Ein Artemis Fowl/Harry Potter-Crossover.
Haftungsausschluss: Ich habe keine Rechte an den beiden Buchserien oder ihren Charakteren.Autorin der englischen Original-Fan-Fiction »Blood to Gold«: Elbereth in April,
Übersetzer: Max88.
Zeitliche Einordung:
nach »Die Verschwörung« (AF2),
während »Der Gefangene von Askaban« (HP3).
Kapitel 1
»Lassen Sie mich mal sehen, ob ich mir darüber im Klaren bin«, sagte Captain Holly Short von der Zentralen Untergrundpolizei. »Sie wollen Artemis Fowl kontaktieren?«
Ihr Commander kaute mit rotem Gesicht an seiner Zigarre herum und blickte finster. »Nein, ich will es nicht. Aber ich habe keine große Wahl. Der Rat hat dafür gestimmt und mir fällt keine bessere Alternative ein. Sie wissen doch, wie viele Elfen schon gestorben sind.«
Holly besann sich. Ja, sie wusste.
»Also, nehmen Sie Kontakt mit ihm auf!«
»Glauben Sie wirklich, dass er uns helfen wird?«
»Sagen Sie ihm, dass wir ihn den Rest unseres Lebens jagen werden, wenn er's nicht tut.«
»Und wenn er's tut?«
Root seufzte und rieb sich die Stirn. Er schrie sie nicht an, was Holly ziemlich beunruhigte. »Dann werden wir ihm eins schuldig sein.«
Artemis Fowl saß vor dem Computer und tippte einen Eintrag in sein Tagebuch ein. »Wir haben meinen Vater erst vor ein paar Wochen gerettet. Er ist nun anders. Er versprüht laufend Sachen wie ›Familie ist wichtiger als Geld‹ und ›Von nun an werden die Fowls einen redlichen Weg gehen.‹ Nie zuvor hat er soetwas geglaubt. Könnte es die Elfenmagie sein? Ich verstehe es nicht. Ich weiß nicht einmal, wie ich darüber fühle. Vielleicht wird er bis zu dem Zeitpunkt, an dem er vollends erholt ist und das Krankenhaus verlässt, wieder normal sein.«
Es klopfte an seiner Tür. Er speicherte seinen Eintrag, versteckte die Datei und öffnete die Tür. »Ah, Butler. Was gibt's?«
»Miss Holly Short ist am Vordertor.«
Artemis hob seine Augenbrauen. »Nun, das ist interessant.«
Alle drei zuzüglich Juliet, die ungebeten dazugestoßen war, setzten sich in einem der Ateliers zusammen. »Ist es etwas Geschäftliches oder Pläsierliches?« fragte sie Artemis, die Antwort wissend.
»Geschäftliches.« Sie sah unbehaglich aus.
»Es geht um die Berichte über die Todesfälle von Elfen und andere Unterirdischen, ja?«
Ihre Augen verengten sich. »Wie kannst du denn—Nein, warte, Ich vergaß, mit wem ich sprach.«
»Ich halte mich auf dem Laufenden«, sagte er mit einem Seitenblick zu Butler, der lächelte.
