Titel: Try to be yours
Teil: 1/?
Autor: Rebi
eMail: rebi85arcor.de
Homepage: http:www.rebisworld.de.vu
Serie: Harry Potter
Rating: bisher noch PG12
Warnung: –
Disclaimer: Alle Charaktere gehören J.K. Rowling. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und gebe sie nach getaner Arbeit wieder zurück.
Inhalt: Wenn ich hier jetzt was schreibe, würde ich die ganze Geschichte schon verraten, was ich aber nicht tue ; Ein Inhalt kommt erst im zweiten Kapitel
Try to be yours
-Ein kleiner Schritt-
Nun... so hatte ich mir das neue Schuljahr nicht vorgestellt... Ich war mit der Hoffnung hierher zurück gekommen, endlich meinen Abschluss zu machen.
Nach dem mein Vater gefangen genommen und nach Askaban gebracht wurde, wollte meine Mutter sich das Leben nehmen... Nach einigen Versuchen gelang es ihr dann schließlich und man fand sie erst Stunden später in ihrem eigenen Blut liegen.
Die Eule, die noch am selben Tag in den Unterricht flatterte und mir die Todesnachricht überbrachte, ließ mich verzweifeln.
Was sollte ich tun? Ich hatte niemanden mehr... Meine Mutter war tot und mein Vater sollte Ende der gleichen unheilbringenden Woche noch den Kuss der Dementoren bekommen. Wenn das geschah, war ich allein... hatte niemanden mehr...
Zwar gab es noch Verwandte, von denen ich nichts wusste, aber zu denen wollte ich nicht... Ich kannte sie nicht und sicher würde es mir dort noch schlechter gehen als jetzt schon...
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Die ganzen Ereignisse auf einmal zerstörten mein Leben, lenkten mich so sehr ab, dass ich durch die Prüfung gerasselt war und das Schuljahr wiederholen musste.
Keiner der Slytherins wollte seither etwas mit mir zu tun haben. Sie verachteten „Sitzenbleiber", wie es einige abwertend nannten.
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Immer noch schlenderte ich allein durch die Gänge. Ich musste zum Glück nur einige Kurse besuchen und hatte den restlichen Tag frei.
Severus versuchte immer noch, mich aufzumuntern, doch mit seiner kalten Art schaffte er es nicht wirklich.
In den Ferien lebte ich bei ihm... Er hatte ein schönes kleines Häuschen, von dem niemand etwas ahnte.
Ich glaube, selbst Dumbledore wusste nichts davon. Gewundert hätte es mich jedenfalls nicht.
Leise seufzte ich. Hier in den Gängen konnte es verdammt ruhig sein, wenn alle Schüler in den jeweiligen Klassenräumen saßen und den Vorträgen der Lehrer lauschten, schliefen (vor allem bei Professor Binns) oder ihre Aufgaben lösten.
Wieder schweiften meine Gedanken ab.
Dumbledore war so nett gewesen und hatte mir wegen der besonderen Umstände eine zweite Chance gegeben.
Einen Haken hatte die ganze Sache aber dennoch.
Ein gewisser junger Mann, den ich eigentlich seit dem ersten Jahr wegen der ausgeschlagenen Freundschaft hasste, sollte MIR Unterricht in Verteidigung geben. Gerade ER MIR! Und auch gerade deshalb war er hier...
Nur wegen mir...
Ich blinzelte, stand plötzlich vor dem Portrait, welches den Eingang zu dem Gang verdeckte, der zu meinem, aber auch zu Harrys Zimmer führte... Moment. Seit wann nannte ich Potter beim Vornamen?
Wieder seufzte ich leise, nannte dann das Passwort und trat durch die freigewordene Öffnung in den Gang hinein. Langsam trottete ich über den Steinboden, sah auf, als ich eine Tür ins Schloss fallen hörte.
Leise Schritte kamen auf mich zu und ich wusste sofort, wer es war... Niemand anderes konnte es sein...
Meine Haare fielen mir in die Augen und ich strich sie beiseite.
Ein leises „Hallo, Draco...", drang an meine Ohren. Sollte ich darauf antworten? Sollte ich ihn ignorieren?
Ich blieb ruckartig stehen, blickte ihn an.
„Warum?", fragte ich nur, sah in seine leuchtend grünen Augen, die alles und jeden zu durchschauen schienen.
Einige Zeit lang war es still, bis endlich die Antwort kam.
