Kapitel 2
Sirius und James beeilten sich, in ihren Schlafsaal zu gelangen. Sie nahmen einige Geheimgänge und Abkürzungen, Peter liefen sie dabei nicht über den Weg, denn der Junge war viel zu vergesslich, als dass er sich alle Wege hätte merken können.
Als sie den leeren Schlafsaal betraten, ließ James sich sofort auf sein Bett fallen und beobachtete Sirius, wie dieser sein Lager durchwühlte. „Sag nicht, du hast sie verloren!"
„Nein, hab ich nicht – höchstes verlegt.", meinte der Ältere und hob seine Matratze hoch, um darunter sie schauen. „Hey, ich hab meinen Zweiwegspiegel wiedergefunden."
„Toll!", meinte James nur sarkastisch. „Ist ja auch erst seit der zweiten Klasse verschwunden. Meiner liegt zu Hause, weil ich gedacht hab, dass du den eh nie wiederfindest. Wenn du auch noch die Karte..."
„Hab sie.", gab Sirius triumphierend von sich und hielt das Pergament in die Höhe, um es Sekunden später auf James' Bett auszubreiten. Beide Jungen beugten sich gespannt über die Pläne des Schlosses.
„Da ist die Krankenstation.", meinte James und zeigte auf einen Raum. Er sah einen sich bewegenden Punkt mit der Beschriftung „Cathendra Astell" - die Krankenschwester und einen Punkt, der mit „Harry Potter", beschriftet war.
„Ist er mit dir verwandt?", fragte Sirius sofort.
James schien verwirrt. „Muss er wohl, aber ich kenn ihn nicht."
„Er sieht dir so ähnlich, dass er sogar dein Zwillingsbruder sein könnte."
James schnaubte. „Ich glaube, dann wüsste ich davon!"
„Was machen wir jetzt?", fragte Sirius und rollte die Karte wieder zusammen. Wenn sie sie nicht aus dem Raum mitnahmen, dann löschten sie sie auch nicht. Der Junge wollte sie gerade wieder zu seinem Bett hinüberwerfen, als James sie ihm aus der Hand nahm.
„Ich werde die Karte wieder verwahren, bei dir geht sie bestimmt irgendwann verloren und das wollen wir doch alle nicht, zumal wir sie schließlich erst vor ein paar Monaten erfunden haben", er grinste.
„Quatsch, ich und die Karte verlegen? Niemals!", meinte Sirius sofort und grinste schelmisch.
„Nein, nieee...", meinte hingegen James in sarkastischem Unterton und erhob sich von dem Bett. „Komm..."
„Wohin?"
„Wir haben noch genau 32 Minuten, ehe der Unterricht zuende ist und der Kerker der Slytherin sollte leer sein. Wir haben nicht jeden Tag solche Chancen! Hoffen wir mal, dass bei denen keine Stunden ausgefallen sind!", er grinste verschmitzt und schnappte sich im Vorbeigehen seinen Tarnumhang. Sirius ließ es sich natürlich nicht zweimal sagen und sprintete hinterher.
***
Etwa zur gleichen Zeit erwachte Harry in einem anderen Teil des Schlosses aus seiner Starre. Er öffnete die Augen und sah sich vorsichtig im Raum um.
Er war im Krankenflügel, okay, damit konnte er leben. Die Betten waren völlig normal angeordnet und er war anscheinend der Einzige hier. Er setzte auf und schwang seine Beine aus dem Bett.
Er erwartete, dass Madam Pomfrey herangerauscht kam und ihm befahl, sich wieder hinzulegen, doch nichts dergleichen geschah. Natürlich nutze Harry die Gelegenheit unbemerkt zu verschwinden, doch als er langsam an dem Büro vorbeiwollte, hörte er eher unfreiwillig ein Gespräch und blieb stehen.
„Und du bist dir sicher, dass es eine Fluchnarbe ist?", fragte die verwirrte Stimme von Professor McGonagall.
