
Inzwischen in Thronsaal 2:
Gandalf saß mit würdevoller Miene auf einem Stuhl und wartete auf Sauron, der eigentlich hier auf ihn warten sollte, doch der Saal war leer. Also hatte Gandalf sich hingesetzt und wartete voller Vorfreude darauf, Sauron unter die Nase reiben zu können, dass er zu spät war, auf das Eintreffen von Grishhâks Vater.
Gerade, als er es sich bequem gemacht hatte, hörte er das Knirschen des Lautsprechers und darauf die Durchsage, die Sauron so aus der Fassung gebracht hatte. Ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und seine Vorfreude auf das Eintreffen Saurons wuchs ins Unermessliche.
Gerade, als Gandalf vor Ungeduld aufspringen wollte, ging die Tür auf und Sauron trat ein. Schnell beherrschte sich Gandalf und setzte wieder seine würdevolle Miene auf.
„Ihr seid spät", sprach er Sauron mit einer guten Priese Tadel in der Stimme an. Sauron stutze, als er sah, wer auf ihn gewartet hatte.
„Du..." Er stöhnte auf. „Wie kann sie mir das nur antun?", murmelte er mehr für sich als für Gandalf, doch dieser verstand es anscheinend.
„Das wollte ich auch gerade fragen. Und wo wir gerade am fragen sind, wer ist denn die schöne Maid, die Euch soeben ihre Grfühle offenbart hat?" Ein gemeiner Unterton mischte sich in Gandalfs Stimme, als er dies sagte. „Und was sagt Eure Tochter dazu, dass Ihr eine Freundin habt?" Gandalf konnte sich ob der irritierten Miene Saurons nur noch schwer das Lachen verkneifen.
Sauron sah Gandalf an, dann fiel er rückwärts um. Er war ohnmächtig geworden.
„Ups..", kicherte Gandalf.
Reviewantworten:
Ravana:
Tja, willst du wissen, ob das mit Sauron und dir was wird? gg
Laurelin: Danke!
JennyArwen: Die körperliche Gestalt ;)
Chris2: Danke, und hier das nächste Kap!
Noch eine Anmerkung: Das Liebesgedicht ist von meinen 2 VL-Töchtern Acalime und Amidala, die mit aller Kraft versuchen, mich zu verkuppeln und dieses Gedicht haben sie dafür verwendet....
