Hallo hier bin ich wieder. Ab heute geht es um Dumbledores Projekt, hoffe
es macht Euch genauso viel Spaß wie mir.
Snuggles 02: O.K. Harry steht schon auf der Leitung. Wobei Dracos Beweggründe ja auch nicht so klar sind.. *grins*
Babsel: Tja und heute geht es wieder a bisserl weiter.
Cissylein: Hey, Widerspruch. Harry ist kein Blödföhn, er ist nur jung und .......
Tja, Lucy-Schatz sitzt bei mit im tiefsten dunklen Keller von Askaban. *ganz dolle schäm*
Aber ich hoffe da einfach auf Dich, Du mit Deiner VA kannst da ja bestimmt ganz viel gutmachen!
Maxine01: Ich hoffe Deine Profs waren artig zu Dir. Einen dicken Umwuschel und extra geknuddelt.
**********************************
Beatifico Facilitas
"Harry, Harry, los jetzt wach doch endlich auf." Jemand schrie ihn an, rüttelte an seiner Schulter. Dann wurde es auch noch kalt, wo war nur seine Bettdecke? Unwillig öffnete Harry seine Augen und sah direkt in Rons aufgeschrecktes Gesicht. „Wir haben verschlafen, in fünfzehn Minuten fängt der Unterricht bei Snape an. Los raus aus den Federn, beeil Dich."Ron zog ihn hastig aus dem Bett.
Das hieß, keine Zeit mehr für Frühstück. Snape auf nüchternen Magen, wunderbar. Harry fand, dass er an diesem Morgen seinen persönlichen Rekord brach. So schnell angezogen und gewaschen hatte er sich noch nie. Zusammen rannten sie durch die hallenden Gänge der Schule, bis sie atemlos den Unterrichtsraum für Zaubertränke erreichten. Heftig atmend setzte sich Harry zwischen Ron und Hermione, sie waren die letzten, aber sie hatten es gerade noch geschafft.
Keine Minute später öffnete sich die Tür und Snape rauschte an seinen Pult. Harry kannte keinen Menschen, der soviele unterschiedliche Facetten von Mürrischkeit aufzeigen konnte. Heute sah sein Zaubertranklehrer besonders säuerlich drein, was nicht unbedingt ein gutes Zeichen war.
Es herrschte wie immer Totenstille, als Snape seine Schüler scharf ins Visier nahm. Alle schauten gespannt zu dem düsteren Mann.
„Wie Sie wissen, haben wir immer noch keine Lehrer für die dunklen Künste. Professor Dumbledore hat darum angeordnet, dass Ihre Klasse an einem Projekt teilnehmen wird, damit diese Freistunden sinnvoll genützt werden." Snape ließ bei seinem Vortrag keinen seinen Schüler aus den Augen, schweifte mit seinem Blick beständig durch die Klasse.
„Sie werden in diesen Stunden, sowie abends in Ihrer Freizeit einen altmagischen Zaubertrank herstellen. Dieser steht eigentlich nicht auf dem Lehrplan. Diese Eingebung hatte Ihr Schulleiter und er meinte, Sie sollen auch Einblick in diese alte Magie haben. Die Noten werden einen großen Einfluss auf Ihre Zaubertränke-Zensur haben."Harry drehte sich zu Ron, der nur seine Augen verdrehte. „Diese Aufgabe werden Sie in Teamarbeit erledigen, in Zweier-Gruppen und zwar außerhalb dieses Klassenzimmers"
Harry kniff in Rons Seite, es war klar für ihn, sie würden diesen Trank zusammen brauen.
„Es handelt sich um einen Heiltrank, welcher eine positive Wirkung auf das Gemüt hat. Dieser Trank heißt ‚Beatifico Facilitas‚. Grob übersetzt bedeutet dies ‚glücklich machende Leichtigkeit‚. Man gibt ihn bei Stimmungsschwankungen und zur Aufhellung des Gemütszustandes. Er wird mit Schlangengift angereichert, also verbiete ich Ihnen diesen Trank selbst zu probieren. Ich habe keine Lust bei irgend einem meiner Schüler eine Wiederbelebung durchzuführen, haben Sie mich verstanden?!"Seine Schüler nickten übereinstimmend.
„Sie müssen sich einen Platz suchen, an dem Sie den Trank ungestört zehn Tage zubereiten und ziehen lassen können. Die Zutaten erhalten Sie von mir und nun werden Sie sich in Zweiergruppen zusammenfinden."
Die ersten Stühle scharrten über dem Boden, während Harry und Ron sich zugrinsten. Wenigstens mussten Sie nicht die ganze Zeit mit Snape in diesem muffigen Kerker verbringen. Es hätte schlimmer kommen können.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Sie dazu aufgefordert habe sich zu erheben, hinsetzen!"Snape flüsterte nur noch, seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Die, welche schon aufgestanden waren, ließen sich sofort auf ihre Stühle zurücksinken. Alle Augen waren wieder auf den Lehrer gerichtet.
„Professor Dumbledore hat angeordnet, dass sich jeweils ein Gryffindor und ein Slytherin diese Arbeit teilen werden. Er meinte, dies wäre für Ihre zukünftige persönliche Entwicklung von Vorteil, Sie sollen endlich Vorurteile abbauen. Wobei ich persönlich bezweifle, dass sie dazu fähig sind."
Die Stimmung im Klassenzimmer sank dramatisch ab, die Schüler der beiden Häuser warfen sich verärgerte und herablassende Blicke zu. Es hatte so schön begonnen und jetzt das.