„Vollkommen sicher, Minerva. Aber ich kann sie einfach nicht zuordnen. Es gibt nur etwa ein Dutzend Flüche, die Narben hinerlassen, doch dieses Kennzeichen ist mir unbekannt. Ich werde gleich in die Bücherei gehen und nachsehen, sobald der Junge aufgewacht ist.", meinte Jemand, von dem Harry sich sicher war, sie noch nie in seinem Leben gehört zu haben.
„Wenn er aufgewacht ist, sollte er erst mal unverzüglich zum Schulleiter!", sagte die Professorin streng.
Wieso musste er zum Schulleiter? Was hatte er überhaupt angestellt, dass er im Krankenflügel lag. Er fühlte sich gut. Hatte keine Schmerzen und offensichtlich auch keine Verletzungen. Er hatte...
SIRIUS!
Er hatte ihn gesehen... oder? Hatte er geträumt? Er hoffte es zutiefst, aber das erklärte immer noch nicht, wieso er hier im Krankenflügel lag.
Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Er hatte Fred den Toaster aus der Hand genommen und dabei selbst einen saftigen Stromschlag kassiert. Plötzlich hatte er in McGonagalls Unterricht gestanden und ein Junge, der Sirius sehr ähnelte, hatte ihn angegriffen. Durch den Schreck hatte Harry angenommen, dass der Junge Sirius Black – sein Pate – war.
Er spürte, wie seine Knie zittrig ihren Halt verloren und musste sich auf einem der Wartestühle wiederlassen. Da waren noch andere gewesen. Remus und Peter... ES WAR UNMÖGLICH – einfach ausgeschlossen.
„Mister Potter!", hörte er eine strenge Stimme unweit von ihm entfernt und dann trat eine unbekannte Frau näher an ihn heran. Sie war sehr klein, bestimmt einen Kopf kleiner als er und gedrungen. Ihre Augen, die hinter einer dicken Hornbrille verborgen lagen, wirkten auffallend groß und ließen nicht einmal eine genau Farbbestimmung zu. „Hat Ihnen jemand erlaub aus dem Bett zu steigen?"
Sie legte eine Hand auf die Stirn des Jungen und fühlte an dessen Hals kurz den Puls, denn schien sie zufrieden. Wer war diese Frau? „Äh... Entschuldigen Sie, Ma'am, aber wer sind Sie?", fragte er höflich und etwas skeptisch.
Die Frau hob misstrauisch eine Augenbraue und warf dann einem jüngeren Abbild von Professor McGonagall, die plötzlich hinter ihr stand, einen bestätigenden Blick zu.
„Ich bin Heilerin Cathendra Astell und das ist Professor Minerva McGonagall", stellte sie sich und ihre Kollegin vor. „Und du bist?"
„Welches Jahr schreiben wir?", stellte er als Gegenfrage.
„Was?", fragten beide Frauen gleichzeitig.
„Welches Jahr haben wir?", wiederholte er etwas nervös.
„Neunzehnhundertsechsundsiebzig", sagte McGonagall langsam. „Wieso?"
Dumbledore musste seit Anfang der Siebziger an der Schule als Direktor tätig sein, also würde er sich ganz sicher hier befinden.
Wieder antwortet er nicht. „Ich muss mit Professor Dumbledore sprechen!"
„Ich werde Sie unverzüglich zu ihm bringen", meinte die strenge Frau schnell und machte bereits Anstellten die Station zu verlassen.
„Einen Moment noch!", rief die Heilerin schnell, „Diese Narbe auf Ihrer Stirn ist eine Fluchnarbe, nicht wahr? Von welchem Dunklem Fluch stammt sie?"
„Es ist keine Fluchnarbe", meinte Harry und wollte verhindern, dass irgendjemand auf die Idee kommen könnte, dass er der Einzige Mensch auf Erden war, der den Todesfluch überlebt hatte. „Sie ist bei einem Autounfall entstanden"
Die Frau hatte erwähnt sicher zu sein, dass es sich um eine Fluchnarbe handelte, doch jetzt hatte ein Gespräch mit Dumbledore Vorrang.
