Disclaimer: Hab ich das letzte Mal vergessen, gilt aber immer noch ...

DANKE! DANKE für eure reviews!! Das tut soooo gut!!

Mina: Tja, tiefsitzende Gefühle kann man nicht so schnell abstellen. Aber mal sehen, wie Harry weiterhin damit umgeht. Und nur mal so am Rand: wann geht es bei dir eigentlich weiter???

Persephone Lupin: Ja, armer Snape! Aber wollen wir das nicht alle ;-))?? Und Luna ist auch noch ein bisschen weiter drin verwickelt ...

Figalupina: Dank dir sehr für deine vielen (!) reviews! Mal sehen, ob ich ihn am Leben lasse ... LOL

Malina: Lieb von dir, dass du reingeschaut hast, aber ich sagte ja schon – ziemlich düster! Würd mich aber trotzdem sehr freuen, wenn du weiter lesen würdest, vielleicht bleibt es ja nicht so ...

Boesmatz: Uuups, sollten wir nicht Voldemort in Frieden ruhen lassen? Aber obwohl – ohne ihn ist es doch langweilig im HP-Universum und vielleicht ... Doch wart´s ab ;-)

Wetterwachs: Vielen, vielen Dank für dein review! Ich hoffe natürlich ebenso auf ein Happy End, denn was wäre die Welt ohne Severus Snape (seufz)? Deine Vermutungen werden in den folgenden Kapiteln geklärt. Doch du wirst sehen, sie werden sich wohl ziemlich bestätigen!

Sveni: Dank dir sehr! Ich hoffe, du musstest nicht allzu lange warten. Und wir alle hoffen mit dir, dass Sev seine Seele wieder bekommt. Bloß wie ... ?

Und nun geht´s weiter ...

11. Kapitel: Mondflammen

„Ich sehe nur nutzloses Unkraut", sagte Bellatrix vorwurfsvoll beim Anblick des welkenden Gestrüpps zu ihren Füßen. Lucius hatte sie durch ein bedenklich quietschendes, rostbraunes Eisentor in den rückwärtigen Teil des Anwesens geführt, in einen verwilderten Garten, der von einer hohen und teilweise schadhaften Bruchsteinmauer umschlossen wurde.

„Du musst deine Augen auf das Wesentliche richten, Bella!"antwortete Lucius und bückte sich, um eines der wenigen noch grünen Pflänzchen zu pflücken, deren hoffnungsvolle Farbe seltsam verloren wirkte inmitten der modernden Blätter, die den Kampf gegen die Herbststürme verloren hatten und nun ergeben ein winterliches Grab für den Rest der Flora bildeten, Er hielt ihr die Pflanze ganz nahe vor das Gesicht. „Das ist eine Mondflamme, meine Gute."

Mit zusammengezogenen Brauen musterte Bellatrix den langen dünnen Stängel, an dem sich vereinzelte Blätter dem grauen Dämmerlicht entgegen streckten. An der Spitze schien sich tatsächlich so etwas wie eine Knospe gebildet zu haben – eine sandfarbene Kugel, von der sich feine weiße Härchen wie ein Büschel störrischer Barthaare nach allen Seiten verzweigten.

„Ein außerordentliches Wunderwerk der Natur. Während ihre Kolleginnen den Sommer über blühen und den Winter verschlafen, ruht dieses Exemplar eigentlich immer, bis auf die wenigen Vollmondnächte eines Jahres. Da entfaltet sie ihre unglaubliche Blüte und damit ihre ganze Pracht und Wirksamkeit."