Harry überlegte, welcher Slytherin ihm am liebsten wäre. Eigentlich gar keiner. Crabbe und Goyle waren dumm wie Bohnenstroh. Millicent oder Pansy, kam überhaupt nicht in Frage. Mullington wäre da noch das kleinere Übel. Draco, ja der wäre ihm schon mehr als recht, das wäre auf alle Fälle interessant. Nach all seinen seltsamen Aktionen. Es wäre auf alle Fälle nicht langweilig mit ihm. Alleine die Möglichkeit einige Zeit mit ihm alleine zu verbringen. Vielleicht würde er noch ein wenig mehr über diesen blonden Sturkopf rausbekommen. Aber Snape würde ihn niemals mit Draco in eine Gruppe einteilen, dann wohl noch eher mit Crabbe oder Goyle.
Snape zog eine Liste aus seiner Robe und begann die Einteilungen zu verlesen. „Wenn jeder weiß, mit wem er zusammenarbeitet, kommen Sie nach vorn und holen sich Ihre Kessel mit den Zutaten ab. Also: Granger mit Bullstrode, Weasley mit Mullington....."
Von Hermione kam ein verzweifeltes Zischen zu hören, „Millicent, das darf nicht wahr sein, was habe ich getan?"Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Na ja, ein paar Gemeinsamkeiten habt ihr ja schon, zum Beispiel liebt ihr ja beide Katzen."Von Hermione kam ein erbostes Aufschnauben, aber Harry sah genau dass ihre Mundwinkel zuckten. Es war ja auch zu blöd, dass dieses Haar für den Vielsafttrank in der 2. Klasse ausgerechnet von Bullstrodes Katze stammte.
„Potter mit Malfoy..."Harry schaute verblüfft auf, Snape steckte ihn mit dem Klassenbesten in eine Gruppe. Das konnte seine Noten für Zaubertränke nur verbessern, das war doch bestimmt nicht in Snapes Sinn. Draco schaute starr nach vorn, keine hämische Bemerkung kam diesmal von seinen Lippen.
Als er mit Draco zuammen bei Snape den Kessel abholte, fixierte ihn sein Zaubertranklehrer mit zusammengekniffenen Augen. „Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte die Zuteilung anders geregelt. Sie können von Glück sagen, dass es diesmal im Ermessen von Professor Dumbledore lag. Bei mir wären Sie nicht so gut davongekommen."
Nun wenigstens wusste Harry jetzt, wem er es zu verdanken hatte, dass er mit Draco zusammen in einer Gruppe war.
Die Gruppen setzten sich zusammen, lasen sich die Zubereitung für den Trank durch. Vor allem die Frage des Standortes der einzelnen Kessel wurde hitzig diskutiert. Es war nicht so einfach einen Platz zu finden, an dem man seinen Trank ungestört zehn Tage lang stehen lassen konnte. So spontan fiel Harry eigentlich nur das Mädchenklo ein, aber davon wäre Draco bestimmt nicht besonders angetan.
Nachdem sie den Trank kurz durchgesprochen hatten, die Zubereitung war nicht gerade einfach, entließ Snape seine Schüler. Natürlich nicht ohne den Hinweis, dass sie ihn nur bei gewichtigen Problemen aufsuchen dürften, ansonsten sollten sie mit der Herstellung alleine klar kommen.
Auf dem Gang wurde Harry von Draco aufgehalten. Erst als alle anderen Schüler den Gang verlassen hatten, forderte dieser ihn auf ihm zu folgen.
Schnell gingen sie durch die Korridore der Schule, zumindest so schnell, wie es dieser vermaledeite Kessel zuließ.
Harry hatte keine Ahnung, wohin ihn Malfoy führen würde. Auf seine fragenden Blicke hatte der Slytherin nicht reagiert. Als sie an einem Gemälde mit einer badenden Nymphe vorbeigingen, wusste er wenigstens dass sie sich auf dem Weg in den Südturm befanden.
Innerlich verfluchte Harry Dracos Idee. Diesen schweren Kessel die vielen Stufen nach oben zu hieven war gar nicht einfach. Schwitzend und keuchend kamen sie am vierten Absatz an und stellten den Kessel kurz ab. „Warum schleppen wir den eigentlich hier hoch? Mit einem kleinen Zauberspruch wäre doch alles einfacher gewesen?"Harry ärgerte sich, dass er nicht früher auf diese Idee gekommen war. Draco grinste: „Oh Potter, stell Dich doch nicht so an. Dir hat es nicht geschadet und Deine Muskeln werden es Dir danken. Bist Du immer so faul?"
Mit einem Kopfnicken zeigte der Slytherin in Richtung des Ganges, der von diesem Absatz abzweigte.
Im Südturm gab es einige Abstellräume, hier lagerten die ausrangierten Möbel und Utensilien der Schule. Harry war nur am Anfang ab und zu in diesem Teil der Schule gewesen. Alte Tische, Tafeln und Stühle weckten nur bedingt sein Interesse.
Zusammen schleiften sie den Kessel durch den Gang , an deren Ende versteckt in einer Nische, eine unscheinbare Tür eingelassen war. „Alohomora", Draco hatte seinen Zauberstab gezückt und die Tür öffnete sich mit einem jämmerlichen Quitschen.
