Hallöchen ^^ Irgendwie ist mir gerade so, das dritte Kapitel hochzuladen ^^' Und danke an Sabi für den Kommentar ^^ Auch wenn ich das hier ja wohl nie fertig bekommen werde ;_; Na ja, einfach mal weiter ^^


3. „Was macht ihr denn hier?"

„WOW! Ist das nicht DER WAHNSINN?" Misty kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zu bezaubernd fand sie das alles, was sie nun sah: Das blaue Meer, der blaue Himmel… und nicht zu vergessen natürlich die M. S. Alan, die sie soeben über die große Treppe bestiegen. „Ist es nicht einfach super, dass wir solch eine tolle Kreuzfahrt machen können?", fragte Misty nun an Ash und Tracey gewandt und die Freude in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen. Ash zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

„Ich bin nicht hier, um eine Kreuzfahrt zu machen, sondern um auf schnellstem Wege zur Insel Sagi zu kommen, damit ich einige seltene Pokémon fangen kann." Doch Misty ließ sich in ihrer Freude nicht beirren. Sollte Ash doch denken, was er wollte. Für sie WAR es eine Kreuzfahrt. Immerhin würden sie zwei Tage mit dem Schiff unterwegs sein.

Misty seufzte. Zwei Tage… zwei Tage auf diesem wundervollen Schiff… Das MUSSTE ein Traum sein!

Aber noch wollte sie nicht aus ihm erwachen, dachte das Mädchen grinsend.

„Entschuldigen Sie bitte!", wurde sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen. „Dürfte ich ihre Tickets sehen?" Die Frage kam von einem elegant gekleideten Mann und erst jetzt bemerkte Misty, dass sie endlich auf der M. S. Alan angekommen waren. Auf ihrem Traumschiff…

„Aber natürlich. Bitte sehr!" Tracey reichte dem Mann die Karten. Dieser studierte sie und setzte plötzlich ein verwundertes Gesicht auf.

„Ist irgendetwas nicht in Ordnung?", hörte sie Tracey sagen und schon befürchtete sie, ihr Traum von einer Kreuzfahrt würde doch noch wie eine Seifenblase zerplatzen.

„Nein, nein!", beruhigte der Mann die drei da aber auch schon. „Es ist alles in bester Ordnung. Wenn ich Ihnen nun ihre Kabinen zeigen dürfte…" Doch weiter hörte sie gar nicht mehr zu. Es war alles in Ordnung, das genügte ihr. Und wo die Kabinen waren, na, das würden sich Ash und Tracey ja wohl hoffentlich auch ohne sie merken können.

„Ähm, Misty, wo willst du hin?", kam es da auch schon fragend von Ash.

„Mich bloß ein wenig umsehen. Wir treffen uns dann nachher irgendwo!"

„Am besten im Speisesaal! Ich bin jetzt schon halb am verhungern und wo das Essen doch sowieso kostenlos ist…" Misty rollte genervt mit den Augen.

„Und ich wollte auch noch ein paar Zeichnungen machen. Von dem Schiff… na ja, und mal sehen, wer… ähm, also welches Pokémon mir noch so über den Weg läuft." Misty war sich ziemlich sicher, dass Tracey nicht wirklich im Sinn hatte, nur Pokémon zu zeichnen, aber auch das interessierte sie im Moment eher weniger.

„Also, dann bis nachher!" Und schon machte sie sich auf den Weg, das Schiff für sich zu erkunden.


Es war einfach traumhaft!

Misty konnte sich an all den schönen Dingen auf dem Schiff nicht satt sehen. Einen riesigen Swimmingpool hatte sie schon entdeckt und sich vorgenommen, ihn morgen gleich zu testen.

Auch ein kleines Schiffskino gab es an Bord und natürlich sollte auch dieses nicht von ihr verschont bleiben. Und dann noch dieses… und jenes… Misty war überzeugt, dass zwei Tage keinesfalls reichen würden, um alle Attraktionen zu besichtigen oder auszuprobieren.

Sie hatte ja selbst für diese kleine Erkundung jetzt schon über eine Stunde gebraucht. Und jedes Mal, wenn sie mit dem Gedanken spielte, wieder zurück zu Ash und Tracey zu gehen, entdeckte sie einen neuen Winkel des Schiffes, der sie interessierte.

Und außerdem war sie überzeugt davon, dass weder Ash noch Tracey sie vermissen würde. Wenn Ash in diesem Moment nicht gerade dabei war, sich den Bauch vollzuschlagen, dann diskutierte er wahrscheinlich gerade mit einem Pokémontrainer darüber, wer von ihnen die besseren Pokémon hatte.

Und Tracey… der würde seine Suche nach Pokémonmotiven zum Zeichnen schon lange aufgegeben haben und sich stattdessen dem ein oder anderen Mädchen zuwenden.

Misty grinste. Na wenigstens hatte der noch etwas anderes im Sinn als seine Pokémon.

Kurz blieb sie stehen, hielt sich am Geländer des Schiffes fest und blickte auf das Meer. Vor nicht allzu langer Zeit hatten sie abgelegt und schon jetzt konnte man Taiyono City nicht mehr mit bloßem Auge erkennen. Es war faszinierend, mit welcher Geschwindigkeit die M. S. Alan sich fortbewegte und dennoch spürte man nichts von alledem; das Schiff trieb so sanft über die Wellen, dass man gar nicht wirklich wahrnahm, nicht mehr auf festem Boden zu stehen.

