Name: Tat oder Wahrheit?
Verbrochen von: Thiuri
Kommentare, Lob, Heuler an: Thiuri@gmx.de
Rating: PG-13 (ich denke mal, das kommt hin...)
Disclaimer: Thiuri: Alles meins!
Rowling: *räusper* Mach mal die Augen zu!
Thiuri: Okay....
Rowling: Das, was du jetzt siehst, gehört dir.
Thiuri: *schnüff*
Ihr kennt das ja, gelle?! :-)
Warning: Slash (aber nicht nur, und auch noch nicht in diesem Kapitel...) Und wie üblich, für plötzlich auftretende Draco-Sympathie-Bekundungen, Werwolfverwandlungen und unkontrollierte Kicheranfälle fragen Sie bitte den Zaubertränkelehrer Ihres Vertrauens. Best viewed with open eyes and a brain Version 1.0 or above!
So, nun geht's aber endlich los mit:
Tat oder Wahrheit?
Kapitel 1: „Und ich hatte mich doch so auf einen ruhigen Abend gefreut..."
Der Jahreswechsel wurde in Hogwarts noch nie besonders zelebriert. Anders als bei den Muggeln war es in der Zauberer-Welt nicht üblich, das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen. Einige Familien veranstalteten zwar kleine Silversterpartys, aber wirklich verbreitet war diese Tradition jedoch nicht. Auch dieses Silvester begann im fast ausgestorbenen Hogwarts sehr beschaulich...
„Spielst du mit mir eine Runde Schach?"Ron hatte sich im großen Ohrensessel vor dem Kamin niedergelassen und beäugte sein neues Schachspiel, das vor ihm auf dem Tisch stand.
„Schon wieder?" antwortete Harry gelangweilt. „Du hast mich heute doch schon vier Mal besiegt!"
„Ach, komm schon! Bitte!"quengelte der Rothaarige. „Ausser dir spielt doch keiner mit mir. Ginny kann es einfach nicht, Hermione mag kein Zauberschach und sonst ist keiner da!"
„Dann warte halt bis nach den Ferien, dann kannst du Dean oder Seamus fragen", sagte Harry und blätterte eine Seite in Die besten Quidditch-Strategien der letzten 200 Jahre um.
„Das dauert doch noch ewig! Ich will aber jetzt spielen! Bitte! Nur noch ein Mal!" Ron konnte nerviger sein, als ein Kleinkind an einer Supermarktkasse, das unbedingt noch Bonbons haben wollte.
„Man hätte dir lieber einen Schachcomputer schenken sollen..."Harry dachte an das kleine Gerät, das Dudley vor einigen Jahren zum Geburtstag bekommen hatte und das nur zwei Tage später aus dem Fenster flog, weil er immer verlor.
„Einen was?"
„Muggelkram, vergiss es einfach."Harry vergrub seine Nase wieder in seinem Buch und Ron musste sich damit begnügen, seine Schafiguren alleine auf dem Brett hin und her zu schieben.
Nach einiger Zeit öffnete sich der Eingang zum Gryffindor Gemeinschatfsraum und Hermione kletterte hinein, dicht gefolgt von Professor McGonagall. Harry sprang erschrocken auf, sein Buch fiel auf den Boden. Gryffindors Hauslehrerin betrat den Gemeinschatfsraum ihres Hauses normalerweise nur in Notfällen (oder wenn die Quidditch-Siegesfeiern bis in die frühen Morgenstunden gingen).
„Professor, was ist passiert?"
„Nichts, Mr. Potter, was Sie beunruhigen müsste. Setzen Sie sich bitte wieder, ich möchte Ihnen nur erzählen, was Sie heute Abend tun werden."
„Tun, wieso? Wir haben nichts getan, was eine Strafarbeit rechtfertigen würde!" ereiferte sich Ron.
„Ich rede auch nicht von einer Strafarbeit, Mr. Weasley,"erwiderte McGonagall, „Ich habe andere Pläne für Sie.
Ich habe es Miss Granger auf dem Weg hierher schon erzählt. Vielleicht möchte Sie es Ihnen erklären."
„Ich weiß, ihr werdet es nicht gut finden,"begann Hermione. „aber in Hogwarts ist es Tradition, dass alle Siebtklässler, die in den Weihnachtsferien im Schloss geblieben sind, den Jahreswechsel gemeinsam feiern. Sozusagen als letzte große Party vor den Prüfungen."
„Wieso sollte uns das nicht gefallen? Partys sind doch klasse."warf Harry ein.