Solch einen Raum hatte Harry nicht erwartet. Die Morgensonne durchflutete das Zimmer, irgendwann war es wohl bewohnt gewesen. Es befanden sich nicht sehr viele Möbel in diesem Raum. In der Ecke stand ein alter Schrank, an die Wand gerückt ein altes staubiges Bett, ansonst waren nur noch ein Tisch und zwei Stühlen zu sehen. In der Mitte des Raumes befand sich genügend Platz um in aller Ruhe diesen Trank herzustellen. Harry nickte zustimmend zu Draco. Dieser ging zielstrebig durch den Raum, öffnete eine große Glastür und winkte Harry zu, ihm zu folgen.
Harry trat auf eine Terrasse und blieb verblüfft stehen. Dies musste der schönste Balkon in ganz Hogwarts sein. Die weitläufige Brüstung endete in einem großen halbrunden Bogen und die Aussicht auf die Ländereien war unbeschreiblich. Die Verschnörkelungen an den Seiten leuchteten im Morgenlicht und die frühen Sonnenstrahlen erwärmten die Platten. Harry hätte es sich am liebsten sofort hier bequem gemacht.
Draco stand stolz an der Brüstung, „Na Potter, da staunst Du. Dachtest wohl Du kennst jede Ecke in dieser Schule."Harry war jetzt neugierig. „Wie hast Du diese Ecke gefunden?"
„Wenn mir die Kerker zu beengend werden und ich allein sein möchte, dann wandere ich durchs Schloss. Tja, irgendwann bin ich hier gelandet und seitdem komme ich öfters hier hoch. Du bist der Erste, dem ich diesen Platz gezeigt habe. Erzähl das bloß nicht Deinen Gryffindors, sonst geht es hier bald zu wie im Zoo."
Warum hatte ihm Draco seinen Geheimplatz gezeigt, nur wegen ihrem Projekt?
Draco wandte sich ab und ging zurück in das Turmzimmer. Harry folgte ihm und zusammen packten sie die Zutaten aus dem Kessel und ordneten sie auf dem alten Tisch. Bella Donna, molukkische Muskatnuss, Teufelsfarn, Kajumablätter, getrocknete Holunderblätter, die Phiole mit dem vorbehandelten Gift der gelben Viper. Als sie fertig waren lagen an die vierzig Zutaten sorgsamst geordnet auf dem Tisch. Draco war schon in die Anleitung des Trankes vertieft.
„Potter ich weiß, Du bist bei Zaubertränke eine Null."Harry schnaubte, „hey, ich hab schon in der zweiten Klasse mit Ron und Hermione....". Erschrocken biss er sich auf die Lippe. Wie konnte ihm das passieren, fast hätte er Draco die Sache mit dem Vielsafttrank und damit sich selbst und seine Freunde verraten.
Zum Glück ging der Slytherin auf Harrys angefangene Erwiderung nicht ein. „Du musst Dich bei der Zubereitung konzentrieren. Zuerst wird gelesen, dann gearbeitet, kapiert! Bei den Mengenangaben wird weder auf- noch abgerundet, verstanden?"Harry nickte. „Wenn da steht 10 Tropfen, oder viertel Unze, dann muss das auch genauso gemacht werden. Genauso bei der Vorbereitung, klein geschnitten heißt auch klein geschnitten und nicht das was Du darunter verstehst. Am besten Du tust das, was ich Dir sage. Wenn Du Dich genau an meine Anweisungen hälst, sind weder Deine noch meine Noten in Gefahr und Du wirst dieses Projekt überleben, alles klar?"
Das versprach ja richtig lustig zu werden. Draco gab hier großspurig Anweisungen und erwartete von ihm, sein braver Handlanger zu werden.
Abends und in den Freistunden trafen sie sich ab sofort im Südturm und brauten zusammen an ihrem Trank. Es stellte sich heraus, dass es überhaupt nicht so furchtbar war, mit Draco dieses Projekt durchzuführen. Eigentlich machte es sogar Spaß.
Die gemeinsamen Arbeiten gingen Ihnen recht gut von der Hand. Meistens mussten Sie dabei nicht viel besprechen, jeder wusste was er zu tun hatte. In den Pausen, bevor sie die nächste Zutat nach der exakten Zeit in den Trank mischen mussten, saßen sie gemeinsam auf der Terrasse. Die letzten Spätsommertage waren wunderschön. Auch spät am Tag konnte man noch, ohne zu frösteln, die Abendluft genießen. Beide vermieden es, wie im stillen Einverständnis, kein privates Thema anzuschneiden. Sie diskutierten hitzig über Quidditch, schwärmten gemeinsam vom Fliegen. Es gab genug Themen, Harry wurde diese Harmonie manchmal fast schon unheimlich. Gleichzeitig war es einfach nur unkompliziert. Keine besorgten Blicke, niemand der etwas von ihm erwartete. Er konnte in diesen Stunden einfach nur Harry sein und er genoss es.
Das Arbeiten mit dem Slytherin gestaltete sich genauso, wie Harry es vermutet hatte. Draco tat alles mit voller Konzentration, er gab hundert Prozent. Wenn er die Zutaten abwog und vorbereitete, schien ihn nichts ablenken zu können. Mit allen Sinnen war er bei der Arbeit. Harry fiel die erstaunliche Lebendigkeit in seinen Gesichtszügen auf. Meist geschah dies, wenn sich Draco unbeobachtet fühlte und sein Gesicht nicht wie zu einer Maske erstarrt war.
