Erst mal danke für Eure Rückmeldungen. Also, *tief Luft hol, hab mich ganz dolle gefreut*, merci an Blue, Metaxa, batschi und Maxine 01.

Blue: Bevor ich zum Ende komme, lass uns die ganze Sache jetzt erst mal richtig beginnen. *grins*

Metaxa: Taja, was das wohl wird?!

Batschi: Hey, mir gings am Anfang genauso, freu mich, dass Dir mein Tip geholfen hat. Ich geb zu, ich habe auch so eine Schwäche für Love-Storys. bin mal gespannt, ob Dir das gefällt.

Maxine: erst mal Danke, Du hattest ja sooo recht. *sowieso ganz weit fliegt* und einen besonders dicken *umwuschel*.

Ich hoffe die Beiden werden nicht zu sehr OOC. Wenn doch, Ihr wisst ja, wie Ihr mir eine Nachricht zukommen lassen könnt, ich bin gespannt und freu mich riesig drüber, auch über Kritik.

So, heute geht es weiter, hat leider ein bisserl länger gedauert. Das letzte Kapitel war ruhiger, damit die Beiden ein wenig Luft schnappen konnten. Aber jetzt sind sie und auch ich wieder fit, versprochen.

* * * * * * * * * * * *

4. Fragen und Antworten?

Beim Abendessen bekam Harry kaum einen Bissen herunter. Würde Malfoy kommen? Aber hatte er ihm überhaupt eine andere Möglichkeit gelassen? Draco wollte bestimmt nicht in aller Öffentlichkeit, als Lebensretter von Harry Potter dargestellt werden. Ob diese spontane Aktion, Malfoy zu einem Treffen zu zwingen, nicht vielleicht doch falsch war? Aber er selbst hatte ja auch keine Wahl gehabt, er musste einfach Antworten auf seine Fragen bekommen..

Das Essen schien ihm an diesem Abend endlos zu dauern. Ab und zu warf er Draco einen verstohlenen Blick zu, dieser strafte ihn aber wieder einmal mit Ignoranz. Als sich endlich alle von der Tafel erhoben, atmetet Harry erleichtert auf. ‚Auf in den Kampf, mal sehen was mir Malfoy zu sagen hat'.

An der Tür wurde er von Ron und Hermione aufgehalten. „Harry, sollen wir zusammen in die Bibliothek gehen? Snape verlangt zwei Rollen Pergament für diesen blöden Schwebetrank. Wir sollten auch noch die ersten beiden Kapitel für McGonagall durcharbeiten und vergiss nicht die Zusammenfassung für Flitwick,"

„Jetzt nicht, ich habe ein Date mit Malfoy. Ich muß mich beeilen, bevor er sich wieder aus dem Staub macht."Beide sahen ihn erstaunt an: „Wie hast Du den denn so schnell dazu gebracht?"

„Ich habe ihn nach Slytherin-Manier erpresst."Harry lief los und musste über die verblüfften Gesichter seiner Freunde grinsen.

Es war ein wunderschöner Spätsommerabend als Harry zum Quidditchfeld hastete. Die Sonne ging langsam unter und schon von weitem sah er den wartenden Slytherin. Er war erleichtert, Draco war da und er war allein. Die Sonne stand genau hinter Malfoy und sein Haar schimmerte golden gegen den Abendhimmel. ‚Er sieht einfach unglaublich gut aus´, dachte Harry und schüttelte gleichzeitig über sich selbst und seine Gedanken den Kopf. Wie konnte er Malfoy nur als schön bezeichnen. Langsam sollte er auch an seinem eigenen Verstand zweifeln und nicht nur an Dracos.

Sie nickten sich kurz zu und begaben sich zur Treppe auf die Tribüne des Spielfeldes. Er war gespannt auf diesen Abend, aber erst mal abwarten.

Schweigend sahen sie dem Sonnenuntergang zu. Nie hätte sich Harry träumen lassen, mit seinem Erzfeind ganz friedlich hier auf dieser Tribüne zu sitzen. Er musste zugeben, so unangenehm war dies gar nicht.

Bis Draco ihn fragend ansah. „Was ist nun Potter, bevor ich Dir eine Antwort geben kann, solltest Du vielleicht erst einmal Deine Frage stellen."Harry ärgerte sich über den ironischen Tonfall der in Dracos Stimme lag.

Nun gut, er holte tief Luft und schaute ihm direkt in die Augen. „Warum hast Du mich letzte Nacht aufgehalten, warum hast Du mir das Leben gerettet?". Draco wendete seinen Blick ab und sah interessiert auf seine Fingernägel, er mied Harrys Blick.

„Hätte mir ja klar sein müssen, dass Du jetzt nicht mehr locker lässt. Also gut, wenn Du in einer Todesserfamilie aufwächst, das kann ich Dir garantieren, da hast Du nicht viel zu lachen. Mein Vater hat mich meistens nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Er wollte ja nicht dass sein Sohn verweichlicht wird. Wenn Du es genau wissen willst, eigentlich hat der Dunkle Lord meine ganze Kindheit beherrscht, auch dann, als er jahrelang verschwunden war. Mein Vater hat nie die Hoffnung aufgegeben, dass sein großer Held wieder zurückkommt und in dieser Beziehung hatte er ja wohl auch leider recht.. Nach dessen Rückkehr wurde alles noch schlimmer. Er pfeifte und mein Vater tanzte. Er hat mir nicht nur meine Kindheit, sondern jetzt auch noch meinen Vater genommen. Sogar nach Askaban hat Dad seine Abhängigkeit bebracht."

