Grützi miteinand.

Erst noch ne kleine Anekdote: Beim letzten Chap war ich gespannt wie ein Flitzebogen, ob Euch meine Lemon gefallen würde. Nachts bin ich an meinen PC geschlichen und bin in meine Mail-Addy rein. Da hatte ich doch sage und schreibe NULL Revs bekommen. Zuerst hab ich trocken geschluckt, tief Luft geholt und bin zum Glück, warum auch immer, bei FF in meine Story rein. Da hat mich fast der Schlag getroffen, als ich sah, daß ich eine Riesenmenge an Revs bekommen hatte. FF hat da irgendwie gesponnen, da ich die Revs von diesem Tag nie auf meine Mail bekommen habe. Tja, da sieht man mal wieder, bei FF ist alles möglich.

Vielen Dank, Ihr habt mich so richtig glücklich gemacht. Gugi28: Dein Wunsch sei Dir erfülllt. thunder: Und nicht nur die Todesser werden was gegen ihre Beziehung haben. skateZ: Du hast es auf den Punkt gebracht, dieses Problem haben sie jetzt wirklich. Maxine01: Du hattest Recht damit, ein paar Leutchen hats wohl wirklich gekribbelt, merci. Moin: Das wird Dir jetzt auch nicht weiterhelfen, aber meistens trifft es einen dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Koryu: Danke, vor allem das mit dem letzten Teil. Snuggles2: Mich hat es besonders gefreut, daß mein Harry, von dem Du ja immer gesagt hast, er würde auf der Leitung stehen, jetzt doch noch Clever ist. DarkLuzie: Nicht aufgeben, schön weiterlesen, lohnt sich echt. Dray: hhm, danke für die Gummibärchen. Schön weiterhoffen und überraschen lassen. seerose: Wow danke, vor allem das mit dem abheben hat mich sehr berührt. Kirschblüte: Hier ist es, Dein gewünschtes update. Sommerstrolch: 5,4,3,2,1 here it is. Dein Fan: Wow, was für ein Nickname, und gleich noch mal gelesen, klasse.

Vickysnape: Da hast Du ja echt Detektiv gespielt. Ja, Maxine hab ich viel zu verdanken, viele Leser habe ich garantiert dadurch bekommen, weil sie mich zu ihren Favs gepackt hat. Ich pack zu Deinem Dank an sie noch einen Riesengroßen von mir dazu und zu Maxine weiterschieb.

Cissylein: Nein, das mit Poppy war eigentlich anders gemeint °g°, Draco meinte auf Poppy ist Verlaß, weil sie eine gute Krankenschwester ist und natürlich ihre Sälbchen und Heiltränke wohlgeordnet im Schrank hatte. Ich glaube nicht, daß Poppy besonders begeistert wäre, wenn sie wüsste, was die beiden da auf ihrer Liege treiben, hihi.

Ödarius: Hallo Tintenfisch. Das tut mir jetzt aber leid, wobei ich mich immer noch frage, was der Klappperstorch bei Harry und Draco tun soll? °g° Da meine Story auf R geratet war und ich in der Vorschau „Lemon"angegeben hatte, habe ich da bei diesem Kapitel nicht mehr direkt davor gewarnt. Wollte Euch doch nicht die Überraschung nehmen. Dafür verspreche ich Dir, Nikolausi kommt dieses Jahr.

Doom: Harry frägt Draco davor nach den Treffen der Slytherins, bei denen sie sich miteinander im Bett vergnügen. Draco antwortet ihm, daß er da nicht mehr mitmache, weil er immer an jemand anderes denken müsse. Er hatte dabei immer HARRYS Gesicht vor Augen, alles klar?

Einen Extraknuddel an alle die mich zu ihren Favs gepackt haben, eine besser Werbung könnt ihr gar nicht für mich machen. Heute probiere ich mal ob die Kreischen bei FF gegen. Passen ja auch zum Titel.

° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °

10. Heimlichkeiten

Rückblickend begann für Harry die aufregendste Zeit seines Lebens.

