AN: Es war ja sehr spannend eure Spekulationen zu lesen, aber ich muss euch leider sagen, die Lösung war nicht dabei. Auf die müsst ihr noch zwei Wochen warten (ich weiß, ich bin gemein g)

Kann eigentlich eine/r von euch Französisch? Ich bräuchte jemanden, der mir einen kleinen Satz (bestimmt nicht schwer) für das nächste Kapitel übersetzt. Wenn sich hier also jemand angesprochen fühlt und mir eine kleine mail an sw632web.de schickt, würde ich mich sehr freuen (und derjenige bekommt dann natürlich auch das nächste Kapitel gewidmet, ist das kein Angebot?).

morsmordres: Eine Boa? Auf die Idee wäre ich ja nie gekommen! Aber wer weiß denn schon so genau, was sich auf Hogwarts so alles rumtreibt...

Katharina-B: Na ja, trotz allem sind Fred und George ja nicht wirklich mies. Eine schlaflose Nacht reicht völlig (können dir Diane, Melissa, Dorothy und Alexa aus vollem Herzen bestätigen ;-) )

zoomzoom-pig: Ich bin fleißig dabei!

Tamira: Nee, deine Reviews sind mir überhaupt nicht zu lange – im Gegenteil, ich LIEBE lange Reviews!!!

(An alle anderen: Aber ich nehme auch kurze! Im Ernst, ich freue mich tierisch über jede einzelne Review von euch!!!)

Zutzi alias Susi: Ich hoffe ich habe dich mit Susi, der Riesentarantel nicht beleidigt. Es war nur so, dass ich gerade über ihren Namen grübelte als eine deiner Reviews kam...


Am nächsten Morgen waren die vier Erstklässlerinnen die ersten am Slytherin-Tisch. Sie hatten es in ihrem Zimmer nicht mehr ertragen, sich aber auch nicht mehr in den Gemeinschaftsraum gewagt. Sie wollten Yvonne nicht weiter reizen.

„Ich verstehe das immer noch nicht. Wie konnte Yvonne dieses Geheule nicht hören?", murmelte Melissa. „Ich hatte wirklich gedacht sie könnte uns helfen."

„Auf jeden Fall kann das so nicht weitergehen. Noch so eine Nacht stehe ich einfach nicht durch. Ich bin mit Dorothy einer Meinung, wir müssen uns an einen Lehrer wenden."

Dorothy war gerührt, nie hätte sie von Diane in diesem Punkt Zustimmung erwartet. Schließlich verabscheute die fast das gesamte Lehrpersonal von Hogwarts.

„Also dann, auf zu Snape", sagte sie munter.

„Snape? Ihr wollt wirklich zu Snape gehen?", fragte Melissa gedehnt.

„Natürlich, zu wem denn sonst? Er ist immerhin unser Hauslehrer."

„Wie wäre es mir Professor Potter?"

„Potter!? Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Ist ja schon schlimm genug, dass du immer noch auf ihn stehst, aber ich lasse diesen Kerl bestimmt nicht in mein Schlafzimmer!", erklärte Alexa entschieden.

„Er ist immerhin Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste", verteidigte sich Melissa schwach.

„Na und? Du denkst doch nicht etwa, unser Schlafsaal fällt in sein Spezialgebiet", ereiferte sich Alexa.

„Also ich bin sowieso dagegen, einen Mann in unser Schlafzimmer zu lassen", sagte Dorothy. „Ich finde, wir sollten eine Lehrerin fragen."

„Und wen, bitteschön? Vielleicht McGonagall?", fragte Melissa sarkastisch.

Die Diskussion ging noch eine ganze Zeit hin und her, doch schließlich kamen die Mädchen doch wieder auf Snape zurück.

Zehn Minuten später klopften sie zaghaft an seiner Bürotür.

„Herein!" Snapes Stimme war deutlich anzuhören, dass ihm Besucher höchst unwillkommen waren (aber das war ja immer so).

Die vier Mädchen traten ein und sahen sich unbehaglich um. Snape saß hinter seinem Schreibtisch und musterte sie unwillig.

„Was stehen sie hier so herum? Sagen sie, was sie wollen und stehlen mir nicht meine Zeit!", fuhr er sie an.

„Also Sir, unser Problem ist folgendes...", begann Melissa ihre Geschichte zu erzählen. Snape hörte schweigend zu. Als Melissa geendet hatte sah er die Mädchen durchdringend an. Severus Snape hatte nicht viele Eigenschaften eines guten Lehrers. Eigentlich nur zwei, seine Fachkompetenz und die Fähigkeit zu erkennen ob ihn jemand anlog. Und deshalb wusste er jetzt, dass die vier die Wahrheit sagten. Leider. Es wäre ihm viel lieber gewesen, ihnen einfach eine Strafarbeit aufzubrummen und damit das Problem als erledigt zu betrachten, aber nun musste er sich wohl oder übel um die Sache kümmern.

