Chapter 15 „Lichtblicke"
„Yai….Yai! Liebling!"
Yai zwinkerte. Sie erkannte nicht, wer sie weckte. Ihre Augen waren immer noch feucht von den Tränen. Sie spürte, wie sie jemand sanft an der Schulter schüttelte.
„Chaud..?" fragte sie schwach. Nein das war nicht möglich. Chaud war tot. Für immer fort. Sie merkte wie ihr noch mehr Tränen übers Gesicht liefen.
„Liebes? Ich wusste ja nicht, dass ich dir so gefehlt habe." Yai zuckte. Jetzt erkannte sie die Stimme. „Papa?" sagte sie snifend und setzte sich auf. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah sich um. Das große Bett mit Satinbettwäsche, die Purpurvorhänge, der edle Perser: Sie war zuhause! Und vor ihr saß mit einem besorgten Blick ihr Vater. „Papa? So hast du mich ja schon lange nicht mehr genannt!" sagte der ältere Herr mit der großen Stirn und umarmte kräftig seine Tochter. Sie wurde also gefunden und hergebracht. Yai schluchzte immer mehr und klammerte sich fest an ihren Vater. „Was ist den passiert, Mrs. Yai?" erklang es plötzlich. Yai sperrte weit die Augen auf „Hattet ihr einen Alptraum?" Yai schaute zu ihrem Nachttisch. Sie konnte es nicht glauben „Glide!" rief sie glücklich und nahm ihr PET in den Arm. Glide war ein wenig verwirrt. Was hatte sie bloß? Plötzlich stutzte Yai. Moment. Glide war doch zerstört worden. Er war aus dem 20sten Stock gefallen. Er konnte gar nicht da sein! „Glide! Was für ein tag ist heute?" Der gelbe Navi öffnete einen virtuellen Kalender. „Der 23. März, Mrs Yai! Ihr Geburtstag." Yai schluckte. Der 23?! Das konnte nicht sein! Ihr Vater war am 22. März weggefahren, aber sie war mit Chaud mindestens drei tage unterwegs. Vielleicht irrte sie sich auch. Vielleicht hatte sie durch die Dunkelheit gar nicht bemerkt, wann ein tag vorbei war und es waren gar nicht drei Tage gewesen. „Ihr…Ihr habt mich doch auf der Strasse gefunden, oder?" fragte sie ganz verwirrt „Neben dem IPC-Gebäude, oder?" Ihr Vater und Glide sahen sich verwirrt an. „Nein…Du hast die ganze Zeit hier geschlafen oder Glide?" „Genau…sie müssen geträumt haben!" betonte der Navi und sah etwas besorgt zu seiner Herrin. Yai sprang auf und kniff sich so fest in den Arm, bis es wehtat. Das konnte kein Traum gewesen sein! Alles war so real! Die Gebäude, die Dunkelheit, die Liebe und Wärme die sie gespürt hatte…. War das alles wirklich unecht gewesen?
In diesem Augenblick erschall die Türklingel. „Mrs. Yai? Besuch für Sie!" erklang es von unten. Yai sprang in ihre Hausschuhe und lief die Treppe runter. „Happy Birthsday, Yai!" riefen Lan, Malyu und Dex im Chor und reichten ihr Geschenke und Blumen. Doch Yai schien sich nicht sonderlich darüber zu freuen, sondern schaut zwischen ihnen hindurch. „Ähm…ich weiß ja, dass unsere Geschenke zu billig sind, yai, aber kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du dich freuen?" maulte Lan und bekam von Maylu direkt einen kräftigen Stoß in die Seite. „Tut mir leid…" antwortete sie trocken und hing an „Habt ihr Chaud nicht mitgebracht?" Wenn das alles nur Schein war, dann lebte er doch noch, oder? Lan machte ein seltsames Gesicht „Nein…warum sollte er? Ich dachte du kannst ihn eh nicht leiden…" „Schon okay…" flüsterte Yai ein wenig enttäuscht und versuchte zu lächeln „Kommt doch rein…Wir feiern dann zusammen, ja?" Das Grüppchen nickte und betrat die riesige Villa. Yai stand noch ein wenig draußen und genoss den Wind, der ihre Tränen trocknete. Er lebte, aber es hatte sich nichts geändert. Die Liebe zwischen ihnen hatte es nie gegeben. Sie waren sich nicht nah gekommen.
„An seinem Geburtstag sollte man nicht so ein Gesicht ziehen…." Klang eine Stimme plötzlich hinter ihr. Für einen Augenblick erstarrte sie.. „Chaud…?" Der weißhaarige Junge stand unten an der Einfahrt und schaute sie an. Die himmelblauen Augen hatten sie wieder in den Bann gezogen. „Was willst du den hier? Wieder Witzchen reißen?" sagte sie leicht gekrängt und drehte ihm den Rücken zu. Chaud trat näher an sie heran. „Verschwinde!" rief sie leicht weinerlich. Sie wollte nicht, dass er ihre Tränen sah und sie nicht verstand. „Nein…" flüsterte er leise. „Nicht bevor du mein Geschenk bekommen hast.." Er trat noch einen Schritt näher. „Was ist es denn? Glatzenpolitur?" antwortete sie bissig. Plötzlich spürte sie, wie etwas warmes sie umhüllte. Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass er sie umarmte und ihr eine erblühte Rose entgegenhielt. „Weißt du…ich hatte einen seltsamen Traum und irgendwie, musste ich dabei an dieses Geschenk denken!" sagte er mit einem Grinsen. „Jetzt muss ich aber los….Die Arbeit ruft! Viel Spaß noch!" Ein sanfter Kuss berührte ihre Wange, bevor Chaud wieder Richtung Eingangstor lief und langsam aus ihrem Blickfeld verschwand. Die zeit blieb für sie eine Zeitlang stehen. War das jetzt doch kein Traum?
Yai lächelte und wurde etwas rot, dann sprang sie fröhlich in die Villa zu ihren Freunden um zu feiern.
Vielleicht war es ja doch ein Traum. Ein Traum aus dem sie nur gemeinsam wieder aufwachen konnten. Und bald würde dieser Traum, der Liebe und Zuneigung, bald Wirklichkeit werden
Ende
Ich hoffe das Ende war nicht allzu blöde "
Ich mag es eigentlich ganz gerne leiden, obwohl es etwas länger sein könnte. Wollte aber endlich abschließen, ehe mir nichts mehr einfiel P sry