Bellatrix betrachtete die Pflanze mit erwachtem Interesse, während Lucius fortfuhr: „Jahrelang experimentierte der Dunkle Lord an dem Trank der Unverwundbarkeit, um einen adäquaten Ersatz für den Stein der Weisen zu erlangen. Doch nie war er wirklich perfekt. Nicht zuletzt wohl auch, weil unser geschätzter Severus ein großes Stück dazu beigetragen hatte, ihn nicht zur Vollendung kommen zu lassen! Doch der Zufall kam mir zu Hilfe. So habe ich mir ausgerechnet diesen ungemütlichen Wohnsitz als Unterschlupf ausgesucht und siehe da: bei meinen Erkundungsgängen stoße ich unter anderem auf ein paar Aufzeichnungen von Snapes altem Herrn. Der gute Serpius muss ein brillianter Kopf gewesen sein, denn er hat nicht nur Erstaunliches über die Mondflamme herausgefunden, nein, er hat sie auch selbst angepflanzt und wie man sieht – mit Erfolg!"Lucius wies mit der Hand auf den Garten und Bella registrierte mehr und mehr dieser grünen Stängel, die sich aus dem matschigen Graubraun der faulenden Blätter hervorstreckten. Ihr Gesicht zeigte Verwunderung.

„Und das war wirklich Zufall?"

„Aber ja. Ich sagte doch, Fortuna war auf meiner Seite. Dieses Haus ist ein ideales Versteck. Seit Jahren steht es leer. Die Snapes waren Meister im Erfinden immer neuer Schutzflüche. Es war ein ganz schönes Stück Arbeit, sie alle zu knacken! Die Muggel machen schon seit Jahrhunderten einen Bogen um dieses Haus, wie ich gehört habe. Eigentlich ist es unbewohnbar. Irgendjemand hat hier fürchterlich gewütet, wie du wohl gemerkt hast. Mich würde es nicht wundern, wenn es der gute Severus höchstselbst war! Besonders die Bibliothek hat es voll erwischt. Aber zum Glück habe ich die geistigen Hinterlassenschaften des alten Snape in einer Nische des Kellergewölbes entdeckt. Und ich bin mir sicher, dass diese Pflanze der Schlüssel zum Erfolg ist. Du brauchst nicht mehr lange zu warten, Bella: bei Vollmond wird sie ihre ganze Wirkung entfalten und Snape zum Einsatz kommen."

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Hermine fuhr nachdenklich mit der Hand über das unberührte Laken neben ihr. Ron war noch immer nicht zu Bett gegangen. Vielleicht mied er ihre Nähe? Vielleicht aber entwickelte er sich allmählich zu dem Einzelgänger, der Snape gewesen war. Ungeachtet der Müdigkeit, die sie noch immer umschlungen hielt, verschränkte Hermine die Arme hinter dem Kopf und ließ ihre Gedanken langsam von Ron zu Severus Snape wandern.

Obwohl ihr ehemaliger Lehrer sich dem Dementor entgegen gestellt hatte, war es schwer für sie gewesen, Rons Beweggründe nachzuvollziehen, ihn in ihr Leben aufzunehmen.

Nun verstand sie es umso besser!

Im Grunde bildeten Ron und der Körper Snapes eine Einheit, die jedoch mit einem Mal auseinander gerissen worden war. Seit dem entscheidenden Gespräch mit Professor Kernheim hoffte sie inständig, dass es irgendeine Möglichkeit gab, die dramatischen Ereignisse im Verbotenen Wald wieder umzukehren. Doch die Wahrscheinlichkeit war nach Snapes Verschwinden außerordentlich gering. Ein Körnchen Hoffnung am Ufer der Verzweiflung.

Was, wenn Snapes Körper nie gefunden wurde? Musste sie sich wirklich auf eine lebenslange Menage à trois einrichten? Würde Ron nicht daran zerbrechen? Oder sie selbst?

Seufzend veränderte sie ihre Position zur Seite und ließ ihren Blick auf dem fast gefüllten Kreisrund des Mondes verharren, das durch die Scheiben leuchtete.

Sie wollte Ron – seinen jungenhaften, unbedarften Charme, sein freches Grinsen und sein mutiges Herz! Severus Snape dagegen war der Ausbund an Rätselhaftigkeit. Dunkel, undurchschaubar – so war er immer gewesen und so hatte auch seine Fassade noch gewirkt, später, als seine verirrte Seele sich längst seines ehemaligen Schülers bemächtigt hatte.

