Hallo, hier bin ich wieder.
Hab mich natürlich wieder total über Eure Rückmeldungen gefreut, einfach herrlich.
Koryu: Bin gespannt ob Dir dieses Kapitel auch so gut gefällt smile
Cissylein: ach ich liebe Deine Revs. Mund-zu-Mund-Beatmung von Snape, was für ein verlockender Gedanke (zumindest für mich, hihi). Aber ob es Harry oder Draco auch so gut gefallen würde??? Sind sind doch auch so brave Musterschüler, würden sich doch nie in diese Gefahr begeben! gg
Yu-San: Einfach Danke, hab mich echt beeilt.
Severina 35: Und wegen Dir war ich sogar noch a bisserl schneller.
Maxine01: Es knuddelt und wuschelt, einfach ein dickes Danke. Gib Deinem Kribbeln ganz schnell nach, damit der schwarze Spiegel ganz schnell wieder leuchtet. fliiieegt
Nun noch eine allgemeine Warnung: Das staatliche Ministerium für Familie, sowie das Zauberministerium, Abteilung unsachgemäßer Gebrauch von magischen Hilfsmitteln möchten hiermit gemeinsam darauf hinweisen: Keine Macht den Zaubertränken.
Und ich sag einfach: Let‚s Fetz..... (und am Schluß einfach drück.....äähm unten linkes)
Verbotene Früchte
Er spürte diese bittere Flüssigkeit zuerst an seinen Lippen, dann in seinem Mund, danach lief sie ihm den Hals hinunter. Es schmeckte fürchterlich, aber hatte trotz allem eine wohltuende Wirkung auf ihn. Ihm war warm, um ihn herum war alles dunkel und das war auch gut so. Doch etwas ließ ihn einfach nicht in Ruhe, rüttelte ihn. Er hörte seinen Namen, immer wieder. Er lag wohl auf dem Boden, aber sein Kopf lag weich, jemand hielt ihn in seinen Armen. Hände, welche ihm immer wieder durchs Haar strichen. Dieser unbeschreibliche Geruch. Es wäre so schön hier zu liegen, bis an das Ende aller Tage und in Ruhe gelassen zu werden. Aber er wurde immer wieder unsanft geschüttelt. Ganz langsam schlug er die Augen auf, wer störte ihn, wollte ihn einfach nicht schlafen lassen?
Jemand schaute ihn panisch an, rief seinen Namen, warum nur? Er kannte diese Augen, woher? Er zuckte zusammen, das waren Dracos Augen. „Harry, Merlin sei Dank. Du bist wieder wach. Ich habe schon gedacht......Wie geht es Deiner Hand? Nun sag schon!"
Harry hob den Kopf und blickte an sich herunter, sein Blick fiel auf seine linke Hand. Sie war verbunden, das Brennen hatte merklich nachgelassen. Er spürte nur einen leichten Schwindel. Als er seinen Kopf zurücksinken ließ, landete er wieder in diesen weichen starken Armen. Seine eigene Stimme klang krächzend und ihm selbst eigentlich fremd: „Alles klar, ich glaube mit mir ist alles o.k."
Er spürte wie Draco tief durchatmete. „Hey Potter, kann ich Dich denn nicht mal für 10 min. alleine lassen? Ich fühle mich ja bald wie Dein persönliches Kindermädchen. Was soll ich nur mit Dir machen."
Langsam kamen in Harry die Erinnerung zurück. Der Trank, Draco, der Kessel. „Oh Gott, der Trank". Harry fuhr hoch, erst jetzt fiel ihm auf, dass er immer noch in Malfoys Armen lag. Auch diesem wurde die Situation wohl bewusst. Der Slytherin stand hastig auf, drehte sich weg und überprüfte sorgfältig den Trank.
„Dein sagenhaftes Glück hat dich noch nicht verlassen, Potter. Du hast echt mehr Glück, als Verstand, mit dem Trank scheint alles in Ordnung zu sein."
Harry atmete erleichtert auf, das hätte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
„Für heute machst Du Feierabend. Hoffe Du schaffst es alleine in Deinen Turm. Ich erledige das noch mit der Baumhaut und morgen Abend werden wir fertig werden. Also verschwinde Potter und wenn Du morgen noch nicht fit sein solltest, dann gib rechtzeitig Bescheid."
Langsam erhob sich Harry. Ihm ging es den Umständen entsprechend eigentlich recht gut. Seine Hand schmerzte zwar noch, aber es war gut zu ertragen. Es war wohl wirklich sein Glück, dass er gerade mit Draco zusammenarbeitete. Außer dem Slytherin kannte er keinen Schüler, welcher sonst so schnell an Heiltränke gekommen wäre.
Versonnen machte er sich auf den Weg in seinen Schlafraum. Draco hatte ja echt Panik gehabt und das auch noch wegen ihm. Verrückte Welt. Langsam wurde es peinlich, sich immer wieder von Malfoy retten zu lassen.
Am nächsten Spätnachmittag war Harry auf dem Weg zu ihrem täglichen Treffen. Im Gemeinschaftsraum traf er auf Hermione und Ron, die vor dem Schwarzen Brett standen. Dort hefteten sie an die Ecke für die Information von den Vertrauensschülern einen großen Zettel. Neugierig blieb er stehen und wurde auch prompt von Ron aufgeklärt. „Heute abend ist die monatliche Versammlung von unserem Haus, vergiss es nicht. Du weißt ja McGonagall erwartet, dass alle Gryffindors pünktlich da sind. Für jeden der nicht kommt gibt es Punkteabzug."
