AN: So, jetzt ist die letzte Gelegenheit Wetten darüber abzuschließen, wer in welches Haus kommt!
Vielen Dank noch mal allen meinen Reviewern! Ihr seid toll!Und an die, die diese Geschichte zwar lesen, aber noch nicht gereviewt haben (ich hoffe, es gibt euch !) die dingende Bitte: Schreibt mir! Muss auch nicht lang sein (ein einfaches „supertoll" reicht ;-), wobei ich natürlich jedes Wort, das ihr mir schreibt, liebe! )
Kathrarina-B: Das Schicksal der Familie Malfoy liegt dir wirklich am Herzen, oder? Ich verspreche dir, spätestens in Kapitel 9 wirst du alles wissenswerte über diese Sippe erfahren!
Ich freue mich, dass du Audrey magst, positive Charaktere zu erfinden ist gar nicht so leicht (meine erste Audrey-Version war einfach nervtötend gut...).
Barkeeper: Wow, meine Geschichte hat es auf deine Favoriten-Liste geschafft! Das ist so toll! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...
Tamira: Wer sagt denn, dass Bonaparte ein Muggel war? ;-) Deine Spekulationen waren sehr interessant, Antworten bekommst du im Lauf der nächsten Kapitel, versprochen.
Zutzie alias Susi: Bills Baby? Da wäre Audrey aber tödlich beleidigt, sie ist immerhin schon elf! ;-)
Silke Riddle: Ist Diane zu wirklicher Freundschaft fähig? Puhh, das ist eine schwere Frage. Ich würde sagen, im Lauf der nächsten Kaptitel hast du die Gelegenheit dir selbst ein Urteil bilden.
„Erstklässler, alle zu mir!"
Zusammen mit den anderen Erstklässlern versammelten sich Diane und Audrey um Hagrid. Diane hätte fast eine bissige Bemerkung über Hagrids unpassendes Erscheinungsbild für einen Lehrer gemacht, doch sie hielt sich zurück. Irgendwie ahnte sie, dass Audrey diese Bemerkung nicht gefallen hätte.
Rutschend und stolpernd folgten sie Hagrid einen steilen, dunklen Pfad hinunter. Als sie um eine Biegung kamen, bot sich ihnen ein phantastisches Bild. Zu ihren Füßen erstreckte sich ein großer schwarzer See. Am gegenüberliegenden Ufer erhob sich ein hoher Berg. Auf seiner Spitze befand sich ein gewaltiges Schloss, das von unzähligen Zinnen und Türmen gekrönt wurde. Die hellerleuchteten Fenster spiegelten sich im dunklen Wasser des Sees. Sogar Diane konnte sich der Faszination dieses Anblicks nicht entziehen.
„Das ist Hogwarts. Ist es nicht wunderschön?", flüsterte Audrey benommen.
„So, ab in die Boote. Ihr wollt doch nicht zu spät zum Abendessen kommen?", rief Hagrid gut gelaunt. „Immer vier in ein Boot. Auf geht's!"
Kurze Zeit später fand sich Diane mit Audrey, Frederic und einem spitzgesichtigen kleinen Mädchen in einem Boot wieder. Das Mädchen hatte einen Notizblock auf dem Schoß und schien unablässig zu schreiben. Zu ihrem Bedauern konnte Diane den Text in der Dunkelheit nicht entziffern. Langsam glitten die Boote dem Schloss entgegen. Schließlich hatten sie den Felsen, auf dem das Schloss thronte, erreicht. Sie glitten in einen dunklen Tunnel, der sie anscheinend in die Tiefe unterhalb des Schlosses führte. In einer Art unterirdischen Hafen kletterten sie schließlich aus ihren Booten. Hagrid führte sie einen Felsengang empor und endlich kamen sie auf einer großen Wiese unterhalb des Schlosses heraus. Aus der Nähe betrachtet sah es noch imposanter aus.
Das große Eichentor öffnete sich und heraus trat eine Frau, die nach Dianes Meinung wie eine alte Hexe aussah.
„Ha, wahrscheinlich IST sie eine alte Hexe.", stellte Diane fest.
„Die Erstklässler, Professor McGonagall."
„Danke, Hagrid."
Die Schüler folgten der alten Hexe alias Professor McGonagall in eine Eingangshalle, von beeindruckenden Ausmaßen.
„Wow, da passt unser ganzes Haus rein. Wenigstens scheinen sie hier Stil zu haben. Diese Marmortreppe gefällt mir."
Die kleine Kammer, in die Professor McGonagall die Erstklässler dann führte, sagte Diane allerdings weniger zu. Und dass sie warten sollten noch weniger. Als schließlich auch noch um die 20 Geister auftauchten, war es mit Dianes guter Meinung von Hogwarts wieder vorbei (dabei hatte sie Peeves noch gar nicht kennen gelernt).
Nach kurzer Zeit kehrte Professor McGonagall zurück.
