AN: Upps, da ist mir ja ein böser Fehler passiert. Ich habe komplett vergessen zu erwähnen, dass der Adagium-Zauber nur im Zusammenhang mit den Personen wirkt, die dabei waren als er ausgesprochen wurde. Deshalb können nur Diane und Konsorten Julia sehen und hören, für alle anderen bleibt sie weiterhin unsichtbar (mit Ausnahme von Romeo natürlich ;-) ). Mittlerweile habe ich den Fehler behoben, vielen Dank an alle, die mich darauf hingewiesen haben.
Ihr habt ja schon einige Star Trek-Charaktere im letzten Kapitel gefunden. Aber einer fehlt noch, es waren nämlich drei!!!
Barkeeper: Gern geschehen, hast es dir ja auch mit vielen Reviews redlich verdient...
AlyannaCat: Ich hoffe, deine Verwirrung habe ich nun aufklären können, aber diese spezielle Auswirkung des Zaubers ist mir einfach durch die Lappen gegangen....
Katharina-B: Hier hast du ein neues Kapitel, aber ich bin mir ja nicht sicher, ob es zur Aufklärung deiner Frage beiträgt #ganz superfieses grinsen#. Aber trotzdem an dieser Stelle ein Versprechen: Ihr erfahrt noch dieses Jahr, wer der Romeo von Hogwarts ist...
Tamira: Viele wirklich spannende Fragen, aber: Ich verweigere die Aussage!!! Nur ein Trost, irgendwann wirst du deine Antworten bekommen (sogar auf die Frage, wann Tuvok gelebt hat – habe ich extra für dich reingeschrieben).
Dieses Kapitel ist Candy 222 gewidmet!!!
Und nicht zu vergessen: Frohe Weihnachten euch allen!!!
„Mir fällt nichts ein, mir fällt absolut nichts ein", jammerte Diane am nächsten Morgen. „Ich habe die ganze Nacht gegrübelt, wie das mit dem Romeo funktionieren könnte, aber es fällt mir einfach nichts ein." Bekümmert sah sie auf ihr Nutellabrötchen herab, vor lauter Frustration war ihr schon noch zwei Brötchen der Appetit vergangen und nun lag Nummer drei überflüssig auf ihrem Teller.
„Mir auch nicht", sagte Melissa mit Grabesstimme. „Das kann doch einfach nicht sein, es muss eine Möglichkeit geben."
„Vielleicht sollten wir noch mal in der Bibliothek nachforschen", sagte Dorothy hoffnungslos. „Vielleicht gibt es dort ja ein Buch über Romeos oder so."
Die anderen nickten benommen. Dorothy erlebte gerade einen der großen Triumphe ihres Lebens, normalerweise wäre dieser Vorschlag auf heftigen Widerstand gestoßen. Aber ebenso wie ihre Freundinnen, die zu frustriert waren um sich etwas neues auszudenken, war Dorothy zu frustriert um sich zu freuen.
„Wisst ihr was?" Alexa warf ihren Joghurtlöffel auf den Tisch. „Ich habe keine Lust mehr über Julia und ihren Romeo nachzudenken. Ich will endlich mal wieder was normales tun. Den ganzen Frühling hat sich alles nur um Julia gedreht. Julia, Julia, Julia. Und was ist mit uns? Die AG-AG gibt es praktisch nicht mehr. Die Gryffindors haben die Punkte, die wir ihnen so mühsam abgenommen haben, schon längst wieder eingeholt. Und was tun wir? Nichts! Das ist doch erbärmlich!" Die anderen starrten Alexa verblüfft an, so eine Rede hatten sie noch nie von ihr gehört und ehrlich gesagt auch nie erwartet. Aber irgendwie hatte sie recht. Aber Alexa war noch nicht fertig. „Ich finde, wir haben so viel für diese dumme Nuss getan, jetzt ist sie mal an der Reihe! Ich will, dass die AG-AG wieder eine Aktion startet! Und ich will, dass Julia uns dabei unterstützt!"
„Und an was hast du gedacht?", fragte Diane vorsichtig. Sie musste zugeben, der Gedanke, Julia für die Zwecke der AG-AG einzuspannen, war faszinierend. Warum war sie bisher noch nicht auf diese Idee gekommen?
„Weiß ich nicht", sagte Alexa zerknirscht. „So weit war ich noch nicht."
„Na, auf jeden Fall ist die Idee interessant", bemerkte Diane. Die anderen nickten begeistert. Der Gedanke an eine neue Aktion der AG-AG hatte ihre Laune um einiges gehoben.
