Jetzt isses soweit... Jetzt ist es soweit, dass Miuu das letzte noch zur Verfügung stehende Kapitel postet... seufz Und irgendwie habe ich einfach nicht mehr die Hoffnung, dass ich hier jemals dran weitermachen werde (obwohl ich sie so gerne hab ')
Marron-Rikku: Also den Ball bekommst du tatsächlich noch Und dann, wenn die ganze Geschichte endlich mal richtig anfangen könnte, ist Miuu nicht richtig weitergekommen, hmmmmmm VV Aber es freut mich aufrichtig, dass du das hier liest und kommentierst ;;
OK... fangen wir einfach an...
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8. Ein Ball und ein Märchenprinz
Das schummerige Licht der einzelnen Lampen erleuchtetet den Saal nur schwach – doch genau das war es, was eine einmalig schöne Atmosphäre schuf.
Misty jedoch hatte sich bereits sattgesehen an dem festlich geschmückten Raum. Sie saß nun ein wenig abseits, auf einem Stuhl, und beobachtete das Treiben der anderen. Eine Stunde war inzwischen vergangen, doch nichts großartiges hatte sich bisher ereignet, nichts sie von diesem Platze fortgeführt.
Ein paar Mal hatte sie bereits Tracey gesehen, jedes Mal mit einer anderen Tanzpartnerin. Ihm schien es nicht schwer zu fallen, immer wieder jemanden zum Tanzen zu finden.
Nun ja, das war natürlich auch nicht verwunderlich. Die langen, olivgrünschwarzen Haare und diese wundervollen, tiefbraunen Augen – er sah schon unheimlich süß aus. Kein Wunder, dass die Mädchen da schwach wurden.
Allerdings hatte sie selbst sich auch nicht für so unscheinbar gehalten, dass wirklich noch niemand sie aufgefordert hatte.
Misty seufzte. Sicher, in den Filmen schien das ganze immer so einfach zu sein . . . Zwar konnte auch dort das Mädchen eine ganze Weile unbeachtet sitzen . . . doch irgendwann tauchte dann zwangsläufig der Märchenprinz auf und alles wandte sich zum Guten. Nur leider entsprach dies nur selten der Realität, wie Misty resigniert feststellte.
Warum konnte ihr Märchenprinz denn heute nicht hier sein, warum er sie nicht auffordern?
Ja, aber warum eigentlich sollte das alles ein Märchen bleiben?
Misty schloss die Augen und nahm sich vor, bis 'drei' zu zählen. Dann würde sie die Augen wieder öffnen, sich umdrehen – und dann würde gefälligst ihr Märchenprinz hinter ihr stehen.
„Also gut.
Eins –
zwei –
dr-"
„Ähm, Misty?" Das Mädchen zuckte zusammen als es plötzlich einen Finger an seinem Rücken spürte, der es leicht antippte. Wer musste denn ausgerechnet jetzt . . .
„James?!"
„Ja. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe."
„N-nein, hast du nicht. Ich war nur gerade . . . in Gedanken", erklärte sie hastig. Warum musste auch ausgerechnet James jetzt und hier auftauchen?!
„Ach so. Sind die anderen beiden auch hier?"
„Ash nicht, und Tracey läuft hier irgendwo rum." Misty hatte keine Sekunde gezögert, James zu antworten. Hätte sie früher vielleicht an eine Falle oder ähnliches gedacht, so war es jetzt einfach schon zu normal geworden, mit ihm zu reden. Denn diese Gespräche häuften sich ja in letzter Zeit.
„Nun, wenn das so ist . . . würdest du dann mit mir tanzen?"
„WAS? Also ich, ich äh . . ." OK, sprechen war eine Sache – aber tanzen eine völlig andere.
Wenn sie jetzt mit ihm tanzen würde, dann . . . es ging einfach nicht, schließlich . . .
Smaragdgrüne Augen. Smaragdgrüne Augen, die einen ansahen, einen mit einer Mischung aus Traurigkeit und Enttäuschung ansahen. einen nicht mehr losließen, wenn man erst einmal in ihnen versunken war, sich erst einmal in ihnen verloren hatte.
