Hallo ihr da draußen!
Ich weiß, es ist reichlich spät, dass es weiter geht, aber besser spät als nie, oder?
Ich kann leider auch nicht versprechen, mit den Updates sxhneller zu werden, weil mein Plan noch nicht richtig steht und ich auch nicht immer Lust zum Schreiben habe... aber es wäre natürlich trotzdem schön, kommentarmäßig was von euch zu hören. Die Reviewantworten vom letzten Kapitel sind unten.

Mein Dank geht an Pathie12000, weil sie mich immer wieder motiviert hat, weiter zu machen, und an Lisa fürs Betalesen und Kleinlichsein grins (Du weißt schon, was ich meine!)

Ah und ganz wichtig (habe ich letztes mal vergessen Asche auf mein Haupt streu)

Disclaimer: natürlich gehören mir weder die Figuren noch die Gesamtidee, sondern nur die Idee zu dieser Geschichte, die ist wirklich meine ganz fest an sich drückt Außerdem mache ich hiermit kein Geld.

So, Schluss mit dem Gelaber, viel Spaß beim Lesen!


2. Geburtstagsgeschenke und Verwirrungen

Wie lange er vor dem Spiegel gestanden hatte, wusste er später nicht mehr zu sagen. Erst die lauten Beschwerden Onkel Vernons, warum denn das Essen noch nicht auf dem Tisch stand, holten ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.

Er nahm der Eule schnell ihren Brief ab, legte ihn auf den Schreibtisch und ging hinunter, um mit Tante Petunia das Frühstück zu machen.

Nach dem Frühstück musste er noch die Küche wischen, den Rasen mähen und die Fenster putzen, sodass er erst nach dem Mittagessen –es gab Mohrrübensuppe wegen Dudleys speziell von seinem Trainer ausgearbeiteten Diätplan- wieder Zeit für sich hatte.

Ihm fiel der Brief ein, den die Krähe gebracht hatte und der zweite, der noch ungeöffnet auf dem Tisch lag. Es musste der alljährliche Hogwartsbrief sein, denn auf der Rückseite prangte das typische Siegel.

Er öffnete den Umschlag und zog viererlei heraus: eine Benachrichtigung, dass das Schuljahr am 1.September begann, zusammen mit einer Fahrkarte für den Schulzug, eine Liste der für das neue Schuljahr benötigten Bücher und Materialien, und zwei Zettel.

Den ersten faltete er mit einer solchen Ungeduld auseinander, dass er ihn fast zerrissen hätte: seine ZAG-Ergebnisse.

Zauberergradergebnisse von Harry James Potter

Verwandlung: Erwartungen übertroffen

Zaubertränke: Erwartungen übertroffen

Zauberkunst: Erwartungen übertroffen

Verteidigung gegen die Dunklen Künste: Ohnegleichen

Kräuterkunde: Erwartungen übertroffen

Pflege magischer Geschöpfe: Erwartungen übertroffen

Astronomie:Annehmbar

Wahrsagen: Schrecklich

Geschichte der Zauberei: Mies

Sein Ergebnis in Zaubertränke überraschte ihn. Die Prüfung war zwar besser verlaufen, als der Unterricht in den letzten fünf Jahren, aber mit einem ‚E' hatteer trotzdem nicht gerechnet.

Die anderen Noten verwunderten ihn nicht wirklich, trotzdem freute er sich über das ‚O' in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und das ‚E' in Verwandlung.

Über die Noten in Geschichte der Zauberei und Wahrsagen war er auch froh, aber nur, weil sie bedeuteten, dass er diese Fächer endlich aufgeben konnte.

Über Wahrsagen dachte er jetzt, nach dem Gespräch mit Dumbledore im Juni und der Vorhersage im dritten Schuljahr, zwar anders, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass diese Technik, wenn es denn eine war, erlernbar sein würde.

Harry griff nach dem zweiten Zettel und faltete ihn auseinander. Die Nachricht war in einer schwungvollen, verschnörkelten Schrift verfasst und er war sich sicher, dass sie von Dumbledore stammte.

Du kannst gehen, wenn du willst.

Harrys Kopf war ein einziges Fragezeichen. Wohin sollte er gehen?

Und vor allem, warum wusste Dumbledore von einem Grund irgendwo hinzugehen?

Er durchstöberte seinen Kopf nach einer Verabredung, aber er fand keine.

Wurde er jetzt, nachdem er halluzinierte, auch noch senil?