Harry verabschiedete sich mit einem Nicken, „O.K., bis später. Wir sind mit unserem Trank fast fertig, da dürfte es keine Komplikationen mehr geben."
Harry beschleunigte seine Schritte, er wollte unbedingt pünktlich im Südturm sein. Fast gleichzeitig kamen sie vor der Holztür an. Als Harry hinter Draco das Turmzimmer betrat, wurde ihm bewusst, dass sie heute zum letzten Mal gemeinsam arbeiten würden. Ein leichtes Bedauern beschlich ihn. In diesen Stunden hatte er oft vergessen, was ihn sonst belastete. Er konnte in diesen Stunden einfach nur er selbst sein, keine besorgten Blicke oder Fragen. Draco hatte in dieser Zeit nichts von ihm erwartet, außer natürlich die Zubereitung des Trankes. Alleine die Tatsache, dass er nicht ins Grübeln geraten war, war mehr als er sich wünschen konnte. Diese Zusammenarbeit hatte ihm einfach nur Spaß gemacht.
Die letzten Handgriffe für den Trank waren schnell erledigt. Da sie alles gut vorbereitet hatten, war der Rest ein Kinderspiel. Sie schienen doch kein so schlechtes Team zu sein. Draco drehte den Kochlöffel noch drei mal gegen den Uhrzeigersinn. Der Trank dampfte vor sich hin, er war fertig.
Morgen abend war Abgabetermin, dann sollten sie ihn zu Snape bringen.
Beatifico Facilitas. Ein schöner Namen für einen schönen Trank. Golden schimmerte die Flüssigkeit im Kessel. Harry schaute den kleinen Wellen zu, welche sich kreisförmig im Trank bildeten, um sich danach wieder in ihm zu verlieren.
Er drehte sich zu Draco, „was bewirkt der Trank genau? Glücklich machende Leichtigkeit, hört sich gut an, findest Du nicht?"
Snape hatte ihnen verboten, ihr Werk zu probieren. Klar, wenn der Trank glücklich macht. Snape würde nie freiwillig einen Schüler glücklich machen. Am liebsten hätte Harry ihn probiert. Ja warum denn eigentlich nicht.
„Potter, ich hoffe für uns beide dass Du auf fünf zählen kannst. Ansonsten trinken wir jetzt entweder Spülwasser oder wir sind tot!" Harry schaute erstaunt auf, hatte Draco etwa den gleichen Gedanken wie er?
Schon tauchte der Slytherin die Kelle in den Kessel und füllte zwei Becher halbvoll. „Meinst Du ich gebe den Trank ab und weiß nicht einmal ob er wirkt? Im übrigen, eine kleine Aufheiterung kann uns nicht schaden,"meinte Draco mit einem schelmischen Lächeln.
Er reichte Harry einen Tonbecher. Dessen Neugier siegte und diese Möglichkeit ein Verbot Snapes zu umgehen, das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Diese Aktion war genau nach Harrys Geschmack.
Vorsichtig roch er daran. Ein süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase. Wenn es so schmeckte wie es roch, dann hatten sie wohl alles richtig gemacht.
Draco prostete ihm zu. „Auf unsere Gesundheit."Harry hob ebenfalls den Becher und sie grinsten sich verschwörerisch zu. Vorsichtig nippte Harry an ihrer gemeinsamen Hausarbeit und es schmeckte............... köstlich. Aus seinen Augenwinkeln sah er, dass Draco seinen Becher in einem Zug geleert hatte. Beherzt setzte er ebenfalls an und machet es ihm nach.
Zusammen setzen sie sich auf den Balkon und warteten ab. Am See sah man noch vereinzelte Schüler, ab und zu hörten sie den Flügelschlag vorbeifliegender Eulen.
Nachdem zehn Minuten vergangen waren, spürte Harry immer noch nichts. „Was meinst Du Malfoy, wie lange dauert es wohl bis es wirkt?"Draco antwortete mit einem Achselzucken, „keine Ahnung, ich weiß ja nicht einmal ob die Dosierung richtig war."
Das waren ja schöne Aussichten, Dracos Aussage trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei. Harry fühlte sich auf einmal nicht mehr so wohl. Aber er wollte vor Malfoy jetzt keine Schwäche zeigen. Rückgängig machen konnten sie ihre Aktion eh nicht mehr, jetzt konnte er nur noch hoffen.
War ihm jetzt übel wegen seiner Bedenken, oder wegen der beginnenden Wirkung ihres Selbstversuches? Er spürte auf einmal dieses bohrende Gefühl in seinem Magen, das sich langsam ausbreitete. Dieses Gebräu schien sich durch seine Organe durchzufressen. Ihm wurde entsetzlich heiß.
Die Übelkeit nahm immer mehr zu. Sein Herz klopfte hart, er spürte es bis zum Hals. Seine Atmung ging schneller, der ganze Kreislauf arbeitete wohl auf Hochtouren. Die Hitze hatte mittlerweile sein Gesicht erreicht.
Als es so unangenehm wurde und er sich schon überlegte, ob er etwas zu Draco sagen sollte, ließ zum Glück dieses Gefühl in seinem Magen langsam nach. Auch diese Hitze wich und wandelte sich in eine wohlige Wärme. Alles kam so überraschend, dass er in diesem Moment nicht genau sagen konnte, was eigentlich mit ihm geschah. Es war auf alle Fälle eine große Erleichterung, als diese ganzen Beschwerden nachließen.
