Kommt reingehüpft. Habs auch im Gepäck, das letzte Chapter von LUNASOLIS, Täterätätääää.

Wegen dem wird mein Vorwort heut auch länger, ist ja für diese Story meine letzte Gelegenheit, smile.

Erst mal grüß ich alle Happy-End-Shipper, die nicht wussten wie das alles hier enden wird und den Mut hatten, bis hierher durchzuhalten. Denn ich hab ja niemals nicht irgendjemand was verraten, bin stolz auf mich. Für mich gab es von Anfang an kein anderes Ende, es war einfach so in meinem Köpfchen, schulterzuck.

Sogar Maxine wusste bis gestern nicht, wie dieses Geschichtchen hier ausgehen wird. Sie war übrigens nicht meine Beta, nein nein, mir gehören alle Fehler ganz alleine. Sie hat etwas viel wichtigeres für mich getan. Hat sich jedes Kapitel immer vorab durchgelesen. Dadurch kam sie in den Genuß alles schon ein paar Stunden früher zu erfahren, musste mir aber dafür, vor allem am Anfang, ein paar mal kräftig den Kopf waschen. Sie hat sich immer wieder die Zeit genommen, mir Tipps zu geben, hat mir mehr als einmal Mut gemacht.

Daher kommt dieser Satz von ganzem Herzen: Ich widme dieses Kapitel Maxine.

Dann muss ich noch ohne Ende Knuddels verteilen, ja ich bin heute sehr melodramatisch. Diese Story war mein erstes Baby und wird mir wohl immer am Herzen liegen. Also einen dicken Knuddel für jeden Einzelnen der sich die Zeit genommen hat mir seine Meinung hier hinterlassen hat, mir in den letzten 10 Monaten die Treue gehalten hat. Danke für Eure interessanten und tollen Rückmeldungen und auch für die Stupfer, wenn ich mal wieder zu langsam war. Es hat mich mehr als einmal an meinen PC getrieben, damit ich auch brav weiterschreibe.

So, jetzt geh ich noch kurz auf die Revs vom letzten Kapitel ein.

Ffgu: Dieser Vorschlag ist nicht neu, aber es wär doch langweilig, weil der Verlauf ja schon bekannt ist, oder? Oedarius: Kanns immer noch nicht fassen, dass ich Dich gefunden hab. Wir verfolgen uns quer durchs Internet. Die Diskussion mit dem Bettvorleger müssen wir unbedingt fortsetzen. Phoenixfeder: Bin total zufrieden, wenn Du Dir erst meine Kapitel durchliest und danach was anderes machst, bist damit einfach entschuldigt. Lilvroni: Danke, schnell war ich nicht, schäm, aber here it is. Silver Snake: Ich habe mich immer sehr über Deine Revs gefreut. Mit dem Streiten, wer mag das schon. Aber besser, als in sich reinfressen, denn sonst platzt irgendwann der Kessel. Bei dieser Konstellation muss die Luft brennen, aber Liebe ist oft mächtiger als jede Psychologie, smile Angie:Die Sache mit dem Titel: Ich brech weg. Du bist die erste die es erwähnt, das mit dem wiederfinden, wobei dadurch bestimmt mehrere wieder hierhergefunden haben. Tja, das war ein Tip: Nehm wenige Worte, etwas das alles sagt und am besten dass man es nicht so schnell vergisst. Zuerst dachte ich LUNASOLIS sei viel zu abgedreht, aber als man mir zustimmte, gab es gar nichts anderes mehr für mich. Ivy: Ähm, schäm, nur noch dieses, hab ich aber echt extra angekündigt. Sevi: Ja ich bin wieder ganz spät, aber ich dachte mir, dann fällt es Dir vielleicht nicht so schwer, weil's doch das letzte ist. O.K. glaubst Du mir jetzt nicht. Aber für mich ist das hier heute noch viieeel schlimmer. Snuggles2: Meine Story passt nach einem Brian Adams Konzert! Wow. Erst mal Neid, weil ich nicht dort war. Aber ich und Brian in einem Satz, na da geht es mir doch gleich viel besser. Amruniel: Es hat mich wirklich immer wieder fasziniert, Deine Gedanken hierzu zu lesen. Viele Dinge die mir wichtig waren, hast Du oft auf den Punkt genau erkannt. Maxine01: Ich liebe es wenn Du trompetest und noch mehr wenn Du kicherst. Gaaannz weit fliegt, Du jetzt umfallt, nicht mehr so schnell aufstehst und ich dürck Dich bis Dir schwindelig wird. Jade-chan: Ich mich auch verbeug, Domo Arigatou. Cissylein: Welcome Back, ich hab Dich echt vermisst. Dann hab ich Dich auch noch die halbe Nacht wach gehalten. Du kannst Dich ja rächen, smile. Doppel-Blub: mein Gewissen, danke für Dein unermüdliches stupfen. Du hast mich öfters zum lächeln und auch an meinen PC gebracht.