„Stellt euch in einer Reihe auf und folgt mir", wies sie die Schüler an.
Die große Halle war dann doch wieder nach Dianes Geschmack. Vor allem die Goldteller und –kelche beeindruckten sie. Auch die Decke, die heute einen sternklaren Himmel zeigte, fand Gnade vor ihren Augen.
Als die Erstklässler vor dem Lehrertisch standen, erhob sich ein Zauberer und trat nach vorne. Er trug einen purpurfarbenen Umhang und hatte die längsten Haare und den längsten Bart, die Diane je gesehen hatte.
„Willkommen!", rief er. „Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Ich weiß, ihr wundert euch, warum ich die Reihenfolge durcheinanderbringe", seine Augen blitzen vergnügt, „und ich muss unsere Erstklässler um Verzeihung bitten, dass sie nun noch ein bisschen warten müssen. Aber ich habe bemerkt, dass einige von euch – oder sollte ich besser sagen alle? – etwas in Aufregung sind, über eine Veränderung, die sie am Lehrertisch entdeckt haben. Also will ich euch nicht auf die Folter spannen. Professor Lupin, der die letzten fünf Jahre Verteidigung gegen die dunklen Künste gelehrt hat, ist für ein Jahr in die Schweiz gegangen um sich dort einer Anti-Werwolf-Kur zu unterziehen. Und ich bin froh, dass wir eine hervorragende Vertretung gefunden haben: Mr. Harry Potter! Er hat sich für dieses Jahr von seinen Verpflichtungen als Auror freistellen lassen und wird bei uns unterrichten."
Die ganze Halle brach in tosenden Jubel aus. Nur die Slytherins hielten sich etwas zurück. Zwar war ihre Feindschaft gegenüber Harry längst nicht mehr so groß wie zu dessen Schulzeiten, doch in Hogwarts hielt man eben gerne an alten Traditionen fest.
„Hast du das gewusst?", flüsterte Frederic Audrey zu.
„Nein, sie haben mir nur von einer großen Überraschung erzählt." Audrey konnte ihr Entzücken nicht verbergen.
Als sich der Beifall gelegt hatte, fuhr Albus Dumbledore fort: „Ich freue mich, dass ihr euch freut. Aber nun sollten wir unsere Erstklässler nicht mehr länger warten lassen."
Professor McGonagall stellte einen vierbeinigen Stuhl vor die Erstklässler. Auf den Stuhl legte sie einen Spitzhut. Diane konnte sich nicht helfen, aber sie fand das Teil entsetzlich eklig.
„Alles, nur nicht aufsetzen. Alles, nur nicht aufsetzen", flehte sie insgeheim. Bei diesen Freaks war so was ja durchaus möglich. Doch erst einmal begann der Hut zu singen:
„Ich bin so 1000 Jahre alt
und aus meinem Munde schallt
die Wahrheit über euch hinaus.
Ich schicke euch in euer Haus.
Dort könnt ihr werden, wer ihr seid,
nun tretet vor und seid bereit.
Ich seh' mir jeden einzeln an
und entscheide mich sodann.
Verfügst du über Tapferkeit und Mut?Dann tut Gryffindor dir gut.
Bist hilfreich du, treu und gerecht?
Dann kommt dir Hufflepuff nur recht.
Vielleicht bist du auch klug und weise?
Dann ist Ravenclaw das Ziel der Reise.
Doch kennst du noch die hohe Kunst der List und auch der Tücke?
Dann bist du richtig, wenn ich nach Slytherin dich schicke.
So setzt mich auf und alles wird gut,
das versichert euch der Sprechende Hut.
Der Hut hatte geendet und die Halle wurde ein weiteres Mal von tosenden Applaus erschüttert. Nur Diane war empört. Anscheinend wurde wirklich von ihr verlangt dieses abscheuliche Ding aufzusetzen.
Professor McGonagall begann die Namen der Erstklässer von einer langen Pergamentrolle zu verlesen.
„Azz, Alexander!"
Der plumpe Begleiter von Napoleon Malfoy trat vor, ließ sich auf den Stuhl fallen und stülpte sich den Huf auf den Kopf.
„SLYTHERIN!" schrie der Hut auf.
„Baker, Katharina!"
Ein braunhaariges Mädchen stolperte nach vorne. Bei ihr musste der Hut kurz überlegen, entschied sich dann aber für:
„GRYFFINDOR!"
„Bee, Oliver!"
Hier hatte der Hut keine Probleme: „SLYTHERIN!"
„Hätte mich auch sehr gewundert, wenn es ein anderes Haus geworden wäre", bemerkte Audrey zu der neben ihr stehenden Diane. Doch da wurde diese schon aufgerufen:
„Dursley, Diane!"
Diane nahm sich zusammen, stolzierte nach vorne und setzte den mit Hut spitzen Fingern auf.
„Hmm, interessant, interessant", hörte sie eine piepsige Stimme sagen. „So jemand wie du ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Ja, du bist eindeutig eine SLYTHERIN!", trompetete der Sprechende Hut in den Saal hinaus.