Langsam nahm Harry wieder seine Umgebung wahr, er hob seinen Kopf und sah in den Himmel. Seine Augen brauchten ein paar Minuten, bis sie wieder scharf sehen konnten. Als erstes hörte er um sich herum das Vogelgezwitscher. Er atmete tief die frühe Abendluft ein. Er war sich sicher, noch nie hatten die Vögel so schön gesungen wie heute. Hatte er jemals solch eine Luft gerochen? Nein sie roch nicht, sie duftete.
Es war, als würde er zum ersten Mal seine Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Natur schien ihm heute ihren ganzen Zauber zeigen zu wollen. Auf der Terrasse liefen in langen Straßen Ameisen, scheinbar ohne Plan und Ziel und doch verfolgte jede unbeirrbar ihren Weg, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Wolken, welche unaufhaltsam angetrieben durch den Wind am Himmel weiterzogen, und dabei jede ihre unverwechselbare Form beibehielt.
Egal wohin er blickte, was er auch wahrnahm, überall schien sich ihm ein kleines Wunder aufzutun. Alles war gut, genauso wie es sein sollte. Es gab in diesem Moment keine Angst und keine Trauer mehr. Nur noch dieses ungemein gute Gefühl. Jedes Problem schien ihm lösbar, besser gesagt war einfach nicht mehr vorhanden. Sein ganzer Körper war entspannt, so völlig losgelöst, dass er spürte wie jede Faser in ihm vibrierte.
Dieses Glück hatte er bisher nur beim Fliegen erlebt. Wie gerne wäre er jetzt ein Vogel gewesen, er hätte nicht mehr aufgehört zu fliegen. Aber eigentlich war er auch jetzt und hier bis in die letzte Pore erfüllt von purem Glück.
Langsam drehte er seinen Kopf, nie war ihm diese Bewegung so leicht gefallen. Draco saß immer noch neben ihm und grinste ihn an. Was für ein Grinsen. Er smilte von einer Backe zur anderen. Eigentlich sah er schon fast dämlich aus. Wobei es Harry gleichzeitig bewusst wurde, dass er wohl genauso breit grinste.
Sie hatten ja auch allen Grund dazu, es gab zumindest keinen Grund nicht zu grinsen.
Auf einmal war es da, ohne ersichtlichen Grund. Dieses dringende Bedürfnis zu kichern. Es bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg durch seine Kehle. Er hatte noch nie gekichert, warum eigentlich nicht? Auch Draco konnte sich wohl ebenfalls nicht mehr zurückhalten.
Lachend und prustend saßen sie nebeneinander. Keiner von ihnen konnte aufhören. Sie wurden von immer neuen Lachsalven übermannt. Immer wenn sie kurz davor waren sich wieder zu beruhigen, brach es in erneuten Wellen über sie herein. Draco hielt sich schon gekrümmt den Bauch, der von immer neuen Attacken geschüttelt wurde. Auch Harrys Bauchmuskeln zogen sich mittlerweile unangenehm zusammen, als eine neue Lachsalve sich ihren Weg suchte.
Harry konnte nicht mehr anders, Tränen traten aus seinen Augen. Er hatte noch nie vor lauter Lachen geweint und er fand es einfach klasse. Nur langsam konnte er sich wieder beruhigen und er sank schweratmend zurück.
Als er an sich herunter schaute erkannte er erst jetzt, dass sich der Verband an seiner Hand gelöst hatte.
Auch Dracos Blick fiel auf seine lädierte bandagierte Hand. Langsam rückte er näher. „Hast Du noch Schmerzen?"Harry schüttelte verneinend den Kopf, wobei er sich ein erneutes Kichern verkneifen musste.
Behutsam nahm Draco seine verletzte Hand in die seine und wickelte den restlichen Verband ab. Während er vorsichtig mit seinen Fingern darüber strich, hatte seine kühle Hand eine angenehme Wirkung auf die fast verheilte Verbrennung. Draco überprüfte sorgfältig die einzelnen Sehnen, untersuchte jeden Muskel. Harry spürte wie seine Haut unter diesen Berührungen angenehm kribbelte, ihm einen leichten angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Er genoss diese Berührungen, sie taten ihm gut und das war in diesem Moment das einzig Wichtige für ihn.
Versonnen beobachtete er den Slytherin, außer im Kampf war er ihm noch nie so nah gewesen. Er mochte dessen Gesicht, seine klaren Züge. Er wirkte so ganz anders, wenn er nicht spöttisch und hämisch war. Harry fühlte sich wohl in seiner Nähe, wenn er einfach nur Draco war.
Als ob Draco seine Gedanken gehört hätte schaute er auf, ihre Blicke begegneten sich. Draco schaute ihn mit großen Augen an. Nein, nicht die Augen waren groß, seine Pupillen waren unnatürlich vergrößert. So dass sie nur noch von einem Schimmer verschmolzenen Quecksilbers umrandet schienen. In solche Augen hatte er noch nie gesehen.
Etwas, wie ein glühender Stich fuhr durch seinen Magen, ließ ihn innerlich erzittern. Wie gebannt schaute er in Dracos Augen. Die Zeit schien stillzustehen, unwillkürlich hielt er den Atem an. Er hatte das Gefühl in Dracos Innerstes zu blicken, tief in seine Seele zu blicken. Er war ihm auf einmal so nah. Eine unglaubliche Erkenntnis durchfuhr ihn. Alles was er jemals gesucht, wonach er sich gesehnt hatte, schien er in diesem Augenblick gefunden zu haben. Das Einzige was er in diesem Moment noch denken konnte war, ‚ich bin angekommen‚.
