Kapitel 5

Am nächsten Morgen fühlte Harry sich immer noch schuldig und Severus schien immer noch dankbar für seine Rettung zu sein. In Slytherin machte die Geschichte schnell die Runde, obwohl Harry Vanessa und Severus gebeten hatte nichts weiterzuerzählen. Er war sich ziemlich sicher, dass das Mädchen sich nicht daran gehalten hatte.

Noch vor dem Frühstück stellte sich ihm Liam Bulstrode vor, ein Siebtklässler und Schulsprecher von Hogwarts, und bot ihm eine Führung durch das Schloss an. Harry nahm dankend an und sie verschoben es auf den Nachmittag, an dem er keine Schule hatte.

Die ersten Unterrichtsstunden in Wahrsagen mit Hufflepuff befassten sich mit der Deutung von Traumzeichen. Harry fand heraus, dass dieses Fach von der Mutter Sybill Trelawneys gelehrt wurde, doch hatte sie nicht gesagt, dass sie seit ihrer Urgroßmutter die erste in der Familie war, die ein zweites Auge besaß...

Die darauffolgende Stunde hatten sie wiedereinmal Verteidigung gegen die Dunklen Künste und die Professorin schien immer noch etwas gegen Harry zu haben. Sie warf dem zu spät kommenden Gryffindors einen sehr strengen Blick zu und ignorierte Harry gekonnt.

Er sah nur kurz zu seinem Paten und seinem Vater. Sie warfen ihm einen merkwürdigen Blick zu, den Harry nicht zu deuten vermochte.

„Potter!", zischte sie.

Harry zuckte zusammen.

„Lassen Sie jetzt endlich ihre Finger von Miss Jordan oder ich ziehen Ihnen beide fünf Punkt ab!", sagte sie mit schriller Stimme.

Erleichtert atmete Harry wieder aus, als er erkannte, dass er gar nicht gemeint war.

„Pettigrew, was können Sie mir über den Patronuszauber sagen?", blaffte sie den kleinen Jungen an.

Stotternd flüsterte Peter einige Wörter in seinen imaginären Bart.

„Ich verstehe Sie nicht, Pettigrew!"

„Ich weiß es nicht", wiederholte der Junge etwas lauter, doch er hatte den Blick gesenkt und wurde rot im Gesicht. Sirius neben ihm schüttelte verständnislos mit dem Kopf und hob langsam den Arm zur Meldung.

„Black!"

„Der Patronus ist eine Art Beschützer, der durch einen Zauber in Verbindung mit einer... Erinnerung aufgerufen wird. Er gehört zur... höheren Magie", meinte Sirius selbstsicher. „Was sollen wir damit? Wir könnten ihn nicht anwenden."

Ich entscheide, was Sie anwenden könne und was nicht, Mister Black. Ich entscheide, was Sie können müssen und was nicht!"

„Gegen welche Wesen ist der Zauber zu gebrauchen? Living!"

„I-ich weiß nicht. Vielleicht gegen Mantikor?", riet sie.

„Nein! Wer kann mir diese Frage beantworten?", keifte sie in die Klasse.

Es war still, niemand hatte den Mut irgendetwas zu sagen, aus Angst er könnte dann von der Professorin ins Auge gefasst werden.

„Parkinson!"

„Ich weiß es nicht, Professor!"

„McDougal!"

„Dementoren!"

„Ja, gut...", sie schien zu überlegen, ob sie ihm Punkte geben sollte, entschied sich jedoch dagegen. „Nun... was sind Dementoren?"

Immer noch war ihr Blick auf Harry gerichtet, als erwartete sie eine Antwort. Er dachte daran, wie Sirius in achtzehn Jahren von einem Dementoren geküsst werden würde, und es schauderte ihn.

Erst nach einer halben Minuten, in der Harry ihr immer noch nicht geantwortet hatte, nahm sie jemand anderen dran.

„Mister Lupin!"

Harry warf einen Blick über die Schulter, es war das erste Mal, dass er Remus bewusst als siebzehnjährigen Jugendlichen ansah. Im Vergleich zu seinen Klassenkameraden wirkte er älter, erfahrener und vor allem deprimierter. Verständlich, denn heute Nacht war Vollmond...

„Ein Dementor ist ein großes Wesen, das einem die Seele aussaugen kann", meinte Remus trocken. „Was soll das Ganze? Wir können eh keinen Patronus heraufbeschwören."