Diane machte sich auf den Weg zu den applaudierenden Slytherins und ließ sich neben einem großen Mädchen nieder. Sie sah nicht, dass Audrey und Frederic kurz einen betroffenen Blick austauschten und dass Harry am Lehrertisch sehr enttäuscht aussah. Die Zeremonie ging weiter, jetzt war „Filch, Alexa!" an der Reihe. Der Hut musste nicht lange überlegen:
„SLYTHERIN!"
Hocherhobenen Hauptes marschierte Alexa Filch zum Tisch der Slytherins. Yvonne Fry, das Mädchen neben Diane, beugte sich zu ihr hinüber.
„Bist du irgendwie mit Filch, unserem Hausmeister verwandt?"
„Ja, er ist mein Großonkel. Was dagegen?", erwiderte Alexa patzig.
„Nein, gar nicht. Ich wusste nur nicht, dass Filch Familie hat."
„Jeder Mensch hat Familie."
„Wenn du meinst." Yvonne zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder nach vorne. Inzwischen war Professor McGonagall bei „Ingalls, Laura!" („RAVENCLAW!") angekommen, es ging weiter mit
„Judge, Betty!"
„HUFFLEPUFF!"
„Kirk, James!"
„HUFFLEPUFF!"
„Longbottom, Frederic!"
„GRYFFINDOR!"
Hier war der Applaus der Gryffindors besonders laut.
„MacKenzie, Sarah!"
„RAVENCLAW!"
„Malfoy, Napoleon!"
Harry glaubte sich 19 Jahre zurückversetzt als Dracos kleiner Bruder aufgerufen wurde. Nicht nur, dass sich die beiden zum Verwechseln ähnlich sahen, Napoleon stolzierte mit dem gleichen Habitus nach vorn. Und wie bei Draco hatte der Hut seinen Kopf kaum berührt, als er auch schon „SLYTHERIN!" rief.
Das „Newman, Cecilia!" nach Gryffindor kam, bekam Diane gar nicht mehr mit. Napoleon hatte sich in ihrer unmittelbaren Nähe niedergelassen und nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Auch die weitern Slytherins interessierten sie vorerst wenig. Nur am Rande bekam sie mit, wie sich „Pumpkin-Head, Melissa!" und „Skeeter, Dorothy!", das Mädchen aus dem Boot zu ihnen setzten.
Schließlich wurden mit „Weasley, Audrey!"
„GRYFFINDOR!"
und „Zacharias, Zacharias!"
„HUFFLEPUFF!"
die letzten Schüler aufgerufen.
Die Tische füllten sich mit Speisen. Diane langte ordentlich zu. Essen war ihr dann doch wichtiger als Napoleon Malfoy. Vor allem, da der sie überhaupt nicht beachtet hatte.
Als auch das letzte bisschen Dessert von den Tischen verschwunden war lehnte sich Diane zufrieden zurück. So eine große Auswahl hatte sie auch zuhause nie gehabt und sie hatte von allem probiert.
„Wow, du kannst ja vielleicht was weghauen!", sagte Melissa Pumpkin-Head neben ihr neidisch. „Wie schaffst du es nur trotzdem so schlank zu bleiben?"
Diane zuckte mit den Schultern und begutachtete ihr Gegenüber nun genauer. Melissa war eine gepflegte Erscheinung, durchaus hübsch, vielleicht einen Tick zu mollig, aber vor allem nicht von der irritierenden Schönheit einer Audrey Weasley. Alles in allem eine angenehme Erscheinung und eine potentielle Freundin.
Am Lehrertisch war Professor Dumbledore aufgestanden.
„So, nun noch ein paar Anmerkungen zum Jahresbeginn. Wie in jedem Jahr möchte ich darauf hinweisen, dass das Betreten des Waldes allen Schülern strengstens verboten ist. Außerdem hat mich Mr. Filch gebeten euch daran zu erinnern, dass das Zaubern in den Gängen nicht erlaubt ist. Des weitern ist die Liste der verbotenen Dinge – dank der ungeheuren Produktivität von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze – um weitere 67 Gegenstände erweitert worden. Bei Interesse kann sie in Mr. Filchs Büro eingesehen werden.
Die Auswahl für die Quidditch -Mannschaften findet nächste Woche statt. Alle Interessierten sollen sich bitte bei Madam Hooch melden.
Und nun singen wir noch die Schulhymne und dann gehen wir ins Bett!"
Enthusiastisch stimmten die Schüler die Hymne an. Diane fand das Lied außerordentlich lächerlich. Schon der Text war einfach kindisch, aber dass dann noch jeder in seiner eigenen Melodie sang...
„Ich bin hier unter Irren, einfach unter Irre!"
Diane war froh, als die Feier endlich vorbei war und sie Yvonne Fry, die sich als Vertrauensschülerin vorstellte, endlich in ihren Schlafsaal folgen konnte.