„Also gut, ich werde heute Nachmittag kommen und mir die Geschichte ansehen. Und jetzt machen sie, dass sie in den Unterricht kommen!"


Am späten Nachmittag saßen die vier im Gemeinschaftsraum und warteten auf Snape. Es war kein schöner Tag gewesen. Zum einen waren sie total übermüdet, zum anderen hatte Yvonne ihre Version der Geschichte herumerzählt und sie somit zum Gespött von ganz Hogwarts gemacht. Napoleon Malfoy hatte es sich zum Hobby gemacht, sich von hinten an eine der vier (vorzugsweise Dorothy, sie konnte am schönsten kreischen) heranzuschleichen und sie anzuheulen. Jetzt rief er quer durch den Gemeinschaftsraum: „Hey, Diane. Heute schon ein Schreckgespenst gesehen?"

Azz und Bee brüllten vor Lachen. Gerade wollte Diane antworten: „Ja, dich!" als die Tür aufging und Snape hereinrauschte. Wortlos durchquerte er den Raum. Die erstaunten Slytherins würdigte er keines Blickes. Am Aufgang zu den Mädchenschlafsälen zückte er seinen Zauberstab und sagte: „Intromittere"

„Cool!", wisperte Napoleon leise. „So kommt man also in die Mädchenschlafsäle."

Doch er war nicht leise genug gewesen. Snape drehte sich um und musterte ihn eingehend. „Mr. Malfoy, ich würde ihnen empfehlen diesen Zauber nicht auszuprobieren, es sei denn, sie möchten ein Paar niedliche Hasenohren und einen bezaubernden Püschel. Dieser Spruch ist altergeschützt, nur über 21jährige können ihn folgenlos anwenden."

Die Slytherins kicherten, die Vorstellung des eitlen Napoleon Malfoy im Häschenkostüm war einfach zu schön.

„Warum hat Snape ihn nur gewarnt?", fragte Natalie Gloating enttäuscht. „Ich hätte das zu gerne gesehen!"

Nach einer Stunde kam Snape zurück. Wortlos durchquere er den Raum und verschwand. Die Freundinnen sahen sich ratlos an. Was hatte das zu bedeuten?

Kurze Zeit später kam er zurück, im Schlepptau Professor Dumbledore, Professor McGonagall und Professor Potter. Die vier Lehrer beachteten die verduzten Slytherins gar nicht, sondern begaben sich sofort zu den Mädchenschlafsälen.

„Also mir fallen nur zwei Erklärungen ein", sagte Diane. „Entweder er hat nichts gefunden und holt die anderen zur Verstärkung oder er hat etwas gefunden und es ist richtig übel." Die anderen nickten.

Wieder verging eine Stunde, dann rief Professor Snape sie in ihren Schlafsaal. Dort standen sie den vier Lehrern gegenüber.

„Setzen wir uns doch", sagte Professor Dumbledore lächelnd und ließ sich auf Dianes Bett nieder. „Ich finde, im Sitzen redet es sich wesentlich leichter. Ich möchte, dass ihr mir ganz genau erzählt, was bei euch in der Nacht vor sich geht."

Diesmal war Diane die Sprecherin der Gruppe. „Wir haben miteinander gesprochen und glauben, dass die Sache schon vor über einer Woche angefangen hat. Da habe ich jemanden nachts weinen hören. Ich habe mich aber nicht weiter darum gekümmert, weil ich dachte, dass es eine von den anderen wäre und ich sie nicht stören wollte." Das stimmte nicht ganz, in Wirklichkeit hatte sie sich einfach nicht um die weinende Person kümmern wollen, so weit ging ihre Freundschaft dann doch nicht. Albus Dumbledore erkannte die Wahrheit hinter Dianes Worten, ging aber nicht darauf ein. Diane fuhr fort: „Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es keine von uns war und die Anderen auch in verschiedenen Nächten jemand haben weinen hören. Richtig schlimm ist es aber vor drei Nächten geworden. Da war das dann kein Weinen mehr, sondern ein lautes Heulen und Schluchzen. Wir konnten kein Auge mehr zutun. Zuerst hatten wir gedacht, jemand will uns einen Streich spielen, aber wir haben alles abgesucht und nichts gefunden."

„Ach ja, die Heulende Hexe", nickte Dumbledore lächelnd. „Ich muss zugeben, das war auch unser erster Gedanke. Wie hörte sich das Weinen an, war es dann einer Frau, eines Mannes oder eines Kindes?"