Sicherlich trug auch sein Aussehen einiges dazu bei. Manchmal, wenn sie und Ron den Professor gewaschen hatten – sie hatte tunlichst vermieden, das jemals allein zu tun – war sie mit dem Finger über die Narben auf seiner Haut gefahren, in dem Bewusstsein, nichts, aber auch wirklich gar nichts über den hakennasigen Zauberer zu wissen.

Einmal, als Ron nicht im Haus gewesen war, hatte sie ihr schönstes Kleid angezogen, sich vor ihm aufgestellt, das Haar geschüttelt und leise gefragt: „Wie würdest du jetzt über mich denken, Severus Snape? Würdest du mich noch immer als die altkluge Schülerin sehen?"Genau in diesem Moment hatte er die Augen geschlossen – eine Bewegung, die selten genug in seinem Zustand war – und sie war erschrocken zurück gewichen. Von dem Zeitpunkt an hielt sie es für das Beste, die maskuline Präsenz seiner Gestalt zu ignorieren und ihn wie ein Kind zu behandeln ...

Und seit Kurzem wusste sie nun, dass Snape schon lange jedes Geheimnis und jede Intimität mit ihnen teilte!

Hermine presste die Handknöchel vor den Mund, um ein Stöhnen zu unterdrücken, als ein Schrei aus dem Nebenraum zu ihr drang.

Ron!

Sie schlug die Bettdecke zurück, verhielt einen Moment lauschend und durchquerte dann langsam das Zimmer ...

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er kommt näher ... ich verfluche dich, Malfoy ... beweg dich ... schreien ... du musst den Mund öffnen ... Verdammt ... nein, keine Verdammnis ... Glück ... was ist Glück? ... war ich glücklich? ... geh weg, Vater ... nein, ich will das nicht ... Heather ... bleib doch ... mir ist so kalt ... wie Stein ... kalt und hart wie Stein ... wie er stinkt ... Himmel, ich schaff es nicht ... dieser unendlich dunkle Schlund ... der Eingang zur Hölle ... Expecto Patronum .... Expecto ... ich lüge nicht, Meister .. nein ... Expecto ... komm doch ... bitte komm ... es ist so kalt ... hilf mir doch ... Merlin, er berührt meine Lippen ... Eis ... Ekel ... Ewigkeit ... lieber tot, als das ... lieber tot ... Neeeeiiiiiin!...

„NEIN!!" Mit einem Aufschrei erwachte Ron und krallte seine Finger in den nächstbesten Halt. Bei dem Versuch, sich aufzurichten, schlug er mit dem Kopf hart an und langsam erkannte er in dem monddurchtränkten Dämmerlicht, das seine Umgebung schwach erhellte, wo er sich befand: er lag auf dem Boden neben der Couch im Wohnzimmer, in die er noch immer seine Finger verkrampft hielt, und hatte sich eben am dem niedrigen Tisch den Kopf angeschlagen. Erleichtert begrüßte er das dumpfe Pochen, denn das zeigte ihm, wie real seine Wahrnehmung war. Er musste auf dem Sofa eingeschlafen und dann heruntergefallen sein. Dies war die Wirklichkeit! Er war nicht von einem Dementor geküsst worden! DAS war ein Traum gewesen.

Snapes Traum!

Zitternd wischte er mit dem Arm den dünnen Schweißfilm von seinem Gesicht und atmete mehrmals tief ein und aus, um das wilde Schlagen seines Herzens zu beruhigen.

Soeben hatte er die letzen Sekunden vor dem verhängnisvollen Kuss durchlebt, hatte gespürt, wie Snapes Selbst mit einem Gefühl jenseits aller Vorstellungskraft aus ihm herausgesogen wurde ...

Wieder fuhr sich Ron mit der Hand durch das Gesicht und bemerkte, dass sein Hemd ebenfalls Schweißgetränkt war. Das feuchte Sekret überzog seinen gesamten Körper und kühlte die überhitzte Haut. Er blieb ein paar Sekunden hocken, mit hängendem Kopf und angezogenen Knien, und erhob sich schließlich, noch immer zitternd. Sein Blick auf das altmodische Chronometer – ein Geschenk seiner Eltern zur Hochzeit – zeigte ihm, dass der Morgen nicht mehr fern war. Er starrte auf sein Spiegelbild, das ein Strahl des Mondes in der Scheibe reflektieren ließ. Langsam wanderte seine Hand zu seinen Lippen, berührte die Nase, strich über das Haar ....