„Find ich auch!" Ron nickte begeistert. „Aber wäre es nicht schöner, so eine Party nach den Ferien zu machen? Ich meine, wir sind doch nur zu dritt."
Professor McGonagall zog eine Augenbraue in die Höhe. „Erstens, Mr. Weasley, feiert man den Jahreswechsel wie der Name schon sagt, am 31. Dezember und das ist nunmal in den Ferien. Und zweitens scheinen Sie Miss Granger nicht richtig zugehört zu haben. Sie sagte alle Siebtklässler. Das schließt Ihre Mitschüler aus den anderen Häusern auch ein."
„Aber außer uns sind nur ein paar Slytherins da. Ich will nicht mit Malfoy feiern!"Bei diesem Gedanken zog Harry ein Gesicht, als hätte er etwas besonders ekliges gegessen.
Hermione schaute ihn mitfühlend an. „Ich sagte doch, es wird euch nicht gefallen..."
„Sie werden es dennoch tun! Ich denke, es ist eine gute Gelegenheit, Ihren privaten Kleinkrieg aus der Welt zu schaffen."
„Es wird ihn eher noch vergrößern,"grummelte Ron.
„Aber sie hat Recht, Ron!"Hermione hatte ihren Schulsprecher-Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Ein bißchen zwischen-häusliche Gemeinschaft kann nicht schaden. Und wenn es gar nicht klappt,"fügte sie schnell hinzu, als Harry und Ron zu meckern anfangen wollten, „dann können wir die Slytherins ja aus unserem Gemeinschaftsraum rauswerfen."
„Eine gute Einstellung, Miss Gra-"
„Was meinst du mit aus unserem Gemeinschaftsraum rauswerfen? Die wollen doch nicht etwa herkommen?!"Jetzt war Ron aufgesprungen und starrte Hermione und seine Lehrerin ungläubig an.
„Ganz genau, Mr. Weasley, ihre kleine Feier wird hier stattfinden. Unsere Räumlichkeiten sind doch etwas gemütlicher als die ihrer Mitschüler aus Slytherin."
Harry gab ihr Recht. Nach seinem kurzen Besuch im Slytherin-Gemeinschaftsraum in seinem zweiten Schuljahr hatte er diesen als nicht sehr gemütlich in Erinnerung behalten.
„Mr. Malfoy, Mr. Zabini und Miss Parkison müssen jeden Moment hier eintreffen," fuhr McGonagall fort. „Ich denke, dieser Raum sollte noch entsprechend dekoriert werden."
Auf einen Wink ihres Zauberstabes erschienen einige bunte Luftballons, die wie riesige Seifenblasen durch den Raum schwebten, eine Girlande, die aus vielen Hogwartswappen bestand, spannte sich quer durch den Raum, das Licht schien ein wenig gedämpfter und die großen bequemen Sessel verschwanden ebenso wie die Tische. Stattdessen erschienen viele große weiche Sitzkissen im Raum und ein großer Tisch stand an einer Wand.
„Natürlich haben die Hauselfen auch etwas für Ihr leibliches Wohl vorbereitet."Wie auf Kommando erschienen Schüsseln, Teller und Töpfe mit Speisen und einige Flaschen Butterbier und Limonade.
„Ja, ich denke, so können Sie feiern. Ah, ich glaube, da sind Ihre Mitschüler," fügte sie hinzu, als es am Eingang klopfte. „Miss Granger, würden Sie bitte den Eingang öffnen!"
Hermione tat, wie geheißen und durch das Portrait-Loch kletterten Draco Malfoy, Blaise Zabini und Pansy Parkinson herein, die drein blickten, als würden sie dazu gezwungen werden, Hagrids Knallrümpfige Kröter zu streicheln. Vor dem Portrait stand ein nicht minder begeisterter Snape. Offensichtlich hatte er seine Schüler herbringen müssen, da diese alleine sicher nicht gekommen wären.
„Professor, Sie sind sich sicher, dass dies nicht ein verfrühter Aprilscherz ist?"Ron startete einen letzten Versuch, seine Hauslehrerin umzustimmen. „Sie hatten doch gesagt, es wäre keine Strafarbeit. Mir sieht das ganz nach einer aus!"
„Stellen Sie sich nicht so an. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Abend!" Der Tonfall MyGonagall's Worte ließ eher auf einen Befehl, denn auf einen Wunsch schließen.
„ Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Abend!"äffte Ron seine Lehrerin an, als diese den Raum verlassen hatte. „Sicher... entferne einer die Pestbeulen aus diesem Raum, dann kann der Spaß beginnen."
„Ich glaube kaum, Wiesel,"sagte Draco gelangweilt, „dass du das Narbengesicht und das Schlammblut aus eurem Gemeinschaftsraum werfen kannst. So leid es mir auch tut..."Pansy kicherte und schaute Malfoy bewundernd an.
„Halt einfach dein dreckiges Maul, Malfoy."sagte Harry und nahm sich eine Flasche Butterbier vom Tisch. „Ron, ich glaube, ein Schachspiel klingt jetzt sehr verlockend."
Der Angesprochene nahm sich ebenfalls ein Butterbier und setzte sich mit einem hasserfüllten Blick zu Malfoy und Pansy zu seinem Freund. „Die sollen bloß nicht auf die Idee kommen, hier irgendwas anzufassen,"grummelte er, während er das Schachspiel aufbaute.
„Keine Sorge!" schnappte Pansy. „Ich will mir hier ja nicht die Pest holen." Sie ging Malfoy hinterher, der das gryffindorsche Bücherregal begutachtete und legte ihren Arm um diesen.
„Scheint ja nicht so zu laufen, wie sich unsere Hauslehrer das gedacht haben." Blaise schaute Hermione erwartungsvoll an.
„Snape und MyGonagall haben sich das gar nicht ausgedacht. Das war 1785 der damalige Schulleiter. Steht in-"
„Hogwarts, A History, ich weiß,"grinste Blaise. „Magst du auch ein Butterbier?"Ohne eine Antwort abzuwarten drückte er Hermione eine Flasche in die Hand.
„Danke," sagte sie verdutzt.
„Dafür nicht!"erwiderte Blaise. „Komm, wenn unsere lieben Mitschüler einen auf stur machen wollen, dann können wir wenigstens einen netten Abend haben."Damit zog er sie zu ein paar Kissen und ließ sich darauf nieder.
Als Ginny eine halbe Stunde später den Gemeinschaftsraum betrat, hatte sich das Bild kaum geändert. Ron und Harry spielten Schach (Ron war dabei, zu gewinnen), Draco und Pansy standen am Bücherregal (Draco blätterte in 101 Dinge, die Sie über Verwirrungstränke wissen müssen und Pansy klebte quasi an ihm) und Blaise und Hermione unterhielten sich.
„Was geht denn hier vor?"fragte sie erstaunt.
„Wir müssen Silvester feiern, das siehst du doch,"antwortete Ron und schlug einen von Harry's Springern.
„Eine Silversterfeier hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Und wieso müsst ihr?"
„Geht dich nichts an, Zwerg,"schnarrte Draco ohne von dem Buch aufzublicken. Pansy kicherte wieder.
Ginny zog die Stirn kraus. „Was macht der Kerl hier?"
„Komm rüber, ich erkläre dir alles,"warf Hermione schnell ein.
Ginny setzte sich zu ihr und Blaise und ließ sich von den beiden die Umstände der Feier schildern.
„Eigentlich keine schlechte Idee.... Meint ihr, ich darf bei euch bleiben? Ich hab nämlich keine Lust, den Abend alleine zu verbringen."
„Meinetwegen gerne!"antwortete Blaise schnell und zwinkerte Ginny zu.
„Danke. Und ich hab da auch schon eine Idee, wie eure Feier ein bißchen lustiger wird. Hannah Abbot hat mir mal von einem Muggelspiel erzählt..."
Während Ginny erzählte, nahm Blaise's Gesicht einen immer erfreuteren Audruck an.
„Klasse Spiel!" sagte er, als Ginny fertig war. „Hätte nicht gedacht, dass Muggel sowas erfunden haben. Draco wird es gefallen."Er grinste.
„Ich glaube kaum, dass Ron und Harry so begeistert sein werden."
„Ach komm schon, 'Mione,"Ginny grinste ebenfalls. „Das wird doch sicher lustig. Bevor wir den ganzen Abend hier rumsitzen und gar nichts tun... Ich hol' Harry und mein Bruderherz, Blaise, du bist für deine Freunde zuständig!"
„Was soll das heißen, ihr wollt was spielen?"Ron war nicht sehr begeistert von der Idee, seiner Schwester, dass alle zusammen etwas spielen sollen. „Ich spiele nichts mit den Schlangen."
