Wetten dass...
Kapitel 4
By Kiddo
Disclaimer:
Ich besitze keine Rechte an der Serie seaQuest und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Samusa, Yury und Moonshine für ihre Reviews.
Samusa: Freut mich, dass dir der Schluss von Kapitel 3 gefallen hat.
Yury: Dann vergöttere die gute Frau mal weiter ;-)
Moonshine: Tja, ich mag „Vom Winde Verweht" und auch „Titanic" nicht. Ich würde sagen ich hab die Damen der Geschichte wohl unbewusst damit beeinflusst es auch nicht gut zu finden ;-).
Am nächsten morgen vor dem Frühstück hielten sich Benjamin und Lucas in der nähe der beiden großen Waschräume auf. Es ging jetzt um die 4. und letzte Wette, als Hilfsmittel hierfür hatten sie Lucas Computer, ein Blatt Papier mit einem Stift und mehrere Stoppuhren dabei. In dieser Wette ging es darum, wer
zusammengerechnet länger im Bad brauchte, Männer oder Frauen. Sie wollten von 10 verschiedenen weiblichen und männlichen Crewmitgliedern die Zeit die sie im Bad brauchten addieren und daraus würde dann eine Gesamtzeit entstehen.
Lt. Krieg hatte getippt das die Frauen länger im Bad bräuchten, der Teenager hatte sich dagegen für die Männer entschieden.
Der Blondschopf schaute Benjamin fragend an. "Möchtest du das wirklich noch machen? Wir können hier doch genau so gut abbrechen. Die Wette ist doch eh schon entschieden."
Der Moraloffizier schüttelte mit dem Kopf. "Ne, Wette ist Wette. Außerdem bin ich mir 100 sicher das ich diesmal den Punkt bekomme."
"Wirklich?" Fragte der Teen und schaute auf eine Stoppuhr als gerade jemand den Waschraum verließ. Dann trug er das Ergebnis in seinen Computer ein.
Krieg notierte es dagegen Handschriftlich, er wollte sicher gehen das Lucas mit seinem Computer nicht schummelte. "Natürlich. Darin besteht gar kein Zweifel."
Das junge Genie zog die Augenbraun hoch. "Sag mal, hast du noch keine Zwischenrechnung gemacht?"
Ben schüttelte mit dem Kopf. "Nein, wieso?"
"Na ja, bis jetzt waren die Männer zusammengerechnet schon 7 Minuten länger im Bad als die Frauen."
Der Luitenend zuckte mit den Schultern. "Ach, das hat noch gar nichts zu bedeuten."
45 Minuten später war auch der letzte Teil ihrer Wette beendet und Benjamin und Lucas saßen mit O'Neill, Ortiz, Dr. Westphalen und Captain Bridger an einem Tisch in der Mess Hall und waren am Frühstücken.
Der Teenager leerte gerade sein Glas Orangensaft. Dann schaute er Krieg an und deutete auf sein nun leeres Glas. "Wärest du bitte so nett?"
Der Moraloffizier brummte etwas unverständliches, dann stand er auf und nahm das Glas mit.
Die anderen Crewmitglieder die um diesen Tisch saßen verfolgten das geschehen interessiert und auch etwas verwundert.
Nach kurzer Zeit kam Ben zurück und er stellte ein nun wieder volles Glas vor das Computergenie.
"Danke."
Miguel bekam plötzlich große Augen. "Sagt bloß...."
Krieg schaute missmutig in die Ruhe. "Ich sag euch, pures Anfänger Glück. Außerdem glaube ich immer noch, dass er vorher alle Frauen an Bord bestochen hat."
Lucas verdrehte genervt die Augen, Ben konnte es einfach nicht ertragen zu verlieren.
Ortiz grinste. "Wie lautet das genaue Endergebnis?"
"4:0 für mich." Meinte der Teenager trocken und biss in sein Brötchen.
O'Neill, Bridger und Westphalen verkniffen sich das lachen. Miguel dagegen prustete los. Kriegs Gesichtsausdruck war einfach zu göttlich. "Tja Ben, vielleicht solltest du bei Lucas mal Nachhilfe nehmen."
Für dieses Kommentar erntete er einen bitter bösen Blick von Krieg.
Bridger schaute den Jungen einen Augenblick lang an, er wusste das der Blondschopf ein guter Beobachter war, aber er hätte nie damit gerechnet das der Teenager die Wette so überlegen gewinnen könnte. Schließlich war es eine Tatsachen das Benjamin um einiges älter war und somit mehr Erfahrung hatte. "Woher hast du das alles gewusst?"
"Na ja, als ich klein war, hab ich meine Mutter immer mehr gesehen als meinen Vater. Meine Babysitter und Kindermädchen waren auch immer alle weiblich. Da bekommt man schon so einiges mit." Berichtete Lucas. "Und in der Schule ging es später ungefähr so weiter. Wisst ihr, wenn man immer mit Abstand der kleinste und Jüngste ist und dann noch die besten Noten einheimst finden einen die anderen Jungs nicht besonders cool, ganz im Gegenteil sogar." Irgendwie klang er traurig. "Die Mädchen dagegen haben sich immer besonders um mich gekümmert, keine Ahnung warum. Vielleicht hab ich ihre Mütterlichen Gefühle geweckt oder so ähnlich." Der Teenager zuckte mit den Schultern. "Als ich dann nach Stanford ging war ich erst in einem Studentenwohnheim für Jungs untergebracht." Er machte eine kurze Pause, sollte er das wirklich sagen? "Na ja, irgendwann hat sich einer der Footballspieler dazu entschieden, seine Wut an mir auszulassen. Ab da hat es der Direktor zu Gefährlich gehalten für mich dort zu bleiben und hat mich ins Mädchenwohnheim umgesiedelt. Ich kann euch sagen, da bekommt man manchmal mehr mit als einem lieb ist."