Knuddelgirl: Hauptsache Du hast nicht den Anschluß verloren, hihi. Ja Remus, der hat was. Juna: Danke, ja der Werwolf musste einfach noch sein, ich konnt ihn mir nicht verkneifen. LiLi: Es war mir auch wichtig die Reaktionen ihrer Umgebung aufzuzeigen, denn das war ja eines ihrer größten Probleme. Daher so wenig Draco-Harry. Oedarius: Einfach nur schön dass ich Dich nicht so schnell loskrieg, komm her ich drück Dich noch mal extra. Witchcraft: Danke für Deine offene Rev. Bin froh dass wir alles aufklären konnten und bin schon gespannt auf Deine Story.

Also, jetzt isses genug. Setzt Euch bequem hin, es geht los.


16. Vollmond

Natürlich waren die Sommerferien viel zu schnell vorbei. Alle Schüler kehrten zurück und der Alltag hielt wieder Einzug in Hogwarts, zum letzten Jahr ihrer Schulzeit.

Ron war nach der Sommerpause nicht mehr ganz so distanziert. Es gab sogar Zeiten, da kam es Harry manchmal so vor, als hätte sich nicht wirklich viel zwischen ihnen geändert. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass im Fuchsbau seine beiden besten Freunde endlich zueinander gefunden hatten. Jedoch, es war nicht mehr wirklich so wie früher, würde wohl nie mehr so sein. Die Zeit ihrer unbeschwerten bedingungslosen Freundschaft schien vorbei. Ob es wirklich nur etwas mit Draco, oder auch damit zu tun hatte, dass sie einfach Erwachsen wurden, mochte Harry nicht genau zu erfassen. Er akzeptierte es, war sogar froh, in der Gewissheit die Beiden nicht ganz verloren zu haben.

Das letzte Jahr war für alle Schüler so hart, dass wirklich keiner die Kraft hatte, sich sonderlich für seine Umgebung zu interessieren. Der Südturm war auch zu weit entfernt, jeder mit sich selbst beschäftigt, als dass es irgendeinen der Abschlussklasse interessiert hätte, solange es nicht zu einem offensichtlichen Skandal kam.

Außer ein paar von den Slytherins. Es gab zwei Begegnungen mit ihnen, an die sich Harry noch zu gut erinnern konnte. Bei beiden Situationen war er alleine in den Gängen der Schule unterwegs gewesen. Einmal auf dem Gang zur Bibliothek und dann noch auf dem Weg in die Kerker zur Zaubertrankstunde, die er natürlich bis zum Schluß seiner Schullaufbahn genießen durfte. Als sie auf einmal auftauchten, in ihren schwarzen Umhängen, mit den grün-silbernen Abzeichen. Von mehreren Richtungen aus scharten sie sich um ihn. Er hatte die drohende Gefahr nicht gleich erkannt. Schlangengleich war er auf einmal umringt von acht bis zehn Slytherins, einige davon um einiges größer und auch kräftiger als er. Sie versammelten sich in einem Halbkreis um ihn, mit einem hämischen, unheilschwangeren Lächeln auf den Gesichtern. Provozierend schlossen sie ihren Kreis enger um ihn, rückten langsam näher. Harrys Griff nach seinem Zauberstab erfolgte automatisch, in dunkler Vorahnung dass dies wohl keinen guten Ausgang nehmen konnte.