Schritt für Schritt kamen sie voran. Wenn der Trank die gewünschte Farbe oder Konsistenz wechselte, legte sich ein kurzes Lächeln über Dracos Gesicht und Harry fühlte Stolz in sich, wenn Draco keinen Grund zur Kritik an ihm fand.
So arbeiteten sie schon über eine Woche zusammen, der Slytherin mit dem Gryffindor.
Als Harry das Teufelsfarn in exakt ein Zemtimeter lange Streifen schnitt, huschte sein Blick kurz zu Draco. Dieser hatte sich gerade über den Kessel gebeugt, aber er sah nicht hinein. Malfoy sah ihm direkt ins Gesicht. Der Blondschopf zuckte bei seinem Aufblicken zusammen, drehte sich hastig weg und rührte wieder eifrig im Kessel.
„Harry, gib mir bitte die Baumhaut, diese kommt nach dem Schlangengift in den Kessel und ich muß sie noch einweichen."
Harrys Augen huschten über den Tisch. Baumhaut? Wo war sie nur? Diese blöde Baumhaut war nicht da. Schulterzuckend drehte er sich zu Draco: „Wir haben keine Baumhaut, Snape muss sie vergessen haben."
„So ein Mist! O.k. Harry, ich gehe diese Baumhaut holen. Du fasst hier nichts an, verstanden. Warte bis ich wieder zurück bin. Wenn ich zu Snape gehe, sind die Chancen wesentlich besser heute noch an dieses Zeugs zu kommen. Sonst geht uns die Zeit aus, wir haben nur noch zwei Tage."
Harry musste Draco Recht geben, Snape würde ihn eher brüllend aus dem Kerker jagen, als diese Baumhaut rauszurücken.
Gut, mit dem Teufelsfarn war er fertig, das musste nur noch an der Sonne trocknen. Sorgfältig breitete er es auf der Terrasse aus.
Was kam als nächstes. Harry beugte sich über das Pergament. Seine Augen überflogen die Anleitung. Teufelsfarn trocknen, danach fünf Tropfen von dem Schlangengift. Nach zwei Stunden sollten sie die eingeweichte Baumhaut dazutun. Wenn er jetzt auf Draco warten würde, könnten sie die Baumhaut erst morgen in den Trank geben. Dann würde die Zeit zu knapp werden.
Fünf Tropfen, versonnen hielt Harry die Phiole mit dem Schlangengift hoch. So ein Quatsch, warum sollte er auf Draco warten, das war vergeudete Zeit.
Konzentriert tröpfelte er die Tropfen aus der Phiole in den Trank. Eins, zwei, drei, vier, fünf, gut. Vorsichtig stellte er das Gift zurück auf den Tisch und beobachtete neugierig den Trank.
Dieser köchelte, zischte, die azurblaue Farbe wandelte sich in ein giftiges grün. Das Köcheln nahm immer mehr zu. Langsam schwoll es zu einem Brodeln an. Dieses wurde immer heftiger. Der Kessel begann leicht zu schaukeln. Unglaublich, solch eine Wirkung hatte er noch nie gesehen.
Mittlerweile wackelte der Kessel sehr bedenklich. Der Trank kochte und brodelte immer stärker, schwappte über den Rand und ergoss sich mit kleinen Platschern auf dem Boden. Panik stieg in Harry hoch, das konnte doch so nicht stimmen. Verzweifelt hielt er den Kessel fest. Wenn Draco zurückkam und der Großteil des Trankes wäre verschüttet, das wäre sein persönliches Ende.
Mit aller Kraft hielt er den brodelnden Kessel an den Seiten fest. Seine Hände spürten die austretende Hitze. Er konnte ihn kaum noch halten, als ob alles gleich explodieren würde. Die Flüssigkeit zischte und spritzte. Der Trank schwappte wieder hoch, über den Rand und über seine linke Hand.
Erschrocken starrte er auf seine Hand. Das nächste was er fühlte war ein unbeschreibliches Brennen. Als ob man ihm die Haut abziehen würde. Er schrie, drückte die verbrühte Hand an seinen Körper. Das Gefühl war anders als bei heißem Wasser, viel schlimmer. Es brannte so unbeschreiblich, Tränen schossen ihm aus den Augen. Dieser Schmerz, dieser unbeschreibliche Schmerz. Er schrie wieder auf und sank wimmernd zusammen. Dass der Kessel wieder still stand, das bekam er nicht mehr bewusst mit.
Die Türe wurde auf einmal aufgerissen und Draco stürmte herein. „Verflucht Harry, was ist hier los, was schreist Du so."Auf einen Blick schien er Harrys Zustand zu erkennen. Schnell riss Draco die Kajumablätter in große Streifen und band sie um Harrys Hand. „Harry, Harry, schau mich an, kannst Du mich verstehen?"Draco hielt ihn fest und bog Harrys Gesicht zu seinem. „Hast Du das Schlangengift in den kochenden Kessel getan? Los, sag schon." Harry konnte nur Nicken.
„O.K., hör mir gut zu, ich muß jetzt kurz weg. Ich muß etwas gegen Deine Schmerzen holen. Du hättest den Topf vor der Zugabe des Schlangengiftes vom Feuer nehmen müssen, das stand doch extra drauf. Werd mir jetzt bloß nicht ohnmächtig. Ich bin gleich wieder da."
Harry spürte noch Dracos beruhigende Hand auf seiner Schulter, hörte wie die Tür zuschlug und dann umfing ihn diese wohltuende Dunkelheit. Zog ihn mit sich. In eine unendlich tiefe schwarze Stille, ohne Schmerzen.