Und dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich, diese geheimnisvolle Nachricht von letzter Nacht.

Aber woher weiß Dumbledore davon?

Vielleicht war der Zettel von einem der Leute aus dem Orden. Aber hätte derjenige nicht seinen Namen darunter geschrieben? Nicht, wenn er wusste, dass du nicht mit ihm reden wolltest.

Harry durchzuckte ein Blitz.

Snape.

Egal, was der mit ihm bereden wollte, er wollte es nicht hören. Snape war schließlich an Sirius Tod schuld. Oder?

Seine Vernunft schaltete sich wieder ein. Er konnte ja hingehen, sich anhören, was dieser Schleimbeutel zu sagen hatte und dann wieder abhauen. Nichts würde ihn davon abhalten.

Er legte sich hin mit dem Gefühl, einen guten Entschluss gefasst zu haben und schlief ein.

oOoOoOoOo

Am nächsten Morgen wachte Harry auf, zum ersten Mal seit langem hatte er durchgeschlafen und konnte sich nicht erinnern, was er geträumt hatte.

Er stand auf und warf einen Blick auf seinen Wecker. Dabei stellte er fest, dass heute der 31.Juli war, sein Geburtstag.

Er schaute aus dem Fenster und schweifte mit seinen Augen über das Bild der spießbürgerlichen Vorstadt, mit ihren immer gleichen Häusern, der immer gleichen Farbe der Dächer und sich wenig voneinander unterscheidenden Gärten: überall mit der Nagelschere geschnittene, grüne Rasenflächen und mit jeder Menge Dünger vollgestopfte Rosenbeete.

Am Himmel waren ein paar Wolken zu sehen, die rosig schimmerten und hier und da von einem goldenen Sonnenstrahl durchbrochen wurden, der sich seinen Weg zur Erde bahnte.

Er sah, wie die Sonne aufging, immer größer wurde und schließlich auch die letzten Schatten der Nacht vertrieb.

Harry seufzte. Dieser Anblick war so friedlich.

Die Natur schien sich nichts daraus zu machen, wer im Moment wo das Sagen hatte und was er machte. Es sah alles so unschuldig und rein aus...

Er fragte sich, was wohl passieren musste, um diese Unschuld der Natur zu trüben und schauerte.

Wenn er es sich recht überlegte, wollte er das nicht so wirklich genau wissen.

Was für ihn zählte, war der Moment, das Hier und Jetzt.

Drei Eulen glitten auf ihren Schwingen heran.

Wobei ‚glitten' für die Kleinste der drei nicht wirklich zutraf, weil es eher ein Flattern wie bei Spatzen war.

Es waren Pigwidgeon, seine Hedwig und eine braune Schleiereule, die er zwar nicht kannte, von der er aber annahm, dass sie vom Phönixorden kam.

Alle trugen sie Pakete und er nahm sie ihnen ab. Als er Pig sein Päckchen aus den Krallen nahm, strauchelte die kleine Eule, als wäre sie es nicht gewohnt, ohne schwere, große Lasten umherzufliegen. Denn das Paket war schwer. Bestimmt hatte Mrs Weasley wieder ihre grandiosen Kochkünste bemüht und ihm einen großen Geburtstagskuchen und jede Menge Süßigkeiten geschickt.

Er riss das Packpapier herunter und eine Schachtel, noch eine Schachtel, noch eine Schachtelund eine Karte kamen zum Vorschein.

Er klappte die Karte auf und blickte auf ein Foto von allen 9 Weasleys vor dem Fuchsbau, die ihm strahlend entgegen winkten.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Harry!

Wir wussten nicht, was wir dir schenken können, was von uns allen kommt, bis wir die Idee mit dem Foto hatten.

Grüß die Muggel von mir! –Arthur

Ist es nicht schön, dass Percy wieder zu Hause ist? –Molly

Wir hoffen, dir durch unsere Gabe den Unterricht zu versüßen...! –Fred und George

Halt durch, Harry, wir holen dich da schon raus! –Ron

Harry grinste, als er die Schachtel öffnete.

In ihr lagen, fein säuberlich aufgereiht und verpackt, je mit einer Beschriftung versehen, 12 Zuckerfederhalter und ein Zettel.

Harry- das sind keine gewöhnlichen Zuckerfederhalter.

Wir verraten dir aber nicht mehr, nur so viel, wir würden sie nur im Unterricht ausprobieren. Du kannst Ron und Hermine( falls sie denn will) auch welche abgeben.