In beiden Situationen, als jeder Muskel in Harrys Körper angespannt war, er spürte wie jeder einzelner Nerv in seinem Körper vibrierte, erschien wie aus dem Nichts Draco auf der Bildfläche. Bis heute wusste Harry nicht, woher sein Partner diese Eingebung gehabt hatte, genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu Erscheinen.

Keiner der Slytherins sprach ein Wort, die Luft war jedoch zum Zerreißen gespannt, als sie Draco auf einmal erblickten.

Der junge Malfoy ließ seinen Blick in den um Harry geschlossen Kreis schweifen. Nahm jeden seiner Hausgenossen mit seinen grauen Augen ins Visier. Man hätte hören können, wenn eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre.

Es mussten wohl nur Sekunden gewesen sein, Harry kam es wie endlose Minuten vor.

Von einem Moment auf den anderen war die bedrohliche jedoch Situation vorüber.

Die Slytherins steckten ihre Zauberstäbe zurück in die Umhänge und gingen einfach ihren Weg weiter, wie wenn nichts gewesen wäre.

Die Quereleien zwischen den Häusern ließen im Laufe des Schuljahres merklich nach. Wobei wirklich jeder Schüler mit seinen Abschlussprüfungen beschäftigt war. Keiner hatte mehr Zeit sich mit irgendwelchen Kleinkriegen innerhalb der Häuser zu beschäftigen.

Als Harry und Draco die Schule nach über einem Jahr verließen, war es für alle herrlich normal, daß der Gryffindor und der Slytherin friedlich zusammen durch die Gänge gingen. Für die meisten war es mittlerweile ein gewohnter Anblick, wobei sich wohl einige der Schüler ihren eigenen Reim auf dieses ungewöhnlich harmonische Paar machten.

Jedoch, keiner traute sich damals sie darauf anzusprechen.

X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X

Ich muß gähnen, spüre auch meine Gelenke. In Merlins Namen, wie kann ich in meinem Alter nur so unvernünftig sein. Sitze hier in meinem Lehnstuhl und schlage mir fast die ganze Nacht um die Ohren. Mein Leben als Auror ist nicht spurlos an mir vorübergegangen, meine alten Knochen machen mir in der letzten Zeit immer öfters zu schaffen.

Zum Glück schläft Dobby schon, sonst hätte ich mir jetzt eine Rede von ihm anhören können.

Was ist heute nur mit mir los, verstrick mich hier in den Gedanken meiner Jugend. Das Feuer im Kamin ist schon längst erloschen, nicht einmal das habe ich bemerkt. Mich fröstelt schon. Nur das Licht der Stehlampe erhellt schummrig diesen Raum, wirft dumpfe Schatten an die Wand.

Und dieser Lichtschein, der von draußen hereinfällt, der Mond. Voll und hell leuchtet er durch mein Schreibzimmer.

Mein Blick wird wie magisch zum Fenster gezogen. Es ist genau der gleiche Vollmond, wie damals im Astronomieturm. Kein Wunder dass ich heute so melancholisch bin und mich in den Erinnerungen meiner Jugend verliere.

Es scheint wohl eine Schwäche des Alters zu sein, dass man zu gern in der Vergangenheit schwelgt.

Ich muß mich strecken. Erhebe mich vorsichtig aus meinem Lehnstuhl, schlage meinen Umhang um meine Schultern und trete an das Fenster, lasse mich vom Zauber dieser besonderen Nacht einfangen.

Wenn ich jetzt nicht ins Bett gehe, werde ich es dafür morgen um so mehr büßen müssen.

Aber dieses kalte einsame Bett, es kann mich einfach nicht locken.