„Wobei könnte Julia uns denn ganz besonders helfen?", überlegte Melissa.
„Sie kommt problemlos an Orte, zu denen wir keinen Zutritt haben. Das ist wohl ihr größter Vorteil", meinte Diane. „Da sollten wir bei unseren Überlegungen ansetzen."
„Na dann, auf zur fröhlichen Projekt-Jagd!", rief Dorothy.
Das Projekt war schneller gefunden als erwartet. In der nächsten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste hielt Harry eine ernste Ansprache.
„Ich möchte sie daran erinnern, dass sie nächste Woche ihre Projektarbeiten abgeben müssen. Außerdem möchte ich sie daran erinnern, dass ich wert auf ihre eigenen Erkenntnisse lege. Was die Bibliothek zu ihrem Thema hergibt, interessiert mich diesmal nicht. Glauben sie mir, ich kenne all diese Bücher und ich dulde keine Abschreiberei! Jede Gruppe, die ich dabei erwische, wird mit dem Abzug 15 Punkten bestraft. Aber ich bin mir sicher, dass sie diese Ermahnung nicht nötig haben. Sie hatten lange Zeit sich vorzubereiten und sie haben fleißig gearbeitet. Ich freue mich schon auf ihre Berichte."
Harry war wirklich sehr gespannt. Da er persönlich nie ein Fan von Hausaufsätzen gewesen war (im Gegensatz zu Hermine), hatte er sich als Alternative die Projektarbeit ausgedacht. Die Schüler sollten sich in Gruppen von jeweils drei bis fünf Personen zusammentun und die Lösung zu einem von ihm gestellten Problem finden. Die Aufgaben waren komplexer als die üblichen Hausaufsatzthemen, dafür aber auch spannender und Harry hatte den Gruppen ausreichend Zeit gegeben. Diesmal sollten die Erstklässler das Verhalten von Doxys studieren und ihre Beobachtungen festhalten. Die Schüler sollten lernen, ihre Augen und ihren Verstand zu benutzen und ihre Beobachtungsgabe zu schulen. Fähigkeiten, die für die Verteidigung gegen die dunklen Künste immer nützlich sein konnten.
„Ich schätze wir haben unser Projekt", verkündete Diane beim Mittagessen.
„Hmm, hast du den gleichen Gedanken wie ich?", fragte Melissa. „Es ist ja fast schon zu einfach – einige kleine Stellen verändert und schwupp – die Gryffindors sind um 15 Punkte ärmer. Hast du dieses Buch noch, Dorothy?"
Die AG-AG hatte natürlich eine Arbeitsgruppe gebildet und natürlich hatten sie auf Dorothys schlaue Bücher nicht verzichtet. Aber sie waren sich sicher, dass sie es so klug angefangen hatten, dass Professor Potter nichts bemerken würde. Sie waren äußerst vorsichtig gewesen, hatten nichts direkt abgeschrieben sondern die Bücher eher als Anregung verstanden.
„Ja, ich habe das Buch noch", nickte Dorothy. „Aber ich würde ein anderes vorschlagen. Ich habe da auch schon ein bestimmtes im Hinterkopf. Es ist einfach perfekt für unsere Zwecke!" Dorothy grinste über beide Ohren.
„Sehr gut, ich würde vorschlagen, wir starten die Aktion in der Nacht bevor wir die Arbeiten abgeben müssen", schlug Diane vor. Die anderen nickten enthusiastisch. „Nun müssen wir nur noch Julia überzeugen."
Die anderen verzogen ihre Gesichter.
Nach dem Mittagessen ging Dorothy in die Bibliothek, ihre Freundinnen zogen sich in ihr Zimmer zurück. Dort wurden sie von einer ungeduldigen Julia erwartet. Sie mochte es nicht, anderen beim Essen zuzusehen, deshalb war sie so gut wie nie in der großen Halle.
„Also, was habt ihr euch ausgedacht?", verlangte sie zu wissen.
„Woher weißt du das wir ein neues Projekt haben und dich brauchen?", fragte Alexa verblüfft.
„Wieso neues Projekt? Ich will wissen, wie ihr mir zu meiner Erlösung verhelfen wollt!"
„Um ehrlich zu sein, da sind wir noch nicht viel weiter gekommen", druckste Melissa.
„Weil ihr an dieses ominöse Projekt gedacht habt!", kreischt Julia. „Ich kenne euch junges Gemüse. Ihr seid sprunghaft! Eure eigenen marginalen Bedürfnisse sind euch wichtiger als meine Erlösung!"
