Klopf, klopf,

hallo?

ist noch jemand da?

Ja?

O.K.

Gut, dann geht es heute weiter.

Erst mal dicke Umwuschels an: Darwion: Heute kommen ein paar Antworten °g° Jeanca: ups, Du möchtest schon Deinen mörderblick aufsetzen, mal sehen ob Du ihn brauchst. Misato-sama blub blue phoenixtear: Cliffhanger? °unschuldigblickaufsetz° äähm, ging bei letzten Kapitel echt nicht anders. Maxine01: Knuddelknutsch, hast mir wieder einen großen Stein von meinem Schreiberherzchen genommen. Deadly-nightmare: Na, ich werde Dich doch nicht wegen des Endes spoilern gugi28: Aber hallo, noch so ein lemon-Fan, gegrüßt seist Du. Dein Wunsch steht auf meiner Liste, aber versprechen kann ich nix. Raja-Jade: Da es ja Harrys Erinnerungen in LUNASOLIS sind, wird es hier leider keine POV von Dracos Sicht geben. dark-luzie: Heute kommen ein paar Antworten. Oedarius: Welche Farbe haben Harrys Boxershorts? Vielleicht trägt er ja Schiesser-Feinripp in weiß? O.K, o.k. Du willst Boxershorts. Wie wäre es mit einem Gryffindor-rot, mit kleinen grünen Monden drauf? Wobei ich finde, dass ein knackiger Hintern viel besser in einem modischen Slip zur Geltung kommt. Also es gibt da so ein paar Modelle,... ooh, ich glaube ich schweife grad ab, hihi. EvilTwin: Hoppala, schön dass Du Dich hierher verirrt hast, darüber habe ich mich echt gefreut.

O.K., weiter gehts.

° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °

11. Entscheidungen

Gerade als er in Morpheus Arme sinken wollte, in die unendliche Dunkelheit der Nacht, ohne Gedanken oder Sorgen, schreckte er wieder hoch.

Abrupt schwang er seine Beine über die Bettkante, warum hatte er denn nicht schon früher daran gedacht.

Natürlich hatte er bis jetzt kaum Ruhe finden können, sich immer wieder aufs Neue den Kopf zerbrochen.

Bis er so erschöpft gewesen war, dass er kaum noch seine Augen offen halten, geschweige denn, noch einen klaren Gedanken fassen konnte.

In dieser Zwischenwelt, zwischen Tag und Traum kam ihm diese plötzliche Eingebung, welche ihn hochfahren liess.

Die Karte der Rumtreiber.

Zumindest könnte er damit erfahren, wo sich Draco in diesem Moment genau aufhielt.

„Lumos", mit dem Licht seines Zauberstabes bückte er sich über seinem Koffer. Mit fahrigen Bewegungen durchsuchte er ihn, warf alles Unwichtige achtlos heraus.

Endlich, da lag sie. Für jeden anderen ein unwichtiges Pergament, jedoch für ihn in diesem Moment so wertvoll.

Mit fahrigen Händen rollte er ungeduldig die Karte auf, hätte sie dabei fast eingerissen. Seine Augen flogen über den Plan der Schule, zahllose Namen waren darauf eingezeichnet.

Als erstes suchte er Snapes Kerker ab, dann Dumbledores Büro, die Gänge der Schule. Nirgends war eine Spur des Slytherins. Als er schon fast aufgeben wollte, fand er doch noch diese Person, nach der er mit fiebrigen Blicken gesucht hatte. Draco Malfoy, ein kleiner Punkt, welcher sich in seinem eigenen Schlafsaal auf- und abbewegte. Er war in seinen Gemächern, schien dort unruhig hin- und herzuwandern.

Mit einem tiefen Aufseufzen rollte er die Karte wieder zusammen. Er war jetzt keine Spur schlauer, wusste nur, dass sich Draco noch in der Schule aufhielt und offensichtlich keine Ruhe finden konnte, genauso wie er selbst.

Warum war er nicht vorher auf diese Idee mit der Karte gekommen, dann hätte er bestimmt mehr in Erfahrung gebracht.

