Titel: Try to be yours
Teil: 2/5
Autor: Rebi
eMail: rebi85arcor.de
Homepage: http:www.rebisworld.de.vu
Serie: Harry Potter
Rating: bisher noch PG12
Warnung: –
Disclaimer: Alle Charaktere gehören nicht mir und ich werde sie nach Vollendung der Geschichte wohlbehalten wieder zurück geben.
Inhalt: Mutter tot, Vater nicht mehr ganz bei Sinnen... Und Draco? Der ist nun allein und fühlt sich verlassen... Ob ihm geholfen werden kann?
Try to be yours
-Vertrauen muss gelernt sein-
Seine Hand fühlte sich schön warm an. Das war das erste was mir auffiel. Das zweite war, dass er mich mit Leichtigkeit einfach so hochzog, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Gut, ich war nicht besonders schwer... Aber Potter sah immer noch genauso schmächtig aus, wie vor sieben Jahren. Doch er hatte Kraft... Das musste ich ihm lassen.
Lächelnd sah er mich an. „Wasch dir die Augen. So siehst du wirklich nicht schön aus. Und dann gehen wir essen, ja?"
Ich blinzelte leicht, konnte nur nicken und wurde sogleich von ihm zum Bad geschoben.
„Hey... den Weg finde ich auch noch alleine", murmelte ich, lächelte aber vor mich hin. Es war wirklich verdammt nett von ihm.
„Weiß ich doch. Aber du sollst dich beeilen. Ich hab Hunger."
Ich nickte nur wieder, ging ins Bad. Ein Wunder, dass er mir nicht auch noch hier hin folgte...
Schnell wusch ich mir das Gesicht, blickte mich im Spiegel an. Wirklich verschwunden waren die Tränenspuren nicht, aber was sollte es schon machen... Potter hatte mich bereits gesehen... Was andere dachten, war mir eh egal...
Genauso langsam, wie ich das Bad betreten hatte verließ ich es auch wieder, sah direkt in zwei grüne Augen.
„Hm... scheinbar willst nich gut aussehen... Auch gut, müssen wir eben deinen jetzigen Anblick ertragen", grinste er mir frech entgegen.
„Lass den Scheiß...", grummelte ich nur leise, ging an ihm vorbei. Nach Lachen war mir jetzt eigentlich nicht wirklich. Auch wenn ich froh war, dass er mich nicht allein ließ.
Leise seufzend ging ich zum Portrait, schaute zurück und sah Potter hinter mir herlaufen.
„Nun komm schon, Draco... Lach wenigstens ein bisschen...", bat er leise und legte mir eine Hand auf die Schulter.
Früher hätte ich diese sicherlich mit einem angeekelten Gesichtsausdruck weggeschlagen, aber jetzt machte es mir gar nichts mehr aus. Es gab mir irgendwie ein warmes Gefühl in der Brust und ließ mich lächeln.
„Na siehst du. Es geht doch", freute sich mein Gegenüber und lächelte mir aufmunternd zu.
Ich nickte leicht, öffnete dann den Durchgang, indem ich einfach das Portrait nach vorn klappte und trat auf den Gang hinaus.
Potter folgte mir und gemeinsam gingen wir zur Großen Halle.
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Diese war bereits schon gefüllt mit Schülern die sich unterhielten und nebenher Essen in sich hineinstopften.
Irgendwie kam Dumbledore auf die Idee, uns beide an einen gemeinsamen Tisch neben dem Lehrertisch zu setzen. Schließlich gehörten wir ja nicht mehr zu den Schülern.
Und genau aus diesem Grund trugen wir auch keine Umhänge, wenn wir zum Essen gingen oder wenn Potter mir Unterricht gab.
Auch wenn Sev das nicht so gern sah, mich interessierte es nicht.
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Bisher hatte ich es vermieden, ihn genauer zu betrachten, doch als wir in die Halle traten sahen nur wenige von ihren Tellern auf und beachteten uns kaum.
Dumbledore und McGonagall waren die Einzigen, die uns freundlich zulächelten.
Ich seufzte leise, verstand nicht, warum uns alle so ignorierten.
Lag es etwa an mir? Nur weil ich das Jahr wiederholen musste? Und nur, weil Potter sich mit mir abgab, ignorierten die anderen ihn?
Eigentlich hätten vor allem die Mädchen ihn umschwärmen müssen. Schließlich sah er in seinen neuen Kleidern gar nicht mal so schlecht aus...
Ich stockte. Was dachte ich da nur wieder...
Mit leicht roten Wangen setzte ich mich an den Tisch, der bereits reichlich mit Speisen bedeckt war und fast unter der Last zusammenzubrechen drohte.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Potter sich gerade ein Paar heiße Würste auf den Teller legte und mir dann die Platte hinhielt.