Draco hatte sein Versprechen eingehalten. Er hatte auf Harrys Nachricht gewartet und sich noch einmal mit ihm getroffen, im Bad der Vertrauensschüler.

Danach gab es für sie kein zurück mehr, genauso wie es der Slytherin voraus gesagt hatte.

Nach diesem Treffen war keine Rede mehr davon, dass es zu gefährlich wäre, wenn sie sich treffen würden und Harry hütete sich, von sich aus dieses Thema anzusprechen.

Dracos Schutzwall hatte durch ihr Zusammentreffen in der Dusche, wohl gewaltige Risse bekommen und wurde durch ihr erneutes Treffen vollends niedergerissen.

Beide verdrängen meisterhaft ihre Ängste und Bedenken. Von all den Gründen, welche gegen eine Beziehung sprachen, war keine Rede mehr, sobald sie sich sahen.

Sie trafen sich heimlich und es war lustvoll und berauschend. Beide waren sehr kreativ darin, immer neue Orte zu finden. Die Angst erwischt zu werden, gab ihren Treffen einen süssen, erregenden Beigeschmack.

Mal waren sie im Raum der Wünsche, eine Nische in den Kerkern, sogar Filchs Besenschrank musste einmal notgedrungen für ein kurzes Treffen herhalten. Der Raum im Südturm, in dem sie damals den Zaubertrank zubereitet hatten, wurde jedoch zu ihrem unausgesprochenen Lieblingstreffpunkt. Mehr als einmal dankte er seinem Vater für den Tarnumhang und auch die Karte der Rumtreiber war sehr nützlich.

Immer waren sie darauf bedacht, nicht erwischt zu werden. Sie wechselten die Orte und die Zeitpunkte ihrer Treffen ständig. Diese Heimlichkeiten waren genau nach Harrys Geschmack. Es hatte ihm schon immer gefallen Regeln zu brechen.

Sie entwickelten zusammen einen Schlachtplan, um nicht entdeckt zu werden. Ihre Abmachung beinhaltete, dass sich augenscheinlich nichts verändern dürfte. Sie wollten unter keinen Umständen Aufmerksamkeit erregen. Keine Vertraulichkeiten, wenn jemand dabei war, oder es zu erwarten war, dass sie jemand beobachten könnte. Beide wollten darauf achten, dass sich ihre Schulnoten nicht verschlechtern würden.

Alles, was irgendeine Gefahr für ihre Beziehung bedeuten könnte, sollte ausgeschaltet werden.

Jedoch machte es Harry keinen Spaß, vor seinen Freunden seine Gefühle zu verheimlichen.

Aber er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Er wollte sich nicht ausmalen, wie Ron und Hermione auf diese Neuigkeit reagieren würden, was für eine Beziehung er zu dem Slytherin hatte. Seine Freunde waren bisher immer seine Vertrauten gewesen. Es gab kaum etwas, was er sonst jemals vor ihnen verheimlicht hatte.

Ein gutes Gewissen hatte er dabei nicht. Aber er konnte nicht anders, er zwang sein schlechtes Gewissen zum Schweigen, verdrängte seine Schuldgefühle. Ein Leben ohne Draco war innerhalb weniger Tage, einfach unvorstellbar für ihn geworden.

Draco hatte auf der Terrasse Recht mit seinen Argumenten gehabt. Niemand würde ihre Beziehung akzeptieren. Die Rache der Slytherins würde für Harry aus körperlichen Schmerzen bestehen, was hätten sie ihm sonst auch antun können. Jedoch seine Gryffindors, diesen Vertrauensbruch würden sie ihm wohl nie verzeihen. Diese Vorstellung bereitete ihm solch einen Horror, dass er sie nicht weiterspinnen konnte.

Irgendwie fühlte er sich auch als Verräter. Hatte der Hut vielleicht doch Recht, als er ihn nach Slytherin stecken wollte? Ähnelten sein Verrat an seinem Haus und seine Tricks, mit denen er Draco doch noch rumbekommen hatte, nicht vielmehr den Slytherins?

Nein, er fühlte sich als Gryffindor.

