Kasseopeia um die Ecke schielt, ja ich weiß dieses update ist mehr als überfällig. Aber, diesesmal hab ich einen wunderschönen Grund dafür. Die Weihnachts-Nacktmulle. Jetzt fragt sich jeder, was ist das denn? Der Adventskalender hier auf ff-net. Funktioniert auch ganz einfach. Vom 1.-24. Dezember gibt es jeden Tag ein neues Türchen, dahinter versteckten sich jedes mal ein Short-Story, ein Drabble, alles was das Leser-Herzchen so erfreut von den verschiedensten Autoren. Der Traum aller Fan-Fic Liebhaber, jeden Tag neues Futter. Da gibts was zum lachen, schmunzeln, nachdenken, Tränchen aus den Augen wischen. Lauter süße Sachen, die garantiert nicht dick machen. Dieses Jahr durfte ich da auch 1-2 Türchen dazu beisteuern. Am einfachsten ihr klickt einfach auf meine Favorite-Storys an und da findet ihr „Die Weihnachts-Nacktmulle - Advenstskalender 2004". Ach ja, kostet nix, außer natürlich eine Rev würde den Weihnachtsmann und das Nacktmullchen echt erfreuen, smile.

Moin: Ja Snape im Jogging-Anzug, das ist wohl wirklich ein ganz besonderer Anblick. Hier ist das nächtste Kapitelchen, hoffe Du freust Dich immer noch.

Amruniel: Irre, dass es uns mit diesem Satz genau gleich gegangen ist. Dank, das mit Deinen Gedanken zum Papier bringen, das berührt mich wirklich.

Sevi: Das Jahr ist ja schon fast vorüber und darum ging es mir ja bei LUNASOLIS. Zück schon mal Deinen Zauberstab, zwecks verfluchen wollen, ich verrat nix, ob Du ihn gebrauchen musst. Es gibt viele Gründe zu heulen, ich werde es garantiert tun, alleine weil die Story dann fertig ist.

Snuggles2: Diese Eröffnungen mussten Ron und Hermione erst mal verdauen, wegen dem hatten sie beim letzten Kapitel auch Auszeit. Dafür gibt es heute mehr! Herrlich, wenn Dich meine Beiden berührt haben.

Silver Snake: Bekellergeistert, ich schmeiß mich weg. Das Problem habe ich auch gerade mit FF. Zuerst dauert es ewig, bis man es lesen kann. Dann verschwindet das Kapitel aufeinmal wieder und es dauert ein paar Stunden bis es wieder auftaucht. Also mit dem Problem bist Du garantiert nicht alleine. Ich bin auch eher ein Nachtmensch, halb sechs ist auch mein persönlicher Alptraum, smile.

Darwion: Danke, bei dieser Geschichte beschreibe ich ja alles aus Harrys Sicht und da spielen die Gefühle für mich die Hauptrolle.

Lara-Lynx: Wußtest Du dass Krebse zwicken können? Evilsmile. Action? Welche Action, das ist doch eine Romanze, nach welcher Art von Action gelüstet es Dich denn?

Oedarius: Jep, ich heiße definitiv nicht Ron. Aber Deine revs machen für mich immer viel Sinn, echt. Ach ja, Tintenfisch macht noch einen B-Test.

Lala212: Mich fasziniert es immer wieder, wenn sich jemand so schnell durch alle meine Kapitel wühlt, das ist für mich ein Riesenkompliment.

Maxine01: Ich brachte Dich zum grüblen, ups. Dafür hat mich Deine rev auch zum grübeln gebracht. Mit diesen Phasen meinte ich eigentlich nur ihre Ausbildung und vielleicht auch noch die weitere Entwicklung ihrer Beziehung. Aber Du hast recht, es hört sich schon dramatisch an.

Skatez: Ich bin leider kein Fan von Fortsetzungen. Nur bei ganz wenigen Storys finde ich es sinnvoll. Da ich ja auch mit Harrys Lehnstuhl enden werde, wäre es speziell bei LUNASOLIS doch auch witzlos, oder?