„Möchtest du auch?", fragte er und ich nickte nur leicht, nahm ihm die Platte ab und tat mir ebenfalls eines der Würstchen auf den Teller.
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Seit das Schuljahr begonnen hatte, aß ich nicht mehr so viel wie zuvor. Vielleicht, weil das Geschehene vom letzten Jahr immer noch seine Spuren hinterlassen hatte.
Ich wollte nicht auffallen und schenkte mir so leise es nur ging etwas Kürbissaft in meinen Becher, stellte die Karaffe wieder zurück.
Schnell fand etwas Kartoffelsalat und eine Scheibe Brot den Weg auf meinen Teller.
Ich wartete noch etwas und begann dann zu essen.
Potter begann schließlich auch zu essen und erst als ich meinen Teller zur Hälfte geleert hatte, hörte ich Schritte neben mir und ein Mädchen in schwarzem Umhang mit einer roten Borte blieb am Tisch stehen.
„Harry, warum isst du nicht mit uns zusammen? Es muss doch langweilig hier sein...", hörte ich die Stimme und wusste auch ohne hinzuschauen, wer das war.
Ganz deutlich konnte ich die Blicke in meinem Nacken spüren und straffte die Schultern.
Schon am Anfang hatte ich mir vorgenommen, mir nichts anmerken zu lassen.
Dennoch tat es weh und irgendwie hoffte ich, dass Potter das Angebot dieser Weasley ausschlagen würde.
„Das ist lieb von dir, Ginny...", hörte ich ihn und konnte mir vorstellen, wie diese rothaarige Göre bei den Worten rot wurde. „Aber ich bin kein Schüler mehr... Ich weiß nicht, ob ich mich so einfach zu euch setzen kann."
Es tat weh. Sehr weh. Nur warum?
Trocken würgte ich das letzte Stück meines Würstchens hinunter, legte dann das Besteck auf den Teller und erhob mich.
Ich konnte immer noch die Blicke sehen. Auch Potter sah mich verwirrt an.
„Schon fertig?", wollte er wissen, blickte zu mir auf.
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Immer hatte ich mir gewünscht, dass er zu mir aufsah... Wenn auch in einem anderen Sinne.
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Kalt blickte ich ihn an.
„Ja... setz dich ruhig zu ihnen und nimm auf mich keine Rücksicht...", meinte ich so, dass es jeder in der näheren Umgebung gut verstehen konnte. „Ich wollte eh noch etwas lernen", fügte ich hinzu und schob den Stuhl wieder an den Tisch, ging zur Tür und verließ die Große Halle.
So schnell es nur ging lief ich durch die Eingangshalle und hinaus aus dem Schloss. Ich wollte einfach nur noch weg, wollte allein sein...
Bei diesem Gedanken musste ich traurig lächeln. Warum wollte ich alleine sein? Ich war doch jetzt für immer allein...
Meine Augen brannten und schnell lief ich weiter hinunter zum See.
Dort hatte ich mir einen Platz gesucht, wo mich nicht so schnell jemand sehen würde und wo ich ungestört über alles nachdenken konnte.
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Endlich hatte ich die große alte Eiche erreicht, kletterte über die dicken Wurzeln, die sich bis ins Wasser des Sees erstreckten und kauerte mich auf ein Moospolster, das zwischen zwei Wurzeln am Stamm wuchs.
Mein Kopf sank auf meine angezogenen Knie und kleine Tränen rollten erneut über meine Wangen.
Was war nur mit mir los? Warum fühlte ich mich so... beschissen? Warum tat der Gedanke, dass Potter jetzt bei seinen Freunden saß und sich amüsierte so weh?
Leicht fröstelte ich, zog die Beine enger an. Jetzt am Abend war es kühl hier und ich hatte nur mein dünnes Shirt an, welches sicher vollkommen zerknittert war, weil ich darin geschlafen hatte.
Ich machte aber auch alles falsch... Aber war es denn wirklich meine Schuld? Konnte ich etwas dafür, dass sich meine Mutter umgebracht und mein Vater keinen Verstand mehr hatte?
Ich war daran Schuld! Ganz sicher...
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Ich saß einige Zeit so da und es wurde immer kälter und immer dunkler um mich herum. Die Tränen waren versiegt, doch fühlte ich, wie sich immer neue Gründe in mir anstauten und ich die neuen Tränen nur mit Mühe zurück halten konnte.
Leise Schritte näherten sich mir, doch ich merkte es nicht, fühlte mich nur unendlich einsam und verlassen.
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„Da bist du also... Ich hab mir schon Sorgen gemacht...", hörte ich plötzlich eine sanfte Stimme neben mir und etwas warmes legte sich um meine Schultern.
Verwundert blickte ich auf, sah in zwei klare, grüne Augen, die mich sanft anlächelten.