„Willst du dich den ganzen Abend langweilen? McGonagall wird dir tausende von Punkten abziehen, wenn sie erfährt, dass du dich im Schlafsaal verkrochen hast, falls du das vorhattest."Ginny hatte die Hände in die Hüften gestemmt und blickte ihren Bruder vorwurfsvoll an. „Du kommst mit!"Und damit zog sie ihn zu Hermione und den anderen. „Und ich hatte mich doch so auf einen ruhigen Abend gefreut..."murmelte er.
Harry hatte keine andere Wahl, als den beiden zu folgen.
„Ich spiele nicht mit denen! Ganz egal, was für ein Spiel!"Auch Draco war nicht sehr angetan von dem Vorschlag, den Blaise ihm unterbreitet hatte.
„Warte erstmal ab, was wir spielen werden. Du wirst es lieben!"Blaise setzte sich neben Ginny, die mit Ron und Harry im Schlepptau angekommen war. „Das Spiel heißt Tat oder Wahrheit. Die Regeln sind schnell erklärt: Derjenige, der anfängt, wählt einen Mitspieler aus. Dieser muss sich zwischen Tat oder Wahrheit entscheiden. Wählt er Tat, muss er eine Aufgabe erfüllen, die ihm der Fragende gestellt hat. Wählt er Wahrheit, muss er eine Frage beantworten."
„Und welcher Art sind die Fragen oder Aufgaben?"fragte Harry. Er hoffte, dass keiner seiner Mitschüler merkte, dass Unsicherheit in dieser Frage mitschwang, aber er wollte lieber vorher alle Risiken ausgeschlossen haben.
„Angst, Potter?" Draco grinste ihn höhnisch an. „Ich dachte ihr Gryffindors wärt so unglaublich mutig."
„Sind wir auch, Malfoy, mach dir keine Sorgen,"erwiderte Ron schnell. „Ich weiß ja nicht, wie das mit euch ist, aber wir sind dabei!" Den kritischen Blick von Harry ignorierte er. Lieber würde er sich von seinem besten Freund später eine Gardinenpredigt anhören als vor Malfoy als Feigling dazustehen.
„Okay, wenn dann alle dabei sind, kann ich ja weiter erklären."Blaise nahm einen Schluck Butterbier. „Um auf Harry's Frage zurück zu kommen, die Fragen oder Aufgaben dürfen aus jedem Bereich sein. Du hast also die einmalige Chance, Harry, deine Mitschüler zu fragen, was du schon immer über sie wissen wolltest."
„Als ob die Slytherins jemals die Wahrheit sagen würden..."flüsterte Ron Harry zu.
„Wie der Name schon sagt, muss man die Wahrheit sagen."erklärte Ginny. „Sollte jemand lügen und das kommt heraus, dann darf sich der Rest der Gruppe eine Strafe ausdenken, die derjenige erledigen muss. Das Gleiche gilt, wenn jemand seine Aufgabe nicht erfüllen will. Die Strafen müssen darauf ausgelegt sein, denjenigen zu blamieren, ihn bloßzustellen."Ginny konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während es Harry doch mulmig wurde. Aber andererseits.... „Heisst das, ich darf Malfoy tun lassen, was immer ich will und er muss das machen, sonst wird es blamiert?" Irgendwie klang das Spiel doch amüsant...
„Ja und nein. Die Aufgaben dürfen nicht zu gefährlich oder zu... sagen wir... sexuell sein. Außerdem hat die Gruppe ein Einspracherecht. Wenn die Mehrheit gegen die Frage oder Aufgabe ist, muss eine neue ausgedacht werden."
„Aha, also doch ein Schlupfloch, falls die Gryffindors kalte Füße kriegen."Draco lachte.
„Wir werden ja sehen, wer dieses Schlupfloch als erstes in Anspruch nehmen wird."Harry nahm sich fest vor, sich nicht vor den Slytherins zu blamieren. Komme was wolle.
„Also, alles klar?"Blaise schaute in die Runde. Alle nickten.
„Gut, dann können wir ja anfangen."Er schien sich diebisch zu freuen. „Ich fang an. Und ich wähle Ginny."Er lächelte seine Auserwählte an. „Tat oder Wahrheit?"
„Wahrheit," wählte Ginny und wurde dabei ein wenig rot.
„Dann erzähle uns, hast du einen festen Freund oder bist du noch zu haben?"
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Voilà, da ist es. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Wirklich viel ist ja noch nicht passiert, aber das kommt schon noch.*smile*
Falls jemand einen Wunsch für eine Frage oder eine Aufgabe hat, immer her damit, ich versuche, das dann einzubauen.