Dracos Augen brannten mit der gleichen Intensität in die Seinen. Harry wusste in diesem Moment, dass er genau das Gleiche empfand. Woher diese Gewissheit nahm, konnte er nicht sagen. Dieses Gefühl war einfach da, wie schon seit Ewigkeiten miteinander verbunden.
Dies war so intensiv, er konnte es nicht mehr länger aushalten. Langsam senkte Harry den Blick.
Sein Herze schlug ihm bis zum Hals. Auch in der größten Gefahr, war ihm sein Herzschlag noch nie so bewusst gewesen. Er fühlte sich einfach - glücklich. Langsam blickte er wieder hoch, in Dracos Gesicht. Dieser schaute ihn immer noch unumwunden an, er schien seinen Blick nicht abwenden zu können .
Atemlos flüsterte der Schwarzhaarige, „Du hast mich nicht gerettet, weil Du in mir den Retter vor Voldemort siehst. Du wolltest nicht, dass MIR etwas passiert."Es war auf einmal alles so klar, dass ihn diese neue Erkenntnis weder erstaunte noch erschreckte.
Draco nickte langsam, auf seinem Gesicht lag ein unbeschreibliches Lächeln. „ Hast Du wirklich jemals gedacht, ich brauche Dich als Erretter vor Voldemort? Stell Dir vor, ich kann mir ein Leben ohne Dich nicht mehr vorstellen. Das wäre eine der schlimmsten Dinge, welche mir jetzt noch zustoßen könnten."
Irritiert sah ihn Harry an. Draco hielt immer noch seine verletzte Hand. Und er hatte das Gefühl, dass diese auch genau dahin gehörte.
Vorsichtig ließ Draco diese jedoch los, hinterließ bei Harry ein nicht zu beschreibendes Gefühl des Bedauerns. Aber der Blondschopf zog seine Hand nicht zurück. Ganz vorsichtig näherte er sich Harrys Gesicht, strich ihm eine seiner vorwitzigen Haarsträhnen aus seiner Stirn.
Und ganz langsam, wie in Zeitlupe, glitten diese Finger sein Gesicht abwärts, seine Wangenknochen entlang, als ob sein Gegenüber seine Konturen für immer in sich aufnehmen wollte. Harry hielt die Luft an, sog mit allen Sinnen diesen Augenblick auf.
In diesem Moment waren keine Worte wichtig, Fragen überflüssig. Er saß hier mit ihm und es war gut so. So selbstverständlich und so unabdingbar. Was kümmerte ihn irgendjemand, irgendetwas hier auf dieser Welt. Das einzige was wichtig war, war dieses unbeschreibliche Gefühl, welches so richtig und so gut war, dass niemand ein Recht hatte dieses in Frage zu stellen, auch nicht er selbst, wobei er dieses überhaupt nicht in Erwägung zog.
Es war ihm egal, was morgen sein würde. Er lebte hier und jetzt, nur das zählte. Er war bereit jedes Risiko einzugehen, auch dieses, dass Draco vielleicht doch nur einen üblen Scherz mit ihm trieb.
Wie in Trance beugte er sich vor, ganz langsam Draco entgegen. Es trennte sie nur noch ein Atemzug, dann würde er Dracos Lippen auf den seinen spüren. Er wollte sich keine Gedanken machen, dass dieser ein Junge war, oder sein Erzfeind. Kein Gedanke mehr an Chos Kuß, geschweige denn an irgendwelche Konsequenzen. Nein, dies musste jetzt einfach sein. So unabwendbar, vielleicht schicksalhaft.
Dracos Stimme, so leise flüsternd, dass er sich nicht sicher war, ob er er ihn überhaupt richtig verstand, brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Nein Harry, tu das nicht, denn dann gibt es kein zurück mehr für mich."
Atemlos sah Harry Draco an. Er wusste nicht, ob er nur verwirrt, oder vielleicht auch verletzt sein sollte. Eigentlich konnte er eh keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Es fröstelte ihn. Die Wärme wich langsam aus seinem Körper. Er blinzelte, fühlte sich leicht benommen. Der Zauber dieses Moments schien vorbei.
Harry fühlte sich orientierungslos, nahm nur langsam wieder seine Umgebung wahr, wie aus einem Traum erwacht. Er hatte das Bedürfnis seine Knochen zu strecken, als ob er lange geschlafen hätte.
Dracos Blick fiel auf seine Uhr. „Wir sollten gehen, ich muss zu dem Treffen der Slytherins. Ihr habt jetzt doch ebenfalls Hausversammlung, sonst bekommen wir nur noch Ärger."Draco erhob sich, strich sich seine Robe glatt, sein Lächeln wirkte irgendwie schief.
Harry hatte komplett die Zeit vergessen, sie war wie im Flug vergangen. Benommen schaute er zu Draco auf.
Draco reichte ihm die Hand und zog ihn nach oben. Als sie so nah voreinander standen, schaute Harry direkt in sein Gesicht. Er war ihm immer noch nah, aber er wusste nicht was er sagen sollte, was er überhaupt dachte.
„Komm laß uns gehen. Bis morgen, wie immer selbe Zeit, selber Ort. Wir räumen dann auf und bringen Snape seinen Trank", verabschiedete sich Draco von ihm.
Als Harry sich auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum machte, spürte er immer noch die Nachwirkungen des Trankes. Hoffentlich würde ihm McGonagall nicht anmerken, dass sie sich über das Verbot hinweggesetzt hatten. Er fühlte sich immer noch berauscht, seine Gedanken fuhren Karussell in seinem Kopf. Jetzt sehnte er sich nur noch nach der Ruhe in seinem Bett und wollte mit sich und seinen Gedanken alleine sein.