„Wer bin ich?"kam es flüsternd aus seinem Mund und im selben Augenblick erfasste ihn ein Luftzug aus dem schmalen Türspalt in seinem Rücken. Ohne sich umzudrehen, wusste er, dass Hermine dort stand. Im schimmernden Glas der Uhr trafen sich ihre Augen ...

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Luna hatte sich frühzeitig von Harry verabschiedet. Noch gab es einige Dinge in ihrem Leben, aus denen sie ihn lieber heraushalten wollte. Er musste nicht unnötig beunruhigt werden, was ganz sicher eintreten würde, wenn er erführe, dass sie sich um diese Zeit ganz allein in der Nockturngasse aufhielt.

Und er wäre sicherlich um einiges mehr beunruhigt, wenn er wüsste, warum!

Und bestimmt wäre er mehr als ärgerlich, wenn es ihm dämmerte, dass Luna Lovegood sich niemals von etwas abhalten ließ, das sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Da war sie wie ihre Mutter. Ihr Vater hatte sie regelrecht angefleht, die Finger von ihren gefährlichen Experimenten zu lassen, doch sie hatte nie zugehört. Leider war ihr das zum Verhängnis geworden; doch Luna hatte aus diesem schmerzhaften Ereignis gelernt, so dass eine angemessene Portion Umsicht den Hunger nach neuesten Erkenntnissen ein wenig linderte.

Darum ließ sie auch jetzt Vorsicht walten, während ihre Füße beinahe geräuschlos über das Kopfsteinpflaster glitten. Sie hatte die Kapuze über ihr Haar gezogen und verschmolz beinahe mit der nächtlichen Umgebung. Der Zauberstab in den Falten ihres Umhangs war fest umklammert.

„Hey", drang schon ein Flüstern aus der schmalen Seitengasse zu ihrer Linken, „brauchst du eine neue Seele?"

Luna blieb stehen. Händler wie dieser waren in der Regel harmlos. In der letzten Zeit hatte die Zahl dieser Seelenverkäufer auf dem Dunklen Markt enorm zugenommen. Sie boten in Flaschen gefüllte Seelen der traurigen Dementoren-Opfer an. Irgendein Spinner hatte den Markt mit derlei Firlefanz überschwemmt, aber sie schienen reißenden Absatz zu finden.

„Nein, danke", antwortete sie freundlich. „Ich wurde noch nicht geküsst ..."

Ihr Gegenüber reagierte weit weniger sympathisch: „Sieh zu, dass du hier verschwindest, Mädchen", grollte er und vereinte sich wieder mit der Dunkelheit.

„Das werd ich tun", meinte Luna, nun zu sich selbst und setzte ihren Weg fort – vorbei an den dicht gedrängten, windschiefen Häusern, denen niemand einen Erneuerungszauber gönnte, vorbei an den schummrigen Lichtern, die, gefiltert noch durch die vom Schmutz und Dunst beschlagenen Scheiben, aus den tiefgelegenen Kellergewölben flackerten. Sie missachtete die Stimmen und Laute, die aus einigen geöffneten Türen und Fenstern zu ihr herüberwehten – schrilles Gelächter, wütende Drohungen und so manch dunkler Fluch. Bisweilen aber schlug ihr nur eine lauernde Stille entgegen, die umso unberechenbarer war, da man nie wissen konnte, welche Schrecken sich in ihren Tiefen verbargen.

Vereinzelte Gestalten huschten an ihr vorüber, kapuzenverhangen wie sie. Sie alle einte das Bedürfnis, in dieser wenig Vertrauen erweckenden Gegend möglichst nicht aufzufallen.