Das Einzige was er von den Slytherins wollte, war Draco.

Unter keinen Umständen wollte er mehr auf ihn verzichten.

Trotz seines schlechten Gewissens, Harry war sich sicher, dass niemand etwas ahnte.

Zwischen ihren Treffen stürzte sich Harry in die Hausaufgaben. Er hatte wieder eine Zukunft vor Augen. Egal was diese ihm bringen würde, dieses Gefühl zu Leben, das war momentan einfach nur herrlich für ihn.

Ron hatte seine große Liebe für die Bibliothek entdeckt. Besser gesagt für Nachhilfe, welche ihm Hermione sehr bereitwillig gab. Nachdem das Gryffindor-Trio oft mehrere Stunden in die Hausarbeiten vertieft war, verabschiedete sich Harry. Seine beiden Freunde waren immer noch so mit dem Lernen, oder besser gesagt, mit sich selbst beschäftigt, dass es Harry leicht fiel, immer wieder Ausreden für sein Verschwinden zu erfinden. Augenscheinlich nahmen sie sogar an, er wolle ihnen damit nur einen Gefallen tun.

Zum Glück ahnten sie nicht seine wahren Beweggründe.

Draco und er verständigten sich oft nur durch kleine Handzeichen, sie hatten dabei eine ausgefeilte Kommunikationstechnik entwickelt. Dies war die einzige Möglichkeit, um ihre Verabredungen abzusprechen. Eine kleine Handbewegung und das nächste Treffen war klargemacht, sie mussten dabei nicht einmal Augenkontakt halten. Daumen nach oben hieß: heute abend Südturm, nach unten: die Kerker. Ein Wink mit der Hand: Raum der Wünsche, so hatten sie mehrere Verabredungsmöglichkeiten, welche sie sich gegenseitig mitteilten. Ein kurzes beiläufiges Nicken oder ein laut ausgesprochenes „Ja", welches sie im nächsten laut ausgesprochenen Satz einbauten, schon waren sie wieder verabredet.

Diese magische Anziehungskraft, welche Draco mittlerweile auf ihn hatte, wurde durch ihre Treffen eher verstärkt. Sobald er morgens Draco in der großen Halle traf, fielen ihm sofort die verschiedensten Dinge ein, welche er am liebsten sofort mit ihm gemacht hätte.

Der Blondschopf machte ihn wahnsinnig, wenn er sich ganz langsam, wie beiläufig, mit der Zunge über die Lippen fuhr. Harry musste sich mehr als einmal zusammenreissen, damit keiner seiner Mitschüler mitbekam, dass er den Slytherin beobachtete.

Draco beherrschte diese Provokationen bis zur Vollendung. So ganz nebenbei griff er sich in der einen Schulstunde an den Hals, genau an diese Stelle, wohin er Harry nach wie vor gerne hineinbiss und Harry damit zur absoluten Hilflosigkeit verdammte. Harry war froh über seine hohen Krägen, wie hätte er sonst diese Liebesmahle verbergen sollen.

Ein anderes Mal tippte sich Draco mit seinen Fingerspitzen an diese Stelle hinter seinem Ohr, welche Harry als Dracos Schwachstelle entlarvt hatte. Ein paar Stunden davor hatte er genau an dieser Stelle geknabbert und Draco damit zur Weißglut gebracht.

Für alle anderen schienen dies ganz normale Handbewegungen zu sein, wobei Harry mehr als deutlich, die von Draco gesendete Botschaften verstand.

Am liebsten hätte er sich sofort auf ihn gestürzt und seine Selbstbeherrschung wurde öfters auf grausame Proben gestellt.

Einmal fiel Harry sein Lineal auf den Boden. Als er sich danach bückte, konnte er förmlich spüren, dass ein Augenpaar auf seinen Po starrte. Als er sich beim Aufrichten umdrehte, schaute er in zwei graue Augen, die jede Bewegung von ihm zu beobachteten schienen.