Er hatte noch seinen Tarnumhang, trotzdem konnte er damit jetzt nicht zu Draco gelangen. Er kannte das Passwort der Slytherins nicht. Er hatte Draco auch nie danach gefragt und war innerlich froh gewesen, dass Draco ihn auch nie dahingehend gelöchert hatte. Es war ein ungeschriebenes Gesetz und wäre auch ein Vertrauensbruch am eigenen Haus gewesen, wenn sie sich gegenseitig in dieses Geheimnis eingeweiht hätten.

An Schlaf war nicht mehr zu denken. So wartete er, bis es Zeit war in die große Halle zum Frühstücken zu gehen.

Jetzt hatte er die Hoffnung, dass sich Draco vielleicht mit den anderen Frühaufstehern zum Essen in der grossen Halle treffen würde.

Er wollte ihn unbedingt sehen, musste einfach wissen, wie es ihm ging.

Um diese Uhrzeit war die große Halle erwartungsgemäß fast leer, nur ein paar wenige Schüler sassen verschlafen auf ihren Plätzen.

Ein kurzer Blick genügte um festzustellen, dass das Objekt seiner Begierde noch nicht da war.

Nach einer Stunde waren die Tische merklich gefüllt.

Als Ron schlaftrunken in die Halle schlurfte und Draco immer noch nicht aufgetaucht war, wurde Harry klar, dass dieser wohl heute nicht beim Frühstück erscheinen würde.

Ron setzte sich neben ihn, sein morgendlicher Small-Talk ging heute jedoch an Harry vorbei.

Irgendwann drang doch noch ein Satz von Ron zu ihm durch. „Mist, nachher haben wir Snape und das auch noch mit diesen miesen Slytherins, als ob eines von beiden nicht schon übel genug wäre."

Harry war auf einmal hellwach, vielleicht war Draco ja schon in Snapes Kerker.

Fluchtartig machte sich Harry auf dem Weg .

Innerlich betete er zu Gott, zu Merlin und sonst zu allem Möglichen, was ihm bei seiner Rennerei so einfiel.

Atemlos kam er bei den Kerkern an.

Er riss die Tür auf, hektisch wanderte sein Blick über die Schüler. Die meisten waren Slytherins, die natürlich schon längst mit dem Frühstück fertig waren.

Auch ein paar Gryffindors waren schon da. Natürlich, in wenigen Minuten würde ja der Unterricht beginnen.

Endlich, da sah er ihn.

Draco war in eine Diskussion mit Crabbe verstrickt, hatte ihn noch gar nicht bemerkt.

Nervös setzte sich Harry versetzt hinter Draco.

Sein Sitzplatz war ideal, so konnte er unauffällig, von der Seite gut einen Blick auf Draco werfen.

Der Blondschopf war immer noch bleicher als sonst. Seine blasse Haut schien fast durchsichtig, schimmerte in dem dunklen Kerker wie Pergament.

Unter den Augen hatte er grosse dunkle Ringe und um seinen Mund lag ein harter Zug. Es war offensichtlich, die letzte Nacht musste für Draco nicht einfach gewesen sein.

Harry war davon überzeugt, dass dieser wohl auch so gut wie kein Auge zugemacht hatte.

Kurz trafen sich ihre Blicke. Draco wandte sich nicht hektisch ab, sondern hielt den Augenkontakt zu ihm aufrecht. Ein nachdenklicher und ernster Ausdruck lag auf Dracos Gesicht, er wirkte auf einmal viel erwachsener auf Harry.

Fieberhaft überlegte der Gryffindor, mit welcher Ausrede er den Slytherin kurz vor diese Tür beordern könnte.

Ein ruckartiges Öffnen der Nebentür und das Hereinrauschen des Meisters der Tränke, der wie immer mit wehender Robe den Kerker betrat, beendete unsanft seine Überlegungen.

Bevor sich Draco nach vorne drehte, warf er Harry noch ein kurzes schiefes Lächeln zu.

Obwohl er seinen heimlichen Geliebten mittlerweile sehr gut einschätzen konnte, wusste er mit dessen Gesichtsausdruck in diesem Moment leider relativ wenig anzufangen.