»Nun, wir vermuten, wer dahintersteckt. Hast du schon einmal von Voldemort gehört?«
»Es kommt mit bekannt vor.«
»Vor zwanzig Jahren war er drauf und dran, die Macht in der Zauberergesellschaft zu übernehmen und alle Muggel umzubringen – das sind Menschen ohne Magie. Gestoppt wurde er erst durch einen Unfall – oder so. Er versuchte, einen Tötungsfluch auf einen Säugling anzuwenden, doch aus irgendeinem Grund prallte der ab und fiel auf ihn zurück.«
»Also ist er tot.«
»Nicht richtig. Seine Seele ist immer noch da und stark. Er versucht, sein Leben und seine Macht zurückzuerlangen. Er hat Einhornblut getrunken. Nun verfolgt er Elfen. Wenn er eine umbringt, erlangt er etwas von ihrer Kraft. Mit jedem Tod wird er stärker.«
Artemis sah sie genau an. »Das ist schlecht, aber warum erzählen Sie das mir? Was kann ich dagegen tun?«
»Wir können Voldemort nicht finden, aber wir wissen, wo sich einer seiner Anhänger aufhält. Wir wollen, dass du uns hilfst, seinen Jünger zu beobachten. Hoffentlich wird der uns zu Voldemort führen.«
»Warum brauchen Sie überhaupt menschliche Hilfe?«
Holly sagte ein wenig nervös: »Ich sagte ja, dass wir wissen, wo der Anhänger ist. Aber wir sind uns nicht ganz sicher, wer er ist. Dafür brauchen wir eine Langzeit-Überwachung. Über der Erde. Mitten in einer großen Gruppe von Menschenwesen. Wir können das nicht machen.«
Artemis lächelte fast. Die ganze Idee war absurd. »Sie wollen, dass ich verdeckte Ermittlungen anstelle.«
»Ja.«
»Sehen Sie, ich würde ja gerne helfen, aber meine Eltern behalten mich jetzt im Auge. Ich kann nicht einfach verschwinden. Ich muss zurück ins Internat.«
»Ah, aber Artemis, er ist in einem Internat. Du müsstest dich nur versetzen lassen.«
Seine Augenbrauen erhoben sich. »Er ist jetzt dort? Der Name?«
»Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei.«
Er hatte davon gehört. Er hatte von vielen großartigen Dingen gehört, die die meisten Muggle nicht hatten. »Das ist ja alles schön und gut, aber Hogwarts ist nur auf Einladung besuchbar, und ich trage keine Magie in mir.«
»Foaly hat es geschafft, dem abzuhelfen. Sieh' mal, wenn Schüler Magie nutzen, verwenden sie immer einen Zauberstab, um ihr natürliches, angeborenes Talent zu fokussieren. Aber wir können dir einen Zauberstab geben, der schon aufgeladen ist – sozusagen – mit Magie von anderen, Erdvolk-Quellen. Du kannst eine bestimmte Anzahl von Zaubersprüchen täglich ausführen, pro Aufladung.«
Das klang faszinierend, das klang fast—spaßig.
»Und ich habe zufällig deine Einladung zur Einschulung gleich hier.« Holly zückte ein Pergamentblatt und überreichte es ihm.
»Artemis Fowl, Fowl Manor, Irland«, las er. »Wir freuen uns, ihnen mitteilen zu können, dass sie an der Hogwarts-Schule … Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände … Im dritten Jahr benötigen die Schüler …« Er brach ab. »Die nehmen an, dass ich ein Drittklässler bin?«
»Mach' dir keine Sorgen, ich habe einen Privatlehrer für dich angestellt. Er ist ein Gnom und meine Hogwarts-Kontaktperson. Der Bruder eines der Professoren. Er wird dir alles beibringen, was du wissen musst, um vorbereitet zu sein. Besen reiten, Zaubertränke brauen … Dir wird es gefallen. Und selbstverständlich kannst du mit dem Lesen schnell aufholen, mit deinem Intellekt …« Ein schmeichelndes Lächeln.
Artemis legte seine Finger auf das Pergament und überlegte.
»Wir werden's dir schuldig sein«, sagte sie.
Er schaute sie an. »In Ordnung.«
»Eine Sache noch … du wirst Butler nicht mitnehmen können.«
»Das habe ich nicht erwartet. Zu meiner anderen Schule kann er auch nicht mitkommen.«
»Moment mal«, protestierte Butler. »Er wird dort in Gefahr sein!«
»Wir werden in geheimem Kontakt sein. Foaly wird ihm eine gewisse Ausstattung geben, um uns zu berichten. Ich werde parat und in Rufbereitschaft sein. Sie können in Hogsmeade bleiben, dem nächsten Dorf, wenn Sie wollen.«
»Aber …«
»Es ist in Ordnung, Butler.« Artemis klang so zuversichtlich, dass Butler sich sich selbst zum Trotz fast beschwichtigt fühlte. Fast.
»Überhaupt nicht. Wenn ein unbekannter Lakei eines bösen Zauberers im Bett neben ihm schläft—«
»Ich werde gehen.«
Drei Köpfe drehten sich, um Juliet zu betrachten. »Du?« fragte Holly.
»Ich habe fast meine Leibwächterausbildung abgeschlossen. Ich könnte ihn beschützen.« Juliet sah äußerst eifrig aus.