Er stellte fest, welch himmlisches Vergnügen es ihm selbst bereitete, Draco zu provozieren. Er genoss dieses Gefühl, dass er auf den Slytherin wohl die gleiche Wirkung hatte, wie dieser auf ihn. Daraufhin drehte er den Spieß einfach um. Ein argloses Kauen auf dem Stift, eine kecke Bewegung aus der Hüfte und Draco war eindeutig auf hundertachtzig.

Wenn er dann an den verabredeten Treffpunkt kam, wurde er zur ‚Strafe‚ sofort von seinem heimlichen Geliebten herangezogen. Es ging ihm durch und durch, wenn ihn der Blondschopf an sich riss, sobald sie alleine waren.

Er hasste die einsamen Nächte ohne den Slytherin und konnte es oft kaum erwarten, bis sie sich endlich wieder treffen konnten. Folternd zog sich für ihn die Zeit, bis zu ihren Treffen, wie Kaugummi dahin. Wenn sie dann zusammen waren, hatte er das Gefühl die Minuten würden ihnen nur so durch die Finger rinnen.

In diesen gestohlenen Stunden genossen sie ihr Zusammensein umso intensiver.

Der Winter kam, wie so oft fing es schon Ende November an mit schneien. Nach wenigen Tagen war Hogwarts mit einer dichten weißen Decke bedeckt. Der See war zugefroren und die Äste der Bäume ächzten unter ihrer weissen Last.

Dieses Mal empfand Harry die Kälte im Schloss, als nicht so durchdringend. Diese Hitze, welche von innen aus ihm brannte wärmte ihn, auch wenn die anderen sich schlotternd in ihre Umhänge hüllten.

Auf diese Weihnachtsferien freute sich Harry besonders. Draco wollte mit ihm im Schloss bleiben, keine Unterrichtsstunden mehr, welche sie trennen würden.

Drei Tage vor Ferienbeginn lag er wie so oft, an Draco gekuschelt. Es faszinierte ihn immer wieder aufs neue, wie gut ihre Körper zusammen harmonierten. Sein Kopf ruhte an Dracos Schulter, wie wenn diese für ihn gemacht sei. Draco hatte einmal schmunzelnd gemeint: „Tja Harry, unsere Knochen passen einfach, was für Zeichen willst Du denn sonst noch?".

Mit seinen Fingern zeichnete Harry versonnen kleine Kreise auf Dracos Oberkörper und genoss einfach seine Nähe, diesen Duft den dessen Körper verströmte.

„Harry?", Draco klang bedrückt. Langsam richtete sich der Gryffindor auf. „Ich kann nicht die ganzen Ferien bei Dir bleiben. Meine Mutter. Ihr geht es nicht gut. Sie möchte Malfoy Manor verlassen und für unbestimmte Zeit zu ihrer Tante ziehen."

Erschrocken sah er auf Draco, in dunkler Vorahnung was jetzt kommen würde. „Sie hat mich gebeten ihr beim Umzug zu helfen und die Weihnachtsfeiertage mit ihr zu verbringen. Ich konnte ihr das einfach nicht abschlagen. Für sieben Tage muss ich einfach Nachhause zurückkehren."

Harry schluckte schwer. Einerseits verstand er Draco, liebte ihn vielleicht auch gerade für diese Entscheidung. Er selbst hätte sich ja auch um seine Mutter gekümmert, wenn er nur diese Gelegenheit gehabt hätte.

Anderseits war es für ihn eine absolute Horrorvorstellung, mehrere Tage von Draco getrennt zu sein. Wie sollte er diese Tage, ohne ihn zu sehen und zu spüren, überstehen? Was wenn sich Draco alles wieder anders überlegen würde? Wenn dessen Vernunft oder Angst zurückkommen würden?

Ihre Beziehung war noch so zerbrechlich, wie aus dünnem Glas.

Es schauderte ihn innerlich, aber er zwang sich zu einem Lächeln und nickte.