Unkonzentriert kramte Harry in seinen Unterlagen, versuchte die von Snape gewünschte Hausarbeit ans Tageslicht zu bringen.

Wie sollte er diese zwei Stunden nur herumbekommen?

Dieser Sorge wurde er auf einmal unsanft enthoben.

Ein hartes Klopfen an der Tür hallte durch den Kerker, unterbrach unvermittelt Snapes Vortrag, über die beste Vorratshaltung von Zaubertrankzutaten. .

Sein Lehrer sah nicht gerade begeistert auf, als Professor McGonagall den Raum betrat und mit fester Stimme aufforderte "Mr. Potter, Mr. Malfoy, bitte kommen sie mit, Professor Dumbledore möchte sie sprechen."

Langsam erhob sich Harry.

Sein Magen drehte sich vollends um, nur noch ein Gedanke hallte durch seinen Kopf:

´ERWISCHT !!

Was sollte der Headmaster sonst, gerade von ihnen beiden, wollen?

Hektisch überlegte er sich, welche anderen Gründe für diese Aufforderung noch in Betracht kämen.

War jetzt alles vorbei?

Er spürte die besorgten Blicke von Hermione und Ron in seinem Rücken, die sich keinen Reim auf McGongalls Auftauchen machen konnten.

Beklommen machte er sich, zusammen mit Draco, auf den Weg.

Seine Hauslehrerin ging in ihrem gewohnten Stechschritt voran.

Absichtlich verringerte Harry sein Tempo, liess sich mit Draco hinter McGonagall, auf den langen Fluren zurückfallen.

"Draco, egal was Dumbledore sagt, ich lass es nicht zu dass uns irgendjemand auseinanderbringt,"

konnte Harry seinem Begleiter gerade noch zuflüstern.

Bevor Draco die Gelegenheit hatte, irgendetwas darauf zu erwidern, drehte sich ihre Lehrerin um und strafte beide mit einem missbilligenden strengen Blick. Der Abstand zwischen ihnen war ihr wohl zu gross geworden, kein Schüler sollte es wagen, ihre Autorität in Zweifel zu ziehen.

Am Wasserspeier sprach McGonagall das Passwort und wies die beiden alleine in das Büro des Direktors.

Dieses war leer und die beiden setzten sich auf die zwei Stühle, welche am Schreibtisch für sie bereitstanden. Der Phoenix sass auf seiner Stange und nahm sie ins Visier. Die Bilder hinter ihnen schienen mal wieder zu schlafen und nur das Ticken der Instrumente war zu hören.

So sassen die beiden betreten da, warteten und fühlten sich äusserst unwohl unter Fawkes prüfendem Blick.

Keiner von ihnen wagte zu sprechen, Harry traute sich nicht einmal Draco einen Blick zuzuwerfen. Er wollte dem Schulleiter auf keinen Fall irgendeinen Beweis, direkt hier, in dessen Büro liefern.

Als er so auf den Schreibtisch und dem dahinter stehenden leeren verschnörkelten Sessel starrte, kamen unweigerlich die Erinnerungen an seinen letzten Aufenthalt, hier in diesem Büro.

Dumbledore hatte damals versucht ihm seine Schuldgefühle wegen Sirius Tod zu nehmen. Er hatte ihm von der Prophezeiung erzählt. Dass er durch seine persönliche Zuneigung zu Harry grosse Fehler gemacht hätte und dass eigene Gefühle eine Schwäche im Kampf gegen Voldemort seien.

Damals hätte Harry nicht gedacht, dass er noch einmal glücklich werden könnte. Er war bis dahin immer nur der Junge gewesen, der die Zauberwelt retten sollte. Erst Draco hatte ihm das Gefühl vermitteln können, dass er es wert sei, um seiner selbst willen geliebt zu werden.

Zähe Minuten vergingen, dann erschien Professor Dumbledore durch eine Seitentür seines Büros.

Kein lustiges Aufblitzen in seinen Augen war heute zu erkennen. So ernsthaft hatte Harry seinen Schulleiter selten gesehen. Zum ersten Mal wurde Harry bewusst, wie alt Albus Dumbledore eigentlich war. Kein gütiger Ausdruck lag auf dessen Gesicht. Im Halbdunkel dieses Büros wirkten seine Falten tief, er schien auf einmal sehr müde.