Snuggles 02: O.K. Harry steht schon auf der Leitung. Wobei Dracos Beweggründe ja auch nicht so klar sind.. *grins*
Babsel: Tja und heute geht es wieder a bisserl weiter.
Cissylein: Hey, Widerspruch. Harry ist kein Blödföhn, er ist nur jung und .......
Tja, Lucy-Schatz sitzt bei mit im tiefsten dunklen Keller von Askaban. *ganz dolle schäm*
Aber ich hoffe da einfach auf Dich, Du mit Deiner VA kannst da ja bestimmt ganz viel gutmachen!
Maxine01: Ich hoffe Deine Profs waren artig zu Dir. Einen dicken Umwuschel und extra geknuddelt.
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Beatifico Facilitas
"Harry, Harry, los jetzt wach doch endlich auf." Jemand schrie ihn an, rüttelte an seiner Schulter. Dann wurde es auch noch kalt, wo war nur seine Bettdecke? Unwillig öffnete Harry seine Augen und sah direkt in Rons aufgeschrecktes Gesicht. „Wir haben verschlafen, in fünfzehn Minuten fängt der Unterricht bei Snape an. Los raus aus den Federn, beeil Dich."Ron zog ihn hastig aus dem Bett.
Das hieß, keine Zeit mehr für Frühstück. Snape auf nüchternen Magen, wunderbar. Harry fand, dass er an diesem Morgen seinen persönlichen Rekord brach. So schnell angezogen und gewaschen hatte er sich noch nie. Zusammen rannten sie durch die hallenden Gänge der Schule, bis sie atemlos den Unterrichtsraum für Zaubertränke erreichten. Heftig atmend setzte sich Harry zwischen Ron und Hermione, sie waren die letzten, aber sie hatten es gerade noch geschafft.
Keine Minute später öffnete sich die Tür und Snape rauschte an seinen Pult. Harry kannte keinen Menschen, der soviele unterschiedliche Facetten von Mürrischkeit aufzeigen konnte. Heute sah sein Zaubertranklehrer besonders säuerlich drein, was nicht unbedingt ein gutes Zeichen war.
Es herrschte wie immer Totenstille, als Snape seine Schüler scharf ins Visier nahm. Alle schauten gespannt zu dem düsteren Mann.
„Wie Sie wissen, haben wir immer noch keine Lehrer für die dunklen Künste. Professor Dumbledore hat darum angeordnet, dass Ihre Klasse an einem Projekt teilnehmen wird, damit diese Freistunden sinnvoll genützt werden." Snape ließ bei seinem Vortrag keinen seinen Schüler aus den Augen, schweifte mit seinem Blick beständig durch die Klasse.
„Sie werden in diesen Stunden, sowie abends in Ihrer Freizeit einen altmagischen Zaubertrank herstellen. Dieser steht eigentlich nicht auf dem Lehrplan. Diese Eingebung hatte Ihr Schulleiter und er meinte, Sie sollen auch Einblick in diese alte Magie haben. Die Noten werden einen großen Einfluss auf Ihre Zaubertränke-Zensur haben."Harry drehte sich zu Ron, der nur seine Augen verdrehte. „Diese Aufgabe werden Sie in Teamarbeit erledigen, in Zweier-Gruppen und zwar außerhalb dieses Klassenzimmers"
Harry kniff in Rons Seite, es war klar für ihn, sie würden diesen Trank zusammen brauen.
„Es handelt sich um einen Heiltrank, welcher eine positive Wirkung auf das Gemüt hat. Dieser Trank heißt ‚Beatifico Facilitas‚. Grob übersetzt bedeutet dies ‚glücklich machende Leichtigkeit‚. Man gibt ihn bei Stimmungsschwankungen und zur Aufhellung des Gemütszustandes. Er wird mit Schlangengift angereichert, also verbiete ich Ihnen diesen Trank selbst zu probieren. Ich habe keine Lust bei irgend einem meiner Schüler eine Wiederbelebung durchzuführen, haben Sie mich verstanden?!"Seine Schüler nickten übereinstimmend.
„Sie müssen sich einen Platz suchen, an dem Sie den Trank ungestört zehn Tage zubereiten und ziehen lassen können. Die Zutaten erhalten Sie von mir und nun werden Sie sich in Zweiergruppen zusammenfinden."
Die ersten Stühle scharrten über dem Boden, während Harry und Ron sich zugrinsten. Wenigstens mussten Sie nicht die ganze Zeit mit Snape in diesem muffigen Kerker verbringen. Es hätte schlimmer kommen können.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Sie dazu aufgefordert habe sich zu erheben, hinsetzen!"Snape flüsterte nur noch, seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Die, welche schon aufgestanden waren, ließen sich sofort auf ihre Stühle zurücksinken. Alle Augen waren wieder auf den Lehrer gerichtet.
„Professor Dumbledore hat angeordnet, dass sich jeweils ein Gryffindor und ein Slytherin diese Arbeit teilen werden. Er meinte, dies wäre für Ihre zukünftige persönliche Entwicklung von Vorteil, Sie sollen endlich Vorurteile abbauen. Wobei ich persönlich bezweifle, dass sie dazu fähig sind."
Die Stimmung im Klassenzimmer sank dramatisch ab, die Schüler der beiden Häuser warfen sich verärgerte und herablassende Blicke zu. Es hatte so schön begonnen und jetzt das.