Dreifach Blub in tha house: Weißt Du eigentlich, dass Du mein Gewissen bist. Du stupst mich immer so schön an, da muß ich ja weiterschreiben, danke dafür. Andere FF: Mir schwirrt da was im Kopf rum, was mit mehr Action und auch nicht mit dem Duo Draco-Harry. Also werde ich wohl die Draco-Harry Shipper vertreiben. Aber ich habe zu den beiden eigentlich in LUNASOLIS alles gesagt, was mir wichtig war. Jetzt hab ich total Lust auf ganz andere Variationen, mal schauen.

Schon Kapitel 15. Ursprünglich hatte ich hier eigentlich nur 9 Kapitel geplant, das Leben ist manchmal herrlich verrückt.


15. Phase II

Die wenigen freien Abende, wo keine Unterrichtsstunden oder Hausarbeiten anstanden, konnte Harry nicht mit Draco verbringen. Auch während der Essenszeiten saßen beide getrennt bei ihren Tischen. Harry ging, so oft es ihm seine freie Zeit zuließ, in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Hier war jahrelang sein wirkliches Zuhause gewesen und er fühlte sich immer noch sehr wohl inmitten seines Hauses. Draco und er vergaßen nie die mahnenden Worte Dumbledores, sie durften nicht zulassen, dass sich diese Kluft zwischen ihren Häusern noch vertiefen würde. Er tröstete sich damit, dass er mit Draco die Tage und Nächte in den Sommerferien verbringen konnte.

Als Harry das erste Mal, nach dieser Auseinandersetzung, mit seinen besten Freunden im Gemeinschaftsraum zusammentraf, hatte Ron diesen sofort demonstrativ verlassen. Harry hatte ihm mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung hinterher gesehen. Jedoch wurde er dankbarerweise, sofort von Hermione abgelenkt, welche strahlend auf ihn zugekommen war und ihn einfach in ihre Arme genommen hatte. In einer ruhigen Ecke hatte er sie dann auch in Dumbledores Pläne eingeweiht. Hermione war ihm begierig an den Lippen gehangen, hatte vor lauter Erstaunen kaum noch ihren Mund zubekommen.

Vor allem die Mitschüler aus seinem eigenen Jahrgang, hatten anfangs noch versucht ihn auszuquetschen. Sie hatten sich offensichtlich erhofft, dass er ihnen den neusten Klatsch von seinem neuen Slytherin-Mitbewohner berichten würde. Was für eine einmalige Gelegenheit, an peinliche Informationen über den Malfoy-Erben zu gelangen. Ziemlich schnell hatten sie jedoch erkannt, dass Harry dahingehend eigentlich nichts zu berichten hatte, eher in ungewohnt positiven Tönen von Draco sprach. Ziemlich schnell war daher ihr Interesse an dieser, für sie eigentlich ungewöhnlichen Wohngemeinschaft, erlahmt. Der Alltag kehrte wieder ein, Harrys Erscheinen wurde als selbstverständlich betrachtet, so wie sie es alle seit vielen Jahren gewohnt waren.

Ron hatte wohl selbst sein anfängliches Verhalten als kindisch empfunden. Am darauffolgenden Abend war ihm der Rotschopf dann einfach aus dem Weg gegangen, hatte sich mit Seamus in eine Ecke, zu seinem vielgeliebten Schachspiel verkrochen.

Der letzte Schultag war endlich vorbei, die Prüfungen waren endlich überstanden. Harry hatte ein gutes Gefühl, was seine Abschlusszensur für dieses Jahr anging. Dahingehend musste er sich wohl, alleine angesichts des Privatunterrichtes den sie genossen hatten, wirklich keine allzu grosse Sorgen machen.

Die abreisenden Schüler waren schon voller Vorfreude bei dem Gedanken an Zuhause und vor allem an die wohlverdiente Freizeit, ein munteres Stimmengewirr summte durch die Schule.