Schnell näherte sich Luna ihrem Ziel, einem etwas abseits liegenden Wirtshaus an einer Ecke der Nockturngasse. Zum Galgenbaum´ prangte es ihn blutroten Lettern auf dem verbeulten Blechschild, an dem ein zerfaserter alter Strick baumelte. Und das war auch alles, was von dem Galgen übrig geblieben war, der ehemals die vorbeihuschenden Gestalten in die Fluchten dieser Spelunke locken sollte. Die Geister, die ursprünglich jeden Abend ihren eigenen Tod daran zelebriert hatten, waren einer nach dem anderen aufgrund der schlechten Bezahlung ausgeblieben. Und so endete auch das Holz des Galgens im Lauf der Zeit in so manchen Kaminen.

Luna trat durch die teilweise gesplitterte Holztür ein und hielt erst einmal die Luft an. Wie immer traf sie die Mischung aus saurem Atem, Körperausdünstungen und den diversen Gerüchen fremdartiger Kräuter unvorbereitet. Nach einigen Sekunden, in denen sie sich mit der Atmosphäre vertraut machte, steuerte sie zielbewusst auf eine der dunklen Nischen zu, die mit dicken Holzbohlen voneinander getrennt waren und auf denen Abbilder der schauerlichsten Gestalten Großbritanniens die Besucher Grimassen schneidend willkommen hießen.

Violeta erwartete sie bereits. Sie war eine ältere Hexe, eine spanische Zigeunerin, und ihr ehemals pechschwarzes Haar war mit grauen Strähnen durchzogen, dennoch wackelten riesige, mit bunten Steinen verzierte Ringe in ihren Ohren, die bei jeder Bewegung klirrten. Ihre Stirn zierten seltsame Tätowierungen, um die sie ein großes Geheimnis machte, ebenso wie um den Verlust drei ihrer Finger der linken Hand, die kein Skele-Wachs oder ein vergleichbarer Zauber je wieder ersetzt hätte.

„Olà, querida!"säuselte sie leise und entblößte eine Reihe schadhafter Zähne, während Luna sich setzte. „Du bist punktlich, wie immerrr."

Luna nickte ihr zu und bestellte bei dem hinzugeeilten Kobold in Henkerskluft einen Letzten Cocktail´, das einzige, das man in dieser Örtlichkeit genießen konnte.

„Hast du die Blume?"fragte Luna ohne Umschweife.

„Naturalmente", Violeta lächelte augenzwinkernd. „Hast du das Geld, chica?"

„Natürlich", antwortete Luna und schob einen kleinen ledernen Beutel zu ihr herüber, während die alte Hexe von irgendwo unter dem Tisch ein buntgemustertes Fransentuch hervorholte und ihr entgegen streckte. Luna nahm es an sich, faltete es auseinander und betrachtete die unscheinbare Pflanze, den sandfarbenen Blütenkopf und die feinen weißen Härchen daran. Gut, die schien echt zu sein. So konnte sie sicher sein, in der nächsten Vollmondnacht mit ihrer Mutter Kontakt aufnehmen zu können. Sie hatte Harry und den anderen nicht ganz die Wahrheit gesagt, was diese Angelegenheit betraf. Es war nicht ganz so einfach, mit ihrer Mutter zu sprechen – sie brauchte dazu ein Hilfsmittel, von dem sie wusste, dass es einige Risiken barg. Doch der Nutzen der Mondflamme übertraf die Gefahren bei Weitem.

„Du weißt, worrrrauf du achten musst, eh?"

„Ja, ja!"Luna nippte ungeduldig an ihrem Letzten Cocktail´ .

„Ich habe noch ein paar gunstige Harpienzähne anzubieten", fuhr Violeta nun geschäftsmäßig fort. „Fein gerrieben sind sie ein guterrr Schutz gegen zu viele ninos!"

„ Kein Bedarf! Aber vielleicht kannst du mir anderweitig helfen ... Du hast doch schon von Severus Snape gehört, oder?"

„Ah, sí. El hombre negro! Err hat einmal meine Dienste in Ansprruch genommen. Sie kicherte. „Sehr beeindrruckenderr Mann!" Sie lächelte anzüglich und fügte dann hinzu: „Muy viril!"