„Eine Frau", sagte Diane bestimmt. Die anderen stimmten zu: „Eindeutig!"

Dumbledore nickte nachdenklich. „Interessant, das schließt einige Möglichkeiten aus."

„Sie haben noch nichts gefunden, oder Professor?", fragte Melissa leise.

Dumbledore schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, mein Kind. Aber es gibt sehr viele Verzauberungen und Flüche, die wir noch nicht ausfindig machen können. Ich werde einige Bücher zu Rate ziehen. Vorläufig werde ich Professor Herbicit bitten, euch vier seiner Ohrenschützer zu leihen. Damit müsste es gehen. Zum Glück hat er die Alraunen ja schon Anfang des Jahres mit seinen Zweitklässlern durchgenommen. Möchte jemand ein Zitronenbonbon?"

Auffordernd hielt er den Mädchen eine bunte Tüte unter die Nase. Diane erkannte überrascht, dass es die selbe Sorte auch im Supermarkt von Little Whinging zu kaufen gab.

„Vielleicht finden wir in Helsinki ja etwas heraus", sagte Harry nachdenklich.

„Oh ja, das ist eine Möglichkeit. Das Skandinavische Institut zur experimentellen Erforschung magischer Fähigkeiten und Erscheinungen hat eine exquisite Bibliothek", stimmte Professor McGonagall zu. „Und außerdem werden sie so schnell nicht wieder auf so viele exzellente Zauberer und Hexen aller Disziplinen treffen."

„Sie reisen nach Finnland?", erkundigte sich Melissa interessiert.

Harry nickte. „In zwei Wochen findet dort die Erste Internationale Konferenz gegen die Dunklen Künste statt. Professor Dumbledore und ich werden teilnehmen."

„Verteidigung fällt aus", wisperte Alexa glückselig Dorothy zu. Doch wie schon Napoleon Malfoy vor ihr, musste sie die Erfahrung machen, dass die Lehrer in Hogwarts über ein ausgezeichnetes Gehör verfügten.

„Tut mir Leid, Miss Filch", sagte Professor McGonagall, ihrer Stimme war anzuhören, dass es ihr definitiv nicht leid tat, „Professor Potter hat schon eine Vertretung organisiert. Professor Picard ist eigentlich Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Beauxbaton, aber momentan in Mutterschutz. Sie hat sich bereit erklärt, Professor Potter in den zwei Wochen seiner Abwesenheit zu vertreten. Ich bin schon sehr neugierig auf die junge Kollegin."

Melissa und Diane bemerkten, wie Snape angewidert das Gesicht verzog. Dass eine junge Frau den Posten seiner Sehnsucht besetzen sollte (wenn auch nur kurzfristig), stellte seine Duldsamkeit auf eine harte Probe. Dorothy hingegen war entzückt.

„Bringt sie das Baby dann auch mit?"

Harry lachte. „Nein, ihre Schwiegermutter hütet es in der Zeit, in der sie hier unterrichtet."

„Schade." Dorothy war wirklich betrübt. Vielleicht lag es daran, dass sie fast ihr ganzes Leben lang mit ihrer Mutter alleine gewesen war, aber wenn sie etwas von ihren Büchern weglocken konnte, dann waren es Babys. Sie hatte sich immer Geschwister gewünscht (obwohl ihr Diane, Melissa und Alexa übereinstimmend versicherten, dass sie als Einzelkind wesentlich besser dran war).

„Vielleicht bringt Professor Picard ihr Kind ja mal mit, damit ihr es besichtigen könnt." Professor Dumbledore zwinkerte den Mädchen zu und erhob sich langsam. „So und jetzt muss ich wieder in mein Büro, da liegt noch ein Brief des Zaubereiministers und ich weiß nicht, wie ich ihm antworten soll ohne unhöflich zu werden. Die Ohrenschützer sollten euch zumindest vorübergehend helfen, wir finden bestimmt eine Lösung."

Gefolgt von den anderen Lehrern verließ Professor Dumbledore das Zimmer.


„Diane was ist los?", verlangte Melissa zu wissen, kaum dass sich die Tür hinter den Lehrern geschlossen hatte.

„Wieso?" Dianes Gesicht war die Unschuld selbst.

„Ich habe es genau gesehen, vorhin als Professor Potter von Professor Picard gesprochen hat, ist so ein ganz bestimmter Ausdruck über dein Gesicht gehuscht. Gib es doch zu: Dir ist was eingefallen!"

„Tja", Diane genoss es, ihre Freundinnen möglichst lange auf die Folter zu spannen. „In der Tat, mir ist da was eingefallen." Wieder machte Diane eine Kunstpause. „Eine Verwendung für den Alterungstrank, ohne das Malfoy auch nur den geringsten Verdacht schöpfen wird."