„Gern", entgegnete sie einfach nur. Ein einziges, kleines Wort, nicht mehr, aber es zauberte sofort ein Lächeln auf sein Gesicht. Ein Lächeln, das sie nie mehr vergessen wollte.
Er reichte ihr seine Hand und sie legte ihre langsam hinein. Eine unglaubliche Wärme durchfuhr sie, als er seine Hand um ihre schloss und sie auf die Tanzfläche führte.
Natürlich lief gerade ein sehr langsames Lied, ein Love-Song oder so etwas, aber genau bekam sie das nicht mit, dazu war sie viel zu nervös. Ihr Herz schlug rasend schnell, jeden Moment müsste es in tausend Teile zerspringen, da war sie sich sicher. James schien sogar ein wenig rot geworden zu sein, doch konnte man dies bei den schlechten Lichtverhältnissen nicht so gut sehen. Und ermutigte sie das in keinem Fall; nur ließ es auch sie jetzt erröten.
Dann begannen sie, zu tanzen, oder viel eher, sich ein wenig zur Musik zu bewegen, denn James' Tanzkünste schienen nicht die besten zu sein, aber auch sie bekam es aufgrund der Aufregung nicht besser hin.
Beide sprachen kein Wort, was die Situation nur noch mehr anspannte. Doch es waren zu viele Gedanken, die ihr jetzt durch den Kopf schwirrten, zu viele, als dass sie einen davon hätte aussprechen können.
Stattdessen sagte sie nichts, genoss diesen wunderschönen Moment einfach und hätte ihn am liebsten nie enden lassen.
Kurz überlegte sie, ob sie nicht vielleicht noch einen winzigen Schritt auf ihn zu machen konnte, denn der Abstand zwischen ihnen war den anderen Paaren gegenüber sehr groß – allerdings waren sie beide ja auch kein Paar.
In diesem Moment wurde sie von jemandem hinter ihr ein Stück nach vorn geschupst und sie verfluchte es, dass es hier so voll war.
„Oh, Verzeihung", sagte eine Stimme hinter ihr, die wohl zu dem Menschen gehören musste, der sie geschupst hatte.
„Ist schon in Ordnung", antwortete Misty leicht grimmig, doch die Person war schon wieder im Getümmel verschwunden.
Misty seufzte und registrierte erst dann, dass sie sich ja immer noch dort befand, wo sie durch den Schupser eben gelandet war . . . und dann erst registrierte sie, wo sie gelandet war . . . nämlich genau in James' Armen, ihren Kopf sanft auf seine Brust gebettet. Augenblicklich lief sie rot an und wollte einen Schritt zurück tun.
„Ist OK", hörte sie ihn da jedoch sagen und wieder begann ihr Herz, wie verrückt zu schlagen. Dann jedoch beruhigte sie sich wieder und lächelte ein wenig.
Ein unglaubliches Gefühl des Glücks, der Wärme durchfuhr sie und langsam schloss sie die Augen. Hier, in seinem Arm zu sein, seine Nähe, seine Wärme zu spüren – das alles kam ihr wie ein einziger Traum vor. Ein Traum, aus dem sie nie wieder erwachen wollte.
Sie hatte es gewusst. Sie hatte gewusst, dass dies geschehen würde, wenn sie mit ihm tanzen würde. Doch nun war es zu spät; es war bereits geschehen. Und um nichts in der Welt hätte sie es ändern wollen.
Dass es nicht ging, dass es zu viele Umstände gab, die es unmöglich machten, daran dachte sie nicht, daran wollte sie nicht denken. Was zählte, war das Jetzt, das, was in diesem Augenblick geschah – auch wenn es ihr später das Herz brechen würde . . .