Diese Weihnachtstage ohne Draco waren so schlimm, wie er vermutet hatte. Tagsüber versuchte er krampfhaft zu Lernen. Er hatte wieder Zukunftspläne gefasst. Er wollte immer noch Auror werden und nutzte diese Dracofreie Zeit. Das Lernen hatte in letzter Zeit an zweiter Stelle gestanden, er hatte einiges nachzuholen.

Die Tage zogen sich dahin und in den Nächten wälzte er sich hin und her, begleitet von immer neuen dunklen Visionen, wie sich ihr Wiedersehen abspielen könnte. Unerbittlich kamen natürlich auch die düsteren Gedanken an Sirius, er konnte sie zwar immer wieder verscheuchen, jedoch in der einsamen Schwärze der Nacht, kamen sie verstärkt zurück.

In dieser Zeit wurde ihm schmerzhaft bewusst, wie viel besser es ihm in letzter Zeit gegangen war. Draco hatte ihn seine Schuldgefühle vergessen lassen, durch ihn hatte er wieder lachen gelernt.

Umso schlimmer war für ihn der Gedanke, dass er Draco wieder verlieren könnte.

Nach einer Woche zog ihn Ron auf das Gelände vor dem Schloss. Die zurückgebliebenen Slytherins lieferten sich eine wilde Schneeballschlacht mit den Gryffindors. Dankbar beteiligte Harry sich an diesem ausgelassenen Vergnügen. Da die beiden Gruppen nicht befreundet waren, nahm keiner auf den anderen Rücksicht, man durfte sich nicht ablenken lassen, wenn man gegenüber dem Feind bestehen wollte.

Die beiden Parteien verschonten sich nicht. Mehrere Mitstreiter würden sich garantiert später bei Pommy einfinden, die magischen Schneebälle trafen meistens unbarmherzig ihr Ziel.

Trotzdem hatten sie alle einen Riesenspass. Versuchten sich gegenseitig zu überlisten und ihr Lachen war weit über die Wiesen von Hogwarts zu hören.

Harry hatte nicht bemerkte, dass sich ein Gegner von hinten an ihn herangeschlichen hatte. Ein kräftiger Stoß und er landete kopfüber, bäuchlings im Schnee.

Schnee wurde ihm in den Mantelkragen gedrückt, dies konnte eindeutig nur ein Slytherin sein.

Harry winkelte ein Bein an und stemmte sich mit dieser, schon so oft praktizierten, schnellen Bewegung herum. Er hatte Recht mit seiner Vermutung, vor sich sah er verschwommen, behindert durch seine beschlagene Brille, aber eindeutig einen grün-silbernen Schal.

Jetzt lag er auf dem Rücken und versuchte seinen Feind abzuschütteln.

Dieser zog jedoch unbarmherzig seinen Pulli hoch und seifte Harry ordentlich auf der linken Seite mit

dem pulvrigen Schnee ein. Als Harry endlich seine Brille von dem Schnee befreien konnte und wieder einigermaßen klare Sicht bekam, hielt er inne. Es war nicht irgendein Slytherin, dies war SEIN Slytherin.

Er blickte genau in diese grauen Augen, mit denen er in diesem Moment am allerwenigsten gerechnet hatte.

Draco war wieder da.

Mit der linken Hand stopfte ihm der Blondschopf immer noch den kalten Schnee unter den Pulli. Seine rechte Hand tat jedoch etwas ganz anderes. Sie streichelte ihn sehnsüchtig und liebevoll über seinen Oberkörper, fuhr über seine Brustwarze, an seiner empfindlichen Seite entlang, bis zum Bund seiner Hose. Harry zog scharf die Luft ein.

Für die anderen sah es so aus, als ob Draco sich einen kleinen Ringkampf mit ihm im Schnee liefern würde. Für ihn selbst, war es ein herrlich befreiendes Wiedersehen. Draco hatte ihm mit dieser Aktion alle Ängste genommen, seine Fragen, welche er sich immer wieder gestellt hatte, beantwortet.

Der Schnee schmolz in Rekordzeit auf Harrys erhitzter Haut. Draco beugte sich zu ihm herunter. Er spürte dessen Atem, der sein Gesicht streifte. Alle Härchen stellten sich ihm auf, als ihm Draco Malfoy ins Ohr flüsterte. „Hallo Potter! Was hältst Du von heute Abend im Kerker? Hinter Ronald dem Einbeinigen?"