Harry überlegte, welcher Slytherin ihm am liebsten wäre. Eigentlich gar keiner. Crabbe und Goyle waren dumm wie Bohnenstroh. Millicent oder Pansy, kam überhaupt nicht in Frage. Mullington wäre da noch das kleinere Übel. Draco, ja der wäre ihm schon mehr als recht, das wäre auf alle Fälle interessant. Nach all seinen seltsamen Aktionen. Es wäre auf alle Fälle nicht langweilig mit ihm. Alleine die Möglichkeit einige Zeit mit ihm alleine zu verbringen. Vielleicht würde er noch ein wenig mehr über diesen blonden Sturkopf rausbekommen. Aber Snape würde ihn niemals mit Draco in eine Gruppe einteilen, dann wohl noch eher mit Crabbe oder Goyle.
Snape zog eine Liste aus seiner Robe und begann die Einteilungen zu verlesen. „Wenn jeder weiß, mit wem er zusammenarbeitet, kommen Sie nach vorn und holen sich Ihre Kessel mit den Zutaten ab. Also: Granger mit Bullstrode, Weasley mit Mullington....."
Von Hermione kam ein verzweifeltes Zischen zu hören, „Millicent, das darf nicht wahr sein, was habe ich getan?"Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Na ja, ein paar Gemeinsamkeiten habt ihr ja schon, zum Beispiel liebt ihr ja beide Katzen."Von Hermione kam ein erbostes Aufschnauben, aber Harry sah genau dass ihre Mundwinkel zuckten. Es war ja auch zu blöd, dass dieses Haar für den Vielsafttrank in der 2. Klasse ausgerechnet von Bullstrodes Katze stammte.
„Potter mit Malfoy..."Harry schaute verblüfft auf, Snape steckte ihn mit dem Klassenbesten in eine Gruppe. Das konnte seine Noten für Zaubertränke nur verbessern, das war doch bestimmt nicht in Snapes Sinn. Draco schaute starr nach vorn, keine hämische Bemerkung kam diesmal von seinen Lippen.
Als er mit Draco zuammen bei Snape den Kessel abholte, fixierte ihn sein Zaubertranklehrer mit zusammengekniffenen Augen. „Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte die Zuteilung anders geregelt. Sie können von Glück sagen, dass es diesmal im Ermessen von Professor Dumbledore lag. Bei mir wären Sie nicht so gut davongekommen."
Nun wenigstens wusste Harry jetzt, wem er es zu verdanken hatte, dass er mit Draco zusammen in einer Gruppe war.
Die Gruppen setzten sich zusammen, lasen sich die Zubereitung für den Trank durch. Vor allem die Frage des Standortes der einzelnen Kessel wurde hitzig diskutiert. Es war nicht so einfach einen Platz zu finden, an dem man seinen Trank ungestört zehn Tage lang stehen lassen konnte. So spontan fiel Harry eigentlich nur das Mädchenklo ein, aber davon wäre Draco bestimmt nicht besonders angetan.
Nachdem sie den Trank kurz durchgesprochen hatten, die Zubereitung war nicht gerade einfach, entließ Snape seine Schüler. Natürlich nicht ohne den Hinweis, dass sie ihn nur bei gewichtigen Problemen aufsuchen dürften, ansonsten sollten sie mit der Herstellung alleine klar kommen.
Auf dem Gang wurde Harry von Draco aufgehalten. Erst als alle anderen Schüler den Gang verlassen hatten, forderte dieser ihn auf ihm zu folgen.
Schnell gingen sie durch die Korridore der Schule, zumindest so schnell, wie es dieser vermaledeite Kessel zuließ.
Harry hatte keine Ahnung, wohin ihn Malfoy führen würde. Auf seine fragenden Blicke hatte der Slytherin nicht reagiert. Als sie an einem Gemälde mit einer badenden Nymphe vorbeigingen, wusste er wenigstens dass sie sich auf dem Weg in den Südturm befanden.
Innerlich verfluchte Harry Dracos Idee. Diesen schweren Kessel die vielen Stufen nach oben zu hieven war gar nicht einfach. Schwitzend und keuchend kamen sie am vierten Absatz an und stellten den Kessel kurz ab. „Warum schleppen wir den eigentlich hier hoch? Mit einem kleinen Zauberspruch wäre doch alles einfacher gewesen?"Harry ärgerte sich, dass er nicht früher auf diese Idee gekommen war. Draco grinste: „Oh Potter, stell Dich doch nicht so an. Dir hat es nicht geschadet und Deine Muskeln werden es Dir danken. Bist Du immer so faul?"
Mit einem Kopfnicken zeigte der Slytherin in Richtung des Ganges, der von diesem Absatz abzweigte.
Im Südturm gab es einige Abstellräume, hier lagerten die ausrangierten Möbel und Utensilien der Schule. Harry war nur am Anfang ab und zu in diesem Teil der Schule gewesen. Alte Tische, Tafeln und Stühle weckten nur bedingt sein Interesse.
Zusammen schleiften sie den Kessel durch den Gang , an deren Ende versteckt in einer Nische, eine unscheinbare Tür eingelassen war. „Alohomora", Draco hatte seinen Zauberstab gezückt und die Tür öffnete sich mit einem jämmerlichen Quitschen.