Wie von selbst gleiten meine alten Finger in die Tasche meines Umhangs, suchen diesen glatten Stein, welcher sich wie immer langsam erwärmt, wenn sich meine Finger um ihn schließen. Einen tiefen Frieden erfasst mich, als ich ihn zwischen meinen Fingerspitzen spüre.

Dracos Mondstein.

Seitdem er ihn mir damals im Südturm geschenkt hat, habe ich ihn immer bei mir getragen. Draco hat sich öfters lustig über mich gemacht, wenn ich mehrere Stufen zugleich in unser Dormitorium zurückgehetzt bin, da ich diesen Stein vergessen hatte.

Vor lauter Eifer habe ich immer wieder vergessen, dass ein einfaches Accio wohl auch genügt hätte.

Rückblickend war dieser Sommer wirklich meine schönste Zeit. Draco hat mir damals wohl mehr gegeben, als es jemals ein anderer Mensch in meinem Leben vermocht hatte.

Und er blieb an meiner Seite. Zusammen haben wir die harte Ausbildung der Auroren eingeschlagen. Für mich selbst gab es in dieser Zeit keine andere Möglichkeit. Ich musste meine Vorbestimmung akzeptieren, hatte daher gar keine andere Möglichkeit als den Weg zur Bekämpfung der Dunklen Magier einzuschlagen. Draco ist mir ohne zögern gefolgt. Hat seit diesem Gespräch mit Dumbledore eigentlich niemals unsere gemeinsame Zukunft in Frage gestellt.

Dies ist wohl etwas, wofür ich sehr dankbar bin, dass mich Draco niemals in seinem Leben vor irgendeine Wahl gestellt hat, mir eher still gefolgt ist. Eine Eigenschaft die einem Malfoy nicht unbedingt zu Eigen ist.

Denn die Schlachten kamen schneller als von mir gewünscht. Es ging immer härter zur Sache, oft wußte man nicht ist es Freund oder Feind der einem gefährlich werden konnte. Viele Freunde und treue Gefährten mußte ich beerdigen, viele Tränen wurden vergossen.

Kein einziges Geschichtsbuch der Zauberei kann dieses wahre Grauen wiedergeben, welches mich über diese Jahre hinweg begleitet hat.

Oft dachte ich, ich könne diese Zeit nicht durchstehen. Ein Blick in diese sturmgrauen Augen, ein aufmunterndes Lächeln, seine Hand welche sich beruhigend auf meine Schultern legte. Gesten die ich schon so oft von ihm erlebt hatte, und mir jedoch immer wieder aufs Neue all die Kraft gaben, meinen Weg weiterzugehen.

Ich hatte ja auch keine andere Wahl, dies habe ich mittlerweile begriffen.

Mein Schicksal war mir mit dem Tag meiner Geburt, wenn nicht schon bei diesem schicksalhaften Zusammentreffen von Trelawney und Dumbledore in die Wiege gelegt worden. Ich mußte Begreifen, daß man seiner Vorbestimmung nicht entgehen kann und habe erfahren, daß das Leben einem noch genügend Spielraum gibt, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Ich muß jetzt zugeben, daß das Schicksal mir doch wohlgesonnen war.

Dumbledore hatte damals im fünften Schuljahr, nach Sirius Tod, seine eigenen Gefühle für mich als Schwäche betitelt. Ein Moment in dem ich dachte, es sei ein Fluch mich zu lieben.

Meine Eltern, Sirius, alle die mich jemals von Herzen geliebt hatten mussten dafür bezahlen. Sogar der größte Zauberer, den ich am meisten bewundert hatte, wurde durch seine Liebe zu mir geschwächt.

Dennoch hat es Albus damals verstanden, diese Schwäche in wahre Stärke zu verwandeln. Vielleicht war es einer seiner weisesten Entscheidungen, als er mir damals Draco zur Seite gestellt hat. Er hat unsere Liebe nicht zu zerstören versucht, sondern sich ihre Kraft zu eigen gemacht. Wohl einer der Gründe, warum er auch heute noch für mich als einer der mächtigsten Zauberer gilt, die unsere Welt im letzten Jahrhundert überhaupt gesehen hat.