So hatte Harry das Leben von Malfoy noch nie gesehen und es überraschte ihn, dass der Slytherin scheinbar seiner Vorbestimmung nicht so einfach folgen wollte. Es war für ihn offensichtlich, sein Gesprächspartner war erwachsener geworden.

„Ich habe Dich beobachtet Potter, von Anfang an. Ich bin nicht so blind wie die Meisten. Ich habe gesehen, wie Du die Wiederauferstehung des Dunklen Lords hinausgezögert hast. Selbst als er es dann schaffte, Du konntest ihm entkommen. Mein Vater hat mich von klein auf im Kampf ausgebildet, es ist schwierig, nach diesen Lektionen einen gleichwertigen Gegner zu finden. Ich muss zugeben, dass Du mir im Kampf ebenbürtig bist, wenn nicht gar besser als ich. Ich jedenfalls habe nicht vor, mein Leben dem Dunklen Lord zu unterstellen. Ich habe ein Recht auf ein eigenes Leben. Wäre es da dann nicht dumm von mir, seinen größten Feind einfach so in seine Arme laufen zu lassen?"

Harry hörte Dracos Ausführungen interessiert zu, eine ganz neue Sichtweise Dracos schien sich ihm zu eröffnen.

Diese Einblicke in Dracos Leben faszinierten ihn.

Er räusperte sich, dies musste er jetzt einfach loswerden. „Ich wollte mich auf alle Fälle noch bei Dir bedanken, ohne Dich würde ich wohl heute nicht hier sitzen,"erklärte er Draco mit leiser Stimme. „Keine Ursache", kam dessen trockene Antwort.

„Warum sind wir eigentlich so verfeindet geworden, wie konnte dies passieren?"Harry konnte sich diese Frage einfach nicht mehr verkneifen. In Dracos Antwort klang ein unterschwelliges Lachen mit: „Ich hatte Dir die Hand zur Freundschaft gereicht. Du warst es, welcher diese abgelehnt hat. Du, das Wiesel und Dein Schlammblut, erinnerst Du Dich. Da Du meine Freundschaft so großzügig ausgeschlagen hast, blieb mir nur noch meine Feindschaft, ich hasse Mittelmass. Ich wollte dass Du spürst, was Du damals ausgeschlagen hast."

Harry schluckte schwer, Draco war wirklich kein einfacher Mensch.

„Aber das sind Kinderein für mich. Ich habe mittlerweile in meinem Leben andere Prioritäten gesetzt. Für mich ist jetzt meine Zukunft wichtiger", Dracos Stimme klang erstaunlich entschlossen.

Der Slytherin erhob sich, für ihn schien das Gespräch beendet zu sein. Seine Erklärungen waren wohl genug der Zugeständnisse an Harry. Er drehte sich um und schritt die Tribüne zum Ausgang hinauf.

Harry schaute auf, das konnte doch noch nicht alles gewesen sein. Er hatte nicht vor, den Slytherin einfach so davonkommen zu lassen. Das waren für ihn noch lange nicht genug der Informationen, welche er haben wollte.

„Draco,"rief er ihm nach, „Du hast mir noch nicht genug Antworten gegeben."

Der Blondschopf drehte sich langsam um, fixierte Harry und zog fragend seine Augenbraue hoch.

„Warum hast Du das zu mir in dieser Nacht gesagt?"„Was gesagt?"Die unwillige Gegenfrage folgte sofort. Harry sah in fordernd an: „Du weißt was ich meine!"„Nein"kam die Antwort von Draco, seine Stimme klang mittlerweile gereizt.

„Du hast gesagt Voldemort hätte Dir schon so viel genommen und Du würdest nicht zulassen, dass er MICH Dir nimmt.....". „Das willst Du nicht wissen", unterbrach ihn Draco schneidend und ging seinen Weg weiter. „Doch ich will es wissen, ich habe ein Recht darauf, sag es mir!"

Harrys wurde langsam ungeduldig. Warum musste dieser Sturkopf immer in solch Rätseln sprechen.

Irgendwie erinnerte es ihn an ein Spiel. Wer war der Stärkere, wer würde seinen Willen durchsetzen und er wusste, er wollte dieses Match gewinnen.

Harry wurde im diesem Moment zum ersten Mal bewusst, wie gut er seinen Gegenspieler kannte. Jahrelang waren sie verfeindet gewesen, hatten viele Machtkämpfe durchgefochten. Durch diese Streitereien hatte er jedoch auch gelernt, Draco einzuschätzen. Instinktiv wusste er, wie er diesen Blondschopf zum Sprechen bringen könnte, es war doch alles nur ein Spiel.