Harry begleitete seine Schulkameraden in die Eingangshalle, wollte sich dort von Ihnen verabschieden. Unterwegs begegnete ihm Professor McGonagall, die ihm natürlich sofort den Unterrichtsplan für seine Ferien in die Hand drückte.

Hermione ging zwischen Harry und Ron, wie so oft musste sie den Puffer für die beiden Unversöhnlichen spielen. Sie versuchte durch betont munteres Geplapper ein Gespräch zwischen ihnen aufrechtzuerhalten. Es bereitete ihr offensichtlich Horror, dass sie in ein betretendes Schweigen verfallen könnten.

An der Tür stand schon eine größere Traube von Schülern, welche alle nicht erwarten konnten endlich in die Ferien zu starten. Die Kutschen waren noch nicht vorgefahren und die Ansammlung der geschwätzigen Schüler wurde immer größer.

Hermione würde erst einmal nach Hause fahren, aber die letzten zwei Wochen wollte sie dann im Fuchsbau verbringen. Diese Aussicht hellte Rons Laune sichtbar auf.

Draco stand in unmittelbarer Nähe, wurde von Crabbe, Goyle und Pansy umringt, die sich von ihm verabschieden wollten. Der blonde Slytherin warf ihm einen kurzen Blick zu. Harry verfing sich wieder einmal in diesen grauen Augen, welche sich nun verdunkelten, ihm eine eindeutige Botschaft sendeten, aufreizend und verheißungsvoll. Dieser kurze Kontakt ging dem Schwarzhaarigen durch und durch. Harry spürte die Hitze welche in ihm aufstieg, durch seine Venen jagte und ihm unweigerlich ins Gesicht schoß. Er konnte sich nicht abwenden, fühlte sich wie hypnotisiert.

Plötzlich unterbrach Draco jedoch ihren Kontakt, drehte seinen Kopf weg, in die gegengesetzte Richtung. Harry, der seinem Blick folgte, erkannte sofort den Grund. Draco und Ron starrten sich nun an. Harry bemerkte erst jetzt, dass Ron sie wohl beobachtet hatte. Provozierend und kämpferisch nahm der Blonde den Rothaarigen lauernd ins Visier. Dieser hielt jedoch mit abschätzender Verachtung dem Blick des Slytherins stand.

Wiesel und Frettchen schoss es Harry durch den Kopf, die beiden blieben sich wirklich nichts schuldig. Erinnerten wirklich an zwei kleine Raubtiere, welche entschlossen ihr Revier absteckten.

Das Rattern der nahenden Kutschen lenkte die Aufmerksamkeit aller auf sich. Hermione trat zu Harry und schloß ihn noch einmal herzlich in die Arme.

Danach blieb Harry einfach stehen und schaute abwartend zu Ron. Dieser stand vor ihm, schaute ihn kurz prüfend an und richtete das erste Mal seit ihrem Gespräch am See, das Wort an ihn.

„Harry?", der Rothaarige sah ihm angespannt ins Gesicht, „ich wünsche Dir schöne Ferien." Dann streckte er ihm nach kurzem Zögern die sommerbesprosste Hand hin.

Dankbar schlug Harry ein. „Das wünsche ich Dir auch, Ron. Ich freu mich schon darauf, bis ihr wieder zurückkommt." Mit einem erleichterten kleinen Grinsen drückte er diese Hand und seine Aussage kam wirklich von ganzem Herzen.

Ron nickte knapp und eine Sekunde später waren er und Hermione in der Schar der ausströmenden Schüler verschwunden.

Harry war soviel leichter ums Herz, als er sich zusammen mit Draco auf den Rückweg in den Südturm machte.

Mit Ron ging es ganz langsam in die richtige Richtung, sie beide hatten sich wohl endlich entschlossen sich wie Erwachsene zu benehmen, was immer das auch zu bedeuten hatte.

Am ersten Absatz in ihrem Südturm kam ihnen eine Schar schnatternder Hauselfen entgegen. Dies war ungewöhnlich, normalerweise waren sie ja kaum zu sehen. Harry dachte noch, warum sollten sie nicht auch die Ferien genießen und sich unbeschwert im Schloss aufhalten.

