Pe: Ja die zwei Streber #g# einfach zu gut für diese Welt.
Und was die negativen Gedanken angeht.. Morgane ist halt der geborene Pessimist. Sie denkt immer das schlimmste, so kann es zumindest nur besser werden, oder nicht.
Du willst wohl unbedingt eine Liebesgeschichte lol..
Meiner treuen Leserin sei nun ein weiteres Kapitel gewidmet ;) Ein recht kurzes Kapitel, aber ich hab noch mehr fürs nächste mal
November 1936, Deutschland, Berlin
„Johannes kommst du?", rief Morgane Keevon in akzentfreien Deutsch zu.
Sie war froh wenn ihr Auftrag hier vorbei war. Dieses Land glich immer mehr einem Kontrollstaat, überall wo man hinsah Soldaten, die jüdische Straßenarbeiter bewachten. Es roch gerade zu nach Krieg im Herzen des sogenannten Deutschen Reiches.
„Aber sicher doch Margarethe", kam es Keevon eben so locker über die Lippen. „Ich habe mir nur gerade diese faszinierende Auslage angesehen."
Faszinierend war sie wirklich, der Laden stank geradezu nach schwarzer Magie, aber sie konnten nichts machen, Deutschland war zu unsicher geworden in diesen Tagen. Eine solche Mission des britischen Zaubereiministeriums bliebe nicht unentdeckt und die deutschen Zauberer dieser Tage hatten genug damit zu tun sich aus den Belangen der Nazis rauszuhalten.
„Mir ist kalt, es ist eisig hier, ich möchte sofort zurück ins Hotel", jammerte Morgane überzeugend genug, dass sich der misstrauische Ladenbesitzer abwandte.
Sie sah sich suchend nach einem Taxi um, so gerne sie auch apparieren wäre, es war einfach zu gefährlich.
„Ist ja gut Liebling, ich tue mein bestes", beschwichtigte Keevon sie und legte einen Arm um Morgane. Mit der anderen versuchte er ein Taxi zu sich zu winken.
Wenn jemand ihrer alten Freunde die beiden nun gesehen hätte, hätten sie sie wohl nicht mehr erkannt. Keevon trug einen Vollbart um seine Gesichtszüge zu verschleiern, seine Haare waren nun nicht mehr Schwarz sondern hellbraun und er wirkte auch allgemein fülliger, mehr wie ein Sportler.
Morgane hatte eine weniger rigorose Wandlung durchgeführt. Ihr ehemals leuchtend rotes Haar war nun hellblond, zu dem schien es für alle so als wäre sie hochschwanger. Dies brachte ihr besonders bei den überall patrouillierenden SS-Soldaten Vorteile ein, denn schließlich gehörte sie von ihrem Aussehen her dieser lächerlichen Herrenrasse an und stand zu dem unter Mutterschutz, was ein Auslöser für das Helfersyndrom zu sein schien.
Morgane fand dieses Verhalten mehr als lächerlich. Dieses ganze Getue und Brimborium konnte nur nach hinten losgehen, aber solange es ihrer Mission half konnte es nur von Vorteil sein. Sie war bloß froh das dieser Bauch nur angezaubert war, ansonsten wäre er ihr viel zu schwer gewesen.
Und so stand nun dieses edle deutsche schwangere Fräulein mit einem Bild von einem deutschen Mann in der Eiseskälte und wartete darauf das jener ein Taxi erhaschte.
„Keevon, ich frier mir hier gleich den Arsch ab", flüstert sie ihrem Freund zu, welcher sich ernsthaft bemühen musste nicht laut loszulachen. Erneut versuchte er ein Taxi anzuhalten, welches aber vorbeifuhr.
„Ich fürchte wir müssen laufen, mein Schatz", erklärte er ihr nun ruhig und reichte ihr den Arm. Morgane hakte sich bei ihm ein. Wenn sie doch bloß apparieren könnte.
Sie wollten gerade an den Soldaten vorbei gehen, als ihnen einer von diesen den Weg vertrat. Mit einer Hand umklammert Morgane Keevons Arm, die andere glitt zu ihrem Zauberstab, doch die Hand des Soldaten ruhte weiterhin nun still auf seiner Waffe.