„Darum geht es nicht! Ihr sollt es versuchen, nicht unbedingt schaffen. Es kommt bei diesem Zauber auf das Gefühl an... Ich möchte, dass ihr euch alle auf euer schönstes Erlebnis in eurem ganzen Leben konzentriert."

Sie schaute erwartungsvoll in die Runde, während Harry die Augen schloss und versuchte sich an ein schönes Erlebnis zu erinnern. Beim ersten Mal,  als er es geschafft hatte einen gestaltlichen Patronus zu erschaffen, hatte er daran gedacht, bei Sirius leben zu dürfen, doch das war nun unmöglich, Sirius war in seiner Zeit tot. Und als er Dudley und sich selbst im vorletzten Sommer gerettet hatte, hatte er an Ron und Hermione gedacht, doch vielleicht würden sie niemals geboren werden...

Er wusste, dass er die Tiergestalt seines Vaters aufrufen konnte, dazu brauchte er bloß ein schönes Erlebnis. Er suchte seine Erinnerungen ab, doch er konnte nichts halbwegs positives finden. Schließlich wählte Harry seufzend den Besuch von Hagrid, als er von der Zaubererwelt erfuhr, doch er bezweifelte, dass es genügen würde.

„Und nun, Expecto Patronum", sagte Professor Devel ruhig.

Expecto Patronum", dröhnte es im Chor.

Aus wenigen Zauberstäben stob ein schwacher Nebel. Sirius und James schafften etwas mehr, doch es hatte noch lange keine Gestalt. Er selbst hatte geschwiegen. Wie konnte er wissen, ob nicht wirklich etwas passiert? Remus hatte ihm erzählt, dass einem der Patronus leichter fällt je länger man ihn beherrschte. Und seit dem Sommer fielen Harry sowieso alle möglichen Zauber vollkommen leicht, fast ausnahmslos lernte er sogar schneller als Hermione. Seit er die Prophezeiung berührt hatte...

„Ich lehrte euch diesen Zauber, jedenfalls ansatzweise, um den Litifold von euch fern zuhalten..."

Harry hört nicht wirklich zu. Seine Gedanken drehten sich darum, dass er keine einzige positive Erinnerung mehr hatte. Voldemort hatte ihm seine Eltern genommen, einige seiner Freunde und einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben – seinen Paten.

Und nun hatte er ihm Hermione, Ron und die ganzen Menschen aus seiner Zeit genommen... Aber Moment! Voldemort hatte diese Zeitreise nicht beschwören... oder doch? War es möglich? Hatte Voldemort ihn hierher geschickt?

Der Gedanke zerschlug sich sehr schnell, denn wie und vor allem wieso sollte Voldemort ihn in die Vergangenheit schicken?

„... also achtet darauf!", endete die Professorin gerade. Sie trat an einen alten Umhang, der auf dem Tisch lag, und hob ihn sehr vorsichtig auf. Die Schüler starrten gespannt auf das Stück Stoff, welches plötzlich zu zucken begann.

Nicht nur einige Schülerinnen schrieen erschrocken auf, auch die Professorin hob ihre schrille Stimme und ließ den Mantel fallen.

„Er sollte gelähmt sein", rief sie und wollte sich bücken.

Sirius war aufgesprungen. „Sie können eine Litifold gar nicht lähmen!", rief er.

„Und so rumliegen lassen schon gar nicht!", sagte James ebenso aufgebracht.

Der Umhang, der offensichtlich ein Litifold war, zuckte nochmals und glitt in Sekundenschnelle einige Meter zur Seite, in den Mittelgang des Klassenzimmer. Er glitt schnell und zielstrebig auf Harrys Vater zu. Die meisten Schüler sprangen auf und rannten auf die Wände zu.

Sirius versuchte den vor Angst starren Peter mit zu ziehen, während James den Zauberstab auf den Litifold richtete.

Expecto Patronum!", rief er. Nur ein winziges Wölkchen entkam seinem Stab. „Remus, geh in Deckung!"

Doch es war zu spät. Der schwarze Umhang ,sprang' auf Remus zu, hüllte ihn im nächsten Moment vollkommen ein. Nur dumpfe Schreie drangen zu den restlichen Schülern zu.

„PROFESSOR, TUN SIE ETWAS!", rief Sirius gehetzt und begann an dem schwarzen Stoff zu zerren.

Die Professorin sah genauso hilflos aus wie alle anderen Anwesenden auch.