Als dieser munteren Schar die Anwesenheit der beiden jedoch gewahr wurde, drückten sie sich verstummend in einen Seitengang.

Schulterzuckend blickten sich die beiden Freunde grinsend an. Harry warf Draco einen Seitenblick zu, malte sich in Gedanken aus, wie er gleich die freie Zeit mit seinem Lieblingsfeind verbringen würde. Dieser antworte mit einem provozierenden dreckigen Grinsen.

Bis Draco aufeinmal innehielt und ihn erschrocken ansah. „Mist ich habe jetzt Einzelstunde bei Flitwick, und was ist mit Dir?"

Erst jetzt fiel Harry der Unterrichtsplan seiner Hauslehrerin wieder ein. Als er sein Pergament entrollte, stellte er zu seinem Erstaunen fest, dass die Mehrzahl seines Ferienplanes mit dem Unterrichtsfach RL ausgefüllt war.

„Kannst Du mir verraten, wie uns Runen-Lehre weiterhelfen soll?", blickte Harry erstaunt zu Draco.

„Frag mich nicht! Lass uns hoffen, dass der Alte weiß, was er tut," kam grinsend die Antwort des Blondschopfes.

Im Südturm war mittlerweile nicht nur ihr Schlafgemach. Inzwischen waren auch zwei Zimmer als Unterrichtsräume hergerichtet worden. Ansonsten hätte es wohl auch bei den restlichen Schülern zu viele Fragen aufgeworfen.

Im vierten Stock drückte Draco kurz seine Hand und strich ihm, nach einem kurzen vorsichtigen Seitenblick, noch einmal zärtlich über sein Gesicht. Dann ging jeder der beiden in seinen Unterrichtsraum.

Leise öffnete Harry die Tür in das ihm mittlerweile wohlbekannte Klassenzimmer. Die Vorhänge waren zugezogen, nur ein paar wenige Kerzen erhellten den Raum.

Der Mann, welcher am Pult saß und sich über ein Buch gebeugt hatte, war definitiv keiner seiner Lehrer. Harry konnte sein Gesicht nicht erkennen, sah nur graue Haare, welche von wenigen schmalen hellbraunen Strähnen durchzogen waren.

Das Zuklappen der Tür ließ ihn aufschauen. Tiefe Furchen durchzogen dieses, durch das Leben viel zu früh gealterte Gesicht. Seine ganze Erscheinung machte einen noch müderen, resignierteren Eindruck.

Bei diesem Anblick machte Harrys Herz einen kleinen Hüpfer. Die warmen braunen Augen seines Gegenübers leuchteten nun ebenfalls auf.

„Remus!", entfuhr es Harry. Innerlich schlug er sich an den Kopf. RL hieß nicht Runen-Lehre, sondern Remus Lupin.

Mit großen eiligen Schritten hatten beide den Abstand zwischen sich verringert, nahmen sich herzlich in die Arme.

Harry genoß dieses Wiedersehen mit dem besten Freund seiner Eltern und seines Paten. Einer der wenigen nahen Menschen, die ihm selbst noch geblieben waren.

Dieser drückte ihn an sich, nur um ihn kurz darauf von sich wegzuschieben. Remus hielt ihn auf eine armlänge Abstand und nahm in prüfend ins Visier.

„Was machst Du hier, Remus? Wie lange bleibst Du?" Harry hatte so viele Fragen, musste sich selbst zur Ruhe zwingen.

„Ich bin Euer Privatlehrer und ich bleibe das ganze nächste Jahr," erklärte ihm der Werwolf augenzwinkernd. „Die Hauselfen haben mir das Zimmer in der Spitze des Südturmes hergerichtet. Ich werde dort wohnen, da es besser ist, wenn die restlichen Schüler meine Anwesenheit erst gar nicht mitbekommen. Ein Werwolf in der Schule, das bringt einfach zuviel Verwirrung."