In der anderen Schachtel war etwas, das aussah wie eine gewöhnliche Muggeltaschenuhr, bei der Harry jedoch bezweifelte, dass es eine war.

An der Kette hing ein Stück Pergament.

Hallo Harry!

Das hier habe ich gefunden, als ich Dad beim Ausräumen seiner Garage geholfen habe. Da deine Uhr vor zwei Jahren kaputt gegangen ist, habe ich mir gedacht, ich schenk dir die. Sie macht so ziemlich alles, was eine Muggeluhr auch tut und ich glaube aber, sie kann noch mehr, als nur die Zeit anzeigen- du kennst ja Dad!

Viel Spaß damit und probier einfach mal die Knöpfe aus!

Harry sah sich die Uhr genauer an.

Da, wo normalerweise ein Knopf gewesen wäre, um die Uhrzeit einzustellen, befand sich eine kleine Anzeige, auf der Ort, Zeit und Datum stand.

Er überlegte, ob er einfach einen Ort und eine Zeit ansagen und dann mit dem Zauberstab dagegen tippen sollte. Immerhin könnte es gefährlich sein-- was, wenn er sich irgendwo im Nirgendwo wiederfand?

Aber wenn er einfach Ligusterweg Nr.4 und 3.30 Uhr eingab, was sollte da schon schief gehen? Schließlich schlief er zu der Zeit noch. Er tat es einfach.

Plötzlich spürte er einen Druck auf seinen Ohren, die Taschenuhr lag warm in seiner Hand und als er sich umsah, stellte er fest, dass der Raum zwar immer noch der Gleiche war, sein Wecker aber tatsächlich halb vier Uhr morgens anzeigte und es fast dunkel war. Nur am Horizont kündigte ein Schimmer den kommenden Tag an.

Sein zweites Ich lag im Bett und schlief friedlich. Als er wieder auf die Anzeige der Taschenuhr blickte, sah er, dass dort jetzt zurück stand. Er überlegte, ob diese Uhr wie der Zeitumkehrer von Hermine im 3.Schuljahr funktionierte.

Um das auszuprobieren, versuchte er mit seinem Federkiel eine kurze Notiz zu verfassen. Es ging nicht. Er fasste einfach durch ihn hindurch, wie durch einen Geist.

Er probierte es nochmal, wieder ohne Erfolg.

Da wurde ihm bewusst, dass ihm dadurch alles offen stand. Er ging auf die Tür zu, ohne sie zu öffnen, erwartete schon, dass er sich auf der anderen Seite wiederfände, und... prallte gegen eine unsichtbare Wand.

Er drückte dagegen und als sie nicht nachgab, lief er an ihr entlang und umrundete so einmal sein Zimmer. Dabei glitt er, wie vorher auch bei der Feder, durch alle festen Gegenstände, als seien sie Luft.

Langsam begann er zu verstehen. Er konnte mit dieser Uhr in seiner Vergangenheit umherreisen und alles noch einmal beobachten, aber nur, was er zu der Zeit auch hätte sehen können und was unmittelbar mit ihm zu tun hatte. ‚Wäre ja auch zu schön gewesen', dachte Harry.

Er war in seinem Geiste schon die Möglichkeiten durchgegangen, die sich ihm dadurch geboten hätten: Passwörter zu den verschiedenen Räumen auskundschaften, Lehrer bei Prüfungsvorbereitungen beobachten, Treffen des Phönixordens belauschen, ohne auf die Langziehohren von Fred und George Weasley zurückgreifen zu müssen und dabei eventuell erwischt zu werden- eine Liste, die er beliebig hätte fortsetzen können. So war die Uhr eher etwas Ähnliches, wie ein Denkarium und eine ehrliche Stimme sagte ihm, es sei besser so.

Harry beschloss, die restlichen Fähigkeiten zu einem anderen Zeitpunkt auszutesten und öffnete die letzte Schachtel. Er hatte Recht behalten, es war ein lecker aussehender Kuchen mit Zitronenglasur. Harry stellte ihn auf seinen Schreibtisch und packte das Geschenk von Hermine aus. Sie hatte ihm seine Lieblingsschokolade und eine Karte geschickt.

Lieber Harry,

alles Gute zum Geburtstag!