„Jetzt reicht es aber!", rief Diane wütend. „Seit Monaten beschäftigen wir uns fast nur noch mit dir und deinen Problemen! Wir haben auch ein Recht auf uns und unser Leben, unsere Bedürfnisse!"
„Ach, und was habt ihr für Bedürfnisse?", höhnte Julia.
„Dich loswerden", zischte Alexa leise.
„Wie nett von euch und inwiefern widerspricht das meiner Erlösung?"
„Gar nicht", versuchte Melissa zu beruhigen. „Aber wir haben auch noch andere Bedürfnisse."
„Und die wären? Wenn ich euch dabei helfen kann, bitte!" Herausfordernd verschränkte Julia die Arme vor der Brust.
„Das kannst du in der Tat. Wir wollen den Gryffindors eins auswischen."
„Ach, wieder die AG-AG?" Plötzlich war Julia interessiert. Die Aktionen der AG-AG hatte sie immer mit Wohlwollen, sogar einem bisschen Bewunderung verfolgt.
Die Mädchen bemerkten den Stimmungsumschwung und begannen Julia den Plan zu erklären. Die war begeistert.
„Eine einfache saubere Sache. Sehr elegant gelöst. Ich bin dabei!"
„Klasse, ich freue mich!"
„Ich bin so wütend!" Zornbebend stürzte Dorothy in den Schlafsaal. „Wisst ihr, wer mir eben begegnet ist? Napoleon Malfoy! Dieser, dieser, dieser..." Dorothy fehlten die Worte.
„Nun beruhige dich erst mal", sagte Melissa. „Und dann erzählst du uns ganz langsam was passiert ist."
„Ich war in der Bibliothek um dieses Buch zu holen und auf dem Flur ist mir Malfoy begegnet. Er hat mich angerempelt und ich habe das Buch verloren. Er hat es aufgehoben und den Titel gelesen. Und dann hat er mich von oben herab angesehen und gemeint ‚Du willst dieses Buch doch nicht verwenden, Skeeter?' ich habe gesagt, das ginge ihn nichts an und dann hat er gesagt ‚Das geht mich sehr wohl was an. Ich an deiner Stelle würde dieses Buch nicht verwenden, Skeeter. Wenn das rauskommt, passieren dir sehr unangenehme Dinge. Ich sage nur: Alterungstrunk!'."
„Wir hätten ihm das Zeug doch in den Kakao kippen sollen!", giftete Alexa. „Er hat ihn! Das ist der Beweis!"
„Und was sollen wir machen?", fragte Melissa.
„Keine Ahnung, aber das verlangt nach Rache!", rief Diane.
„Wir fälschen seine Arbeit auch", schlug Alexa vor.
„Und verlieren 15 Punkt für Slytherin? Nee, das geht nicht", meinte Melissa.
Die Mädchen verfielen für einen kurzen Moment in dunkles Brüten, dann breitete sich über Dianes Gesicht ein glückseeliges Lächeln aus. „Nein, fälschen geht wirklich nicht, aber wie wäre es mit einer ‚verlorenen' Hausaufgabe? Zum Beispiel morgen für Zaubertränke. Snape wird uns bestimmt keine Punkte abziehen, aber Napoleon wird gewaltig Ärger bekommen!"
„Du bist genial!", sagte Melissa. „Wie steht es mit dir Julia? Machst du mit?"
„Auf jeden Fall, den Spaß lasse ich mir doch nicht entgehen!"
Noch nie hatten die Mädchen eine Stunde Zaubertränke dermaßen herbeigesehnt. Julia war in der Nacht kurz verschwunden und mit einer sorgfältig ausgearbeiteten Hausaufgabe zurück gekehrt.
„Guten Morgen", begrüßte Snape die Klasse. Wie immer war seiner Stimme deutlich anzuhören, dass er ihnen alles andere als eine guten Morgen wünschte. „Miss Pumpkin-Head, sammeln sie die Hausaufgaben ein. Ich bin gespannt, was sie diesmal wieder verbrochen haben. Ihre Leistungen vom letzten Mal waren das Schlimmste, was in meiner bisherigen Karriere jemals begegnet ist!"
„Als ob Snape eine Karriere hätte", flüsterte Audrey Frederic zu. „Er wartet doch nun schon seit über zwanzig Jahren auf den Posten für Verteidigung!"
Frederic hatte große Mühe ein Kichern zu unterdrücken, doch glücklicherweise richtete sich die Aufmerksamkeit des Lehrers auf einen anderen Schüler: Napoleon Malfoy.
Melissa war gerade vor Napoleons Pult stehen geblieben. Der kramte noch immer mit hochrotem Kopf in seiner Tasche.