„Ist da noch Platz für mich?", fragte die dazugehörende Stimme.
Antworten konnte ich nicht, war zu überrascht darüber, dass Potter mir gefolgt oder mich zumindest gesucht hatte. Und hatte ich richtig verstanden? Er hatte sich Sorgen gemacht? Warum?
Tausend Fragen tauchten plötzlich auf und ich konnte keine beantworten.
„Draco?", fragend blickte er mich an, bis ich endlich schweigend ein Stück zur Seite rutschte.
Lange betrachtete ich ihn, sah ihm dabei zu, wie er sich grinsend neben mir niederließ, wie sich unsere Beine kurz berührten und er sich dann nach hinten lehnte gegen den Baumstamm.
Um meinen Schultern lag ein Pullover und ich konnte mich daran erinnern, dass Potter diesen selbst noch beim Abendessen um die Schultern getragen hatte. Scheinbar war er darauf vorbereitet, dass es kalt werden würde und hatte vorgesorgt.
Nun saß er in seinem kurzärmligen Shirt neben mir und hatte die Augen geschlossen.
„Potter...", meinte ich nur ganz leise. Warum tat er das? Wollte er mich nur ärgern? Oder meinte er es ernst... Konnte ich ihm wirklich vertrauen?
Fahrig zog ich den Pullover von meinen Schultern, legte ihn langsam auf seinen Schoß. „Danke... aber nimm du ihn lieber..."
Ein Blinzeln und die grünen Augen sahen mich erneut an. „Aber dir ist kalt... Also zieh ihn an. Mir macht die Kälte nichts aus", lächelte er schließlich und legte ihn mir wieder über die Schultern.
Ich seufzte ganz leise. Die Wolle auf meiner Haut fühlte sich schön warm an. Sollte ich den Pulli wirklich anziehen? Und was war, wenn er nun doch anfing zu frieren? Er würde ihn sicher zurück haben wollen...
Nach kurzem Überlegen ließ ich ihn einfach über meinen Schultern liegen, legte den Kopf wieder auf meinen Knie und schloss die Augen.
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Eine Zeit lang sagte keiner von uns beiden etwas. Ich genoss die Nähe von Potter, so komisch es auch klingen mochte, doch ich fühlte mich wohl und das Gefühl von Einsamkeit verschwand langsam.
„Es ist schön hier... Schau mal die Sterne!"
Ich blickte auf und zum Himmel hinauf, wo unzählige Sterne funkelten. Ich lächelte leicht. Es sah wirklich schön aus...
Langsam ließ ich meinen Blick hinüber wandern, betrachtete Potter. Seine Augen leuchteten genauso wie die Sterne am Himmel und er wirkte irgendwie glücklich.
Wieder solch Gedanken... und wieder wurde ich rot deswegen.
Das durfte doch nicht wahr sein... Warum dachte ich so etwas?
„Du hast recht...", flüsterte ich leise und gähnte hinter vorgehaltener Hand.
„Du bist müde?", kam plötzlich die Frage und wieder sah ich in sein Gesicht. Leicht nickte ich nur. „Ja... Auch wenn ich vorhin etwas geschlafen habe... Komisch findest du nicht? Eigentlich sollte ich wach sein..."
„Hm... nein, eigentlich nicht... Du hast dich heute morgen wirklich angestrengt, das habe ich gemerkt... Vermutlich bist du deswegen müde", antwortete er mir und lächelte, streckte sich.
„Möchtest du rein gehen?"
Ich blickte ihn verwundert an, schüttelte dann den Kopf. „Du kannst gerne rein... Ich bleibe noch etwas..."
„Gut, dann bleibe ich auch noch", grinste Potter und lehnte sich wieder nach hinten. „Es sei denn, du möchtest mich loswerden... dann würde ich gehen... Aber...", er machte eine kleine Pause und ich blickte ihn an. „Aber ich würde gern selbst noch etwas hier bleiben..."
Ich blinzelte. Fand er meine Gesellschaft nicht abstoßend so wie alle anderen auch? Warum wollte er hier bleiben? Nervte ich ihn nicht?
„Ich... ich hab nichts dagegen...", murmelte ich leise und blickte auf meine Füße.
„Das ist schön", hörte ich ihn und vernahm ebenfalls die Freude in seiner Stimme.
Er meinte es scheinbar ernst... Aber warum konnte ich ihm dann nur so schwer vertrauen? Würde ich es jemals schaffen, ihm zu vertrauen? Wenn ja, wann würde das sein?
Kapitel 2 Ende
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So, es ist vollbracht... Das zweite Kapitel ist fertig und wir sind noch lange nicht am Ende der Geschichte g
Mal sehen, wie es weiter gehen wird.....
MfG Rebi
