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AN: Danke für die Reviews ) das motiviert..
Kapitelchen 7
„Pro..
Professor", stammelte Harry.
Er
hatte das Gefühl sein Herz hätte zu schlagen aufgehört.
„Harry,
es freut mich dich schon jetzt wieder zu sehen", sagte Dumbledore.
Harry
brachte keinen Ton heraus. Er gaffte den vor ihm stehenden an, als
wäre er eine übernatürliche Erscheinung.
Wo
war die Stärke hin, die er stets ausgestrahlt hatte?
Woher
kamen plötzlich diese unzähligen Falten auf den Teilen
seines Gesichtes, die sein Bart nicht verdeckte?
Wo
war der Dumbledore, der ihm stets ein so beruhigendes Gefühl
gegeben hatte?
„Aber
ich fürchte dein Besuch steht unter keinem besonders gutem
Stern", sagte Dumbledore ernst, als Harry nichts sagte.
Harry
schüttelte nur leicht den Kopf; er konnte einfach nichts sagen.
„Gehen
wir in mein Büro", sagte Dumbledore mit sehr traurig
klingender Stimme.
Harry
nickte und folgte ihm hinaus aus dem Memorien-Saal.
In
seinem Büro angekommen, stellte Harry fest, dass dort kaum noch
etwas wie bei seinem letzten Besuch war.
„Sie
packen?", fragte er mit brüchiger Stimme.
Das
Zimmer war voller Kartons, in denen schon viele seltsame und
interessante Habseligkeiten Dumbledores verschwunden waren.
Fawkes
gab einen freundlichen, schrillen Begrüßungslaut von sich,
doch Harry warf ihm nur einen kurzen Blick zu und wiederholte seine
Frage von zuvor.
„Ich
hatte gehofft dieses Schuljahr noch …", Dumbledore zögerte,
„noch bleiben zu können".
Endlich
schaffte Harry es die Frage auszusprechen, die ihm schon auf der
Zunge gelegen hatte, seitdem er Dumbledore in diesem Zustand erblickt
hatte.
„Was
fehlt ihnen?"
Dumbledore
deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und wartete bis Harry
sich gesetzt hatte. Erst dann setzte auch er sich und fixierte Harry
mit seinen durchdringenden Augen.
„Ich
würde dir gern sagen, was mir fehlt, Harry, aber ich kann …".
„Irgendetwas
muss doch von gestern auf heute geschehen sein", unterbrach Harry
ihn. Nach einer kleinen Pause fuhr er aufgeregt fort. „Gestern
sahen sie noch kerngesund aus".
„Du
weißt, dass ich gut mit jemandem bekannt bin, der so ziemlich
jeden Zaubertrank perfekt herstellen kann", sagte Dumbledore mit
einem leicht gequält wirkendem Lächeln.
„Snape",
rief Harry erbost und sprang von seinem Stuhl auf.
„Harry
beruhige dich", sagte Dumbledore laut und begann daraufhin übel
zu husten.
Harry
ahnte sofort welchen Fehler er gemacht hatte und setzte sich wieder.
„Ich
hätte nicht gedacht, dass du noch immer so schnell Professor
Snape als Übeltäter in Verdacht hast", sagte Dumbledore,
als er seinen Husten wieder unter Kontrolle hatte.
„Andernfalls
hätte ich mich natürlich gleich klarer ausgedrückt".
Harry
konnte sein Lächeln kaum noch ertragen; es war nicht das
freundliche, direkt aus dem Herzen kommende Lächeln, dass man
von ihm gewohnt war.
„Severus
war so freundlich mir einen Stärkungstrank zu brauen, der
zumindest mein Äußeres wieder in die gewohnten Bahnen
gelenkt hat", sagte Dumbledore und nun verschwand das aufgesetzte
Lächeln aus seinem Gesicht.
„Es
tut mir leid. Ich hätte dich nicht täuschen dürfen.
Ich hätte euch alle nicht täuschen dürfen".
Harry
brachte wieder kein Wort heraus und starrte Dumbledore nur weiterhin
an.
„Ich
habe Professor Snape schon über Wochen diesen Trank für
mich brauen lassen, musst du wissen. Nun wurde es Zeit mein Geheimnis
zu lüften", erklärte Dumbledore weiter.