Remus sollte ihn unterrichten und das über sein ganzes letztes Schuljahr, was für eine verlockende Vorstellung.

„Harry, Dir scheint es gut zu gehen. Zum Glück," stellte sein Gegenüber fest und seine Stimme klang ehrlich erfreut.

Harry nickte, konnte nur glücklich lächeln. Ja, den Umständen entsprechend hätte es ihm nicht besser gehen können.

„Na was man so von Dir hört, da hat sich ja wohl einiges bei Dir getan. Das mit Dir und Draco scheint ja wohl wirklich zu stimmen," stellte Lupin einfach fest.

Harry starrte ihn, mit einer Mischung aus Erstaunen und Erschrecken. Woher wusste Remus Bescheid und wie würde er auf diese Neuigkeit reagieren?

„Ihr beiden wart das Gesprächsthema bei der letzten Sitzung des Ordens. Ihr habt wohl dem guten Severus recht gut zugesetzt. Er war außer sich, so habe ich ihn noch nie erlebt, das kannst Du mir glauben."

„Was habt ihr über uns gesprochen?" Der ganze Orden wusste jetzt Bescheid und er und Draco waren deren Hauptgesprächsthema?

„Nun Arthur war nach Snapes Wutausbruch nicht gerade davon begeistert, Du weißt ja wie er und Lucius Malfoy zueinander stehen. Molly war eher voller Sorge, dass Dracos Zuneigung zu Dir vielleicht eine Falle von Voldemort sein könnte. Für die Weasleys bist Du ja fast wie ein eigenes Kind."

Eigentlich hätte Harry es lieber selbst seiner Ersatzfamilie, denn das waren sie für ihn, beigebracht. Unmut stieg in ihm hoch. Warum konnte Snape sich denn nicht raushalten.

Als ob Lupin seine Gedanken erraten würde, fuhr er mit seiner Erklärung fort. „Severus hat Angst um Draco, er meinte, wenn die Todesser Dracos Verrat erfahren würden, wären die Konsequenzen nur schwer abzuschätzen. Severus verlangte, dies solle man zur Chefsache machen."

„Was hat der Orden überhaupt mit uns zu tun?" Harry war die Vorstellung, dass er und Draco so ihre Aufmerksamkeit erregten, mehr als unangenehm.

„Was glaubst Du wer Eure Privatstunden finanziert?", grinste Remus ihn verschmitzt an. „Der Orden hat genug Geld, vor allem seitdem Voldemort offiziell wieder aufgetaucht ist."

Betroffen schaute Harry zu Lupin. Er hatte sich noch nie Gedanken darum gemacht, woher all die Galleonen herkamen. Bisher war ihm alles so selbstverständlich erschienen.

„Es gibt genug vermögende Zauberer, denen es mehr als unangenehm wäre, wenn Voldemort wieder an die Macht käme. Sie geben das Geld an Dumbledore weiter und er garantiert ihnen Anonymität. Genauso sind wir Mitglieder geschützt und somit ist uns allen geholfen. Endlich haben wir genug Mittel um unseren Widerstand gegenüber Voldemort ausreichend zu finanzieren."

Eine neue Erkenntnis traf Harry auf einen Schlag und diese war mehr als erdrückend. Seine und auch Dracos Ausbildung wurde vom Orden bezahlt. Damit waren sie dem Orden verpflichtet. Wieder hatte er dieses Gefühl, dass man ihm eigentlich keinerlei Möglichkeit zu einer eigenen Entscheidung gelassen hatte.

Sein Gesicht schien Bände zu sprechen, als Remus wieder das Wort ergriff.

„Harry, ich hoffe Dir ist bewusst, dass die besten Zauberer ihr Wissen an Dich weitervermitteln wollen, Dich unterstützen möchten. Manchmal erwählt einen das Schicksal und glaube mir, ich weiß wovon ich spreche, die Gründe dafür liegen für einen selbst oft genug im Dunkeln. Du trägst viel Verantwortung, aber wir alle möchten Dir helfen."