Der alte Zauberer setzte sich nicht in seine großen Sessel. Nein, er stand an seinem Schreibtisch und stützte sich mit seinen Händen auf die alte Eichenplatte des Schreibtisches.

Er wirkte sehr angespannt.

Dumbledore schaute Harry nicht an, liess mit keinem Zeichen erkennen, dass er ihn überhaupt wahrgenommen hatte.

Sein Blick ruhte auf Draco.

Mehrer Minuten vergingen, waren Draco und Dumbledore in einem intensiven Augenkontakt miteinander verbunden.

Harry empfand die Stille als unerträglich. Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl hin und her.

Endlich ergriff der Schulleiter das Wort. „Nun Draco, wir haben uns ja gestern abend schon ausführlich unterhalten, konntest Du in dieser kurzen Zeit zu einer Entscheidung kommen?"

Harry verstand überhaupt nichts, zumindest nicht diese seltsame Frage.

Aber eines war ihm jetzt klar, Snape musste Draco gestern abend zu Dumbledore gebracht haben. Irgendetwas seltsames ging hier vor, wovon er nach wie vor keine Ahnung hatte. Hilfesuchend drehte er sich zu Draco.

"Ich hatte eigentlich eine besondere Aufgabe für Dich vorgesehen Draco, das weißt Du inzwischen. Du hast einen guten Zugang zu sagen wir besonderen Kreisen."

Erschrocken drehte sich Harry zu Dumbledore, auf einmal schien ihm der ganze Raum merklich dunkler und vor allem viel bedrohlicher. Was hatte dieser alte Mann mit Draco vor?

Der Direktor ließ sich durch seinen fragenden Blick weder irritieren, noch schenkte er ihm nach wie vor irgendeine Aufmerksamkeit.

"Draco, Du hast Dich entschieden?"

Der Slytherin nickte, „ich habe mir alles noch einmal reiflich überlegt, das was ich Ihnen gestern schon gesagt habe ist gültig, ich habe mich entschieden."

Harry spürte wie seine Hände feucht wurden, ihm gefiel diese Unterhaltung bisher ganz und gar nicht. Nervös fuhr er mit seinen Händen über seinen Umhang.

Mit einem Aufseufzer liess sich der alte Mann in seinen Lehnstuhl sinken, sein Blick ruhte nach wie vor auf dem Slytherin.

Während Harrys dieses Tete â Tete zwischen den beiden mitverfolgte, spürte er einen immer größeren Unwillen in sich, wollte endlich aufgeklärt werden.

„Wie ich Dir gestern schon erklärt hatte, ihr beide habt meine Pläne ganz schön durcheinandergebracht. Aber ich habe die Zeichen der Zeit erkannt und habe meine Pläne geändert."

Harry kam sich vor wie in einem schlechten Muggelfilm. Alle schienen Bescheid zu wissen, nur er verstand eigentlich nur Bahnhof.

Dumbledore lehnte sich zurück und verschränkte seine Hände ineinander. Zum ersten Mal schaute er ihn direkt an. „Ja Harry, ich weiß ihr beide habt eine heimliche Beziehung zueinander."

Harry war sprachlos, er wusste absolut nicht, wie er auf diese Aussage reagieren sollte. Seine Gedanken rasten, alle Ausflüchte waren umsonst, nachdem Dumbledore ihm so eindeutig auf den Kopf zugesagt hatte, was der Wahrheit entsprach.

Woher wusste Dumbledore Bescheid über ihre Treffen? Sie hatten niemandem etwas gesagt und waren doch ausgesprochen vorsichtig gewesen. Harry hatte das Gefühl, ihm würde der Boden unter den Füssen weggezogen.

„Harry und Draco, ihr glaubt doch nicht etwa, dass mir solch wichtige Entwicklungen entgehen? Ich bin der Leiter dieser Schule und es ist doch meine Pflicht, dass ich weiss was hier passiert. Ich habe Mittel und Wege dafür und Harry, ich hatte Dir doch schon einmal gesagt, dass ich ein besonderes Auge auf Dich habe."