„Mr. Malfoy. Was ist los?", erkundigte sich Snape ungnädig.
Napoleon tauchte mit ratlosem Gesicht auf.
„Sir, ich kann meine Hausaufgabe nicht finden."
„So, so. Sie können sie nicht finden", sagte Snape gefährlich ruhig. „Aber sie werden mir vermutlich gleich versichern, dass sie sie gemacht haben."
„Natürlich, Sir", erklärte Napoleon eifrig. „Ich kann mir das gar nicht erklären. Sie muss hier sein. Ich kann mich noch deutlich erinnern, wie ich sie eingesteckt habe. Azz und Bee können das bezeugen!"
Azz und Bee nickten heftig.
„Mr. Malfoy", sagte Snape verächtlich. „wenn sie ihre Hausaufgabe, wie sie behaupten, gemacht und sogar eingesteckt haben, dann müsste sie ja logischerweise in ihrer Tasche zu finden sein. Suchen sie noch einmal gründlich!"
Die Mädchen beobachteten die Szene mit Genugtuung und Schadenfreude (diese Empfindungen wurden übrigens von einem Großteil ihrer Klassenkameraden geteilt). Malfoys grünlicher und immer verzweifelter werdender Gesichtsausdruck übertraf ihre Erwartungen noch um einiges. Sein Pech, dass Snape heute mal wieder einen schlechten Tag hatte (aber andererseits auch nicht wirklich überraschend. Wann hatte Snape schon mal einen guten Tag?). Ein Gryffindor hätte jetzt schon mindestens fünf Punkte verloren.
„Sie finden nichts, Mr. Malfoy?" Snapes Stimmte hatte nun einen wirklich bedrohlichen Unterton angenommen. „Wollen sie mich etwa für dumm verkaufen?"
„Nein, Sir." Von der normalen überheblichen Malfoystimme war nichts mehr übrig geblieben.
„Ich mach ihnen jetzt noch ein letztes Angebot, Mr. Malfoy. Sobald die Stunde zu Ende ist, sprinten sie in ihr Zimmer und suchen diese Hausaufgabe. Wenn sie nicht bis zum Beginn des Mittagessens auf meinem Schreibtisch liegt, werden wir heute Nachmittag noch eine ernsthafte Unterredung haben!"
Napoleon Malfoy nickte benommen. Er konnte sich das nicht erklären. Wo war seine Hausaufgabe?
Er sollte es nie erfahren.
Eine Woche später hatte Harry bei der Korrektur der Projektarbeiten ein unangenehmes Erlebnis. Er hatte das Gefühl genau diese Beschreibung schon einmal gelesen zu habe. Er zückte seinen Zauberstab und murmelte: „Plagiate"
Ganze Abschnitte auf dem Pergament färbten sich rot und am Rand erschien eine Quellenangabe.
„Das kann doch nicht sein", entfuhr es Harry. „Sie können doch unmöglich die ganze Arbeit gefälscht haben."
Er wiederholte den Zauber – das Ergebnis war das Gleiche. Er wiederholte den Zauber noch einmal – keine Änderung. In der wilden Hoffnung, dass er sich getäuscht und dort die Namen einiger Slytherins stehen würden, besah er sich das Titelblatt auf dem die Verfasser angegeben waren noch einmal. Doch da stand klar und deutlich:
Titel: Das Verhalten von Doxys
von Audrey Weasley, Frederic Longbottom, Cecilia Newman und Katharina Baker
Das war doch absurd! Die Gryffindors würden doch nie und nimmer eine Arbeit fälschen – und dann noch so plump! Harry wusste nicht, was er machen sollte. Die Beweise waren eindeutig, er musste Gryffindor 15 Punkte abziehen. Und doch, er konnte es einfach nicht glauben. Verwirrt beschloss er, mit Professor McGonagall zu sprechen.
Er packte die Unterlagen zusammen und ging ins Büro neben an.
„Minerva, kann ich mal kurz mit dir reden? Ich habe ein Problem!"
In kurzen Sätzen erläuterte Harry die Sachlage. „Was würdest du tun? Ich bin ratlos."