Er folgte schnell der Verwandlungsprofessorin aus dem Zimmer, ohne zu wissen, dass er James und Sirius, die jedoch unter dem Tarnumhang James' steckten, direkt in die Arme lief.
Er bemerkte die Beiden nicht, als er und die Professorin wenige Minuten später stumm an ihnen vorbeiging und konnte auch ihre verwunderten Blicke nicht sehen, doch wahrscheinlich hätte er sich sowieso nur erschrocken vor ihren Gesichtern.
Er bemühte sich nicht über das nachzudenken, was sich hier gerade vor seinen Augen abspielte. Es war einfach vollkommen unmöglich! Niemand konnte durch die Zeit reisen – es ging einfach nicht und wenn es doch so wäre...
Ja, was dann? Welche Chancen eröffneten sich hier vor ihm? Er könnte mit seinen Eltern reden, aber Moment, er dürfte es ihnen nicht erzählen, wer er war oder was mit ihnen passieren würde. Es konnte zuviel schief gehen. Alleine die Tatsache, dass James und Lily nicht sterben würden und Harry wahrscheinlich auch nicht Voldemort – wenn auch auf unfreiwilliger Basis – bezwingen könnte, als einjähriges Kind, da er den Schutz und damit Tod Lilys benötigte, brächte doch Tausende von Opfern...
Doch andererseits, würde Sirius nicht zwölf Jahre nach Askaban müssen und Peter hätte nicht die Gelegenheit seine Eltern zu verraten, wenn er Sirius erzählen könnte, dass er keinesfalls die Bürde tauschen dürfte. Und er hätte bei ihnen aufwachsen können.
„Sei nicht so egoistisch!", befahlt ihm eine Stimme in seinem Hinterkopf. Die Waage stand tausend Unschuldige gegen sein Glück und das seiner Familie und Freunde.
Freunde... Würden Ron und Hermione wohl geboren werden? Würden sie sich jemals anfreunden? Würde er überhaupt nach Hogwarts gehen? Stünde Hogwarts dann denn noch?
Vielleicht wäre Neville auch ein zweiter „Harry Potter" geworden und hätte die Zaubererwelt gerettet, wer konnte es wissen?
Die Grübelei über diese verschiedenen parallelen Welten ließ ihn die Wirklichkeit unrealistisch erscheinen und seine Außenwelt bekam er kaum noch mit.
So wunderte es ihn, dass er sich schon kurze Zeit später in dem Büro des Direktors wiederfand und es sah genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte, nur der Professor selbst war nicht anwesend. McGonagall, die ihn auf ihrer Tour durch das Schloss kein einziges Mal angesprochen hatte, räusperte sich.
„Ich werde den Direktor holen und seien Sie sich gewiss, dass, falls Sie irgendetwas anfassen, Sie für Schäden aufkommen müssen und ich versichere Ihnen, dass die meisten Dinge in diesem Raum nicht einmal von den Potters und Blacks zusammen bezahlt werden könnten". Sie verschwand aus dem Raum und ließ den etwas hilflosen Harry allein zurück.
Er wollte sich auf einen Stuhl vor dem Tisch niederlassen, doch ein melodisch und angenehmer Ton ließ ihn zusammenzuckend aufsehen. Harry sah sich um und erkannte den schönen Phönix von Dumbledore auf seiner Stange neben der Treppe sitzen. Er sah den Jungen mit großen, neugierigen Augen an und stieß einige sanfte Geräusche von sich.
„He Fawkes", grüßte Harry ihn und trat näher, um dem großen Vogel über den Kopf zu streichen. Das Tier genoss die Zärtlichkeit, gab einen genießerischen Seufzer von sich und streckte Harry seinen Kopf immerweiter entgegen, um ihm zu zeigen, dass er weitermachen sollte. Der Junge lächelte etwas und strich dem Phönix – der den Kopf inzwischen weit nach oben streckte – über die Kehle, von der er wusste, dass sie bei Vögeln auf Berührungen sehr sensibel reagierte.