Der Gryffindor konnte nur nicken, wie hatte er dies nur vergessen können.

"Harry, Du erinnerst Dich an die Prophezeiung." Dies war keine Frage, sondern eher eine Feststellung.

Ihm stockte der Atem, Dumbledore sprach hier ganz offen, vor Draco, über seine Prophezeiung. Wollte er ihn jetzt als angehenden Mörder oder Opfer outen?

"Erinnerst Du dich, als wir über diesen Raum in der Mysteriumsabteilung sprachen, über diese Macht, die für Voldemort so unfassbar und verhasst ist?"

Wieder konnte Harry nur nicken, aber verstehen konnte er immer noch nicht.

"Es gibt etwas, was mächtiger ist als jeder Zauber. Eine besondere Verbindung zwischen Menschen, die uns eine aussergewöhnliche Stärke gibt. Uneigennützig und selbstlos, welche sich nicht nach menschlichen Masstäben berechnen lässt. Ihr wisst, von was ich spreche, etwas das ihr beide in Euch tragt. Ihr beide haltet zusammen diese Macht in Euren Händen, habt dadurch eine ganz besondere Verbindung zueinander. Ich spreche von der Liebe, einer bedingungslosen Liebe."

Harry schnappte nach Luft. Dumbledore sprach hier ein Wort aus, welches in dieser Deutlichkeit noch nie zwischen ihm und Draco gefallen war. Ja natürlich, es gab für ihn nur einen Menschen, mit dem er dieses Gefühl in Verbindung bringen konnte. Eigentlich war dieser für ihn mittlerweile der Inbegriff dafür. Aber es aus dem Mund eines Dritten zu hören, das brachte ihn doch gehörig aus der Fassung.

"Ich habe gesehen, dass Du seit Sirius Tod am Ende Deiner Kräfte warst. Ich habe sehr genau gespürt wie Du gelitten hast. Ich hatte grosse Angst um Dich, dass Du daran zerbrechen könntest. Dann habe ich wahrgenommen, dass da auf einmal eine neue Kraft in Dein Leben getreten ist. Für Dich selbst am Anfang nicht unbedingt einfach, aber es war deutlich für mich zu erkennen, dass Du neuen Lebensmut gefasst hast. Von Tag zu Tag wieder stärker wurdest. Ja, dann ist mir klar geworden, dass Eure gemeinsame Stärke wohl die einzige Chance sein könnte, um wirklich gegen diese dunkle Macht zu bestehen."

Sprachlos lauschte Harry Dumbledores Vortrag. Er musst ihm recht geben, er hatte Draco nicht nur sein Leben zu verdanken. Er hatte eigentlich, nur durch dessen Existenz, den Willen bekommen weiterzuleben, der Slytherin hatte ihm neuen Lebensmut gegeben.

„Ich möchte Dir Draco an Deine Seite stellen, ihr wärt dann zu zweit und ihr hättet nicht nur die doppelte Kraft, sondern auch diese besondere Waffe. Die Liebe. Eine Macht welche der Dunkle Lord nicht versteht und verabscheut, die Kraft Voldemort zu brechen."

Ungläubig verfolgte Harry die Rede des Schulleiters. Dumbledore wollte ihm Draco zur Seite stellen!

Öfters schon hatte sich bei ihm der Gedanke eingeschlichen, dass sie alle für Dumbledore nur Marionetten seien, wobei er selbst im Hintergrund die Fäden zog. Die Beweggründe dieses Mannes waren wirklich vielschichtig und undurchsichtig.

Er hatte diesem Mann, bis zu Sirius Tod, bedingungslos vertraut. Immer noch war er für ihn der größte Zauberer, den er kannte. Er wusste dass dieser Mann ihm immer wohlgesonnen war, jedoch ging es hier um das wichtigste Ziel Dumbledores, um den Sieg über Voldemort.

"Nun Draco, bist Du gewillt an Harrys Seite gegen Voldemort zu kämpfen, ihn mit all Deiner Kraft und

vielleicht auch bei Deinem Leben, zu unterstützen?"