Misty lächelte. Kurz war ihr der Gedanke gekommen, dass dies vielleicht doch alles nur ein Traum sei.

Sie schloss die Augen.

Der salzige Geruch des Meeres stieg in ihre Nase. Der Geruch, den sie so liebte… Sie liebte das Meer.

Ein leichter Wind wehte, doch kalt war ihr nicht. Die Sonnenstrahlen schienen noch immer warm vom Himmel herunter.

Misty wollte ihre Augen wieder öffnen, zögerte jedoch kurz. Vielleicht war es ja wirklich ein Traum… Vielleicht würde alles wieder verschwinden, wenn sie die Augen jetzt öffnete, das Schiff, das Meer, der Salzgeruch, und sie würde immer noch in dem kleinen Eiscafé sitzen…

Dennoch wagte sie es. Und musste schmunzeln, als sie natürlich immer noch an der Reling der M. S. Alan stand.

Manchmal ging wohl ihre Fantasie mit ihr durch.

Schon wollte sie ihre Erkundungstour fortsetzen, doch ihr fehlte etwas. Die Sonnenstrahlen, der Salzgeruch des Meeres, das alles kam viel intensiver zur Geltung, wenn sie die Augen geschlossen hielt. Aber sollte sie jetzt etwa mit geschlossenen Augen auf dem Schiff herumtorkeln?

Allerdings…

Es war gerade sowieso niemand in der Nähe. Konnte sie also niemand sehen, niemand sie für verrückt halten. Also, warum nicht.

Sie schloss die Augen und machte vorsichtig den ersten Schritt. Erstaunt stellte sie fest, wie einfach es doch war, mit geschlossenen Augen zu gehen und schon tat sie einen weiteren Schritt.

Wieder lächelte sie. Hoffentlich würde sie nicht doch noch mit jemandem zusammenstoßen…


Ein junger Mann mit violettem Haar und smaragdgrünen Augen lief gelangweilt umher. Er war allein, hatte seine Partnerin und das Mauzi irgendwo zurückgelassen. Wahrscheinlich amüsierten sie sich gerade…

Er dagegen war alles andere als amüsiert.

Er seufzte. Von Anfang an war er gegen diese Schiffsreise gewesen. Er hasste Schiffe nun mal! Und daran würden weder Jessie noch Mauzi etwas ändern können! Betrübt schloss James die Augen…

Und stellte plötzlich fest, dass sich so das Geschaukel des Schiffes viel besser ertragen ließ. Allerdings konnte er ja nun schlecht hier stehen bleiben, irgendwie musste er ja auch wieder zurück zu Jessie und Mauzi. Er öffnete zögernd ein Auge…

Nein, es war zu schrecklich! Diese Wellen, dieses Schaukeln… Na ja, das Schiff schaukelte nicht wirklich, aber für ihn genügte es. Sofort kniff er die Augen wieder zusammen.

Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie Jessie ihn jetzt beschimpft hätte, was für ein Feigling er denn sei und ob er denn zu nichts zu gebrauchen wäre.

Na gut, er WAR ein Feigling. Und er WAR wahrscheinlich auch zu nichts zu gebrauchen. Na und? Wen kümmerte das schon?

Also hielt er die Augen geschlossen und setzte sich langsam in Bewegung. Erleichtert stellte er fest, dass das Laufen mit geschlossenen Augen gar nicht so schwierig war. Ließ sich bloß hoffen, dass er jetzt mit niemandem zusammenstieß.


RUMS!

Verschreckt öffnete Misty ihre Augen.

„E-entschuldigen Sie, es tut mir Leid ich…" Noch etwas benommen rieb sie ihren schmerzenden Kopf. War wohl doch keine gute Idee gewesen, mit geschlossenen Augen zu gehen.

„Nein, e-es war meine Schuld, ich…" Misty blickte plötzlich auf. Kannte sie diese Stimme nicht?

Auch James hob nun verwundert den Kopf.

„JAMES?"

„DIE KNIRPSIN?"

„Was machst du denn auf diesem Schiff?"

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen!" Misty atmete einmal tief durch. Na wunderbar, war wohl nichts mit einem erholsamen Urlaub.

„Hat das Team Rocket wieder mal vor, seltene Pokémon zu stehlen? Das könnt ihr euch gleich abschminken, ihr habt eh keine Chance."

„Ich weiß", sagte James bloß resigniert. Misty horchte auf. Warum widersprach er ihr nicht? Währenddessen hatte James sich auf einer kleinen Bank niedergelassen. Ihm musste wohl wieder klar geworden sein, dass er sich noch immer auf diesem abscheulichen Schiff befand. „Aber eigentlich hatten wir so was in der Art diesmal gar nicht vor." Misty schwieg, als sie bemerkte, wie bedrückt er zu sein schien. Als er nicht weitersprach setzte sie sich neben ihn auf die Bank.

„Aber was macht ihr denn dann eigentlich hier?"

„Oh", begann James, nicht ohne einen verächtlichen Unterton in der Stimme, „das ist eine lange Geschichte…" Und er begann, zu erzählen.