Es klang beinahe als würde Fakwes lachen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ein Schüler weiß, dass ich einen Phönix besitze, geschweige denn seinen Namen kennt", meinte eine belustigte Stimme hinter ihm.
Harry fuhr so schnell herum, dass der Vogel kurz erschrocken mit den Flügeln schlug.
An einer, bis vor wenigen Augenblicken noch unsichtbaren Tür lehnte der wesentlich jüngere Zauberer Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore und lächelte seinen neusten Schüler milde an.
„Mister Potter, was machen Sie in meinem Büro, wenn ich fragen darf?", er klang nicht wütend, sondern überrascht.
„Ich bin nicht der, für den Sie mich halten!", unterbrach Harry seinen Lehrer prompt.
Der ältere Mann zog überrascht die Augenbrauen hoch und sah Harry auffordernd, ja sogar erwartend entgegen.
„Ich... ich... äh...". Wie sollte er Dumbledore denn bitte erklären, dass er aus der Zukunft kam?
„Wie wäre es, wenn du mit deinem Namen anfängst?", schlug der Direktor vor, der über die Hilflosigkeit des Jungens lächelte.
„Harry", meinte er schlicht.
„Und von woher kommst du?", fragte er weiter freundlich und deutete auffordernd auf einen Stuhl, während er sich selbst hinter seinem Schreibtisch niederließ.
Harry schüttelte den Kopf. „Ich stehe lieber!", meinte er bestimmt, „ Also, woher ich komme... Ähm... Also sie sollten vielleicht eher fragen... Von wann ich komme".
„Wie meinen?", kam die schnelle, ungläubige Antwort.
„I-i-i-ch weiß, d-d-das klingt jetzt wirklich sehr un-un-unglaubwürdig, a-a-aber ich stamme aus dem Jahre neunzehnhundertsiebenundneunzig u-u-und...", er stoppte und wagte es nicht seinem Schulleiter in die Augen zu sehen.
„Ja, das klingt wirklich sehr unglaubwürdig, Harry", pflichtete Dumbledore ihm trocken bei und lehnte sich, gespannt auf weitere Informationen, etwas vor.
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll", meinte Harry verzweifelt und gab einen resignierten Seufzer von sich.
„Wieso bist du ausgerechnet zu mir gekommen? Sind wir verwandt?"
„Nein... Meine Eltern sind früh gestorben und meine Freunde sind noch nicht einmal geboren"
„Bei wem bist du aufgewachsen?"
„Tante und Onkel, aber die können ganz sicher auf mich verzichten". Er lächelte bitter.
„Deine Eltern, sind sie so früh gestorben, dass du sie nicht kennst?", fragte Dumbledore mit ehrlichem Interesse.
„Ähm.. na ja, ich kannte sie nicht"
Der Mann lächelte. „Du hast ihn getroffen... James Potter!"
Harry nickte.
„Und wenn ich noch eine vorsichtigen Vermutung hegen darf, würde ich auf Miss Evans tippen... Sie werden früh sterben?"
Wieder ein Nicken, doch er wollte jetzt nicht über seine Eltern reden. „Professor... Ich muss zurück und ich glaube nicht, dass es besonders ratsam oder hilfreich wäre, wenn ich Ihnen zu viel erzähle!"
„Das ist gar nicht so einfach, Harry und die einzige Möglichkeit, die ich im Moment sehe, besteht darin, dass ich mir diesen Vorfall merke und dich in deine Zeit zurückhole... wenn das in Zukunft irgendwie möglich ist".
Harry schwieg kurz. „Also müsste ich, wenn Sie rechtbehalten, irgendwann in nächster Zeit einfach wieder in meiner Zeit landen? Das heißt, ich kann nur noch warten, bis es soweit ist?" Er stöhnte. „Das kann ja Jahre dauern"
„Eher ein paar Tage, denn sonst würde man dich eher holen, weil man ja die Möglichkeit hätte dich einfach ein Jahr früher zu holen, verstehst du? Die Variation der Tage wird wohl dann auf die Schaltjahre zurückzuführen sein. Sie haben in der Magie eine Menge zu sagen" Er seufzte kurz. „Steht Hogwarts zu deiner Zeit noch?"