Lupin schaute ihn mit einem aufmunternden Lächeln an, bevor er zögernd seine nächste Frage stellte.

„Wie ernst ist das eigentlich mit Dir und dem jungen Malfoy?"

Natürlich diese Frage musste ja kommen.

Fing das jetzt alles wieder von vorne an? Sollte er sich bis an sein Lebensende vor jedem und allen für seine Liebe zu Draco verantworten und erklären? Harry spürte wieder diesen unbezwingbaren Unwillen, der sich langsam seinen Weg bahnte.

Aber er riss sich zusammen, Remus war nicht irgendjemand.

Harry holte tief Luft, versuchte seine innere Ruhe wiederzufinden.

Auf ein Neues, unwillkürlich straffte er seine Schultern.

„Ja ich liebe ihn, mit der ganzen Kraft meines Herzens."

Remus hatte sich zum Fenster gedreht, schob einen Vorhang zur Seite und blickte auf die Ländereien von Hogwarts.

„Ich vertraue ihm, ich weiß nicht warum, ich tue es einfach. Er hat früher soviel Mist gebaut, aber das war früher und jetzt ist alles ganz anders. Ja, ich würde ihm ohne zu zögern mein Leben anvertrauen, weil ich ihm so wichtig bin, wie er es für mich ist," flammend kam Harry seine Rede über seine Lippen. Seine ganze Leidenschaft für Draco und sein Kampfgeist waren aus ihm herausgebrochen.

Dann schwieg er, schaute verunsichert zu einer der wenigen Personen, die ihm wirklich noch nahe standen.

Kurz herrschte Stille in diesem Klassenraum.

Lupin murmelte etwas vor sich hin, „Nicht nur die Augen." Harry war sich nicht sicher, ob er ihn richtig verstanden hatte. "Diese Ähnlichkeit, es sind nicht nur die Augen."

Langsam drehte sich der Werwolf um, schaute ihn mit einem melancholischen Lächeln direkt ins Gesicht.

„Vor über 20 Jahren habe ich fast die gleichen Worte schon einmal gehört. In der Bibliothek von einer sehr beeindruckenden Frau. Ich habe sie damals gefragt, ob sie sich sicher sei mit ihrer Wahl."

Harry stand einfach nur da und hörte Remus atemlos zu.

Remus sprach von Lily, seiner Mutter und von seinem Vater.

Ein neues Verständnis für seine Mutter und vielleicht noch viel mehr für seinen Vater hatte von ihm Besitz ergriffen.

Als er James damals in Snapes Denkarium gesehen hatte, da hatte er seine Art und sein Verhalten verabscheut. Er hatte nicht verstehen können, wie seine Mutter sich jemals auf seinen Vater hatte einlassen können.

Doch jetzt brauchte er auf einmal keine Erklärungen mehr. Auch seines und Dracos früheres Verhalten war teilweise mehr als kindisch und widersinnig gewesen. Trotzdem hatte dies keine tieferen Auswirkungen auf seine Gefühle für den blonden Slytherin.

Als Harry den Kopf hob, stand Remus wieder direkt vor ihm. „Harry, ich vertraue Dir," Remus sprach eindringlich, als er ihm die Hand auf die Schulter legte. „Egal für was oder wen Du Dich entscheidest, stehe immer dazu. Du bist ganz alleine für die Konsequenzen Deines Tuns und auch für Dein Glück verantwortlich. Ich werde Deine Entscheidungen niemals anzweifeln," dann zwinkerte er ihm zu, „ich werde höchstens meine eigene Meinung dazu abgeben."

„Was für eine Meinung hast Du von Draco, davon dass ich mit ihm zusammen bin?" Zögernd kam Harry diese Frage über die Lippen, aber diese Frage war aus tiefstem Herzen ernst von ihm gemeint.

Lupin seufzte. „Er ist ein Slythein, diese Menschen waren noch nie einfach..."