Einer direkten Provokation würde der Slytherin niemals ausweichen.

„Oder bis Du feige geworden, Draco Malfoy?"

Dies war ein eindeutiger Treffer. Draco drehte sich wieder um.

Der Slytherin ging wieder einen Schritt die Tribüne hinunter, ihm entgegen. „Du willst es wissen, da bist Du Dir also sicher!". Seine Stimme klang dabei seltsam, irgendwie unheilvoll. „Was willst Du hören Harry?"

„Wie wäre es mit der Wahrheit."

„Die Wahrheit!"Ein kurzes Aufflackern in Dracos Augen, war es Panik? Diesen Ausdruck in Malfoys Augen hatte er noch nie gesehen.

So schenll wie er gekommen war, war dieser Augenblick wieder vorbei. Dracos Gesicht wirkte wieder beherrscht, so wie er den Slytherin kannte. Auch seine Stimme war wieder kühl und abweisend. „Du willst also die Wahrheit hören. Natürlich, der wahrhafte Gryffindor. Wahrheit geht Euch ja über alles. Eine Eurer höchsten Tugenden. Reicht es Dir denn nicht, dass ich Dir das Leben gerettet habe? Daß ich zu diesem Treffen gekommen bin? Verflucht, lass mich doch einfach in Ruhe."

Fluchtartig verließ Draco die Tribüne. Harry schaute ihm sprachlos nach. Was in Merlins Namen war das denn gerade gewesen? Er hatte ihm doch nur eine einfache Frage gestellt. Er spürte wie die Enttäuschung sich in ihm ausbreitete. Was hatte er denn erwartet? Dass ihm Draco überhaupt soviel Einblick in sein Leben gegeben hatte, das war ja schon fast das achte Weltwunder.

Trotzdem reichten ihm die Antworten von Draco nicht. Irgendwie schien sich in diesem Schuljahr zuviel zu ändern. Sein Feind wurde zu seinem Lebensretter. Zum ersten Mal konnte er sogar Dracos Beweggründe verstehen. Es gab nicht mehr nur schwarz und weiss.

Er hatte Erwartungen an dieses Gespräch gehabt, diese wurden aber nur teilweise erfüllt. Was hatte er denn erwartet?

Versonnen schaute er auf das Spielfeld. In drei Wochen würde er hier wieder fliegen. Gegen Draco.

Seltsam, als er noch eindeutig sein Gegner war, erschien es ihm einfacher gegen ihn zu spielen.

Was war Draco jetzt? Weder Freund noch Feind. Wie war das bei den Muggeln? Wenn Dir jemand das Leben rettet, bist Du bis an Dein Lebensende mit ihm verbunden. Die spinnen die Muggels.

Was für eine Verbindung hatte er mit Draco?

Als es kühl wurde, begab sich Harry auf den Rückweg in den Gemeinschaftsraum. Um diese Uhrzeit war er nicht mehr so voll. Die jüngeren Schüler lagen schon in den Betten.

Sofort, als er den Gruppenraum betrat, fiel ihm die gedrückte Atmosphäre auf. Ron und Hermione saßen missmutig in der Ecke. Erschöpft setzte er sich zu den beiden.

„Na, wie wars mit Malfoy?"Ron beugte sich neugierig vor. Harry erzählte in einer Kurzzusammenfassung das Geschehene. Ron zuckte nur die Achseln, „ich sagte Dir doch, der spinnt."Hermione runzelte ernst die Stirn, gab jedoch keinen Kommentar dazu ab.

„Was ist mit Euch, Ihr macht Gesichter wie Drei-Tage-Regenwetter."Ron seufzte, „schau mal auf das Schwarze Brett. Wir haben immer noch keinen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Morgen hätten wir die erste Doppelstunde. Stattdessen sollen wir uns alle bei Snape im Kerker einfinden, er möchte uns eine Mitteilung machen. Kannst Dir ja ausrechnen, was das heißt., stattdessen haben wir Zaubertränke."

Hermione, welche bisher still gewesen war, fügte aufseuzend hinzu: „Wenigstens hält sich das Ministerium endlich zurück, Dumbledore hat wieder die Alleinherrschaft über Hogwarts. Aber ich habe gehört, wie McGonagall zu Sprout gesagt hat, dass Dumbledore wohl ein Projekt plant. Aber wenn Du mich fragst, das hört sich nicht so gut an."

Harry erhob sich, das waren heute genug Neuigkeiten. Zusatzstunden bei Snape, das wäre sein persönlicher Alptraum. Das Beste war wohl, einfach ins Bett zu gehen.

„Warte Harry, ich geht mit."Ron erhob sich und zusammen gingen sie in ihren Schlafsaal. Harry konnte noch lange nicht einschlafen, immer wieder ging ihm das Gespräch mit Malfoy durch den Kopf. Er hatte gehofft, durch dieses Gespräch Ruhe zu finden, aber das Gegenteil schien der Fall zu sein.

,Nun mal sehen was der morgige Tag so bringen würde.' Vor allem was Snape ihnen so wichtiges mitzuteilen hatte.

Erst nach mehreren Stunden fiel er in einen traumlosen Schlaf.