Hab mich natürlich wieder total über Eure Rückmeldungen gefreut, einfach herrlich.
Koryu: Bin gespannt ob Dir dieses Kapitel auch so gut gefällt smile
Cissylein: ach ich liebe Deine Revs. Mund-zu-Mund-Beatmung von Snape, was für ein verlockender Gedanke (zumindest für mich, hihi). Aber ob es Harry oder Draco auch so gut gefallen würde??? Sind sind doch auch so brave Musterschüler, würden sich doch nie in diese Gefahr begeben! gg
Yu-San: Einfach Danke, hab mich echt beeilt.
Severina 35: Und wegen Dir war ich sogar noch a bisserl schneller.
Maxine01: Es knuddelt und wuschelt, einfach ein dickes Danke. Gib Deinem Kribbeln ganz schnell nach, damit der schwarze Spiegel ganz schnell wieder leuchtet. fliiieegt
Nun noch eine allgemeine Warnung: Das staatliche Ministerium für Familie, sowie das Zauberministerium, Abteilung unsachgemäßer Gebrauch von magischen Hilfsmitteln möchten hiermit gemeinsam darauf hinweisen: Keine Macht den Zaubertränken.
Und ich sag einfach: Let‚s Fetz..... (und am Schluß einfach drück.....äähm unten linkes)
Verbotene Früchte
Er spürte diese bittere Flüssigkeit zuerst an seinen Lippen, dann in seinem Mund, danach lief sie ihm den Hals hinunter. Es schmeckte fürchterlich, aber hatte trotz allem eine wohltuende Wirkung auf ihn. Ihm war warm, um ihn herum war alles dunkel und das war auch gut so. Doch etwas ließ ihn einfach nicht in Ruhe, rüttelte ihn. Er hörte seinen Namen, immer wieder. Er lag wohl auf dem Boden, aber sein Kopf lag weich, jemand hielt ihn in seinen Armen. Hände, welche ihm immer wieder durchs Haar strichen. Dieser unbeschreibliche Geruch. Es wäre so schön hier zu liegen, bis an das Ende aller Tage und in Ruhe gelassen zu werden. Aber er wurde immer wieder unsanft geschüttelt. Ganz langsam schlug er die Augen auf, wer störte ihn, wollte ihn einfach nicht schlafen lassen?
Jemand schaute ihn panisch an, rief seinen Namen, warum nur? Er kannte diese Augen, woher? Er zuckte zusammen, das waren Dracos Augen. „Harry, Merlin sei Dank. Du bist wieder wach. Ich habe schon gedacht......Wie geht es Deiner Hand? Nun sag schon!"
Harry hob den Kopf und blickte an sich herunter, sein Blick fiel auf seine linke Hand. Sie war verbunden, das Brennen hatte merklich nachgelassen. Er spürte nur einen leichten Schwindel. Als er seinen Kopf zurücksinken ließ, landete er wieder in diesen weichen starken Armen. Seine eigene Stimme klang krächzend und ihm selbst eigentlich fremd: „Alles klar, ich glaube mit mir ist alles o.k."
Er spürte wie Draco tief durchatmete. „Hey Potter, kann ich Dich denn nicht mal für 10 min. alleine lassen? Ich fühle mich ja bald wie Dein persönliches Kindermädchen. Was soll ich nur mit Dir machen."
Langsam kamen in Harry die Erinnerung zurück. Der Trank, Draco, der Kessel. „Oh Gott, der Trank". Harry fuhr hoch, erst jetzt fiel ihm auf, dass er immer noch in Malfoys Armen lag. Auch diesem wurde die Situation wohl bewusst. Der Slytherin stand hastig auf, drehte sich weg und überprüfte sorgfältig den Trank.
„Dein sagenhaftes Glück hat dich noch nicht verlassen, Potter. Du hast echt mehr Glück, als Verstand, mit dem Trank scheint alles in Ordnung zu sein."
Harry atmete erleichtert auf, das hätte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
„Für heute machst Du Feierabend. Hoffe Du schaffst es alleine in Deinen Turm. Ich erledige das noch mit der Baumhaut und morgen Abend werden wir fertig werden. Also verschwinde Potter und wenn Du morgen noch nicht fit sein solltest, dann gib rechtzeitig Bescheid."
Langsam erhob sich Harry. Ihm ging es den Umständen entsprechend eigentlich recht gut. Seine Hand schmerzte zwar noch, aber es war gut zu ertragen. Es war wohl wirklich sein Glück, dass er gerade mit Draco zusammenarbeitete. Außer dem Slytherin kannte er keinen Schüler, welcher sonst so schnell an Heiltränke gekommen wäre.
Versonnen machte er sich auf den Weg in seinen Schlafraum. Draco hatte ja echt Panik gehabt und das auch noch wegen ihm. Verrückte Welt. Langsam wurde es peinlich, sich immer wieder von Malfoy retten zu lassen.
Am nächsten Spätnachmittag war Harry auf dem Weg zu ihrem täglichen Treffen. Im Gemeinschaftsraum traf er auf Hermione und Ron, die vor dem Schwarzen Brett standen. Dort hefteten sie an die Ecke für die Information von den Vertrauensschülern einen großen Zettel. Neugierig blieb er stehen und wurde auch prompt von Ron aufgeklärt. „Heute abend ist die monatliche Versammlung von unserem Haus, vergiss es nicht. Du weißt ja McGonagall erwartet, dass alle Gryffindors pünktlich da sind. Für jeden der nicht kommt gibt es Punkteabzug."