„Ich hoffe es". Auf Dumbledores fragenden Blick hin erklärte Harry weiter. „Meine Erscheinung hier, kann verdammt viel in meiner Zeit geändert haben... Ich weiß es einfach nicht, aber zu meiner Zeit sollte die Schule noch stehen"
„Dann schlage ich vor, dass du dich hier so unauffällig wie möglich verhältst", meinte Dumbledore.
„Sie meinen, ich soll in den Unterricht?", fragte Harry und Panik lag in seinem Blick. „Das kann ich nicht! Ich will nicht mit meinem Dad in einem Schlafsaal leben müssen!"
„Harry, es können Wochen vergehen und ich kann dich nicht vor den andren Lehrern verstecken, ohne ihnen irgendetwas zu erklären... Bist du überhaupt in Gryffindor gewesen?"
„Ja... Das heißt, ich konnte mich entscheiden, ob ich nach Gryffindor oder Slytherin wollte... vielleicht lässt mich der Hut nun zu den Schlangen", hoffte Harry.
Albus hob überrasche beide Augenbrauen. „Die beiden Häuser zur Entscheidung? Es gibt doch keine anderen Häuser, die sich derart unterscheiden. Es wäre das erste mal, dass ich höre, das jemand sich zwischen diesen Beiden befände".
Der Junge zuckte mit den Schultern, als habe er keine Ahnung, wovon sein Lehrer sprach – Er wusste, dass er nicht zu viel verraten durfte.
„Na ja... Du wirst gleich beim Abendessen vorgestellt und durch den Hut in eines der Häuser eingeteilt... Da fällt mir ein – Wie willst du dich nennen? Die ,Potters' sind zu bekannt und außerdem zu auffällig."
„Ich hab keine Ahnung, allerdings müsste es wohl ein bekannter Name mit ,reinem Blut' sein, sonst überleb ich wahrscheinlich nicht lange in Slytherin."
„Die McDougals sind reinblütig, haben jedoch keine Kinder, allerdings leben sie sehr zurückgezogen und niemanden würde es wundern, wenn ihr Sohn privat unterrichtet werden würde. Die Familie ist für ihre Dunklen Künste bekannt und ich denke es würde jeden sehr wundern, wenn du dann nicht nach Slytherin kommst."
„O-Okay", sagte Harry schlicht mit einem unverbannten Zittern in der Stimme.
„Ich werde den Hauslehrer rufen lassen". Der Direktor erhob sich von seinem Sessel und schritt zu einem offenen Feuer an der Wand. Er holte etwas aus einer von seinen dutzenden Taschen und warf es in die Flammen. Dann rief er einen Namen in den Kamin – „Alastor"
Es vergingen nur wenige Sekunden, ehe ein bekannter Kopf in den Flammen des Feuers erschien. Es war eine bemerkenswert hässliche Person, deren kinnlangen Haare langsam angrauten und dessen gesamtes Gesicht mit groben Narben durchzogen schien. Die Augen blinzelten beide in tiefem schwarz und fixierten Harry misstrauisch, während er sein Gehör offensichtlich dem Schulleiter schenkte.
Mad Eye Moody war Hauslehrer von Slytherin gewesen?!
„Ja, Albus?", meinte die knurrende und nicht sonderlich höfliche Stimme.
„Wir haben einen neuen Schüler und er wird vermutlich nach Slytherin kommen. Die McDougals haben ihren Sohn von seinem Privatunterricht hierher geschickt.", erklärte der Schulleiter, „Ich möchte, dass du als Stellvertreter den anderen Lehrern und den Schulsprechern noch vor dem Abendessen von unserem Neuzugang berichtest."