Solch einen Raum hatte Harry nicht erwartet. Die Morgensonne durchflutete das Zimmer, irgendwann war es wohl bewohnt gewesen. Es befanden sich nicht sehr viele Möbel in diesem Raum. In der Ecke stand ein alter Schrank, an die Wand gerückt ein altes staubiges Bett, ansonst waren nur noch ein Tisch und zwei Stühlen zu sehen. In der Mitte des Raumes befand sich genügend Platz um in aller Ruhe diesen Trank herzustellen. Harry nickte zustimmend zu Draco. Dieser ging zielstrebig durch den Raum, öffnete eine große Glastür und winkte Harry zu, ihm zu folgen.
Harry trat auf eine Terrasse und blieb verblüfft stehen. Dies musste der schönste Balkon in ganz Hogwarts sein. Die weitläufige Brüstung endete in einem großen halbrunden Bogen und die Aussicht auf die Ländereien war unbeschreiblich. Die Verschnörkelungen an den Seiten leuchteten im Morgenlicht und die frühen Sonnenstrahlen erwärmten die Platten. Harry hätte es sich am liebsten sofort hier bequem gemacht.
Draco stand stolz an der Brüstung, „Na Potter, da staunst Du. Dachtest wohl Du kennst jede Ecke in dieser Schule."Harry war jetzt neugierig. „Wie hast Du diese Ecke gefunden?"
„Wenn mir die Kerker zu beengend werden und ich allein sein möchte, dann wandere ich durchs Schloss. Tja, irgendwann bin ich hier gelandet und seitdem komme ich öfters hier hoch. Du bist der Erste, dem ich diesen Platz gezeigt habe. Erzähl das bloß nicht Deinen Gryffindors, sonst geht es hier bald zu wie im Zoo."
Warum hatte ihm Draco seinen Geheimplatz gezeigt, nur wegen ihrem Projekt?
Draco wandte sich ab und ging zurück in das Turmzimmer. Harry folgte ihm und zusammen packten sie die Zutaten aus dem Kessel und ordneten sie auf dem alten Tisch. Bella Donna, molukkische Muskatnuss, Teufelsfarn, Kajumablätter, getrocknete Holunderblätter, die Phiole mit dem vorbehandelten Gift der gelben Viper. Als sie fertig waren lagen an die vierzig Zutaten sorgsamst geordnet auf dem Tisch. Draco war schon in die Anleitung des Trankes vertieft.
„Potter ich weiß, Du bist bei Zaubertränke eine Null."Harry schnaubte, „hey, ich hab schon in der zweiten Klasse mit Ron und Hermione....". Erschrocken biss er sich auf die Lippe. Wie konnte ihm das passieren, fast hätte er Draco die Sache mit dem Vielsafttrank und damit sich selbst und seine Freunde verraten.
Zum Glück ging der Slytherin auf Harrys angefangene Erwiderung nicht ein. „Du musst Dich bei der Zubereitung konzentrieren. Zuerst wird gelesen, dann gearbeitet, kapiert! Bei den Mengenangaben wird weder auf- noch abgerundet, verstanden?"Harry nickte. „Wenn da steht 10 Tropfen, oder viertel Unze, dann muss das auch genauso gemacht werden. Genauso bei der Vorbereitung, klein geschnitten heißt auch klein geschnitten und nicht das was Du darunter verstehst. Am besten Du tust das, was ich Dir sage. Wenn Du Dich genau an meine Anweisungen hälst, sind weder Deine noch meine Noten in Gefahr und Du wirst dieses Projekt überleben, alles klar?"
Das versprach ja richtig lustig zu werden. Draco gab hier großspurig Anweisungen und erwartete von ihm, sein braver Handlanger zu werden.
Abends und in den Freistunden trafen sie sich ab sofort im Südturm und brauten zusammen an ihrem Trank. Es stellte sich heraus, dass es überhaupt nicht so furchtbar war, mit Draco dieses Projekt durchzuführen. Eigentlich machte es sogar Spaß.
Die gemeinsamen Arbeiten gingen Ihnen recht gut von der Hand. Meistens mussten Sie dabei nicht viel besprechen, jeder wusste was er zu tun hatte. In den Pausen, bevor sie die nächste Zutat nach der exakten Zeit in den Trank mischen mussten, saßen sie gemeinsam auf der Terrasse. Die letzten Spätsommertage waren wunderschön. Auch spät am Tag konnte man noch, ohne zu frösteln, die Abendluft genießen. Beide vermieden es, wie im stillen Einverständnis, kein privates Thema anzuschneiden. Sie diskutierten hitzig über Quidditch, schwärmten gemeinsam vom Fliegen. Es gab genug Themen, Harry wurde diese Harmonie manchmal fast schon unheimlich. Gleichzeitig war es einfach nur unkompliziert. Keine besorgten Blicke, niemand der etwas von ihm erwartete. Er konnte in diesen Stunden einfach nur Harry sein und er genoss es.
Das Arbeiten mit dem Slytherin gestaltete sich genauso, wie Harry es vermutet hatte. Draco tat alles mit voller Konzentration, er gab hundert Prozent. Wenn er die Zutaten abwog und vorbereitete, schien ihn nichts ablenken zu können. Mit allen Sinnen war er bei der Arbeit. Harry fiel die erstaunliche Lebendigkeit in seinen Gesichtszügen auf. Meist geschah dies, wenn sich Draco unbeobachtet fühlte und sein Gesicht nicht wie zu einer Maske erstarrt war.
Schritt für Schritt kamen sie voran. Wenn der Trank die gewünschte Farbe oder Konsistenz wechselte, legte sich ein kurzes Lächeln über Dracos Gesicht und Harry fühlte Stolz in sich, wenn Draco keinen Grund zur Kritik an ihm fand.