Harry verabschiedete sich mit einem Nicken, „O.K., bis später. Wir sind mit unserem Trank fast fertig, da dürfte es keine Komplikationen mehr geben."
Harry beschleunigte seine Schritte, er wollte unbedingt pünktlich im Südturm sein. Fast gleichzeitig kamen sie vor der Holztür an. Als Harry hinter Draco das Turmzimmer betrat, wurde ihm bewusst, dass sie heute zum letzten Mal gemeinsam arbeiten würden. Ein leichtes Bedauern beschlich ihn. In diesen Stunden hatte er oft vergessen, was ihn sonst belastete. Er konnte in diesen Stunden einfach nur er selbst sein, keine besorgten Blicke oder Fragen. Draco hatte in dieser Zeit nichts von ihm erwartet, außer natürlich die Zubereitung des Trankes. Alleine die Tatsache, dass er nicht ins Grübeln geraten war, war mehr als er sich wünschen konnte. Diese Zusammenarbeit hatte ihm einfach nur Spaß gemacht.
Die letzten Handgriffe für den Trank waren schnell erledigt. Da sie alles gut vorbereitet hatten, war der Rest ein Kinderspiel. Sie schienen doch kein so schlechtes Team zu sein. Draco drehte den Kochlöffel noch drei mal gegen den Uhrzeigersinn. Der Trank dampfte vor sich hin, er war fertig.
Morgen abend war Abgabetermin, dann sollten sie ihn zu Snape bringen.
Beatifico Facilitas. Ein schöner Namen für einen schönen Trank. Golden schimmerte die Flüssigkeit im Kessel. Harry schaute den kleinen Wellen zu, welche sich kreisförmig im Trank bildeten, um sich danach wieder in ihm zu verlieren.
Er drehte sich zu Draco, „was bewirkt der Trank genau? Glücklich machende Leichtigkeit, hört sich gut an, findest Du nicht?"
Snape hatte ihnen verboten, ihr Werk zu probieren. Klar, wenn der Trank glücklich macht. Snape würde nie freiwillig einen Schüler glücklich machen. Am liebsten hätte Harry ihn probiert. Ja warum denn eigentlich nicht.
„Potter, ich hoffe für uns beide dass Du auf fünf zählen kannst. Ansonsten trinken wir jetzt entweder Spülwasser oder wir sind tot!" Harry schaute erstaunt auf, hatte Draco etwa den gleichen Gedanken wie er?
Schon tauchte der Slytherin die Kelle in den Kessel und füllte zwei Becher halbvoll. „Meinst Du ich gebe den Trank ab und weiß nicht einmal ob er wirkt? Im übrigen, eine kleine Aufheiterung kann uns nicht schaden,"meinte Draco mit einem schelmischen Lächeln.
Er reichte Harry einen Tonbecher. Dessen Neugier siegte und diese Möglichkeit ein Verbot Snapes zu umgehen, das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Diese Aktion war genau nach Harrys Geschmack.
Vorsichtig roch er daran. Ein süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase. Wenn es so schmeckte wie es roch, dann hatten sie wohl alles richtig gemacht.
Draco prostete ihm zu. „Auf unsere Gesundheit."Harry hob ebenfalls den Becher und sie grinsten sich verschwörerisch zu. Vorsichtig nippte Harry an ihrer gemeinsamen Hausarbeit und es schmeckte............... köstlich. Aus seinen Augenwinkeln sah er, dass Draco seinen Becher in einem Zug geleert hatte. Beherzt setzte er ebenfalls an und machet es ihm nach.
Zusammen setzen sie sich auf den Balkon und warteten ab. Am See sah man noch vereinzelte Schüler, ab und zu hörten sie den Flügelschlag vorbeifliegender Eulen.
Nachdem zehn Minuten vergangen waren, spürte Harry immer noch nichts. „Was meinst Du Malfoy, wie lange dauert es wohl bis es wirkt?"Draco antwortete mit einem Achselzucken, „keine Ahnung, ich weiß ja nicht einmal ob die Dosierung richtig war."
Das waren ja schöne Aussichten, Dracos Aussage trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei. Harry fühlte sich auf einmal nicht mehr so wohl. Aber er wollte vor Malfoy jetzt keine Schwäche zeigen. Rückgängig machen konnten sie ihre Aktion eh nicht mehr, jetzt konnte er nur noch hoffen.
War ihm jetzt übel wegen seiner Bedenken, oder wegen der beginnenden Wirkung ihres Selbstversuches? Er spürte auf einmal dieses bohrende Gefühl in seinem Magen, das sich langsam ausbreitete. Dieses Gebräu schien sich durch seine Organe durchzufressen. Ihm wurde entsetzlich heiß.
Die Übelkeit nahm immer mehr zu. Sein Herz klopfte hart, er spürte es bis zum Hals. Seine Atmung ging schneller, der ganze Kreislauf arbeitete wohl auf Hochtouren. Die Hitze hatte mittlerweile sein Gesicht erreicht.
Als es so unangenehm wurde und er sich schon überlegte, ob er etwas zu Draco sagen sollte, ließ zum Glück dieses Gefühl in seinem Magen langsam nach. Auch diese Hitze wich und wandelte sich in eine wohlige Wärme. Alles kam so überraschend, dass er in diesem Moment nicht genau sagen konnte, was eigentlich mit ihm geschah. Es war auf alle Fälle eine große Erleichterung, als diese ganzen Beschwerden nachließen.