Im nachhinein gibt alles für mich einen Sinn. Die Zeit des Leidens, die mich erst dazu fähig machte, wahre Liebe zu empfinden. Das Wissen, daß Haß durch Liebe und Liebe durch Haß geboren werden kann. All diese Prüfungen in meinem Leben waren eigentlich nur die Vorbereitung auf diesen einen Tag.

Dann war er da, der alles entscheidende Tag. Es war der furchtbarste und schrecklichste Kampf den ich jemals bestreiten mußte.

Draco hat mich in diesem Kampf gehindert zum heimtückischen Mörder zu werden. Ich hätte die Möglichkeit gehabt Bellatrix Lestrange, die Frau welche ich am meisten hasste auf dieser Welt, hinterrücks zu ermorden.

Er kannte wirklich meine Gedanken, bevor ich sie selbst gedacht hatte. Alleine an einer leichten Straffung meiner Schultern hatte er wohl erkannt, was ich in diesem Moment vorhatte. Ich wollte dieser Frau, die die Longbottoms in die irdische Hölle geschickt hatte und mir Sirius, diesen wichtigsten Menschen genommen hatte, das Leben nehmen.

Keiner hätte mich damals dafür verantwortlich machen können, in diesem letzten Kampf. Keiner, außer meinem eigenen Gewissen. Denn sie hätte keine offensichtliche Chance gegen mich gehabt, ich wäre damals schneller gewesen. Einen Fluch in ihren Rücken und ich hätte meine Genugtuung, meine Rache gehabt.

Draco wusste genau, dass ich mit meinem Schicksal haderte, ich es hasste, dass ich zum Mörder werden musste, damit ich selbst weiterleben durfte. Meiner Bestimmung zu folgen die Zauberwelt zu retten.

Er kannte mich zu gut, als dass ich mit dieser Genugtuung glücklich geworden wäre und er hat mich daran gehindert.

Ich brauchte meine Kräfte auch für jemand anderen. Den Mörder meiner Eltern, die gestorben waren, weil man ihrem Sohn irgendwelche besonderen Kräfte zugesprochen hatte.

Ja, und ich habe gewonnen.

Voldemort wurde von mir besiegt. Die Prophezeiung hatte recht, es kann nur der eine leben, wenn der andere nicht überlebt.

Ich hatte auch nur durch meine Liebe gesiegt. Durch das Opfer meiner Mutter, deren Liebe auch heute noch durch meine Adern fließt. Selbst dieses Ritual auf dem Friedhof, wo Voldemort ein Teil meiner Stärke durch mein Blut auf sich übertrug, konnte diese Macht nicht brechen.

Hauptsächlich jedoch durch die uneigennützige Liebe dieses Menschen, der mir damals so unerschütterlich zur Seite stand. Dumbeldores Entscheidung war richtig gewesen. Ohne Draco hätte ich nicht gewinnen können. Er hat mir nicht nur seine ganze Kraft und sein ganzes Können an die Seite gestellt. Der junge Mann der mir damals in diesem traurig süßen Sommer das Leben und auch mich gerettet hatte, wiederholte diese Tat auf uneigennützige Weise, ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben.

Im Kämpfen waren wir eins, so wie wir es schon so viele Jahre zusammen waren.

Diese bedingungslose Stärke, war eine Macht, der selbst eine so machtvolle Kreatur, die ihre Seele an das ewige Leben verkauft hatte, nicht standhalten konnte.

Bellatrix wurde dem Kuß der Dementoren ausgeliefert, die natürlich sofort wieder dem Ministerium treu ergeben waren. Bis heute weiß ich nicht, ob sie noch lebt oder vielleicht schon vor vielen Jahren gestorben ist. Es ist mir auch egal, sie hat ihre Strafe bekommen. Ob sie gerecht war weiß ich nicht. Was ist gerecht? Eine Frage die wohl kein Zauberer und auch kein Muggel jemals befriedigend beantworten kann.