Was auch immer das heißen sollte, es interessierte Luna nicht wirklich. Dafür aber sagte sie: „Er ist verschwunden. Hast du vielleicht irgendetwas gehört?"

„Wie viel ist dir das wert, cara mía?"

Seufzend zog Luna einen weiteren Beutel aus ihrem Umhang hervor und entnahm ihm zwei glänzende Galleonen, die sie lockend in die Höhe hielt. Doch die Hexe zuckte bedauernd mit den Schultern.

„Pero no sé nada. Leiderrr weiß ich nichts davon! Aberrr, un momento, ich habe etwas, das dich interressierren könnte." Sie griff ebenfalls in die Weiten ihres Umhanges und entnahm ihm eine kleine schmale Flasche mit einer bräunlichen Flüssigkeit. „Noch ganz neu! Seelensaft! Damit kannst du seine Seele errneuerrn! Die hat er doch verlorrren, eh? Pobre hombre."

Luna zog verächtlich die Mundwinkel herab und rollte die Augen. „Du handelst jetzt auch mit diesem Unsinn? Und das willst du mir anbieten?"

Die Spanierin musterte achselzuckend die glitzernde Phiole in ihrer Hand. „Du hast Rrrecht, chica! Ist sowieso noch nicht rrrichtig ausgerrreift. Krreischt zu laut!"Und mit einem verschwörerischen Blinzeln ließ sie das abgelehnte Produkt wieder in der Dunkelheit verschwinden.

„Aberr ich werrde sehen, was ich tun kann ...."

Doch Luna hörte ihr nicht mehr richtig zu, denn ein dumpfes Rumoren in der Nische schräg gegenüber fesselte plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie eine dunkle Gestalt sich drohend zu ihrem Gegenüber herunter beugte, dann etwas auf den Tisch schleuderte, um schließlich mit wehenden Roben herumzuwirbeln. Irgendetwas an dieser vermummten Gestalt kam ihr eigentümlich bekannt vor und als diese an ihrem Tisch vorbeiglitt, meinte sie, den Schimmer silberblonden Haares unter der Kapuze erkennen zu können. Luna drückte sich enger an die Wand in ihrem Rücken. Nur Sekundenbruchteile später erhob sich der andere Gast, ein kahlköpfiger, übergewichtiger kleiner Mann mit einem abgewetzten Lederumhang und eilte leise fluchend an ihnen vorbei. „Verfluchter Snob!", wehte ein Fetzen seines Unmutes zu Luna herüber.

Violeta war Lunas Blick gefolgt. „Ah, Mercantire, ein schlechterrr Mann. Mit ihm sind die wenigsten Kunden zufrrieden!"

Luna nickte gedankenverloren. War das tatsächlich Draco Malfoy gewesen oder hatte ihre Phantasie Blüten getrieben? Einmal mehr, würden Ron und Hermine wahrscheinlich sagen! Sie schaute noch einmal zu dem Tisch hinüber, an dem die beiden Männer gesessen hatten. Dort lag noch immer das achtlos hingeworfene Päckchen, vielleicht nur ein Stück Papier .... Trotzdem!

„Ich hab´s eilig, Violeta", meinte sie zu der Zigeunerin, „Sobald, du etwas über den Professor erfährst, kannst du dir die Galleonen verdienen! Adiós!"

Sie erhob sich und ging rasch zu dem Tisch hinüber. Ein wenig enttäuscht nahm sie das Päckchen in die Hand. In ein reichlich zerknittertes Stück Papier waren einige Knochensplitter gewickelt. Was hatte Malfoy damit zu tun? War er es überhaupt gewesen? Doch Luna wäre nicht Luna, wenn sie nicht jeden Hinweis verfolgen würde und so steckte sie das Päckchen in die Taschen ihres Umhangs, neben die Mondflamme. Man konnte ja nie wissen ...

t.b.c.

Und seid so lieb, drückt einfach diesen blauen Fleck da unten und hinterlasst einen kleinen Kommentar, der mich wissen lässt, dass diese Geschichte noch gelesen wird!