In
den nächsten Minuten sprach keiner von ihnen ein Wort. Harry
betrachtete immer noch den so veränderten Dumbledore, doch
dieser erwiderte seine Blicke nicht, sondern starrte nur auf seine
Hände, wie er es bereits am Vortag in Harrys Küche getan
hatte.
Zu
Harrys Sorge um Ginny und Sirius, war nun noch eine Dritte gestoßen.
Er konnte nicht fassen, dass plötzlich wieder alles aus den
Fugen zu laufen schien.
Dumbledore
hob abrupt den Kopf und begann in geschäftsmäßigem
Ton zu sprechen, als bespreche er nur den normalen Tagesablauf mit
Harry.
„Ich
fürchte Hagrid könnte etwas Trost gebrauchen. Er wirkte
sehr aufgelöst, als er mein Büro verlassen hat. Vielleicht
gehst du ihm nach unserem Gespräch einen kleinen Besuch
abstatten. Denn vor mir liegt noch eine wichtige Unterhaltung mit
Hogwarts zukünftigen Schulleiterin."
Harry
ging nicht auf seine Worte ein, sondern fragte erneut: „Was fehlt
ihnen?"
Plötzlich
sprach Dumbledore in einem ungeduldigen Ton, den Harry von ihm noch
nie gehört hatte und der ihn abermals zusammenzucken ließ.
„Was
erwartest du denn von mir? In meinem Alter würde wohl niemand
mehr einen Flickflack hinlegen".
„Ich
… ich habe ihnen nicht zu nahe treten wollen", stotterte Harry
perplex.
Dumbledore
schüttelte leicht den Kopf und presste sich kurz die Hände
gegen die Stirn.
„Ich
muss mich schon wieder entschuldigen. Ich hätte dich nicht so
anfahren dürfen".
Harry
nickte kurz, um ihm zu bedeuten, dass es in Ordnung war und lauschte
Dumbledores nächsten Worten.
„Ich
denke es ist nun einmal so. Die schlichte Wahrheit lautet:
Ich
bin ein sehr alter Mann; selbst für einen von uns".
Harry
machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, doch sein Gegenüber
hob die Hand und redete rasch weiter.
„Doch
nun zu einem weit wichtigerem Thema, als den Wehwehchen eines alten
Zausels. Was gedenkst du in Sachen Ginny Weasley zu unternehmen?"
Harry
wollte widersprechen und näher auf Dumbledores Zustand eingehen,
doch seine letzten Worte wunderten ihn so sehr, dass er sich davon
abbringen ließ.
Er
war ursprünglich wegen dieser Sache nach Hogwarts gekommen, in
der Hoffnung Dumbledore hätte einen guten Ratschlag.
Jedoch
hatte er nicht wirklich mit einem anderen Rat gerechnet, als dass er
sich am besten raushalten solle. Und nun klang es tatsächlich
so, als würde Dumbledore ihn sogar ermutigen sich einzumischen.
„Ich
weiß nicht", antwortete er wahrheitsgetreu.
„Dir
wird sicher noch etwas einfallen", sagte Dumbledore.
Nun
war Harry wirklich schockiert. Das konnte doch nicht wahr sein,
dachte er.
Das
war nicht der Dumbledore, den er kannte.
„Wie
haben Hermine Granger und ich es in unserem dritten Schuljahr
geschafft Sirius Black zu befreien?", fragte er und hielt gespannt
den Atem an.
Dumbledore
zog die Brauen fragend nach oben, antwortete jedoch sofort.
„Mit
Hilfe eines sehr praktischen und doch sehr gefährlichen Gerätes.
Mit einem Zeitumkehrer".
Harry
atmete erleichtert aus. Er hatte tatsächlich daran gezweifelt,
dass er wirklich Dumbledore vor sich hatte. Schließlich war er
schon einmal einem Zauberer auf den Leim gegangen, der sich für
einen anderen ausgegeben hatte.
Dumbledore
schien nicht weiter an dem Grund für Harrys ungewöhnliche
Frage interessiert zu sein. Er widmete sich einer Schublade seines
Schreibtisches.
