Bei Euren Revs macht das Schreiben gleich doppelt soviel Spaß...

Cissylein: Schaukelstuhl? Klasse Idee, lass uns eine Sammelbestellung machen. Ich nehm zwei, einen für den guten Harry und einen für mich. Snuggles: Ja, das Ende, happy oder sad? Steht schon fest. (Wie bei Rowling, nur hab ich keinen Safe.) Aber kein Wort wird vorher über meine Tastatur kommen. Hoffe Du hältst bis zum Ende durch, es lohnt sich und die Anzahl meiner Kapitel wird immer überschaubar bleiben. Elena und Engel Katja: Hab mich riesig über Eure Kommentare gefreut. Maxine01: *Mal wieder ganz weit fliegt.*

Ich liebe es, was für Gedanken Ihr Euch um diese Geschichte macht, immer her damit.

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3. Hermiones Rat

Das erste Tageslicht weckte Harry auf. Seine Augen brannten, sein Kopf dröhnte. Er fühlte sich wie gerädert und strich blinzelnd über seine pochende Stirn. Was war gestern passiert? Er fühlte nur eine totale Leere. Unerbittlich kamen langsam die Erinnerungen zurück, aber weinen konnte er nicht mehr.

Langsam erhob er sich, die anderen schliefen noch. Harry zog sich rasch an, wusch sich und verließ den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum war niemand und Harry überlegte was er jetzt machen sollte.

Tausend Erinnerungsfetzen gingen ihm durch seinen Kopf, aber einen richtigen Gedanken konnte er nicht fassen. Frühstücken? Nein Frühstücken, das wollte er jetzt ganz sicher nicht. Ron schlief noch, mit ihm konnte er noch nicht sprechen. Dann fiel es ihm ein, Hermione! Nur war sie schon auf und wenn ja, wo konnte sie sein? Er lächelte, was für eine dumme Frage. Es gab eigentlich nur ein Ort, wo er um diese Uhrzeit Hermione finden konnte. Raschen Schrittes machte er sich auf den Weg.

Kaum jemand begegnete ihm auf seinem Weg und er öffnete die große schwere Eichentür zur Bibliothek. Diese schien leer zu sein. Es war hier noch stiller als sonst. Die Morgensonne warf ihr Licht durch das Fenster und zeigte die tanzenden Staubkörnchen in der Luft. In großen Regalen, in unzähligen Reihen, standen hier die Bücher. Es mussten mehrere Tausend sein, bestimmt hatte kein Mensch diese bisher gezählt. Harry wurde zum ersten Mal bewusst, wie viel Wissen hier lagerte. Nicht nur jahrhundertlange Erfahrungen von Zauberern waren hier niedergeschrieben, auch die ganzen Erkenntnisse der Muggels waren hier aufgereiht. Es gab wohl keinen Ort auf dieser Welt, der mehr Wissen in sich vereinte, wie diese Bibliothek. Kein Wunder, dass Madame Pince diese Schätze so verteidigte und dass gerade Hermione diesen Ort so liebte.

Leise ging er an den langen Regalreihen vorbei und fand Hermione an einem Tisch sitzend, tief über ihr Buch geneigt.

Mit einem Seufzer setzte er sich ihr gegenüber, an die andere Seite des Tisches. Sie sprach, ohne aufzublicken: „Harry, was ist passiert?"Bevor er sich über ihren Scharfsinn wundern konnte, erhob sie ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht. „Wenn Du um diese frühe Uhrzeit zu mir in die Bibliothek kommst, dann muss irgendwas passiert sein. Mein Gott siehst Du Scheiße aus!"entfuhr es ihr.

„Danke für das Kompliment. Ja, Du hast ja recht, es ist etwas passiert". Zögernd und leise erzählte er ihr was gestern alles geschehen war, er versuchte nichts auszulassen. Nur für seinen Zusammenbruch fand er lediglich knappe Worte, vielleicht weil er sich jetzt doch dafür schämte. Hermione war bei der ganzen Erzählung immer blasser geworden, sie unterbrach ihn dabei jedoch kein einziges Mal.

Tröstend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. Als er geendet hatte, brachte sie nur „Oh Harry"hervor. Beide schwiegen und Harry konnte sehen, dass es in Hermiones Kopf fieberhaft arbeitete. ‚Toll, wenn wenigstens einer von uns beiden noch nachdenken kann‚, dachte Harry.