Langsam nahm Harry wieder seine Umgebung wahr, er hob seinen Kopf und sah in den Himmel. Seine Augen brauchten ein paar Minuten, bis sie wieder scharf sehen konnten. Als erstes hörte er um sich herum das Vogelgezwitscher. Er atmete tief die frühe Abendluft ein. Er war sich sicher, noch nie hatten die Vögel so schön gesungen wie heute. Hatte er jemals solch eine Luft gerochen? Nein sie roch nicht, sie duftete.
Es war, als würde er zum ersten Mal seine Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Natur schien ihm heute ihren ganzen Zauber zeigen zu wollen. Auf der Terrasse liefen in langen Straßen Ameisen, scheinbar ohne Plan und Ziel und doch verfolgte jede unbeirrbar ihren Weg, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Wolken, welche unaufhaltsam angetrieben durch den Wind am Himmel weiterzogen, und dabei jede ihre unverwechselbare Form beibehielt.
Egal wohin er blickte, was er auch wahrnahm, überall schien sich ihm ein kleines Wunder aufzutun. Alles war gut, genauso wie es sein sollte. Es gab in diesem Moment keine Angst und keine Trauer mehr. Nur noch dieses ungemein gute Gefühl. Jedes Problem schien ihm lösbar, besser gesagt war einfach nicht mehr vorhanden. Sein ganzer Körper war entspannt, so völlig losgelöst, dass er spürte wie jede Faser in ihm vibrierte.
Dieses Glück hatte er bisher nur beim Fliegen erlebt. Wie gerne wäre er jetzt ein Vogel gewesen, er hätte nicht mehr aufgehört zu fliegen. Aber eigentlich war er auch jetzt und hier bis in die letzte Pore erfüllt von purem Glück.
Langsam drehte er seinen Kopf, nie war ihm diese Bewegung so leicht gefallen. Draco saß immer noch neben ihm und grinste ihn an. Was für ein Grinsen. Er smilte von einer Backe zur anderen. Eigentlich sah er schon fast dämlich aus. Wobei es Harry gleichzeitig bewusst wurde, dass er wohl genauso breit grinste.
Sie hatten ja auch allen Grund dazu, es gab zumindest keinen Grund nicht zu grinsen.
Auf einmal war es da, ohne ersichtlichen Grund. Dieses dringende Bedürfnis zu kichern. Es bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg durch seine Kehle. Er hatte noch nie gekichert, warum eigentlich nicht? Auch Draco konnte sich wohl ebenfalls nicht mehr zurückhalten.
Lachend und prustend saßen sie nebeneinander. Keiner von ihnen konnte aufhören. Sie wurden von immer neuen Lachsalven übermannt. Immer wenn sie kurz davor waren sich wieder zu beruhigen, brach es in erneuten Wellen über sie herein. Draco hielt sich schon gekrümmt den Bauch, der von immer neuen Attacken geschüttelt wurde. Auch Harrys Bauchmuskeln zogen sich mittlerweile unangenehm zusammen, als eine neue Lachsalve sich ihren Weg suchte.
Harry konnte nicht mehr anders, Tränen traten aus seinen Augen. Er hatte noch nie vor lauter Lachen geweint und er fand es einfach klasse. Nur langsam konnte er sich wieder beruhigen und er sank schweratmend zurück.
Als er an sich herunter schaute erkannte er erst jetzt, dass sich der Verband an seiner Hand gelöst hatte.
Auch Dracos Blick fiel auf seine lädierte bandagierte Hand. Langsam rückte er näher. „Hast Du noch Schmerzen?"Harry schüttelte verneinend den Kopf, wobei er sich ein erneutes Kichern verkneifen musste.
Behutsam nahm Draco seine verletzte Hand in die seine und wickelte den restlichen Verband ab. Während er vorsichtig mit seinen Fingern darüber strich, hatte seine kühle Hand eine angenehme Wirkung auf die fast verheilte Verbrennung. Draco überprüfte sorgfältig die einzelnen Sehnen, untersuchte jeden Muskel. Harry spürte wie seine Haut unter diesen Berührungen angenehm kribbelte, ihm einen leichten angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Er genoss diese Berührungen, sie taten ihm gut und das war in diesem Moment das einzig Wichtige für ihn.
Versonnen beobachtete er den Slytherin, außer im Kampf war er ihm noch nie so nah gewesen. Er mochte dessen Gesicht, seine klaren Züge. Er wirkte so ganz anders, wenn er nicht spöttisch und hämisch war. Harry fühlte sich wohl in seiner Nähe, wenn er einfach nur Draco war.
Als ob Draco seine Gedanken gehört hätte schaute er auf, ihre Blicke begegneten sich. Draco schaute ihn mit großen Augen an. Nein, nicht die Augen waren groß, seine Pupillen waren unnatürlich vergrößert. So dass sie nur noch von einem Schimmer verschmolzenen Quecksilbers umrandet schienen. In solche Augen hatte er noch nie gesehen.
Etwas, wie ein glühender Stich fuhr durch seinen Magen, ließ ihn innerlich erzittern. Wie gebannt schaute er in Dracos Augen. Die Zeit schien stillzustehen, unwillkürlich hielt er den Atem an. Er hatte das Gefühl in Dracos Innerstes zu blicken, tief in seine Seele zu blicken. Er war ihm auf einmal so nah. Eine unglaubliche Erkenntnis durchfuhr ihn. Alles was er jemals gesucht, wonach er sich gesehnt hatte, schien er in diesem Augenblick gefunden zu haben. Das Einzige was er in diesem Moment noch denken konnte war, ‚ich bin angekommen‚.