Träume hatten die schlechte Angewohnheit, dass man irgendwann einmal wieder aus ihnen erwachen musste – umso schöner der Traum, umso schneller war er auch vorbei. Und auch jetzt schien sich dies wieder einmal zu bestätigen. Das Lied endete, doch Misty bemerkte es nicht einmal, oder wollte es nicht bemerken. Erst, als James sie vorsichtig von der Tanzfläche führte, sah sie zwangsläufig auf.
„Ich muss langsam wieder gehen." Sie nickte nur. „Sei nicht traurig, wir laufen uns bestimmt bald wieder über den Weg." Beschämt senkte sie den Blick und spürte, wie sie rot wurde. War sie wirklich so leicht zu durchschauen? Hatte man ihr ihre Enttäuschung wirklich so gut ansehen können?
Vorsichtig beugte er sich ein Stück zu ihr herunter, ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder, doch dann hielt er inne.
„Schlaf gut." Er strich ihr noch einmal sanft über den Kopf, dann wandte er sich zum Gehen.
„Ja. Du auch." Kurz blickte er sich noch einmal um und lächelte sie an, dann verschwand er in der Menge und war bald für sie nicht mehr zu sehen.
Zunächst stand sie nur stumm da, ein wenig bedrückt, doch dann lächelte sie. Schließlich hatte sie keinen wirklichen Grund, traurig zu sein. Nicht mit diesem Glücksgefühl, das sie noch immer durchströmte. Fast konnte sie noch die sanfte Berührung seiner Hand an ihrer spüren.
Verträumt ging sie zurück zu dem Platz, an dem sie bisher gesessen hatte und dachte noch mal an das, was eben geschehen war. Immer und immer wieder . . .
„Na, Misty?" Erschrocken sah sie auf, sie hatte Tracey nicht kommen hören. Wie lange sie hier wohl schon sitzen mochte? Eine Stunde, zwei . . . oder gar noch länger?
„Tracey? Was ist?"
„Es ist schon recht spät, ich wollte langsam gehen, und da dachte ich, ich schau mal, ob du vielleicht mitkommst.
Du strahlst ja so, war was?" Misty senkte verlegen den Blick, nickte dann kaum merklich. „Hast du deinen Märchenprinzen gefunden, oder was?" Neugierig grinste er sie an. Daraufhin hob sie ihren Blick wieder und lächelte.
„Ja. Genau das habe ich."
„Ich komm noch kurz mit rein, Ash hat auf Togepi aufgepasst." Sie standen vor der Tür zur Kabine der beiden Jungs. Tracey nickte nur kurz.
„Ich dachte, ihr hattet euch gestritten? Da macht man sich Sorgen, und in Wirklichkeit seid ihr die besten Freunde." Er grinste das Mädchen an.
„Sicher sind wir Freunde – aber das war's dann auch schon." Hastig lief sie an ihm vorbei, öffnete die Tür und trat vorsichtig hinein, mit der Hand schon mal nach dem Lichtschalter tastend.
Und da lagen sie nun auf dem kleinen Sofa, Ash und die beiden Pokémon, Togepi hatte er ganz fest an sich gedrückt, damit es ihm auch ja nicht entwischen konnte, und schliefen alle drei. Misty lächelte kurz. Es war wirklich unheimlich lieb von Ash gewesen, sich um ihr Pokémon zu kümmern. Vorsichtig trat sie nun auf ihn zu und nahm ihm behutsam das Pokémon aus dem Arm, sehr darauf bedacht, beide nicht zu wecken. Beinahe niedlich sah Ash aus, wenn er schlief. Schon wollte sie wieder gehen, doch irgendwie brachte sie es nicht übers Herz, ihn hier einfach so schutzlos liegen zu lassen – was natürlich Unsinn war, schließlich war Tracey auch noch da. Trotzdem griff sie nun nach einer Decke, die über der Sofalehne lag und deckte Ash damit vorsichtig zu. Dann lief sie zurück zur Tür.
„Schlaft gut", rief sie Tracey noch zu, und schon hatte sie die Kabine der beiden Jungs verlassen und steuerte nun verträumt auf ihre eigene zu.