Er
sortierte eine Unzahl von Federn, die sie enthielt. Einige ließ
er mit Hilfe seines Zauberstabes in den Mülleimer und andere in
einen Karton schweben.
„Haben
sie sich untersuchen lassen", fragte Harry, während er die
schwebenden Federn beobachtete.
„Das
ist nicht nötig, Harry. Ich habe dir doch erklärt, dass ich
einfach nur alt geworden bin."
Eine
Feder verfehlte ihr Ziel und Dumbledore stöhnte genervt auf.
Harry
hatte ihn noch nie so unausgeglichen gesehen, nicht mal im Ansatz.
Er
wirkt fast wie ein normaler Mensch, dachte Harry.
„Aber
das ist er ja auch", sprudelte es aus seinem Mund heraus.
„Wie
bitte?", fragte Dumbledore und betrachtete Stirn runzelnd ein altes
Stück Pergament, dass er in der Schublade gefunden hatte.
„Nichts
nichts", antworte Harry hastig und beobachtete, wie Dumbledore das
Pergament zerriss.
„Sie
sollten wenigstens mal im St. Mungo vorbeischauen", sagte Harry.
„Harry,
du siehst ja, ich habe hier noch jede Menge zu tun und Minerva wird
auch jeden Moment kommen, erwiderte Dumbledore abweisend.
„Wo
werden sie bleiben?", fragte Harry.
„Ich
hab mir ein kleines Apartment in Hogsmeade besorgt", sagte er.
„Dann kannst du ja gelegentlich mal vorbeischauen, um zu sehen, ob
ich noch am Leben bin".
Dieser
sarkastische Kommentar von ihm setzte allem die Krone auf.
Was
war bloß los mit Dumbledore?
„Es
tut mir leid, Harry", sagte Dumbledore. „Ich habe mein Mundwerk
wohl heute nicht im Griff".
Harry
erwiderte Dumbledores traurigen Blick und startete einen letzten
Versuch.
„Ich
spüre, dass ihnen etwas auf dem Herzen liegt.
Sie
haben Recht, sie sind alt, da brauchen wir nicht drumherum zu reden.
Aber es kann nicht sein, dass sie so plötzliche jegliche
Lebensenergie verlieren".
Nun
schien Dumbledore nichts sagen zu können oder wollen und so
sprach Harry weiter.
„Sie
waren ihr Leben lang für alle da; sie waren für mich da.
Nun lassen sie sich einmal helfen. Sie können mir alles
anvertrauen; ich bin der letzte vor dem sie etwas zurück halten
sollten. Seien sie offen zu mir."
Er
wartete einen Augenblick und sprach dann weiter.
„Ich
glaube nicht, dass es einfach nur ihr Alter ist. Ihnen liegt doch
noch mehr auf der Seele. Ich … ich möchte ihnen doch nur
helfen".
Harrys
letzte Worte steckten voller Verzweiflung. Er schaute Dumbledore mit
flehendem Blick an, doch dieser zeigte keinerlei Reaktion.
Harry
hatte sich noch nie so verletzt von jemandem gefühlt. Es war
nicht einfach für ihn gewesen diese Worte auszusprechen und
Dumbledore schien völlig unbeeindruckt davon zu sein.
„Es
ist alles in Ordnung", sagte Dumbledore nun in völlig
neutralem Tonfall.
„Dann
ist es ja gut", sagte Harry sauer.
Er
stand auf und ging zur Tür.
Er
brummelte ein „Auf wieder sehen" und schon war er aus dem Raum
verschwunden.
Erst
jetzt ließ Dumbledore seinen Tränen freien Lauf.
Harry
war nicht in der Verfassung, Hagrid zu trösten, da es ihm dafür
selbst nicht annähernd gut genug ging. Als er wieder in
Hogsmeade angekommen war, schwor er sich jedoch, ihn auf jeden Fall
in der nächsten Zeit zu besuchen, egal was noch geschehen würde.
Er war sein Freund und er brauchte ihn.
Statt
erst nach Hause zu gehen, wo er nun schon seit beinah 24 Stunden
nicht mehr gewesen war, ging er schnurstracks zur Maple Avenue Nr.
13.
Ginny
war entführt worden und Dumbledore war offenbar sehr krank.