»Du hast die Abschlussprüfung nicht bestanden!«
»Ich bin trotzdem bereit und du weißt das, großer Bruder!«
»Überhaupt nicht!«
»Ich bin achtzehn. Ich kann als eine Siebtklässlerin durchgehen, wenn Foaly noch einen Zauberstab herstellen kann.« Sie klimperte mit ihren Wimpern in Butlers Richtung.
»Das ergibt Sinn«, sagte Holly langsam »Es würde bestimmt auch die Suche mit zwei Leuten dort leichter machen.«
»Sind Versetzungen so häufig?«
»Nein«, antwortete Holly. »Vielleicht könntet ihr Cousins sein.«
»Wir sehen nicht aus, als wären wir miteinander verwandt«, sagte Juliet mißbilligend.
»Sie könnte meine Stiefschwester sein«, schlug Artemis vor. »Dann müssten Sie nicht den Umzug zweier Haushalte erklären.«
»Moment mal!« rief Butler erneut.
Sie blickten ihn an. Er ließ plötzlich die Luft ab. »Oh, schon gut.« Seine Stirn blieb vor Sorge in Falten gelegt.
Juliet lehnte sich zu ihm herüber und küsste ihn auf die Wange. »Vertrau' mir, in Ordnung?«
Dann lächelte er sie an »In Ordnung, in Ordnung.«
»Oh, und Artemis …« Holly drehte eins ihrer Haare immer und immer wieder um ihre Finger. »Computer-und-so-werden-da-nicht-funktionieren-und-du-wirst-ohne-die-meiste-Technik-auskommen-müssen.«
Artemis übersetzte das. »Keine Technik?« Es folgte eine erhebliche Pause. »Nicht einmal Mobiltelefone?«
»Du kannst Eulenpost verschicken. Und dich per Kamin mit Leuten unterhalten. Du schreibst mit Federn. Und verwendest Kerzenlicht.« Hollys Lächeln war nun schwächer, sie hatte gewusst, dass das hier ein heikler Punkt sein würde.
»Eulenpost und Kamine«, wiederholte Artemis langsam.
»Du wirst einen Elfen-Kommunikator erhalten, um Foaly – und mich natürlich – erreichen zu können und dein Zauberstab wird vorgeladen sein. Wir können dir einen Elfen- … nun ja, im Grunde genommen einen Mobilkleinstrechner, für den persönlichen Gebrauch, geben, aber du darfst ihn nur privat verwenden. Nicht für Hausaufgaben und so.«
»Haben die sogar Spülklosetts?«
»Die haben sie!« Holly lächelte strahlend, auf eine falschen, flehenden Art.
»Kein Internetzugang.«
»Du kannst Butler per Eulenpost Dinge für dich erledigen lassen«
Artemis starrte sie immer noch an.
»Du kannst Wahrsagen erlernen. Und Verwandlung«, stieß Holly aus, trotz der Tatsache, dass sie entsetzt war über einigen der Fächer, die Artemis lernen würde. Selbst ohne angeborene Magie würde Artemis in der Lage sein, herauszufinden, wie er das, was er lernte, mit sich nehmen und dem Familienvermögen hinzufügen konnte.
»Ich werde es machen«, sagte er, mit einem Leuchten in seinen Augen, das Holly zutiefst beunruhigte.
»Wir werden von euch erwarten, euch von allem Ärger fernzuhalten. Von euch beiden«, sagte sie mit einem Seitenblick zu Juliet. »Keine illegalen Geld-mach-Pläne wärend der Überwachung. Könnt ihr das?«
Er seufzte. »Ja.«
»Wir versprechen es«, zwitscherte Juliet, voller Enthusiasmus und Energie.
Holly fühlte einen Moment des Thriumps bevor dieser durch Worauf habe ich mich da nur eingelassen? überschattet wurde. »Nun denn.«
ÜA (Übersetzer-Anmerkungen):
Da ich es leid bin, das es (bis jetzt) noch keine deutsche Artemis-Fowl-Fan-Fiction auf gab, übersetze ich jetzt diese. Bitte schreibt mir eure Meinung per Review (Schaltfläche links unten :-D), das erhöht auch die Aktualisierungsrate ;-D.