Harry konnte nur nicken und richtete sich, mit merklich erhitztem Gesicht wieder auf.

Von den Gryffindors folgte sogleich die Rache, in Form eines erneuten Schneeballangriffes.

Nur Hermione stand einfach nur da. Sie starrte zu ihnen. Harry konnte sehen, wie es hinter ihrer Stirn fieberhaft arbeitete.

Dann drehte sie sich um und stürzte sich mit den anderen zum nächsten Angriff.

Harry musste sich eingestehen, dass seine Freundschaft zu Draco hauptsächlich aus kurzen sexuellen Zusammentreffen bestand. Trotzdem war es für ihn nicht nur eine Beziehung, welche sich nur um das Körperliche drehte, obwohl sie sich eigentlich immer zuerst aufeinander stürzten. Natürlich machte es ihm einen Riesenspaß mit Draco zu schlafen. Aber das Wichtigste war für ihn diese Nähe, welche er dabei mit Draco empfand.

Es war ein wunderschönes Gefühl für ihn, wenn sie sich gegenseitig bis an den Rand der Ekstase und auch oft genug darüber hinaus trieben. Harry hatte keine Vergleichsmöglichkeiten, jedoch war er sich sicher dass dieses Gefühl, wenn er mit Draco schlief, mehr war, als nur den eigenen Trieb zu befriedigen.

Ein übermächtiger Hunger aufeinander, trieb sie gegenseitig in ihre Arme. Alleine Dracos Gesichtsausdruck, wenn sie beieinander waren, war für ihn unbeschreiblich. Es war für Harry immer wieder pures Glück, wenn Draco seine Maske fallen lassen konnte und sich nur noch seinen Gefühlen hingab.

Harry betete, dass niemals jemand anderes außer ihm, diesen Gesichtsausdruck nochmals zu sehen bekommen würde. Ja, er war sich sogar sicher, dass Draco vorher niemals so etwas empfunden hatte, auch wenn er schon mit anderen Partnern Erfahrung gehabt hatte. Er konnte mit Draco Gefühle teilen, welche allen anderen verwehrt blieben.

In dieser Zeit gehörte der Slytherin nur ihm.

Bedingt durch diese Selbstbeherrschung, welche sie immer aufbringen mussten, diese immer präsente Angst und das Zusammenprallens des Verlangens nacheinander, verlangte bei ihren heimlichen Treffen immer wieder zuerst dieses Ventil. Musste sich immer wieder, als erstes im Bett entladen. Dies war wohl die psychologische Erklärung, warum sie regelmäßig, mehr oder weniger, übereinander herfielen. Aber eigentlich ,waren Harry diese Analysen in diesen Momenten total egal.

Danach lagen sie verschwitzt beieinander und hielten sich im Arm wie Ertrinkende, genossen jede Sekunde. Ein Blick auf Draco und er verstand auch ohne Worte, was in ihm vorging. Der Blondschopf war dann wie ein offenes Buch für ihn und er fühlte sich ebenso verstanden. Wenn sie sich von ihrer Leidenschaft einigermaßen erholt hatten, verloren sie sich oft in tiefsinnigen Gesprächen. Meistens mussten sie jedoch ihre Unterhaltungen abrupt beenden, die Zeit arbeitet immer gegen sie.

Mit Bedauern gestand sich Harry ein, wie gerne er noch mehr Zeit mit Draco verbracht hätte. Aber er wusste, dies war ein unerfüllbarer Traum.

Sobald er Dracos Haut spürte, selbst wenn er nur dessen Hand in der seinen hielt, überkam ihn eine große Ruhe. Alle seine Ängste waren vergessen. In diesen Momenten hatte er dieses simple Empfindung, dass alles gut sei. Sobald sie sich trennten, überkam ihn sofort dieses seltsame Gefühl der Unvollkommenheit.