Wir sind in Belgien und da habe ich die Gelegenheit genutzt und dir Schokolade geschenkt, weil die hier ganz toll schmeckt. (Ich behaupte sogar besser als die aus dem Honigtopf) Dein 'richtiges' Geschenk kann ich dir leider nicht schicken, weil du es hast. Verzeihung, ich drücke mich klarer aus: Ich habe in der Rue Colombage (das Pendant zur Diagon Alley) in Brüssel einen Laden für magische Gebrauchsgegenstände gefunden und den Betreiber gefragt, ob sie auch Sachen reparieren.

Ermeinte,er müsse sich das angucken. Was hältst du davon, wenn du dein Taschenmesser mit Hedwig vorbeibringst und ich zeige ihm das mal? Beeil dich bitte mit deiner Entscheidung, ich bin nur noch ungefähr eine Woche da.

Alles Liebe,

deine Hermine

Harr fand die Idee fabelhaft, da das Taschenmesser wirklich sehr praktisch gewesen war und außerdem ein Geschenk von Sirius, sodass er sich richtig schuldig fühlte, weil er es ‚kaputtgemacht' hatte.

Also suchte er ein Stück Pergament und eine Feder und schrieb einen kurzen Antwortbrief an Hermine.

Liebe Hermine!

Vielen Dank für die Schokolade, ich werde sie zum Mittag genießen- als Nachtisch zum Original-Weasley Geburtstagskuchen. Die Idee mit dem Messer finde ich toll, auf so was kommst du natürlich als Erste. Ich hänge es Hedwig gleich mit dieser Nachricht zusammen ans Bein. Noch viel Spaß in Belgien,

Harry

Als nächstes nahm er der dritten Eule das Paket ab und sie flog durch das offene Fenster davon.

In dem Paket befanden sich ein Etwas, das mit Packpapier umwickelt war, laut knisterte, wenn man es drückte und sich anfühlte wie ein Kissen, ein Briefumschlag, in dem höchstwahrscheinlich eine Postkarte steckte und ein Päckchen von der Größe einer CD-Hülle, das mit Seidenpapier umwickelt war. Er öffnete es und zum Vorschein kam ein Ring mit Bändern durchzogen, was ihn ein wenig an ein Spinnennetz erinnerte, und an dem Federn befestigt waren- ein Traumfänger.

Harry hatte so etwas schon einmal gesehen, es gab sie auf Flohmärkten und Bahnhöfen oder Touristenläden zu kaufen. Er hatte sie für sinnlosen Kitsch gehalten, den sich höchstens Mädchen ins Zimmer hängten.

Mädchen- vielleicht war er von Tonks? Doch ein Blick auf den Zettel, der dabei lag, verriet ihm, dass das Geschenk von Lupin stammte.

Hallo Harry,

Alles gute zum Geburtstag! Das ist ein Traumfänger, aber ich glaube, das hast du schon erkannt, schließlich gibt es sie auch in der Muggelwelt zu kaufen. Allerdings besteht ein Unterschied zwischen unseren und denen der Muggel, denn dieser funktioniert tatsächlich. Ich habe ihn einmal von einem Indianer geschenkt bekommen, aber weil ich denke, dass du ihn zurzeit nötiger gebrauchen kannst, bekommst du ihn.

RemusLupin

Harry war gerührt. Lupin hatte, ohne es direkt zu erwähnen, verstanden, was in ihm vorging, da es ihm genauso gehen musste. Er war der Letzte seiner Freunde, zwei durch schwarze Magie umgekommen, einer in Askaban eingesperrt, dann zwei Jahre auf der Flucht und nach einem Jahr weiterer Gefangenschaft in seinem eigenen Haus schließlich von seiner Cousine umgebracht, der andere ein Verräter.

Seine Angst, Träume von Sirius zu haben, von Voldemort, Träume, in denen er Ron, Hermine und manchmal auch Lupin selber verlor, das Verständnis für all dies schaffte er, in so einen kurzen Brief zu legen.

Er nahm sich fest vor, zwar eine kurze Rückmeldung an den Orden zu schicken, sich zu bedanken und zu sagen, es ginge ihm gut, mit Lupin aber noch einmal persönlich zu reden.

Er nahm das mit Packpapier umwickelte Paket in die Hand und öffnete es. Heraus kam eine Menge Stoff, der sich schließlich als scharlachroter Quidditchumhang entpuppte. Er war innen gefüttert und außen wasserabweisend, so stand es auf dem Wäscheschild.