„Wir sind gleich... Du und ich... Wir haben niemanden mehr außer uns selbst... Ich weiß, wie du dich fühlen musst.. Und genau deswegen möchte ich dir helfen."
Ich blieb stumm stehen, sah ihn an.
„Wir und gleich?! Ich glaube, dein Sieg über Voldemort ist dir zu Kopf gestiegen! Wir sind ganz sicher nicht GLEICH!!", rief ich und war verdammt froh, dass wir hier im Gang allein waren und niemand uns hören konnte.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es ist, vollkommen allein dazustehen! Du hast Freunde, die dir helfen! Alles wurde dir einfach nur so in den Hintern geschoben, ohne dass du einen Finger krumm machen musstest! Du weißt überhaupt nicht, wie das ist... Also lass mich gefälligst in Frieden mit deinem ‚Draco-du-tust-mir-so-leid-komm-lass-dir-helfen'-Gehabe! Ich habs satt!"
Wieder fielen mir die Haare in die Augen und diesmal strich ich sie nicht wieder weg. Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, ging ich an ihm vorbei zu meinem Zimmer, murmelte das Passwort und verschwand darin.
Es war einfach alles zu viel gewesen. Nie und nimmer waren wir gleich... Er war schon immer etwas besseres gewesen... Er hatte den ganzen Ruhm... Er hatte Freunde, die zu ihm standen, auch wenn es ihm mal schlecht ging... Er hatte alles... Und ich? Ich war kein bisschen so wie er... Ich hatte alles verloren...
Mein Körper zitterte. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie tat es mir bereits wieder leid, was ich ihm gerade an den Kopf geworfen hatte.
Vielleicht sollte ich mich doch jemandem anvertrauen... Aber ich traute ihm nicht... Nie könnte ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen... Ich hatte das noch nie gemacht und würde es auch nie... Es gab niemandem, dem ich vertrauen konnte... Niemand, der mich verstand...
Ein leises Klopfen riss mich ruckartig aus meinen Gedanken.
„Draco? Lass mich bitte rein...", hörte ich Potters leise, sanfte, ja sogar einfühlsame Stimme durch die dicke Eichentür hindurch.
Ich schwieg einen Moment. „Lass mich allein...", meinte ich nur. „Ich... ich möchte einfach nur allein sein...", fügte ich noch leise hinzu, legte mich dann auf mein Bett und schloss die Augen.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie Potter nun draußen stand und nicht wusste, was er tun sollte.
Handelte ich richtig? Sollte ich ihn wirklich draußen stehen lassen?
Ich wusste es nicht, aber ich wollte jetzt nun mal allein sein... Vielleicht später... Viel später...
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Ich blieb ruhig liegen, schlief irgendwann ein und träumte...
-Traum-
Es war vollkommen dunkel um mich herum und eiskalt. Ich trug nur eine dünne, kurze Hose... Sonst nichts...
Auf meinen Armen lag eine Gänsehaut, die so schnell sicher nicht verschwinden würde.
Langsam und verwirrt blickte ich mich um. Es war vollkommen schwarz und wurde immer kälter.
Bald fühlte ich meine Finger und Zehen nicht mehr, blickte auf sie hinunter und bemerkte, dass sie bereits bläulich anliefen.
Irgendwie war es mir egal... Ich fühlte keinen Schmerz... Ich fühlte nur Leere... Tief in meinem Herzen.
Es blieb weiter so dunkel, bis ich schließlich ein kleines Licht in der einen Richtung erkennen konnte.
Langsam ging ich darauf zu, doch es kam nicht näher, sondern entfernte sich immer mehr von mir.
Nach einer Weile wurde ich es Leid, diesem Licht hinterher zu laufen und blieb einfach stehen. Meine Beine fühlte ich bereits auch nicht mehr und meine Arme, meine Brust, einfach alles war taub.
Noch immer war kein Schmerz zu spüren... Und ich fragte mich, ob es einen schmerzlosen Tod durch Erfrieren gab.
„Das ist die Kälte deines Herzens...", erklang plötzlich eine Stimme und ließ mich erschaudern. „Du wirst immer alleine sein, wenn du nicht etwas dagegen unternimmst...", erklang sie wieder.
Suchend blickte ich mich um, doch immer noch war alles komplett schwarz um mich herum.
„Wer bist du?", fragte ich schließlich leise mit zitternder Stimme, wohl nicht vor Angst, wohl eher wegen der Kälte. Denn die Kälte spürte ich... Die Kälte und die Leere...