„Ex-expe-expecto...", ihre Stimme zitterte unaufhörlich.

Harry war wie alle anderen Schüler ebenfalls aufgestanden. Mehr als die Hälfte waren inzwischen schreiend aus dem Raum geflüchtet. Vanessa zog ihn energisch auf die Tür zu, doch er riss sich los. Er konnte Remus nicht ersticken lassen. Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf seinen zukünftigen Lehrer.

Denk an etwas schönes! Denk an etwas schönes!

Expecto Patronum!", rief er. Er hatte keinen besonders fröhlichen Gedanken, doch offensichtlich reichte es, um den silbernen Hirsch zu beschwören. Das Tier schaute ihn mit schiefgelegenem Kopf an und wartete scheinbar auf seinen Befehl. Wortlos streckte Harry nur die Hand nach Remus aus.

Der Hirsch galoppierte schnell auf den Werwolf zu. Das Lebende Leichentuch bäumte sich auf und ließ dann schnell von seinem Opfer ab. Lautlos schwebte es unter der Tür hindurch und war auf und davon.

Jeder im Raum starre ihn an als wäre er ein Geist. Der Hirsch löste sich langsam wieder in Luft auf. Sirius war der Erste, der sich wieder rühren konnte. Er stürzte zu Remus, der benommen am Boden lag und fragte ihn mit besorgter Stimme, wie es ihm ginge.

Der junge Werwolf schien in Ordnung zu sein. Er hatte einen leichten Schock erlitten und die blanke Panik lag in seinen Augen. Die restlichen Schüler verließen jetzt langsam die Klasse, während der Professorin stumme Tränen die Wangen hinabliefen.

„Bringen Sie ihn in den Krankenflügel, Mister Black", schluchzte sie und ließ sich auf den nächstbesten Stuhl sinken.

Sirius stemmte Remus auf und stütze ihn. „Hilfst du mir mal, James?!"

Vater und Sohn starrten sich weiterhin an, doch ihn selben Augenblick wandten sie sich voneinander ab und taten stumm, was von ihnen verlangt wurde. Harry ließ sich von Severus mitziehen und James folgte Sirius und Peter, die Remus stützten.

Harry wurde von seinen Klassenkameraden aus Slytherin die Gänge entlang gezogen.

„Warum hast du nicht gesagt, dass du das kannst?", fragte Vanessa sofort. Mandy und Max nickten unterstützend, Kevin hielt sich aus dem Gespräch heraus und Severus war ihnen überraschenderweise gefolgt.

„Wieso sollte ich? Ihr habt mich doch nicht danach gefragt, oder?", fragte er gereizt.

„Woher kannst du das?", fragte Max neugierig. Harry überlegte nur kurz, ob er es ihnen sagen sollte.

„Ich habe eine Zeit lang ziemlich viel mit Dementoren zu tun gehabt und da ich meine Eltern nicht jedes Mal sterben hören wollte, hab ich den Patronuszauber gelernt... Zufrieden?"

Keiner der Anwesenden fragte weiter nach. Es herrschte eine bedrückende Stille, bis Severus sich vorsichtig mit leiser Stimme meldete: „Deine Eltern sind tot? Du hast gesehen, wie sie gestorben sind?"

Harry nickte nur abwesend.

Er hatte jetzt wirklich große Lust die nächste Stunde sausen zu lassen und allein zu sein, oder sich wenigstens nicht auf den Unterricht konzentrieren zu müssen.

„Leute, ich geh in.. den Krankenflügel, wir sehn uns in der nächsten Stunde!", meinte er tonlos und ging ohne ein weiteres Wort von dannen.

„Astronomie! Im Turm!", rief Vanessa ihm noch hinterher.

Harry hob nur als Zeichen, dass er verstanden hatte, seinen Arm leicht an wie zum Gruße. Zunächst steuerte er wirklich auf den Krankenflügel zu, doch dort müssten sich auch James und Co. befinden.

Etwas hilflos schlenderte er ziellos durch das Schloss, doch als er nach zwanzig Minuten auf jemanden stieß, den er am allerwenigsten sehen wollte, wünschte er sich doch mit in den Unterricht gegangen zu sein.

James, Sirius und Peter standen ihm so plötzlich im Weg, dass er keine Möglichkeit zur Umkehr mehr hatte.