„Hmm, eigenartig. Ich kann mir genauso wenig vorstellen wie du, dass unsere Gryffindors so was tun würden. Und doch, in diesem Jahr sind schon einige Dinge geschehen, die ich mir nicht vorstellen konnte. Um ehrlich zu sein, ich bin mir sicher, hier geht irgendwas vor, wenn ich an diese ominöse Geschichte mit Professor Picard denke oder an diesen Qudditch-Vorfall... aber Severus hat sich ja mit der Butterbier-Theorie zufrieden gegeben. Wenn ich es recht verstanden habe, hat er die verheerenden Auswirkungen von verdorbenen Butterbier schon am eigenen Leib erfahren." Um Minerva McGonagalls strenge Lippen spielte ein kleines Lächeln. „Aber um auf unser Problem zurück zu kommen, wir können unsere Schüler nicht anders behandeln, nur weil wir sie mögen. Wenn es keine schlüssige Begründung für diese ‚Zitate' gibt, wirst du ihnen wohl oder übel die 15 Punkte abziehen müssen. Rede erst mal mit den Kindern, Harry. Vielleicht klärt sich dann die ganze Sache auf."
„Wahrscheinlich hast du Recht, Minerva. Auch wenn ich mir keine plausible Erklärung denken kann."
„Ich auch nicht, Harry, ich auch nicht." Professor McGonagall sah auf einmal unendlich müde aus.
Eine Stunde später standen Audrey, Frederic, Cecilia und Katharina erwartungsvoll vor Harry. Sie wussten, dass es um ihre Projektarbeit ging und waren gespannt was er ihnen zu sagen hatte. Sie hatten sich viel Mühe gegeben.
Harry musterte seine Schüler eingehend. Ihre Gesichter waren offen und vertauensvoll. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie sich so gut verstellen konnten. Harry seufzte.
„Ich habe euch wegen einer ernsten Angelegenheit rufen lassen."
Die Gryffindors sahen sich irritiert an.
„Aber wir dachten, es ginge um unsere Projektarbeit", sagte Katharina verunsichert.
„Es geht auch um eure Projektarbeit. Sagt mir, wie seid ihr vorgegangen?"
„Ganz einfach, wir haben..." Cecilia erklärte ihr Vorgehen ausschweifend und in allen Details. Harry nickte, so wie das sich anhörte, hatten die Kinder wunderbare Arbeit geleistet. Warum hätten sie da den Bericht fälschen sollen?
„Habt ihr eure Arbeit irgendwann einmal unbeaufsichtigt liegen lassen?", fragte er weiter. Die Gryffindors schüttelten den Kopf.
„Nein, wir haben immer sehr gut darauf aufgepasst, es steckt schließlich eine ganze Menge Arbeit drin", erklärte Frederic.
Audrey wurde es zuviel. „Onkel Harry, was ist los? Du zitierst uns doch nicht umsonst in dein Büro und stellst uns all diese komischen Fragen. Irgendwas steckt da doch dahinter."
„Du hast Recht, Audrey", nickte Harry bekümmert. „Bei der Korrektur eurer Arbeit ist mir aufgefallen, dass einige Passagen ganz genau so in Magische Schädlinge in Haus und Hof zu finden sind."
Die Gryffindors sahen ihn mit offenen Mündern an.
„Willst du damit sagen, du glaubst wir hätten abgeschrieben?", rief Audrey schließlich empört. „Onkel Harry..."
„Nein, Audrey. Ich glaube nicht, dass ihr abgeschrieben habt. Deswegen habe ich euch ja auch gerufen. Aber trotzdem ist an der Tatsache, dass ihr einen gefälschten Projektbericht abgegeben habt nichts zu rütteln."
Die Kinder sahen sich entsetzt an.
„Darf ich den Bericht mal sehen, Onkel Harry?", fragte Audrey heiser.
Harry nickte und reichte ihr das Pergament. Die vier steckten die Köpfe darüber zusammen.
„Aber so was haben wir doch überhaupt nicht geschrieben", rief Cecilia. „Das stammt nie und nimmer von uns."
Katharina runzelte die Stirn. „Teilweise ist das doch totaler Schwachsinn, was hier steht. Das muss uns jemand untergeschoben haben!"
„Aber wie?", fragte Frederic leise. „Ich habe mir den Bericht am Abend noch mal angesehen, da war alles in Ordnung. Und in der ersten Stunde haben wir ihn abgegeben. Es war doch gar keine Möglichkeit ihn auszutauschen."
„Und wer würde so etwas tun?", fragte Cecilia.
„Ha, da brauchst du nicht lange zu suchen", höhnte Audrey. „Ich sage nur: Napoleon Malfoy!"
„Na, na, Audrey! Du kannst doch nicht einfach mit Verdächtigungen um dich werfen", ermahnte Harry sie. Insgeheim gab er ihr sogar recht, aber als Lehrer musste er zumindest nach außen neutral bleiben.
„Was wirst du nun tun, Onkel Harry?", fragte Audrey bedrückt.
„Ich weiß es nicht, Audrey, ich weiß es nicht!"