Ich bekam keine Antwort, alles war totenstill und nun wurde es nur noch kälter.
Stimmte es denn etwa? War das die Kälte in mir? Hatte ich so wenig Gefühle?
Meine Beine gaben nach und ich sackte in die Knie, spürte den Boden unter mir. Er war genauso kalt, wie alles andere um mich herum.
War ich wirklich auch SO kalt? Konnte das möglich sein? Wie kam es dazu? Was habe ich falsch gemacht? Wie kann ich es ändern?
All diese Fragen fielen auf mich herab wie Backsteine. Und nun spürte ich Schmerz. ‚Endlich!', dachte ich und lächelte sogar ein wenig.
„Endlich tut es weh...", flüsterte ich leise.
Mit einem Mal hatte ich verstanden, was ich tun konnte. Auch wenn ich wusste, dass es mir nicht einfach fallen würde, doch ich musste es tun. Ich musste diese Kälte loswerden, musste mich ändern...
Kleine Tränen rollten über meine Wangen. Ich war so glücklich, dass ich es verstanden hatte, dass ich einfach anfing zu weinen.
-Traum Ende-
Von meinen eigenen kühlen Tränen wachte ich auf.
Es war spät und ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen war. Langsam stand ich auf, ging zur Tür und öffnete sie.
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Wieder einmal ärgerte ich mich, warum das Badezimmer keine Anschlusstür zu meinem Zimmer besaß und ich erst über den Gang laufen musste. Und sogar ein Bad mit Potter teilen musste!
Was Dumbledore sich da wieder ausgedacht hatte, verstand ich nicht... Aber scheinbar gefiel es ihm, mich zu quälen.
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Gerade als ich aus dem Zimmer treten wollte, spürte ich etwas Weiches unter meinem bloßen Fuß. Ein Glück, dass ich keine Schuhe anhatte, sonst hätte ich das nicht bemerkt...
Langsam blickte ich nach unten, sah eine schlanke Gestalt an der Wand lehnen. Die schwarzen, wuscheligen Haare waren noch zerzauster als sonst und die Brille hing etwas schief auf der Nase.
Ich lächelte leicht. Er hatte hier draußen auf dem kalten Boden auf mich gewartet.
„Du bist unmöglich, Potter...", murmelte ich.
Irgendwie war es schon süß von ihm... Ich hätte nie gedacht, dass er so etwas wirklich tun würde.
„Hey, Potter!", sagte ich schließlich etwas lauter um ihn zu wecken. Gleichzeitig ging ich neben ihm in die Hocke, betrachtete ihn.
Nur langsam regte er sich, stöhnte dann leise und verzerrte leicht das Gesicht.
„Ist der Boden so bequem?", fragte ich grinsend.
„Von wegen...", murmelte er, schlug dann auch schon die Augen auf und sah mich an.
Mir kam es so vor, als würde er mich durchschauen und alles von mir wissen.
„Hast du geweint?", wollte er mit einem Mal wissen.
Verwundert blickte ich ihn an. „Aber..."
„Deine Augen...", schnitt er mir das Wort ab. „Sie sind rot geschwollen... Du solltest dir lieber das Gesicht waschen, wenn du nicht willst, dass jemand dich so sieht."
Dann stand er langsam auf, streckte sich und blickte auf mich herunter.
„Was ist? Angewachsen?", grinste er frech und hielt mir die Hand hin.
Ich blinzelte. So kannte ich ihn gar nicht... Irgendwie schon seltsam, wie er sich mir gegenüber verhielt.
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Kurz dachte ich an meinen Traum zurück. Sollte ich es wagen und ihm vertrauen? Aber was war, wenn er mich nur ausnutzte und am Ende, wenn er genug von mir hatte, mich einfach links liegen ließ und mich nicht mehr beachtete? Dann wäre ich wieder allein... Ob ich das aushalten würde?
Sollte ich es also wirklich wagen?
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Immer noch blickte ich seine Hand an, nickte dann aber wie zur Bestätigung und ergriff schließlich seine Hand.
Ich gab ihm eine Chance... Die Chance, die Kälte aus meinem Herzen entgültig zu vertreiben.
-Kapitel 1 Ende-
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So, ich hoffe, es hat euch einigermaßen gut gefallen und ihr lest weiter
-mich freuen würd-.
MfG Rebi -