Das
reichte ihm an Horrormeldungen für diese Woche. Er hoffte, dass
zumindest Hermine und Ron Entwarnung in Sachen Sirius geben könnten.
Als
er an der Haustür klopfte, wie er es immer tat, egal wie oft
Hermine ihm versuchte einzubläuen, er sollte doch endlich seinen
Schlüssel benutzen, öffnete sie die Tür und auf ihrem
Arm befand sich ein ausgelassen lachender Sirius mit wieder völlig
gesunder Gesichtsfarbe. „Hährry", brabbelte er.
„Na,
du Frechdachs", sagte Harry, dem augenblicklich eine etwas bessere
Laune gekommen war.
Doch
als er nun Hermines Gesicht sah, hatte er das sichere Gefühl,
dass sich seine Laune schnell wieder verschlechtern würde.
„Hermine,
was ist los?", fragte er. „Was ist mit ihm?"
„Das
erzähle ich dir später", sagte sie. „Ron hat sich aus
dem Staub gemacht".
„Was
soll das heißen? Wo ist er hin?", fragte Harry, dessen Nerven
sich von einer Sekunde auf die andere wie Drahtseile gespannt hatten.
„Ich
weiß es nicht. Ich war mit Mr. Gerulifigu bei Sirius im
Kinderzimmer. Mundungus Fletcher war kurz vorher bei uns aufgetaucht,
um Ron irgendetwas anzudrehen.
Kurz
nach seiner Ankunft steckte Ron den Kopf bei uns zur Tür herein
und sagte nur, dass er etwas zu erledigen habe, ich mir aber keine
Sorgen zu machen brauche und bevor ich ihn aufhalten konnte, war er
schon verschwunden. Ich habe sofort Pig mit einem Brief an Mundungus
losgeschickt und ihm gesagt er soll mit sofort mitteilen, wohin Ron
verschwunden ist. Aber ich habe noch keine Antwort und ich habe
Angst, dass Pig nicht ankommt. Ich habe Ron schon lange gesagt, dass
wir eine zuverlässigere Zweit-Eule brauchen, aber er wollte
nichts davon hören. Er hängt so sehr an dem alten Kauz."
Hermine
hatte so schnell gesprochen, dass Harry Mühe gehabt hatte, ihren
Worten zu folgen. Und, dass sie währenddessen noch angefangen
hatte zu schluchzen, hatte die Sache noch mehr erschwert.
Harry
nahm Sirius aus ihren Armen, flüsterte dem, traurig auf seine
Mutter blickenden, Jungen etwas ins Ohr und setzte ihn auf dem Boden
ab.
Der
Kleine streichelte seiner Mutter kurz liebevoll über das Bein
und trippelte dann in Richtung Kinderzimmer davon.
Bei
seiner Berührung hatte Hermine ein Lächeln zwischen ihren
Tränen offenbart, doch kaum war er verschwunden, redete sie
unter laufenden Tränen weiter.
„Und
ich konnte ihn nicht einmal suchen, weil Sirius …".
Harry
nahm sie in die Arme, sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und
weinte nun hemmungslos schluchzend.
Harry
spürte Eifersucht in sich hochkochen.
Ron
wurde geliebt, er wurde so sehr geliebt. Nicht nur von Hermine; eine
ganze Familie, die, komme was wolle, zusammenstand, liebte ihn.
Doch
was hatte Harry? Er zweifelte nicht daran, dass er von Ron und
Hermine geliebt wurde. Aber niemand liebte ihn so, wie Hermine ihren
Mann.
Hermine
entwand sich aus seiner Umarmung und wischte sich grob die Tränen
aus dem Gesicht.
„Harry,
es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.
Womöglich ist ja gar nichts mit ihm.", sagte sie mit immer
noch sehr zittriger Stimme, als könne sie die nächsten
Tränen kaum noch zurückhalten.
„Ist
doch in Ordnung, ich verstehe dich vollkommen", sagte Harry.
„Bitte
Harry, du musst ihn finden", sagte Hermine.
„Das
werde ich tun", antwortete Harry, umarmte sie noch einmal eilig und
begleitet von einem lauten Knall war er verschwunden.
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