Die anderen nickten nachdenklich. Es war bitter zu hören, dass es Lucas im Wohnheim für Jungs nicht gut ergangen war. Leider war dies aber überhaupt kein Einzelfall, solche Geschichten hörte man leider einfach viel zu oft. Sobald jemand auch nur irgendwie anders war und aus dem typischen Rahmen viel hatte er einen schweren Stand. Im Endeffekt hatte der Teen mit der Lösung des Mädchenwohnheims sogar noch ziemlich Glück gehabt. Aber trotzdem war es nicht schön zu hören das Lucas solche Probleme im College gehabt hatte.
O'Neill wollte die Situation wieder auflockern, er wusste ganz genau, dass das was Lucas eben gesagt hatte nicht in Vergessenheit geraten würde. Bridger würde sicherlich bald mit dem Teenager darüber reden, wissen wollen was genau damals vor gefallen war. Und wenn er es nicht tat dann Dr. Westphalen. Irgendwie hatten es die beiden schnell zu ihrer Persönlichen Aufgabe gemacht, sich speziell um das Computergenie zu kümmern. "Und daher weißt du also so viel über die weibliche Psyche?"
Der Blondschopf nickte. "Klar. Ich versuche aus allem immer etwas zu lernen. Und wenn es nur ist: 'Das tust du nie wieder'." Er machte eine kure Pause und nahm einen Schluck von seinem Saft. "Am Wochenende haben sie im Mädchenwohnheim manchmal einen DVD-Abend gemacht. Sie haben mich dann auch jedes Mal dazu eingeladen. Ich bin dann auch manchmal dahin, schließlich war ich zu jung um das Wohnheim Abends zu verlassen und ich bin ja am Wochenende auch nie nach Hause gefahren. Es war interessant zu sehen welche Filme sie ausgewählt haben und wie die Reaktionen darauf waren. Einmal haben sie "My Girl" gesehen, ich sag euch, ich hab noch nie so viele Mädchen auf einmal heulen sehen. Klar, der Film war traurig aber deshalb in der Öffentlichkeit weinen? Das könnt ich nicht bei einem Film. Ich glaube das ist auch so ein Geschlechter Unterschied, Frauen haben oft kein Problem in der Öffentlichkeit zu weinen, Männern dagegen ist so etwas peinlich und sie versuchen es zu vermeiden. Frauen sind da irgendwie anders." Er legte die Stirn nachdenklich in Falten. "Manchmal glaube ich das ist die wahre Stärke, zugeben zu können wenn man Hilfe braucht oder auch zu zeigen wenn man traurig ist."
Dr. Westphalen nickte, sie fand es gut, dass sich der Teenager auch um solche Sachen Gedanken machte. Viele Gleichaltrige würden dies nicht tun. Aber Lucas war und blieb auch einfach etwas Besonderes.
Benjamin Krieg schaute immer noch grimmig auf sein Brötchen. Ihm passte es überhaupt nicht das er die Wette so Haus hoch verloren hatte. Das ganze würde ihm jetzt bestimmt ewig vorgehalten und die anderen würden ihn sicherlich auch damit aufziehen. "Warum hast du auch nie erzählt, dass du in einem Mädchenwohnheim warst?"
Das junge Genie verdrehte genervt die Augen. "Es hat mich schließlich auch nie jemand danach gefragt."
Der Moraloffizier war immer noch griesgrämig. "Du hättest mich trotzdem Vorwarnen können."
Miguel schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Reiß dich zusammen und sei endlich ein fairer Verlierer. Du könntest Lucas Leistung ruhig mal anerkennen."
Dafür erntete Ortiz erneut einen finsteren Blick von Krieg.
Bridger entschied sich das es nun Zeit für ein neues Thema war. "In 5 Tagen bekommen wir übrigens Besuch, ein paar Wissenschafter wollen ein kleines Experiment auf der seaQuest durchführen."
Kristin nickte dazu nachdenklich. Sie war darüber natürlich schon längst informiert. Der Blick der rothaarigen Ärztin richtete sich auf den blonden Teenager. "Könntest du deshalb vielleicht mal ausnahmsweise in deiner Kabine aufräumen und auch staubwischen? Ich glaube zwar nicht das sich irgend jemand dahin verirren könnte, aber sicher ist sicher."
Das Computergenie nickte mit dem Kopf. "Klar, kein Problem."
Für diese Antwort erntete er geschockte Blicke. Alle waren daran gewönnt, das bei Lucas das Chaos herrschte und das jede Kritik daran sofort abschmettert wurde. Der Teen behauptete schließlich auch, dass das Chaos Ausdruck seiner Persönlichkeit und Lebensphilosophie war und jetzt war es auf einmal 'kein Problem' aufzuräumen?
Lucas grinste als er den Gesichtsausdruck der anderen sah. "Natürlich räume ich nicht besonders gerne auf." Dann lächelte er verschmitzt und schaute den Versorgungsoffizier an. "Aber diesmal habe ich ja dabei eine ganz besonders fleißige Hilfe, nicht war Ben?" Der Teen hatte vor den Wetteinsatz richtig auszunutzen.
Krieg schluckte einmal heftig, seine Augen weiteten sich entsetzt. Er hasste es ja schon bei sich selbst Staub zu wischen. Und nun sollte er dies auch noch bei Lucas tun? In einer Kabine die in ihrem ganzen Leben bis jetzt noch kein Staubtuch gesehen hatte? "Ich schwöre dir, ich werde nie wieder im Leben mit dir eine Wette abschließen!"
Und dies war für alle anderen, dass eindeutige Signal in schallendes Gelächter auszubrechen.
ENDE
Written Oktober 2004