Mein Namen ist bis an das Ende aller Zauberer in ihre Geschichtsbücher gebrannt. Harry Potter. Der Junge der lebt und der schlussendlich die Zauberwelt gerettet hat.

Ja und ich lebe immer noch, oft genug habe ich mich gefragt um welchen Preis. Zu viel Leid hat mein Leben begleitet.

Ich höre mich selbst Sefzen, ja das war eine harte Zeit.

Jedoch dies ist eigentlich eine ganz andere Geschichte, in dieser wunderschönen Nacht möchte ich nicht darüber nachdenken.

Bis in alle Unendlichkeit könnte ich diesen Vollmond betrachten. Seltsam wie magisch doch die Natur sein kann, wie groß dieses Universum ist. Ein eigener Zauber, unter dem wir doch so nichtig und klein sind.

Es wäre vermessen zu behaupten, mit Voldemorts Niedergang sei die Zauberwelt gerettet gewesen. Sie Alle konnten Atem schöpfen, nachdem die letzten Todesser ihre Aktivitäten einstellten, entweder weil diese verurteilt wurden, oder einfach wieder in ihr normales Leben abtauchten.

Der dunkle Lord wurde besiegt, jedoch ist mir mittlerweile auch klar, dass dieser Kampf niemals ein Ende haben wird. Wo Licht ist gibt es Schatten. Ein Weiß kann nur durch ein Schwarz existieren. Es werden neue Schwarzmagier kommen. Zauberer, die sich diese dunkle Macht zu ihrem ureigenen Nutzen gefügig machen werden. Vielleicht nicht so schlimm wie Tom Riddle, dafür bestimmt auf ihre eigene perfide Weise. Immer wieder wird es diesen Kreislauf geben, solange sich die Erde selbst um ihre Achse dreht.

Ich bin Auror geblieben, das einzige was ich wirklich konnte. Für das Quidditch war ich zu alt, keine Mannschaft nimmt einen Sucher der die Mitte Zwanzig schon überschritten hatte.

Jedoch wir treffen uns immer noch. Die ehemaligen Spieler. Einmal im Jahr schwingen wir unsere alten Hintern auf unsere Besen. Lassen uns die kalte Luft um die Nase wehen und haben in diesem Moment das Gefühl nocheinmal 17 Jahre alt zu sein.

Meine Füsse schmerzen, langsam nehme ich wieder Platz auf meinem Stuhl. Lass mich behutsam zurücksinken, dieser Rücken. Warum muss die Weisheit des Alters immer auch mit ihren Schmerzen dahergehen?

Unwillkürlich muss ich schmunzeln. Auf meinem alten Feuerblitz, ja ich habe ihn immer noch, merkt man mir mein Alter wahrlich nicht an. Natürlich gibt es mittlerweile bessere Besen, aber trotzdem schwöre ich auf meinen alten Gefährten.

Ich bin müde, schließe langsam meine Augen. Lehne mich entspannt zurück.

Kein Lufthauch bewegt sich, alles ist wie immer.

Fast alles.

Jedoch. Nur fast.

Ich bin hellwach.

Eine kleine Bewegung aus meinem Armgelenk und ich halte meinen alten Zauberstab fest umschlossen.

Alle meine Sinne sind geschärft, irgendetwas hat sich verändert. Etwas stimmt nicht.

Es war nur ein Lufthauch.

Kein Muggel, vielleicht auch kein Zauberer hätte irgendeine Veränderung gespürt. Aber ich bin Auror, vielleicht ein sehr alter Auror, aber meine Instinkte sind durch jahrelange Erfahrung mehr als geschärft.

Ich lausche, obwohl es nichts zu hören gibt. Ich rieche, aber man kann keinen Duft wahrnehmen. Aber ich spüre es, bevor sich etwas merklich geändert hat.