Harry nickte, diese Erfahrung hatte der schwarzhaarige Gryffindor auch schon gemacht. „...ich habe Draco, als ich hier unterrichtete, kennen gelernt. Er machte auf mich damals den Eindruck, dass er es mit seinem familiären Hintergrund nicht leicht hat, aber er hat wohl einen sehr, nun sagen wir mal, starken Charakter."

Harry musste unweigerlich grinsen, als er der Analyse von Remus lauschte.

„Ich würde gerne DEINEN Draco kennenlernen. Du weißt ja jetzt wo ich wohne und Du kannst Dir ja denken, dass ich mich immer über eine kleine Abwechslung durch Euch freuen würde."

Harry fiel regelrecht ein Stein vom Herzen. Es beruhigte ihn, dass Remus nicht grundsätzlich abgeneigt gegen seine Liebe schien.

„So jetzt lass uns mal überprüfen, was Du während meiner Abwesenheit gelernt hast," beendete der Wehrwolf dieses klärende Gespräch und voller Eifer konnte sich Harry auf diese Unterrichtsstunde einlassen.

Remus war schon immer sein Lieblingslehrer gewesen. Er hielt nicht nur als Mensch, sondern auch als Professor viel von Lupin. Mit ihm zusammen war es für Harry weniger Unterricht, sondern eher, als ob ihn Remus in die Geheimnisse der Magie einweihen würde.

Die Sommerferien konnte Harry, trotz des Lehrplanes genießen. Jede freie Minute konnte er ohne schlechtes Gewissen, dass er die Gryffindors vernachlässigen würde, mit Draco verbringen.

Natürlich widmeten sie sich besonders gern dem Anliegen Dumbledorse, sich ohne Worte zu verständigen. Harry erschien dies keine besonders große Kunst. Seit ihrem Zaubertrank-Versuch, war Draco sowieso meist für ihn wie ein offenes Buch. Schon morgens, wenn sie eng aneinander gedrängt aufwachten, genügte ihm ein Blick in diese faszinierenden grauen Augen und er wusste sofort, wie es in diesem Moment in Draco aussah.

Die Mahlzeiten nahmen sie bei Remus, oder zu zweit in ihrem Zimmer ein, da die große Halle während der Sommerferien geschlossen war. Es war ein seltsames Gefühl durch die leeren Gänge der Schule zu gehen. Die Schritte hallten hohl von den Wänden wieder, Harry kannte ja eigentlich die Ruhe von den Weihnachtsferien. Aber im Sommer war es hier noch viel stiller als sonst. Alles wirkte wie ausgestorben.

Harry war es auch nicht klar, wer von den Professoren überhaupt noch an der Schule geblieben war. Abgesehen natürlich von Professer McGonagall, Snape, Dumbledore und Remus, von denen sie während der Ferien unterrichtet wurden.

An den Abenden, wo sie nicht Remus besuchten, der sich auch für Draco ganz langsam zu einer angenehmen Gesellschaft entwickelte, sassen sie auf ihrer großzügig geschnittenen Terrasse.

Beide hatten ein brennendes Interesse an der Kindheit des jeweilig Anderen. So schwer es jedem fiel, davon zu erzählen, so begierig sog jeder alle Kleinigkeiten des anderen in sich auf.

Draco quetschte ihn regelrecht aus über das Leben bei seinen Verwandten, fand das Leben bei den Muggels sehr faszinierend. Er wollte unbedingt auch einmal einen Ausflug in ihre Welt unternehmen. Wobei er mehr als einmal damit drohte, was er alles mit den Dursleys anstellen würde, sollten diese ihm einmal in die Finger geraten.

Genauso spannend fand Harry Dracos Kindheitserinnerungen.