Dracos Augen brannten mit der gleichen Intensität in die Seinen. Harry wusste in diesem Moment, dass er genau das Gleiche empfand. Woher diese Gewissheit nahm, konnte er nicht sagen. Dieses Gefühl war einfach da, wie schon seit Ewigkeiten miteinander verbunden.
Dies war so intensiv, er konnte es nicht mehr länger aushalten. Langsam senkte Harry den Blick.
Sein Herze schlug ihm bis zum Hals. Auch in der größten Gefahr, war ihm sein Herzschlag noch nie so bewusst gewesen. Er fühlte sich einfach - glücklich. Langsam blickte er wieder hoch, in Dracos Gesicht. Dieser schaute ihn immer noch unumwunden an, er schien seinen Blick nicht abwenden zu können .
Atemlos flüsterte der Schwarzhaarige, „Du hast mich nicht gerettet, weil Du in mir den Retter vor Voldemort siehst. Du wolltest nicht, dass MIR etwas passiert."Es war auf einmal alles so klar, dass ihn diese neue Erkenntnis weder erstaunte noch erschreckte.
Draco nickte langsam, auf seinem Gesicht lag ein unbeschreibliches Lächeln. „ Hast Du wirklich jemals gedacht, ich brauche Dich als Erretter vor Voldemort? Stell Dir vor, ich kann mir ein Leben ohne Dich nicht mehr vorstellen. Das wäre eine der schlimmsten Dinge, welche mir jetzt noch zustoßen könnten."
Irritiert sah ihn Harry an. Draco hielt immer noch seine verletzte Hand. Und er hatte das Gefühl, dass diese auch genau dahin gehörte.
Vorsichtig ließ Draco diese jedoch los, hinterließ bei Harry ein nicht zu beschreibendes Gefühl des Bedauerns. Aber der Blondschopf zog seine Hand nicht zurück. Ganz vorsichtig näherte er sich Harrys Gesicht, strich ihm eine seiner vorwitzigen Haarsträhnen aus seiner Stirn.
Und ganz langsam, wie in Zeitlupe, glitten diese Finger sein Gesicht abwärts, seine Wangenknochen entlang, als ob sein Gegenüber seine Konturen für immer in sich aufnehmen wollte. Harry hielt die Luft an, sog mit allen Sinnen diesen Augenblick auf.
In diesem Moment waren keine Worte wichtig, Fragen überflüssig. Er saß hier mit ihm und es war gut so. So selbstverständlich und so unabdingbar. Was kümmerte ihn irgendjemand, irgendetwas hier auf dieser Welt. Das einzige was wichtig war, war dieses unbeschreibliche Gefühl, welches so richtig und so gut war, dass niemand ein Recht hatte dieses in Frage zu stellen, auch nicht er selbst, wobei er dieses überhaupt nicht in Erwägung zog.
Es war ihm egal, was morgen sein würde. Er lebte hier und jetzt, nur das zählte. Er war bereit jedes Risiko einzugehen, auch dieses, dass Draco vielleicht doch nur einen üblen Scherz mit ihm trieb.
Wie in Trance beugte er sich vor, ganz langsam Draco entgegen. Es trennte sie nur noch ein Atemzug, dann würde er Dracos Lippen auf den seinen spüren. Er wollte sich keine Gedanken machen, dass dieser ein Junge war, oder sein Erzfeind. Kein Gedanke mehr an Chos Kuß, geschweige denn an irgendwelche Konsequenzen. Nein, dies musste jetzt einfach sein. So unabwendbar, vielleicht schicksalhaft.
Dracos Stimme, so leise flüsternd, dass er sich nicht sicher war, ob er er ihn überhaupt richtig verstand, brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Nein Harry, tu das nicht, denn dann gibt es kein zurück mehr für mich."
Atemlos sah Harry Draco an. Er wusste nicht, ob er nur verwirrt, oder vielleicht auch verletzt sein sollte. Eigentlich konnte er eh keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Es fröstelte ihn. Die Wärme wich langsam aus seinem Körper. Er blinzelte, fühlte sich leicht benommen. Der Zauber dieses Moments schien vorbei.
Harry fühlte sich orientierungslos, nahm nur langsam wieder seine Umgebung wahr, wie aus einem Traum erwacht. Er hatte das Bedürfnis seine Knochen zu strecken, als ob er lange geschlafen hätte.
Dracos Blick fiel auf seine Uhr. „Wir sollten gehen, ich muss zu dem Treffen der Slytherins. Ihr habt jetzt doch ebenfalls Hausversammlung, sonst bekommen wir nur noch Ärger."Draco erhob sich, strich sich seine Robe glatt, sein Lächeln wirkte irgendwie schief.
Harry hatte komplett die Zeit vergessen, sie war wie im Flug vergangen. Benommen schaute er zu Draco auf.
Draco reichte ihm die Hand und zog ihn nach oben. Als sie so nah voreinander standen, schaute Harry direkt in sein Gesicht. Er war ihm immer noch nah, aber er wusste nicht was er sagen sollte, was er überhaupt dachte.
„Komm laß uns gehen. Bis morgen, wie immer selbe Zeit, selber Ort. Wir räumen dann auf und bringen Snape seinen Trank", verabschiedete sich Draco von ihm.
Als Harry sich auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum machte, spürte er immer noch die Nachwirkungen des Trankes. Hoffentlich würde ihm McGonagall nicht anmerken, dass sie sich über das Verbot hinweggesetzt hatten. Er fühlte sich immer noch berauscht, seine Gedanken fuhren Karussell in seinem Kopf. Jetzt sehnte er sich nur noch nach der Ruhe in seinem Bett und wollte mit sich und seinen Gedanken alleine sein.