Wie sie dort vor ihm standen, erkannte Harry, dass Sirius unter den dreien deutlich größer und breitschultriger war, wo hingegen Peter einfach nur plump, klein und dicklich wirkte. James hielt in der einen Hand ein zusammengerolltes Stück Pergament, was Harry als die ‚Karte des Rumtreibers' erkannte. Sie hatten nach ihm gesucht!

„Was wollt ihr?", fragte er in gelangweiltem, doch defensivem Ton.

„Ich glaube nicht, dass das hier die Frage sein sollte", begann James. „Was willst du von uns? Erst bedrohst du uns, dass du uns hochgehen lässt und denn rettest du Remus das Leben... Wer bist du und was weißt du über uns?"

„Wer soll ich schon sein? Ich bin –"

„Du bist nicht Harry McDougal!", behauptete Sirius.

„Woher willst du das wissen?" Und noch während er diesen Satz sprach, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen – die Karte, dort standen die wirklichen Namen.

„Es geht euch einen feuchten Dreck an, was ich tue und wer ich bin!"

„Es geht uns sehr wohl etwas an, wenn du uns von der Schule werfen lässt und außerdem bist du ein Potter! Bist du mit mir verwandt?", fragte James.

„Nein, bin ich nicht."

Es fiel im von Sekunde zu Sekunde schwerer nicht einfach loszurennen, seinen Vater und Sirius zu umarmen und Peter ins Jenseits zu befördern... Vorsichtshalber trat Harry einige Schritte zurück, um der Versuchung zu widerstehen.

„Wieso gehst du uns aus dem Weg?", fragte James ruhig.

„Wieso verfolgt ihr mich?", stellte Harry die Gegenfrage.

„Mister McDougal, könnte ich Sie kurz sprechen?"

Harry fuhr herum und war mehr als erleichtert Albus Dumbledore heraneilen zu sehen. Sirius, James und Peter schienen wie bestellt und nicht abgeholt, als der Schulleiter ihn am Arm nahm und langsam mit sich fortzog.

„Danke, Professor", flüsterte Harry wirklich erleichtert.

„Oh, ich war gerade in der Nähe und habe Sie reden hören. Zitronenbonbon?"

„Nein, danke", lehnte Harry ab. „Professor Devel hatte in ihrem Unterrichte gerade einen –"

„Ja, ich weiß davon... Sie wird die Schule wohl verlassen müssen, dies ist ich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Apropos Unterricht – solltest du nicht in Zauberspruchkunde sitzen?", fragte er lächelnd und schaute ihn etwas amüsiert über die Ränder seiner Brille hinweg an.

„Ich brauchte 'ne Auszeit."

Dumbledore wurde wieder ernst. „Ich kann dir eine ungefähre Zeit nennen, wann du in deine Gegenwart zurückkehren kannst. Nächste Woche Mittwoch, morgen in einer Woche. Die Uhrzeit kann ich dir noch nicht mitteilen, denn der Zauber mit dem du hierher gebracht wurdest –"

„Zauber?", unterbrach Harry ihn abrupt. „Wieso Zauber?"

Dumbledore musterte ihn verdutzt. „Dich hat ein Zauber hierher gebracht! Wusstest du das nicht? Ich hatte gehofft, du könntest mir erklären, wer es war."

„Tut mir Leid, kann ich nicht", meinte Harry mit ehrlicher Sorge in der Stimme. „Was sollte denn jemand davon haben, wenn ich in der Vergangenheit lande?"

„Dieser Jemand wird sich ebenfalls in dieser Zeit aufhalten, bis du zurückgerufen wirst oder.. einer von euch stirbt. Der Zauber müsste ihm sehr viel abverlangt haben, sonst hätte er sich sicher schon bei dir gemeldet."

„Wie kann es sein, dass man einfach mit einem Zauber durch die Zeit reisen kann? Ich meine... das kann doch nicht jeder einfach so, oder?"

„Oh, gewiss nicht, dazu sind nur die Mächtigsten imstande und außerdem kann nur ein Parselmund den Zauber aussprechen."

Harry Herz setzte einen Moment lang aus. Voldemort und er waren die einzigen Parselmünder ihrer Zeit gewesen...

„Professor, wäre es möglich, dass ich den Zauber aus Versehen beschwören habe?", fragte Harry, seine Stimme zitterte.

Der Direktor lachte kurz auf. „Oh, nein, Harry! Für diesen Zeitzauber sind Monate der Vorbereitung nötig. Du scheinst zu wissen, wer dich hierher geschickt hat." Harry wusste, dass Dumbledore eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, wer ihn hierher geschickt hatte, denn sehr viele Menschen, die Parsel sprachen, würde es in zwanzig Jahren wohl nicht geben.