Harry hielt die Luft an, sein Herz raste, irgendwie erinnerte ihn das an die Eheschließung von Muggels.

Klar und deutlich vernahm er Dracos feste Stimme. "Ja, das bin ich."

Dumbledore lächelte, er wirkte sehr erleichtert und sah auf einmal viel entspannter aus.

"Nun gut, das wäre jetzt erst einmal geklärt. Es kommt jetzt viel Arbeit auf Euch beide zu, sehr

viel Arbeit. Ihr habt vielleicht bemerkt, daß ich Professor Snape angewiesen hatte, daß ihr nicht

gegeneinander kämpfen sollt."

Snapes Anweisung war eindeutig gewesen, natürlich hatten sie dies bemerkt.

„Ihr sollt lernen MITEINANDER zu kämpfen."

Jetzt bekam auch Snapes Anweisung einen Sinn.

„Ihr bekommt zusätzlich zusammen Extraunterricht. Das heißt aber trotzdem, dass ihr den üblichen Lernstoff nicht vernachlässigen sollt. Denn ich hoffe, dass es einmal ein ganz normales Leben, ohne Voldemort, gibt und ich bete, dass es danach auch noch eine gute Zukunft für Euch geben wird."

Nur das Flügelschlagen von Fawkes war zu hören, als Dumbledore fortfuhr.

„Gut, die Gründer dieser Schule haben all ihre Kraft vereinigt um diese Schule zu gründen. Leider

wollte es das Schicksal so und zwei davon haben sich verstritten. Diese Zwietracht lastet seitdem auf Euren Häusern. Rivalität kann sehr gesund sein, Feindschaft jedoch hat ihre eigene, böse zerstörende Kraft. Eine Schwäche, welche wir uns momentan einfach nicht mehr leisten können. Ich habe eigentlich selbst kaum noch daran geglaubt, dass es uns jemals gelingen könnte, zumindest ein paar Schritte aufeinander zuzugehen. Es hat leider viele Jahren gebraucht, bis aus diesen beiden Häusern jeweils ein so starkes Mitglied geboren wurdet, damit diese Hoffnung in Reichweite rücken konnte. Es liegt genug Kraft in Euren Händen, Eure Häuser eines Besseren zu lehren. Mir ist bewusst, dass dies eine schwierige Aufgabe ist, welche ich Euch auferlege. Es kommt nur auf Euch an, was Ihr daraus macht."

Gebannt lauschte Harry den Worten ihres Direktors, dieser war mit seiner Rede jedoch noch nicht am Ende.

"Noch etwas, Ihr beide braucht Eure ganze Kraft für Euren Unterricht. Die Vorbereitung auf die Kämpfe werden Eure ganze Kraft erfordern. Ihr müsst Lernen, zu Erspüren was der andere denkt. Ein Blick von Euch muss genügen, dass Ihr Euch verständigen könnt, ohne Zauberei, ohne Legilimentik. Beim Kampf müsst Ihr Lernen Eins zu werden, nur dann habt Ihr eine Chance gegen Voldemort zu bestehen. Das heisst keine nächtlichen Ausflüge mehr, ob mit oder ohne Tarnumhang, keine heimlichen Treffen. Ihr braucht Eure Kraft für wichtigere Dinge"

Harrys Blut rauschte ihm in seinen Ohren. Diese ganzen Informationen und dann die letzte Anweisung. Er sollte Draco nicht mehr alleine treffen. Er durfte ihn ab sofort tagsüber öfters sehen, aber nur zum Lernen? Das konnte Dumbledore nicht von ihm verlangen, nein, alles, aber nicht das. Diesen Preis würde er nicht bezahlten, niemals.

Harry stand ruckartig auf. Hier ging es um sein Leben, zu viele Opfer hatte man schon von ihm verlangt. Er wollte nicht mehr länger Werkzeug von irgendjemanden sein.

„Harry", ein gütiges Lächeln huschte über dieses weise Gesicht, liess ihn wieder um Jahre jünger aussehen. Dies und eine kleine Handbewegung brachte Harry dazu innezuhalten, wie unter Zwang sank er langsam zurück auf seinen Stuhl. Dieser Mann verstand es die Menschen um sich zu beinflussen, er hatte noch nichts von seiner immensen Ausstrahlung eingebüßt.