„Ja?" Die drei anderen hielten es vor Spannung kaum noch aus.

„Es wird kompliziert, aber nicht ganz so kompliziert wie die Quidditch-Sache. Wir müssen dafür sorgen, dass Professor Picard nicht kommt."

„Und?", fragte Alexa.

„Und dann trinkt eine von uns den Alterungstrank und unterrichtet als Professor Picard die Klasse!"

„Nein!", kreischte Melissa entzückt. „Das ist deine Idee? Einfach spitzenmäßig. Wir können den Gryffindors Punkte abnehmen..."

„...und Malfoy eine Strafarbeit verpassen", ergänzte Alexa.

„...und uns Punkte geben..."

„...für die blödsinnigsten Antworten!"

„Ganz genau, ihr habt es erfasst", Diane genoss ihren Triumph. „Es gibt nur noch ein paar Sachen im Vorfeld zu klären. Erstens, wir müssen Professor Picard absagen und zwar glaubwürdig."

„Dazu bräuchten wir Hogwarts-Briefpapier, das wird schwierig", überlegte Melissa.

„Nein, gar nicht", widersprach Alexa. „Ich klaue einfach welches von Onkel Argie."

„Wofür braucht der denn Hogwarts-Briefpapier?"

„Brauchen tut er es eigentlich wenig, höchstens für eine Bestellung ab und zu. Aber er wollte halt gerne welches haben und da hat Dumbledore es ihm gegeben", erklärte Alexa lässig.

„Gut dann hätten wir das schon mal", stellte Diane fest. „Ich würde sagen, Melissa und Dorothy ihr beide kümmert euch um das Anschreiben. Ihr könnt so was doch am besten."

„Okay" Beide gaben nickend ihre Zustimmung.

„Zweitens: Wer von uns wird die neue Professor Picard?"

Die vier Mädchen sahen sich zögern an.

„Also ich mache das auf keinen Fall", erklärte Dorothy entschieden.

„Ich auch nicht", meinte Alexa ebenso entschieden.

„Ich finde du solltest es machen", sagte Melissa an Diane gewandt. „Schließlich war es deine Idee und außerdem bist du als Lehrerin bestimmt glaubwürdiger als eine von uns."

„Meinst du wirklich?", fragte Diane geschmeichelt.

„Auf jeden Fall!" Die drei anderen nickten entschieden.

„Aber wird das nicht unheimlich schwierig?", fragte Dorothy zögerlich. „Ich meine, unsere Klasse kannst du bestimmt täuschen, aber die älteren?"

„Zu denen gehe ich doch gar nicht", erklärte Diane entschieden. „Zum Glück sind wir die ersten, die Verteidigung haben. Und wenn unsere Stunde vorbei ist, wird einfach ihr Baby krank oder so. Auf jeden Fall muss sie Hogwarts dann umgehend verlassen."

„Du brauchst noch was zum Anziehen", fiel Melissa ein. Diane verzog das Gesicht, diesen Aspekt hatte sie total vergessen. Natürlich konnte sie nicht in ihren normalen Sachen zum Unterricht erscheinen.

„Wie viel von eurem Weihnachtsgeld habt ihr noch?", forderte Melissa. „Wir müssen Diane etwas zum Anziehen besorgen. Ich habe noch, Moment..."

Melissa kippte den Inhalt ihrer Geldbörse auf Dianes Bett. Alexa und Dorothy taten es ihr nach, nur Diane machte ein betretenes Gesicht.

„Es tut mir leid, ihr wisst doch was meine Eltern für Muggel sind. Ich habe kein Zauberergeld, nur englische Pfund, aber die könnt ihr gerne haben."

Mit großer Geste warf sie die 75 £ von Tante Marge auf den Haufen. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass die anderen ihr das Geld als unbrauchbar wiedergeben würden, doch sie wurde enttäuscht. Melissa nahm die Scheine und betrachtete sie interessiert.

„So sieht also Muggelgeld aus. Interessant. Aber ist Papier nicht ein wenig unpraktisch? Na ja, egal. Ich werde dein Geld einfach mit der nächsten Eule nach Hause schicken und meine Eltern bitten es für dich umzutauschen. Ist das in Ordnung?"

Was blieb Diane anderes übrig als zu nicken? So musste sie sich also doch an den Umkosten für ihre neue Garderobe beteiligen. Aber wenigstens würde sie ab sofort auch Zauberergeld zur Verfügung haben. Diane wurde ganz kribbelig bei dem Gedanken, was sie jetzt alles würde einkaufen können.

„So und nun her mit dem Ottilien-Katalog", forderte Melissa. „Mal sehen, wie wir Professor Diane Picard einkleiden."