Dann begreife ich.

Ein kleines Lächeln legt sich auf mein Gesicht und ich lehne mich aufatmend in meinem Stuhl zurück.

Als sich die Hand auf meine Schulter legt, drehe ich leicht mein Gesicht. Das Alter hat dieser Hand, welche immer noch den Ring trägt, der seit Generationen in der Familie Malfoy vererbt wird, nicht wirklich viel anhaben können. Ich ergreife sie dankbar, seine Haut ist immer noch kühl und glatt.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und erblicke den großen Mann an, der hinter mir steht. Sein Haar ist weiß und er trägt es immer noch über die Schultern. Im Gesicht meiner Liebe sind die Jahre auch nicht unbemerkt vorübergegangen, doch der Stolz der ihm angeboren war, hat ihm niemand nehmen können.

"Draco, ich hatte Dich nicht vor morgen zurückerwartet."

"Und ich hatte gehofft ein warmes Bett vorzufinden, in dem sich etwas Süßes für mich versteckt hält," höre ich seine zärtliche Antwort.

Er setzte sich vorsichtig zu mir auf die Lehne, rafft dabei seinen Reiseumhang zusammen. Ach ja sein Bein, das machte ihm seit dem Kampf gegen Voldemort immer wieder Probleme. Er streicht mir, wie so oft, eine vorwitzige Strähne aus meiner Stirn und ich lausche interessiert seiner Erklärung.

"Ich habe dem Rat gesagt was ich zu sagen hatte, habe sie aufgefordert mir ihre Meinung zu sagen, dann sagte ich Ihnen, was sie tun sollen. Danach habe ich die Sitzung für beendet erklärt. Ach, ich hätte das immer so machen sollen, wie viel Zeit hätte ich mir schon sparen können. Ich hatte Dir ja angeboten mitzukommen."

Ich muß unweigerlich lachen. „Du weißt doch, daß der Hohe Rat meistens nur einen von uns ertragen kann. Diesesmal warst eben Du an der Reihe."

„Und Du, sitzt Du hier und himmelst den Mond an, soll ich jetzt auf meine alten Tage noch eifersüchtig werden?", kommt neckend die Frage von meiner großen Liebe.

"Dieser Vollmond, er hat mich an irgendetwas erinnert, ich habe ein wenig an früher gedacht," antworte ich ihm mit einem verschmitzten Blick.

Bei Merlin, wie sehr liebe ich diesen Mann immer noch, fühle diese unendliche Dankbarkeit, dass mir mein Begleiter durch dieses Leben nicht genommen wurde.

"Ja, ich hatte aus dem Sitzungssaal eine wunderbare Aussicht, was glaubst Du warum ich diese langweilige Sitzung so abgekürzt habe. Mir ist da irgendjemand eingefallen, der mit wahnsinnig gefehlt hat," höre ich seine liebevolle Erwiderung, bevor er fortfährt: „Du weißt dass morgen unser alljährliches Quidditchspiel ist, komm mir dann bloss nicht mit der Ausrede ich hätte nur den Schnatz gefangen, weil Du viel zu müde dafür gewesen seist. Es wird wohl Zeit dass wir zu Bett gehen."

Langsam erhebt sich meine Liebe und streckte mir auffordernd seine Hand hin. In seinen Worten liegt wahrhaftige Zärtlichkeit "Kommst Du meine Sonne?"

Ich ergreife dankbar die mir dargebotene Hand und erhebe mich, für mein Alter doch erstaunlich behende. Meine Schmerzen spüre ich nicht mehr und die Antwort findet, wie immer alleine den Weg über meine Lippen. "Ich komme mein Mond."

FIN


Authors last little note: Wenn Du es wirklich bis hierher geschafft hast, dann hinterlass mir doch noch eine paar Wörtchen. Denn auch wenn ich alt und grau in meinem Lehnstuhl sitze, werde ich mich über eine Rev freuen.

Vielleicht bis bald, Eure Kasseopeia.