Dazu war noch ein Paar Handschuhe mit abgeschnittenen Fingern aus Drachenleder. Zum Schluss schnippte er den Briefumschlag auf und zog die Karte heraus. Auf ihr war ein großes Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry Potter! und die Schriftzüge von den Mitgliedern des Phönixordens zu sehen: Alastor Moody, Remus Lupin, Tonks, Hestia Jones, Kingsley Shacklebolt, Minerva McGonagall, Albus Dumbledore, Hagrid, Mundungus Fletcher, Arabella Figg.

Er stellte die Karte zu den anderen von den Weasleys und Hermine auf den Schreibtisch und ging nach unten zum Frühstück.

oOoOoOoOo

Nach dem Frühstück ging er ein wenig durch die Straßen spazieren, wie er es schon letzten Sommer getan hatte, das half ihm von störenden Gedanken abzukommen.

Das hieß, er wollte durch die Straßen laufen, wurde jedoch von Mrs Figg daran gehindert, die ihn zu einer Art Geburtstagsfrühstück einlud.

Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, denn einerseits hatte er Hunger, da bei den Dursleys eine Art Dauerdiät herrschte, die für alle Familienmitglieder galt, nicht nur für Dudley, und er trotz der Schokolade von Hermine nicht satt geworden war.

Mrs Figg lotste ihn zu sich nach Hause und bot ihm an, Tee zu machen und Kuchen aus der Küche zu holen.

Harry sah sich ein wenig um, die Einrichtung hatte sich seit dem letzten Jahr nicht verändert, immer noch die altmodischen, mit Spitzendeckchen drapierten Möbel, und er erinnerte sich wieder an das Zelt, das er mit den Weasleys während der Quidditchweltmeisterschaft bewohnt hatte. Ob es wohl Mrs Figg gehört hatte?

Harry setzte sich auf eine Couch. Eigentlich fand er die Gesellschaft von Mrs Figg nicht unbedingt unangenehm, immerhin war es besser, als bei seinem Onkel und seiner Tante herumzusitzen.

Oder an Sirius zu denken, sagte die fiese Stimme in seinem Kopf.

‚Nein! Halt die Klappe und lass mich in Ruhe!'

Mrs Figg hatte indessen Tee und Kuchen gebracht, sich ebenfalls gesetzt und schaute ihn erwartungsvoll an. Schließlich begann Harry zu reden.

„Es tut mir leid, dass ich seit Ferienbeginn so unhöflich war."

Und das stimmte.

Jedes Mal, wenn sie ihn getroffen und eingeladen hatte, hatte er abweisend reagiert, teilweise rüde. Er konnte einfach nicht anders. Für ihn stellte sie den ‚Außenposten' des Phönixordens dar und mit dem wollte er, bis vor kurzem nichts zu tun haben.

Hätte er diesen Traumfänger nicht von Remus bekommen, er hätte gar nicht realisiert, dass er ihnen noch etwas wert war, trotz seiner Leichtsinnigkeit. Menschlich gesehen, nicht als Waffe im Kampf gegen Voldemort... Natürlich, das Geschenk kam von Remus... Professor Lupin... Nein, Remus!... aber plötzlich war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen: Der Abschied am Bahnhof war ernst gemeint!

Er hob wieder an zu sprechen, als er den Blick von Mrs Fogg spürte.

Sie lächelte.

Wie merkwürdig.

Sie sah ihn an und lächelte, als sei sie über etwas sehr erleichtert und Harry wusste auf einmal, dass er gar nichts mehr zu sagen brauchte. Sie verstand ihn auch so.

Es war, als ob sie in ihn hineinblicken konnte. Fast wie Dumbledore, dachte er und ein Schauer lief ihm über den Rücken.

Diese Frau war wirklich seltsam!

Den Rest des Vormittags verbrachten sie Tee trinkend und Kuchen essend und Mrs Figg gab sich wie immer.

Sie schimpfte ein wenig, nein, ziemlich viel über Mundungus Fletcher, erzählte von ihren Katzen (‚Sie scheinen mit Krummbein verwandt zu sein', kam ihm in den Sinn, denn sie hatten den gleichen missmutigen Blick wie er) und wirkte immer ein bisschen zerstreut dabei.

Ehe er es sich versah, war es Mittag und er musste zu den Dursleys zurück.

oOoOoOoOo

Nach dem Mittagessen, das von der Unterhaltung Onkel Vernons und Dudleys über eine spezielle Sorte Boxhandschuhe bestimmt worden war, stellte Harry für sich fest, dass es egal gewesen wäre, ob er zu ihnen gegangen wäre oder nicht.