Die Pausen zwischen ihren Treffen wurden kürzer.

Sie waren nach wie vor äußerst vorsichtig, jedoch die Häufigkeit ihrer Treffen barg auch eine erhöhte Gefahr, dass irgendjemand ihr Geheimnis entdecken könnte.

Dies war ihnen auch bewusst, sie sprachen immer wieder darüber. Sie nahmen sich ernsthaft vor, ihre Treffen zu reduzieren.

Jedoch fiel ihnen dies in der Theorie leichter, als in der Praxis.

Viel zu oft brach einer von ihnen diese Abmachung. Irgendwie war es wie ein Drogenrausch. Je mehr er von Draco bekam, desto mehr spürte er diese unbändige Begierde nach ihm.

Es war wie ein Strudel, der sich immer schneller drehte, sie mitriss.

Und keiner wusste, was sie irgendwann noch erwarten würde.

Das Frühjahr brach an. Der Schnee ging und hinterließ nasse Wiesen und große Pfützen. Die Zeit verging für Harry wie im Flug.

Nicht nur Harrys Liebesleben hatte sich drastisch verändert. Auch in der Schule waren die Zeiten für Veränderungen angebrochen. Sie hatten immer noch keinen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Nach einem Abendessen, Ende März, erhob sich Professor Dumbledore. Er teilte den verdutzten Schülern mit, dass sie in diesem Fach abwechselnd von den Professoren McGonagall, Snape, Flitwick und ihm selbst, unterrichtet werden würden. Jeder Lehrer würde ihnen sein ganzes Wissen vermitteln. Allerdings sollten diese Klassen nicht nach Häusern, sonder nach den Fähigkeiten der einzelnen Schüler gebildet werden.

Der Schulleiter hob hervor, dass es egal sei, zu welchem Haus man gehöre. Er betonte die Wichtigkeit des Zusammenhaltens, beim Lernen und des Kämpfens. Eigentlich sagte er das Gleiche, wie der sprechende Hut ein Jahr zuvor.

Keiner wusste wann und wie der Krieg gegen Voldemort beginnen würde. Es gab immer wieder Gerüchte von kleinen Aktivitäten der Todesser, jedoch wusste niemand etwas konkretes.

Nach Dumbledores Rede war jedoch allen klar, dass neue Zeiten angebrochen waren.

Zu Harrys Freude, war er bei Verteidigung gegen die dunklen Künste zusammen mit Draco in einer Gruppe. Noch ein Fach, welches sie gemeinsam hatten.

Der Gedanke gegen Draco zu kämpfen gefiel ihm. Der Slytherin war für ihn ein gleichwertiger Gegner, stand ihm kampf-technisch in nichts nach.

Es reizte ihn, gegen Draco zu kämpfen und er wollte auch unbedingt gewinnen.

Als Snape seine erste Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste abhielt, forderte er die Schüler auf, sich zu zweit in Duell-Stellung zu begeben. Harry positionierte sich selbstverständlich gegenüber Draco und überlegte gerade, welchen Fluch er am besten gegen Draco anwenden könnte.

Sie hatten ihre Zauberstäbe erhoben und warteten nur noch auf das Startzeichen von Snape.

Dieser stellte sich jedoch zwischen Draco und Harry und zischte, mit seinem so typischien Grinsen: „Malfoy, Potter, auseinander, suchen sie sich einen neuen Partner."

Langsam senkten sie ihre Stäbe, warfen sich verunsicherte Blicke zu. Normalerweise war doch gerade Snape immer besonders scharf darauf gewesen, ihm Draco als Gegner zu geben.

Snapes Erklärung erfolgte auch sofort. „Anweisung von Professor Dumbledore."

Die Gedanken überschlugen sich in Harrys Kopf. Was hatte dies zu bedeuten? Erst steckte Dumbledore ihn zusammen mit Draco in dieses Zaubertrank- Projekt und jetzt hinderte er sie daran, zusammen zu kämpfen? Das konnte wohl kein Zufall mehr sein.