Hermione sah ihm tief in die Augen „Harry, Du weißt dass Du gestern einen schlimmen Fehler gemacht hast. Du musst Ron und mir einfach mehr Vertrauen. Du hättest gestern sterben können. Mach so etwas nie wieder, hörst Du!" Hermione sprach eindringlich. Harry schluckte trocken und nickte, er wusste dass sie Recht hatte und dass nur die Angst aus ihr sprach.

Langsam lehnte sich Hermione nach hinten und sah ihn nachdenklich an. Leise sagte sie die Worte: „Weißt Du eigentlich, dass Draco Malfoy Dir gestern Nacht das Leben gerettet hat?".

Verwirrt blickte Harry auf. Ja sie hatte Recht, Malfoy hatte ihn davor bewahrt in diese Falle zu laufen. Er hatte ihm gestern Nacht mit dieser Aktion das Leben gerettet, aber warum? Draco hasste ihn doch eigentlich. Er hatte doch Harry die Schuld dafür gegeben, dass jetzt sein Vater in Askaban einsaß.

Warum hatte er ihn dann also aufgehalten? Den Tod hatte er ihm auch schon mehr als einmal an den Hals gewünscht. Noch vor ein paar Monaten hätte es Draco doch mit Freude erfüllt zu sehen, wie Harry leiden muss. Und dann noch seine seltsamen Worte!

Irgendetwas hatte sich verändert, war anders. So wie er, Harry, sich in den letzten Monaten verändert hatte, so war scheinbar auch Draco nicht mehr der Malfoy, der er einmal war.

„Verstehst Du das?"Fragend sah er Hermione an. „Nun Harry, der einzige Mensch der Dir das erklären kann, ist Malfoy selbst, also frag ihn". Hermione sah wieder auf ihr Buch und Harry machte sich mit ihrem Ratschlag bepackt auf den Weg aus der Bibliothek.

Eines musste man Hermione lassen, sie hatte meistens Recht. Der einzige Mensch der ihm diese ganze Situation erklären konnte, war Malfoy selbst.

Aber würde ihm dieser arrogante Slytherin überhaupt eine Antwort geben? Nun er würde es herausfinden. Er atmete tief durch und machte sich auf dem Weg in die große Halle.

Unten hörte man schon Stimmengewirr und Geschirrgeklapper. Als Harry die Türe öffnete, sah er, dass der Gryffindortisch noch fast leer war. Dies war um diese frühe Zeit auch nicht ungewöhnlich. Dafür war der Slytherintisch natürlich voll besetzt und mittendrin leuchtete ihm der Blondschopf entgegen.

Ein schlechter Zeitpunkt, ihn hier vor allen zur Rede zu stellen, befand Harry. Er musste ihn irgendwie allein erwischen. Harry nahm neben Seamus Platz und schenkte sich einen Tee ein.

Immer wieder glitt sein Blick zu dem anderen Tisch hinüber. Sein Ziel schien ihn jedoch nicht wahrzunehmen. Draco wurde von seinen Tischnachbarn in rege Gespräche gezogen. Es war eindeutig, dass er bei den Slytherins sehr beliebt war, oft scharten sich seine Hausgenossen um ihn.

Heute war es jedoch zum ersten Mal, dass dies Harry störte. Er wusste nicht einmal genau warum. War es wirklich nur der Umstand, dass Dracos Beliebtheit es ihm wesentlich erschweren würde, ihn alleine anzutreffen?

Er zwang sich dazu, mit Seamus ein Gespräch über das bevorstehende Quidditchspiel, Gryffindor gegen Slytherin, zu führen. Dieses sollte in drei Wochen stattfinden.

Das Stühlerücken bei den Slytherins zeigte Harry, dass deren Frühstück wohl nun beendet war. Harrys Blick fand Dracos Gestalt wiederum ohne Probleme. Der Slytherin war im Sommer gewachsen und es war nur augenscheinlich, dass er genauso ein großer stolzer Mann, wie sein Vater werden würde. In Harrys Magen krampfte sich irgendetwas unangenehm zusammen. Nein, irgendwie ging es ihm heute nicht gut. Vielleicht wurde er krank, oder so.