Der Mann im Kamin neigte lediglich den Kopf, als Zeichen dafür, dass er verstanden hatte und war dann aus dem Feuer verschwunden.
Dumbledore begab sich zu seinem Sitz zurück und setzte sich. Jetzt, wo die Spannung ein wenig von Harry abgelassen hatte, ließ auch er sich auf einem der Stühle nieder.
„Ich möchte, dass du mir etwas über deine Zukunft berichtest, Harry!"
„Nein, ich könnte..."
„Du könntest den Menschen hier helfen."
„Was passiert, wenn ich zuviel sage? Ich könnte meine Freunde auslöschen oder gar nicht geboren werden..."
„Dir kann nichts geschehen", unterbrach Dumbledore ihn abermals. „Selbst wenn deine Eltern jetzt eines plötzlichen Todes sterben sollten, so existierst du doch weiter..."
Nun war er es, der den anderen unterbrach. „Aber nicht Mione oder Ginny oder Ron oder Sonst-Wer!", sagte er aufgebracht.
„Da hast du vollkommen Recht. Aber du könntest den Tod deiner Eltern verhindern..."
Wieder unterbrach Harry ihn. „Wenn ich das tu, wird er niemals vernichtet!"
„Er lebt zu deiner Zeit noch immer? Wir haben es nicht geschafft ihn innerhalb von 21 Jahren zu vernichten?", fragte Dumbledore mit Erstaunen und offensichtlicher Bitterkeit.
„Ist gerade wieder auferstanden", seufzte Harry prompt.
„Also war er tot?"
„Nein, nicht wirklich, aber so gut wie."
„Wer hat es ermöglicht und vor allem wie?"
„Voldemort ermordete eine Frau, die für ihr Baby gestorben ist und Sie kennen sicherlich diese Magie der Liebe... Das Kind überlebte den Todesfluch und warf den tödlichen Zauber auf den Urheber selbst zurück. Von diesem Augenblick an, war er zum Leben zu schwach und für den Tod zu stark."
„Sprecht ihr in deiner Zeit alle seinen Namen aus?", fragte Dumbledore überrascht.
Harry schüttelte schwach den Kopf. „Ich bin nur einer von Wenigen. Sie selbst haben mir geraten ihn bei seinem Namen zu nennen."
„Und dieses Kind, das Voldemorts Macht brach, warst du es? Zitronenbonbon?"
„Was?"
„Möchtest du ein Zitronenbonbon?", fragte er nochmals und schob Harry einen Tüte entgegen. Der Junge sah den Lehrer skeptisch an und schüttelte dann langsam ablehnend den Kopf.
„Danke!", meinte er nur halbherzig.
„Du warst dieses Kind, nicht wahr?"
„Woher wissen Sie das?"
„Diese unbekannte Fluchnarbe und die Tatschache, dass du keine Mutter mehr hast. Du bist vermutlich die einzige Person, die jemals den Todesfluch überlebt hat, oder?"
Er zuckte mir den Schultern. „Kann schon sein... Ich denke schon."
„Und du hast keinerlei Schäden davongetragen? Immerhin ist es der Avada Kedavra gewesen."
„Die Narbe... und... na ja, die Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen."
„Du bist ein Parselmund?"
Ein Nicken war die Antwort.
„Deinen Professor für Zaubertränke wird das ziemlich freuen..."
„Moody?!"
„Du kennst ihn?", fragte Dumbledore mir ehrlichem Interesse.
„Er ist im Orden."
„Du weißt von dem Orden?", nun war Unglauben in seiner Stimme.
Harry zuckte abermals mit den Schultern, also wolle er sagen, dass dies doch nichts Ungewöhnliches sei. Als Antwort seufzte Dumbledore hörbar laut und erhob sich.
„Es ist Zeit für das Abendessen!"
+++
Danke an sternchen, auxia, Mona, kathleen potter, Pe, YanisTamiem, Kissymouse (Danke wegen dem Tipp mit dem Apparieren), tigereye, Vroni, Darinka, Kiina, Mellin, anica, Janine Black
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