Draco bezeichnete Lucius nicht einmal unbedingt als lieblos, Harry war sich sogar sicher, dass dieser seinen Sohn liebte. Es schien diesem Mann jedoch unmöglich gewesen zu sein, seinem einzigen Kind dieses auch zu zeigen. Insgeheim wunderte der Gryffindor sich, wobei er auch ohne Ende dankbar dafür war, wie es Draco jeden Tag aufs Neue möglich war, Harry gegenüber so offen seine Gefühle zu zeigen. Vor allem, da sein Vater ihm dahingehend ein mehr als schlechtes Vorbild gewesen war. Dracos Kindheit war von unbarmherziger Strenge und Regeln geprägt. Sein Vater war die absolute Respektsperson gewesen, welche vom Rest der Familie bedingungslosen Gehorsam erwartete. Draco hatte von Kleinauf eine knallharte Ausbildung genossen, was Harry eigentlich schon vorher klar gewesen war. Dies jedoch an einzelnen Beispielen und aus dem Mund von Draco zu erfahren, jagte ihm mehr als einmal kalte Schauer über seinen Rücken.

Er erfuhr was es bedeutete, der Sohn von Lucius Malfoy zu sein. Manchmal fragte er sich, was besser war, gar keinen oder diesen dominanten Mann als Vater zu haben.

Es war wirklich herrlich, endlich soviel Zeit mit Draco zu verbringen. Man konnte das Zusammensein mit Draco auf vielfältige Art und Weise beschreiben, eines war es jedoch nie, langweilig.

Zu behaupten, dass jedoch alles nur eitel Sonnenschein war, hätte wohl nicht ganz der Wahrheit entsprochen.

Draco war genauso stur wie er selbst. Beide hatten schon mehr als einmal bewiesen, über welchen Dickkopf jeder von ihnen verfügen konnte. Es fiel jedem von ihnen schwer nachzugeben, meist stritten sie sich dabei jedoch um Kleinigkeiten.

Draco hasste die Unordnung Harrys, der gerne wo er gerade stand, seine Sachen ablegte und sich nicht daran kümmerte, wenn sein Umhang auf dem Sofa liegengeblieben war.

Harry fand diese penible Art Dracos manchmal mehr als nervig. Jedoch noch schlimmer empfand er Dracos Jähzorn, den dieser eindeutig von seinem Vater geerbt hatte. Manchmal genügte eine, in Harrys Augen, Kleinigkeit und der Slytherin tobte durch ihr Dormitorium. Genauso schnell konnte sich dieser jedoch auch wieder beruhigen. Besonders Harrys Gegenwart schien da eine faszinierende Wirkung auf ihn zu haben.

Ein ungeschriebenes Gesetz zwischen ihnen war, dass sie niemals im Streit miteinander einschliefen. Wie auch, da sie ja spätestens im Bett Wege zur Versöhnung fanden.

Wenn die Tage in diesen Ferien besonders heiß waren, sich abends immer noch die drückende Hitze über die Ländereien legten, dann war es Zeit für ihre heimlichen Ausflüge.

Natürlich war kaum einer der Lehrkörper in der Schule und galten die Schulregeln überhaupt in der Sommerzeit? Dies war egal. Filch war da und diesem Mann wollte nach wie vor niemand nachts in den Fluren begegnen.

Dann kam Harrys Tarnumhang zum Einsatz. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum See, um sich ein wenig Abkühlung zu verschaffen.

Seit dem Trimagischen Turnier ging Harry gerne ins Wasser und Draco war von jeher ein ausgezeichneter Schwimmer gewesen. In diesen Momenten, wenn sie sich Hand in Hand über das Wasser treiben ließen, über ihnen die unendliche Weite des Firmamentes mit diesen unzähligen Sternen. Wenn die Grillen zirpten und die ganze Luft erfüllt war mit diesem besonderen Duft unzähliger Sommerblumen, dann hatte Harry das Gefühl, ganz Hogwarts mit all seinen Ländereien würde nur ihnen gehören.


Authors little note: Nein, woher denn, ich würde niemals um revs betteln. Aber es wär trotzdem total nett, wenn ihr mir kurz eine Rückmeldung geben würdet, dass ihr hier wart. Einfach dass ich weiss es gibt noch jemanden, der das hier liest. Smileys an alle verteil, Eure Kasseopeia.