Er hatte sowieso keinen Hunger mehr, dank des Schokoladenkuchens von Mrs Figg und die Dursleys hatten auch kaum von ihm Notiz genommen, bis auf Tante Petunia, die wieder ein paar Male zu ihm herübergeschielt hatte.

Harry ging hoch in sein Zimmer.

Dann blieb ermitten darin stehen, ganz versunken in sich selbst.

Die Schatten auf der Straße wanderten weiter, wurden länger und die Sonne sank am Himmel bis zum Horizont hinab, warf ihre goldenen Strahlen durch die Fenster der Häuser und tauchte die Zimmer, die ihr zugewandt lagen, in überirdischen Glanz.

Harry schreckte auf und sah sich um. Es war natürlich wieder eine Eule, die ihn aus seiner Trance gerissen hatte. Sie kam von Hagrid, der ihm eine Dose Karamellbonbons schickte.

Harry schüttelte den Kopf über sich selbst.

Er hatte auf einen Punkt gestarrt und über so vieles nachgedacht und als er jetzt versuchte, die Quintessenz daraus zu schöpfen, merkte er, dass es nichts gewesen war.

oOoOoOoOo

Es war schon dunkel, als Harry das Gelände des Spielplatzes betrat und das Quietschen der Schaukel, die sachte hin- und herschwang und die Stille durchbrach, das eigenartige Fehlen von den typischen Nachtgeräuschen, wie Verkehrslärm in der Ferne oder einfach nur das Zirpen der Grillen schufen eine unheimliche Atmosphäre.

Es war der gleiche Spielplatz, über den schon im letzten Jahr Dudleys Bande marodierend hergefallen und trotz der Bemühungen einiger Mütter waren etliche Spielgeräte in schlechtem Zustand.

Harry sah sich um und hoffte, dass Snape bald auftauchte, er hatte nämlich keine Lust, lange auf diesen Bastard zu warten, denn auf dem Zettel hatte keine Uhrzeit gestanden.

Plötzlich bemerkte er eine dunkle Figur in den Schatten.

Harry konnte nicht einmal genau sagen, ob es ein menschliches Wesen war. Alles war so dunkel.

Doch als es sich bewegte, meinte Harry so etwas wie das Rascheln eines Umhangs zu hören. Das Wesen kam auf ihn zu und machte ungefähr zwei Meter von ihm entfernt halt.

Harry wartete darauf, dass es (er konnte sich nicht dazu durchringen, ‚Snape' zu denken, denn das Einzige, was es mit Snape gemeinsam hatte, waren die schwarzen Roben) anfing zu sprechen, umso schneller konnte er wieder weg.

Stattdessen hob es seine linke Hand- war das eine Hand? Es musste mindestens etwas Ähnliches sein, das Längliche darin war jedenfalls ein Zauberstab- und schrieb ein einziges Wort: Hallo

Harry war ein wenig verwirrt. Das konnte unmöglich Snape sein, der war doch niemals freundlich, oder? Er beschloss, erst einmal mitzuspielen und antwortete ebenfalls mit:

"Hallo"

Sie sahen sich eine Weile stumm an.

Es war eine skurrile Situation, in der sie sich befanden und Harry wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Ein Snape, der nicht Snape sein konnte, ohne seine üblichen beißenden Kommentare und eine Krähe- Moment mal, woher kam denn die Krähe her, die jetzt auf der Schulter seines Gegenübers saß?

Er erkannte sie wieder, denn in der Dunkelheit konnte er ihre silbergrauen Brustfedern sehen, die leicht fluoreszierten.

Harry fiel wieder ein, warum er hergekommen war und so sagte er, als noch immer nichts passierte:

„Warum wollten sie mit mir sprechen?"

Doch der Andere antwortete nicht. Er stand einfach da, die dunkle Kapuze ins Gesicht gezogen, so still, dass man meinen konnte, er sei eine Statue.

Harry wartete, warum antwortete er nicht?

Vielleicht erlaubte er sich mit ihm einen Scherz? Er versuchte es noch einmal, diesmal etwas unhöflicher:

"Warum wollten Sie mich sprechen?"

Nichts. Keine Reaktion.

„Da Sie ja offenbar nichts zu sagen haben, werde ich jetzt gehen!"