So arbeiteten sie schon über eine Woche zusammen, der Slytherin mit dem Gryffindor.
Als Harry das Teufelsfarn in exakt ein Zemtimeter lange Streifen schnitt, huschte sein Blick kurz zu Draco. Dieser hatte sich gerade über den Kessel gebeugt, aber er sah nicht hinein. Malfoy sah ihm direkt ins Gesicht. Der Blondschopf zuckte bei seinem Aufblicken zusammen, drehte sich hastig weg und rührte wieder eifrig im Kessel.
„Harry, gib mir bitte die Baumhaut, diese kommt nach dem Schlangengift in den Kessel und ich muß sie noch einweichen."
Harrys Augen huschten über den Tisch. Baumhaut? Wo war sie nur? Diese blöde Baumhaut war nicht da. Schulterzuckend drehte er sich zu Draco: „Wir haben keine Baumhaut, Snape muss sie vergessen haben."
„So ein Mist! O.k. Harry, ich gehe diese Baumhaut holen. Du fasst hier nichts an, verstanden. Warte bis ich wieder zurück bin. Wenn ich zu Snape gehe, sind die Chancen wesentlich besser heute noch an dieses Zeugs zu kommen. Sonst geht uns die Zeit aus, wir haben nur noch zwei Tage."
Harry musste Draco Recht geben, Snape würde ihn eher brüllend aus dem Kerker jagen, als diese Baumhaut rauszurücken.
Gut, mit dem Teufelsfarn war er fertig, das musste nur noch an der Sonne trocknen. Sorgfältig breitete er es auf der Terrasse aus.
Was kam als nächstes. Harry beugte sich über das Pergament. Seine Augen überflogen die Anleitung. Teufelsfarn trocknen, danach fünf Tropfen von dem Schlangengift. Nach zwei Stunden sollten sie die eingeweichte Baumhaut dazutun. Wenn er jetzt auf Draco warten würde, könnten sie die Baumhaut erst morgen in den Trank geben. Dann würde die Zeit zu knapp werden.
Fünf Tropfen, versonnen hielt Harry die Phiole mit dem Schlangengift hoch. So ein Quatsch, warum sollte er auf Draco warten, das war vergeudete Zeit.
Konzentriert tröpfelte er die Tropfen aus der Phiole in den Trank. Eins, zwei, drei, vier, fünf, gut. Vorsichtig stellte er das Gift zurück auf den Tisch und beobachtete neugierig den Trank.
Dieser köchelte, zischte, die azurblaue Farbe wandelte sich in ein giftiges grün. Das Köcheln nahm immer mehr zu. Langsam schwoll es zu einem Brodeln an. Dieses wurde immer heftiger. Der Kessel begann leicht zu schaukeln. Unglaublich, solch eine Wirkung hatte er noch nie gesehen.
Mittlerweile wackelte der Kessel sehr bedenklich. Der Trank kochte und brodelte immer stärker, schwappte über den Rand und ergoss sich mit kleinen Platschern auf dem Boden. Panik stieg in Harry hoch, das konnte doch so nicht stimmen. Verzweifelt hielt er den Kessel fest. Wenn Draco zurückkam und der Großteil des Trankes wäre verschüttet, das wäre sein persönliches Ende.
Mit aller Kraft hielt er den brodelnden Kessel an den Seiten fest. Seine Hände spürten die austretende Hitze. Er konnte ihn kaum noch halten, als ob alles gleich explodieren würde. Die Flüssigkeit zischte und spritzte. Der Trank schwappte wieder hoch, über den Rand und über seine linke Hand.
Erschrocken starrte er auf seine Hand. Das nächste was er fühlte war ein unbeschreibliches Brennen. Als ob man ihm die Haut abziehen würde. Er schrie, drückte die verbrühte Hand an seinen Körper. Das Gefühl war anders als bei heißem Wasser, viel schlimmer. Es brannte so unbeschreiblich, Tränen schossen ihm aus den Augen. Dieser Schmerz, dieser unbeschreibliche Schmerz. Er schrie wieder auf und sank wimmernd zusammen. Dass der Kessel wieder still stand, das bekam er nicht mehr bewusst mit.
Die Türe wurde auf einmal aufgerissen und Draco stürmte herein. „Verflucht Harry, was ist hier los, was schreist Du so."Auf einen Blick schien er Harrys Zustand zu erkennen. Schnell riss Draco die Kajumablätter in große Streifen und band sie um Harrys Hand. „Harry, Harry, schau mich an, kannst Du mich verstehen?"Draco hielt ihn fest und bog Harrys Gesicht zu seinem. „Hast Du das Schlangengift in den kochenden Kessel getan? Los, sag schon." Harry konnte nur Nicken.
„O.K., hör mir gut zu, ich muß jetzt kurz weg. Ich muß etwas gegen Deine Schmerzen holen. Du hättest den Topf vor der Zugabe des Schlangengiftes vom Feuer nehmen müssen, das stand doch extra drauf. Werd mir jetzt bloß nicht ohnmächtig. Ich bin gleich wieder da."
Harry spürte noch Dracos beruhigende Hand auf seiner Schulter, hörte wie die Tür zuschlug und dann umfing ihn diese wohltuende Dunkelheit. Zog ihn mit sich. In eine unendlich tiefe schwarze Stille, ohne Schmerzen.