Als Harry sich zu Neville umdrehte, sah er gerade noch aus den Augenwinkeln, dass Draco seinen Daumen nach oben gedreht hatte. Das war das Zeichen für Südturm. Ihr nächstes Treffen war damit verabredet.

Er nickte beiläufig und versuchte sich auf den Kampf gegen Neville zu konzentrieren.

Harry war erleichtert, dass er wenigstens noch am gleichen Tag mit Draco, über dieses seltsame Verbot des Schulleiters sprechen konnte.

Beim Abendessen kaute er lustlos auf seinem Brötchen herum und überlegte, welche Ausrede er sich heute einfallen lassen könnte. Ron war in letzter Zeit schneller beleidigt, was bestimmt auch damit zusammenhing, dass er wesentlich weniger Zeit mit seinen Freunden verbrachte als früher. Auch bei Hermione hatte er das Gefühl, dass sie ihn öfters mit ihren braunen Augen, länger als nötig, fixierte.

Aber vielleicht war es auch nur sein Gewissen, welches ihm diese Schuldgefühle einredete.

Dann geschah etwas, was mehr als ungewöhnlich war.

Snape erhob sich vom Lehrertisch und ging an den essenden Schülern vorbei. Er ging zielstrebig zum Tisch der Slytherins.

Die Gespräche an den Tischen verstummten.

Dort angekommen, beugte er sich zu Draco und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Harry konnte die beiden sehr gut beobachten, er setzte sich meistens so, dass Draco in seinem Sichtfeld lag. Zum einen, damit sie sich über kleine Zeichen verständigen konnten und zum anderen, wollte er die wenige Zeit, in der er ihn sehen konnte, auch auskosten.

Stirnrunzelnd verfolgte Harry das Gespräch zwischen dem Lehrer und seinem Schüler.

Er kannte Dracos Mimikspiel mittlerweile sehr gut. Draco wurde noch blasser als sonst und Harry sah ein kurzes panisches Aufflackern in Dracos Augen.

Was dann folgte, hatte Harry in all den Jahren in der Schule noch nie erlebt.

Draco erhob sich und verliess mit Snape die Halle. Während dem Essen war noch nie ein Schüler aus der Halle beordert worden.

Beim Verlassen des Raumes schüttelte Draco fast unmerklich, verneinend den Kopf in Harrys Richtung. Er hatte damit gerade die Verabredung für den heutigen Abend gecancelt.

Dies diente nicht gerade zu Harrys Beruhigung.

Ihm wurde schlecht, seine innere Unruhe verschlimmerte sich.

War etwas mit Dracos Mutter, oder seinem Vater? Und dann war da ja auch noch die Anweisung Dumbledores, dass sie nicht zusammen kämpfen sollten.

Jetzt dieses merkwürdige Verhalten von Snape, der Draco während des Essens aus der Halle holte.

Irritiert schaute Harry zum Lehrertisch. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Platz des Schulleiters leer war. Dumbledore war erst gar nicht zum Abendessen erschienen. Dies war nicht ungewöhnlich, oft war er aus wichtigen Termingründen verhindert.

Jedoch, heute Abend hinterliess es bei Harry einen schalen Beigeschmack.

Es blieb ihm nichts anderes übrig, er musste bis zum nächsten Tag abwarten.

Vielleicht sollte er trotzdem zum Südturm gehen?

Aber Draco hatte ihm abgesagt. Es wäre sinnlos und auch gefährlich, auf ihn zu warten.

Was war nur los? Warum hatte Snape Draco, während dem Essen aus der Halle beordert?

Harry hasste in diesem Moment seine Machtlosigkeit. Dieses Gefühl, zum Nichtstun verdammt zu sein. Ihre Heimlichkeiten, welche ihm jedwede Möglichkeit nahmen, heute noch in Dracos Nähe zu kommen.

Dies gehörte wohl zu dem Preis, den er für ihre unbemerkten Treffen zu zahlen hatte.

Er hatte keine andere Chance.

Harry konnte nur hoffen, dass er am nächsten Tag schnellstens die Möglichkeit bekommen würde, mit Draco zu sprechen.