Immer noch nichts.

Ärgerlich drehte sich Harry um und ging. Falls Dumbledore es witzig finden sollte, ihn in der Gegend herumzuschicken, er fand es nicht.

oOoOoOoOo

Ein paar Tage lang geschah nichts, außer, dass Dudley versuchte, Harry mit Sirius zu provozieren, aber das war er mittlerweile gewohnt.

Eines Morgens jedoch kam er hinunter in die Küche und fand eine völlig aufgelöste Petunia und einen hilflosen Vernon Dursley vor. Sie stammelte die ganze Zeit verständnisloses Zeug, aus dem er nur Wortfetzen heraushörte:

„Nein, sie...können nicht... Wie um alles in der Welt...das ist unmöglich... Diese Schweine!" und brach in markerschütterndes Schluchzen aus.

Ein Blick auf die Zeitung, die vor ihr auf dem Tisch lag, offenbarte ihm schließlich den Grund für ihr Verhalten.

Auf einem großen Farbfoto sah er eine Straße, die kaum als solche zu erkennen war, da viele Häuser zerstört waren und überall Trümmer herumlagen.

Man konnte Menschen in Gruppen zusammen stehen sehen und obwohl sich das Bild nicht bewegte, konnte Harry erahnen, worüber sie diskutierten, denn über der ganzen Szenerie schwebte ein großer grüner Totenkopf mit einer Schlange, die sich aus seinem Mund wand.

Das Dunkle Mal...


Und, wie fandet ihr es? Der Cliffhänger tut mir leid... nein, nicht wirklich, es macht Spaß, Cliffhänger zu schreiben! in Deckung geh
Ich war an einigen Stellen nicht so richtig zufrieden und hätte sie am liebsten ganz gelöscht und außerdem ist mir eben aufgefallen, dass die Stimmung sehr stark schwankt. Wie auch immer. Sagt was dazu!

Antworten für die Reviews:

Zucchini (lustiger Name:-)): Vielen Dank für dein Feedback und die Verbesserungsvorschläge. Du hast Recht, der Anfang war sehr Asterix-lastig, aber ich wusste nicht, wie ich es so umformliere, dass es besser klingt. Ich werde es mir merken. Mit den Rechtschreibfehlern habe ich mir auch sehr viel Mühe gegeben (und Lisa sich auch wink), weil ich es selber nicht mag, wenn eine Geschichte nur so vor Fehlern strotzt. Ich hoffe, es hat auch diesmal geklappt.

Littleblackheart: Danke! Ich fürchte, falls du in diesem Kapitel auf Antworten gewartet hast, musste ich dich wohl enttäuschen, aber es wäre doch langweilig, wenn immer alles sofort herauskommt, oder? Die Idee mit dem Pergament stammt nicht von mir, sie ist aus JKR "HP und die Kammer des Schreckens".

Lia: Ähm....ja. Schnell....Hat nicht wirklich geklappt, sorry! Danke für das Lob! freu Liebe Grüße zurück!

Malina: Ein Verbrechen, soso. Willst du mich jetzt einsperren, bei Wasser, Brot und Schreibzeug? Dann lass dir gesagt sein, ich erhebe außerdem Anspruch auf mindestens einen großen Stapel spannender Bücher, eine Heizung, ein Radio... grins Tut mir leid, kein Sirius in diesem Kapitel, aber bestimmt im nächsten (denke ich jedenfalls) Der Turban... soll das heißen, du und Thea Potter, ihr seid ein und dieselbe Person? grübel Danke für die Review und liebe Grüße zurück!

Pathie: Jepp, das war Sirius. Die Identität des Wesens auf dem Spielplatz wird natürlich noch nicht verraten, wo kämen wir denn dahin entrüstet sei Jaja, die Dursleys... Danke für deine Motivation! knuddel

Arifilia: Hey, nimms locker, du wartest am kürzesten auf Antworten ;-) (die ich dir nicht gegeben habe, aber irgendwann kommen sie schon noch, hoffe ich jedenfalls) Und noch mehr Fäden, hoffentlich wird das kein Wollsalat g Danke für das Lob und auch dir liebe Grüße!

So, das war's erstmal in dieser Sache von mir. Eigentlich wollte ich erst Sonntag uploaden, aber weil heute ffnet gesponnen hat, dachte ich mir, lieber jetzt, als dass es dann zwei Wochen nicht geht oder so. bis dann,

Meta Capricorn