"Wie ich Euch gesagt habe, Ihr müsst Lernen Eure Gedanken blind zu verstehen. Da ihr beide aus

irgendwelchen Gründen solch eine Sympathie für den Raum im Südturm bekundet habt, habe

ich Professor Mc Gonagall angewiesen, diesen für Euch herzurichten. Ihr werdet ab sofort nicht mehr

in Euren Häusern, sondern im Südturm wohnen. Es wird Zeit die Schranken der Häuser aufzubrechen. Ihr sollt so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen und ich hoffe und denke dies ist auch in Eurem Sinne. Leider gibt es keine Ratschläge die ich Euch geben kann, wie ihr es lernen sollt, auf so tiefe Art und Weise miteinander zu kommunizieren. Ihr müsst Lernen im Geiste Eins zu sein. Also überlasse ich es Euch wie Ihr das am Besten angeht. Ich habe jedoch keine Zweifel dass Ihr da ein paar besondere Einfälle und Ideen habt."

Dumbledores Grinsen hatte mittlerweile neue Ausmaße angenommen.

„Ich möchte auch nicht wissen, wie Ihr das anstellt."

Der Schulleiter räusperte sich, wobei sein verschmitztes Grinsen immer noch nicht von seinem Gesicht gewichen war.

„Das ist auch besser so, wir wollen den sittsamen Ruf dieser Schule ja nicht gefährden, nicht wahr!"

Bevor sie überhaupt auf diese Neuigkeiten reagieren konnten, erhob sich der Schulleiter, erklärte damit das Gespräch für beendet.

Harry verliess zusammen mit Draco das Büro, keiner sprach ein Wort. Sein Herz klopfte ihm immer noch bis zum Hals. Das waren soviel Informationen und Antworten, welche er gerade erhalten hatte.

Aber das Wichtigste für ihn war, Draco wollte an seiner Seite bleiben. Er war nicht mehr allein. Ja, zusammen könnten Sie es schaffen. Es war das erste Mal, daß Harry zuversichtlich in die Zukunft sehen konnte.

Auch Draco schwieg, Harry fragte sich, was wohl in dessen Kopf gerade vor sich ging.

Er zog den Slytherin in ein leeres Klassenzimmer, er brauchte jetzt einfach Ruhe, um mit Draco darüber zu sprechen.

Dieser setzte sich auf einen Schreibtisch. Harry ging auf ihn zu, stellte sich vor Draco und legte vorsichtig eine Hand auf dessen Schulter.

Er suchte Dracos Blick. Minutenlang sahen sie sich an, wieder einmal versank er in diesen grauen Augen, aus denen jede Kälte gewichen war.

Wohlige Wärme breitete sich in seiner Magengegend aus, begleitet von diesem unbeschreiblichen Kribbeln.

Dieses Gefühl für Draco, welches nicht mehr von seiner Seele weichen wollte, es war nach wie vor da. Hatte immer noch diese unglaubliche Intensität.

Es war so unglaublich viel und eigentlich auch in keiner Weise beschreibbar, was er für sein Gegenüber empfand.

"Harry, weißt Du was das für mich heisst?" ergriff Draco leise das Wort. "Ich habe mich gerade von meiner Familie, von meinen Wurzeln losgesagt. Für meinen Vater bin ich es ab jetzt nicht mehr würdig, sein einziger Erbe zu sein."

"Bereust Du es?" fragte Harry vorsichtig.

Der Blondschopf schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin froh und es ging sogar leichter als ich es mir gedacht hatte. Ich weiss nicht ob und wann ich meinen Vater jemals wiedersehen werde. Für meine Mutter ist es mittlerweile nur noch wichtig, dass ich glücklich bin. Ihre Erfahrungen in den letzten Monaten haben ihre Einstellung zu meiner Zukunft wohl drastisch beeinflusst."

Harry verstand, welche Gedanken letzte Nacht Draco den Schlaf geraubt hatten. Dumbledore hatte ihm eine Entscheidung für seine Zukunft abverlangt, deren Konsequenzen nur schwer absehbar waren.