Der Slytherin machte jedoch immer noch keine Anstalten sich in Harrys Richtung zu drehen. Als Draco an der Tür angekommen war, wurde er von jemandem aufgehalten und drehte sich um. Pansy hatte ihn angesprochen und stellte ihm irgendeine Frage. Malfoy hatte sich nach unten gebeugt, um ihr wohl zu antworten. Als er den Kopf wieder erhob und sich umdrehte, fiel sein Blick zum Gryffindortisch.

Dann dachte Harry auf einmal die Welt stehe still. Draco sah ihm direkt in die Augen und über sein Gesicht huschte ein kurzes Lächeln, nicht länger als ein Wimpernschlag, bevor er sich wieder abwandte. Harrys Herz pochte ihm bis zum Hals.

„Sag mal Harry, wo bist Du eigentlich immer mit Deinen Gedanken?"Ein unsanfter Stoß in seine Rippen brachte ihn wieder unsanft in die Realität zurück. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sich seine beiden besten Freunde zu ihm gesetzt hatten. „Lass doch"zischte Hermione daraufhin Ron an. „Aber das stimmt doch"brummte dieser. ‚Wenn die sich jetzt wieder zu streiten anfangen, das halt ich einfach nicht aus,‚ war Harrys erster Gedanke. „Harry muß Dir nachher übrigens unbedingt etwas wichtiges erzählten"teilte Hermione Ron gerade leise flüsternd mit.

Nach dem Frühstück wurde Harry von seinen beiden Freunden sofort in die altbekannte Ecke vor dem Schloss gezogen. Beide sahen ihn gespannt an. „Hermione, bitte erzähl Du es ihm, ich pack das jetzt nicht noch mal". Ron lauschte gespannt Hermiones Worten und für Harry war es seltsam, aus ihrem Mund seine Geschichte der letzten Nacht zu hören. Auch Ron schwieg zuerst nach Hermiones Ausführung und wandte sich dann Harry zu. „Das kapier ich nicht. Warum hat Malfoy das gemacht? Du musst mit ihm reden!". Hermione verdrehte nur die Augen „Oh Ron, Du bis so ein Schlaumeier!".

Leider schien das Vorhaben mit Draco zu reden, sich als noch schwierigeres Unterfangen herauszustellen, als Harry gedacht hatte. Malfoy war, wie so oft, von irgendwelchen Slyterhins umringt. Seine beiden Leibwächter Crabbe und Goyle waren sowieso immer bei ihm. Egal ob nach Zaubertränke, Professor Snape hatte immer noch nichts von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt, noch nach dem Mittagessen. Selbst als sie spät nachmittags bei Hagrid Pflege magischer Geschöpfe hatten, es gab keinen Moment, in dem Harry die Gelegenheit gehabt hätte, mit Draco unter vier Augen zu sprechen.

Er wusste er würde eine schlaflose Nacht vor sich haben, wenn er nicht mit seinem Widersacher sprechen konnte. Nach der letzten Stunde fasste er einen Entschluss. ‚Gut‚, dachte sich Harry, ‚wenn nicht auf die sanfte dann eben auf die harte Tour‚. Er beschleunigte seine Schritte.

Die Slytherins waren auf der Rückkehr ins Schloss und betraten gerade die Eingangshalle, als Harry sie eingeholt hatte. Er holte tief Luft und rief „Malfoy!". Dieser blieb abrupt stehen und drehte sich langsam um.

Dracos Gesichtsausdruck war nicht gerade freundlich als er ihm höhnisch erwiderte „Potter, was willst Du?". „Was wohl, mit Dir sprechen"erwiderte er ihm. „Danke, kein Bedarf", war dessen schnippische Antwort, seine beiden Gefährten lachten hohl.

Harry ging noch einen Schritt auf Malfoy zu und zischte ihn an: „Entweder Du kommst heute Abend nach dem Abendessen alleine zum Quidditchfeld, oder ich stelle Dir meine Fragen vor versammelter Mannschaft. Willst Du das wirklich Malfoy?"

Dies war für Draco eine eindeutige Drohung. Seine Augen verengten sich und glitzernden dunkel. Ohne eine Antwort drehte er sich um und verließ mit wehendem Umhang den Raum.