„Voldemort."

„Hast du eine Idee, warum er das tun sollte?", fragte Dumbledore freundlich, doch hinter seinen Augen schien eine Schlacht geschlagen zu werden – er stand auf heißen Kohlen.

„Ich weiß nicht... vielleicht nimmt er an, in dieser Zeit stünde ich nicht so sehr unter Ihrem Schutz... ich weiß es nicht!"

„Harry, du wirst jetzt wieder in den Unterricht gehen und sag deinen Klassenkameraden nichts, hörst du?", während er dies hastig sagte, wandte er sich bereits zum Gehen. „Ich muss dem Orden Bescheid geben!"

Harry wurde hilflos stehen gelassen. Wieso hatte Voldemort ihn hierher geschickt? Nein anders, wieso hatte Voldemort sie beide hierher geschickt?

Dann hatte der Stromschlag nichts mit seiner Zeitreise zu tun? Wäre es möglich, dass dieser Zauber nur den Bruchteil einer Sekunde vor dem Schlag ausgesprochen worden war? Hatte er Harry womöglich das Leben gerettet, indem er ihn vor dem vielleicht tödlichen Stromschlag gerettet hatte?

„Hey, Harry, da bist du ja, wir haben dich schon gesucht!", rief ihm Vanessa zu. Harry drehte sich nur langsam zu ihr um. „Komm, wir haben Astronomie."

„Mit wem?", fragte Harry halbherzig.

„Gryffindor, aber Madam Sink achtet darauf, dass sich die Häuser nie zu nahe kommen."

Na toll, der Vormittag kann gar nicht mehr besser werden, fluchte Harry gedanklich.

Er seufzte und folgte der Blonden und ihrer Mädchenclique in den Turm, in dem schon die Meisten seine Klassenkameraden Platz genommen hatten. Der Raum hatte sich nicht sehr geändert. Die Brüstung war ein wenig niedriger – sie reichte Harry nur bis zur Hüfte – und in dem Fenster, welches sich um den ganzen Turm zog, waren keine Glasscheiben eingelassen worden, so dass ziemlicher Durchzug herrschte.

Die frische, wenn auch kalte Luft tat Harry gut. Er lehnte sich an die kleine Mauer, die ihn vor dem hinunterfallen bewarte und schloss entspannt die Augen. Er hörte, wie die Gryffindors die Treppe hinauf stiegen und bemerkte, dass einige aus seiner Klasse wohl mit einem Quaffel spielten, was Harry recht dumm vorkam, denn sollte der Ball einmal etwas zu weit geworfen werden, würde er gleich mehrere hundert Meter hinabstürzen...

„HARRY!"

Aus Reflex öffnete Harry die Augen, drehte sich um und konnte gerade noch etwas braunes auf sich zufliegen sehen. Er fing es auf, doch hatte die wucht des Werfers unterschätzt. Rücklings pralle er in die Brüstung, verlor das Gleichgewicht... und fiel...

Wow, mit so viel Feedback hatte ich gar nicht gerechnet! Danke :) freu

Danke an Vroni, theSnitch, koryu, Nici, xerperus, Cecelina, VamHex, vero, blablabla, Sam Black, Kara, kathleen potter, Mr. Muffi Potter, YanisTamiem, Mona, Cosma, Archie, Choga, Shiruy, mariechen, ChildOfSnake, aeris, Fidi, Veelas, Alex Black, TigereYe, sinis-seph, Sweet-Dreams, SelphieLeBlanc, Catherine1978, t-wosz, Ito-kun, ina

1. Die Begegnung von Snape und Remus in der Heulenden Hütte war noch nicht. Er ist ihm nicht gefolgt und hegt auch keinerlei Verdacht, aber heute Abend ist in der FF Vollmond...

2. Falls es jemanden interessiert: Ich denke ernsthaft über eine Fortsetzung von Jaguar nach – jedoch habe ich zwei Story im Moment laufen. Mal 'ne Frage: Was hättet ihr lieber? Die Fortsetzung von Jaguar, aber dann eine längere Wartezeit bei dieser Story, oder „You can tell me anything, but I know you lie!"? Gebt mir bitte Bescheid :)

3. Das nächste Update wird noch recht lange auf sich warten lassen, da ich auf Studienfahrt nach Prag, dann ins Zeltlager und nach Norderney fahre...