Draco hatte sich eindeutig für ihn entschieden. Eine glückliche Leichtigkeit ergriff von Harry Besitz.

Er ging noch einen Schritt auf Draco zu. Nahm ihn vorsichtig in den Arm.

Er spürte dankbar die Wärme des anderen, vergrub sein Gesicht in den blonden Haaren und nahm in einem tiefen Atemzug diesen Duft wahr, den dieser verströmte.

„Ich bin stolz" meinte Draco auf einmal neckisch. "Ich darf dem Jungen der Lebt zur Seite

stehen, dem Goldjungen von Gryffindor.

Harry richtete sich wieder auf und sah in Dracos Gesicht, dieser wirkte überraschend entspannt.

„Und ich darf sogar offiziell mit Dir das Bett teilen, so ein Angebot bekommt man nicht alle Tage" erklärte der Slytherin lachend.

Harry kniff ihn daraufhin erleichtert in die Seite. Hinter den Mauern dieses Schlosses waren sie in Sicherheit. Solange Dumbledore seine schützende Hand über sie hielt, hoffte er, würde niemand ihnen etwas anhaben können.

„Jetzt musst Du noch Deinen Gryffindors und ich den Slytherins beibringen, dass wir beide zusammen eine neue Wohngemeinschaft bilden."

Ja, jetzt war wohl die Zeit gekommen auch vor Hermione und Ron Farbe zu bekennen. Bevor sie selbst darauf kommen würden.

Momentan überwog jedoch die Freude darüber, dass er mit Draco Tag und Nacht zusammensein sein konnte. Dieser Gedanke, mit Draco soviel Zeit verbringen zu können, das war einfach zu verlockend, auch wenn er nicht wusste, wie sich das alles weiterentwickeln würde.

„Kommst Du mit zum Mittagessen?"Draco erhob sich und nahm ihn in den Arm.

Als sie sich vorsichtig und zärtlich küssten, empfand Harry eine unglaubliche Erleichterung bei der Erkenntnis, dass sie dies in Zukunft noch oft wiederholen würden, ohne dass irgendjemand sie dabei stören könnte.

Als er diese Lippen spürte, Dracos Zunge, welche sich vorsichtig ihren Weg bahnte, konnte er sich dieser Wirkung, welche der Slytherin auf ihn hatte, nicht entziehen..

Mit einem Aufseufzen zog er den Blondschopf noch näher an sich heran. Verringerte den Abstand zwischen ihnen, bis er ihn ganz nah bei sich spürte. Eine Hand legte er in Dracos Nacken, die andere fuhr durch das aschblonde Haar. Niemand konnte ihm diese Nähe geben, wie dieser junge Mann, der einstmals sein größter Erzfeind war.

Dracos Aufstöhnen war ihm genug Antwort, leidenschaftlich liess er sich auf das Spiel ihrer Zungen ein.

Erst als sie sie heftig aufatmend voneinander abgelassen hatten, konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen.

„Ich freue mich auf heute nacht", keuchte Harry, als er seinen Gesicht in Dracos Halzbeuge schmiegte. Die Antwort des Slytherins bestand darin, dass er ihn noch enger an sich heranzog.

„Draco, Du musst Hunger haben, Du hast ja noch nicht einmal gefrühstückt. Ich brauch jetzt erst mal einen klaren Kopf. Ich möchte Ron und Hermione nicht beim Essen begegnen, sie würden mich nur löchern. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors ist jetzt niemand, ein wenig Ruhe wird mir gut tun."

Zusammen machten sie sich auf den Weg zu den Treppen. Harry konnte sich nicht erinnern, jemals so unbeschwert durch die Gänge der Schule gegangen zu sein.

Er war jung, glücklich und die Zukunft sah gar nicht mehr so trübe, sondern eher noch verlockend für

ihn aus. Er hatte keine Ahnung wie ihre Häuser und seine Freunde auf diese Neuigkeiten reagieren würden. Den Gedanken an die Kriege, welche ihnen noch vorbestimmt waren, schob er weit von sich. Was kommen sollte, würde kommen und er wusste er war nicht mehr allein.