„Ich sah gerade, dass sie Problem haben ein Taxi zu bekommen. Können wir in irgendeiner Weise behilflich sein", fragte der Mann höflich mit einem kleinen Seitenblick auf Morganes scheinbar angeschwollenen Bauch.
„Das ist sehr liebenswürdig von ihnen, aber ich denke wir werden zu Fuß gehen", er sah dabei zu Morgane welche sich fröstelnd in seinen Arm schmiegte.
‚Du hast gut reden, deine komischen Herrensachen sind auch nur viel wärmer', dachte sie giftig, sah ihn aber nur leicht verzweifelt an.
„Johannes, ich friere jetzt schon erbärmlich, willst du es nicht noch mal mit einer Taxe versuchen."
„Diese paar Schritte werden dich sicher nicht umbringen, meine Liebe, sei nicht immer so zimperlich", schalt sie Keevon streng, zog sie aber gleichzeitig näher zu sich heran. Als wollte er damit vermeiden dass sie ihn im Hotel zur Sau machen würde.
„Das wollen Sie wirklich zulassen", der Soldat schüttelte den Kopf und ging auf die Straße zu.
Ohne irgendwelche Hemmungen stellte er sich vor das nächste ankommende Taxi und brachte es damit zum Stehen. Nach einem kurzen Disput mit dem Fahrer hatte er die Gäste aus dem hinteren Teil des Wagens heraus komplementiert und hielt Morgane die Tür auf.
„Diese Franzosen sollen froh sein das sie überhaupt noch im Land sein dürfen", kommentierte er deren empörte Einwände.
„Ich danke Ihnen, Herr Rottenführer", säuselte Morgane lieblich und hatte keine Hemmungen das gekaperte Taxi auch anzunehmen.
Keevon stieg hinzu und seufzte, nachdem der Soldat die Türe wieder geschlossen hatte. Morganes Gewissen schien sich mal wieder in Grenzen zu halten.
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In der gleichen Verkleidung nur diesmal ohne Schwangerschaftsbauch folgten Morgane und Keevon ihrem Verdächtigen am Abend durch die Stadt. Es war immer noch eisig, aber die beiden hatten sich nun ein wenig winterfester angezogen.
Fast eine Stunde brauchten sie, ehe er endlich an seinem Ziel ankam. Unter dem Arm geklemmt ein Paket, was schon die ganze Zeit die Aufmerksamkeit der beiden auf sich gelenkt hatte. Es waren klar ersichtlich die Zauber-Bücher die sie holen sollte. Sie waren nicht mal besonders alt oder wertvoll, aber wenn sie ihn damit erwischten auf frischer Tat konnten sie ihm die Zusammenarbeit mit dem schwarzmagischen Zirkel nachweisen der schon seit einiger Zeit seine Unwesenheit trieb.
Keevon packte Morgane plötzlich hart am Arm und brachte sie zum Stehen.
„Was ist", wollte sie leise wissen, doch er schüttelte nur den Kopf. Schließlich gingen sie weiter.
Zu ihrem Erstaunen befanden sie sich mitten in einer Versammlung von Mugglen. Eine Mischung aus einfachen Bürgern, Soldaten und Hitlerjugend. In der Mitte flackerte ein großes Feuer. Misstrauisch sah sie, wie sich ihr Verdächtiger durch die Menge drückte.
Morgane ließ Keevon los und folgte ihm, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie er die Bücher, die Beweise in das Feuer warf.
Sie waren mitten in einer Bücherverbrennung, sie hatte schon davon gehört, aber sie hatte sich nicht vorstellen können, dass Muggle wirklich so verrückt waren. Ungläubig beobachtete sie ihre Zielperson, er hatte gerade alles zunichte gemacht. Nun hatten sie nicht mehr gegen in der Hand.
Langsam ging sie zu Keevon zurück, welcher sie fragend ansah. Doch erst als sie einige Meter von der Menschenmenge fort waren, gab sie ihm die Antwort auf die unausgesprochene Frage.
„Die Mission ist gescheitert, wir können abreisen", sagte sie leise. Keevon sah sie ungläubig an. „Er hat die Bücher verbrannt, das war das einzige haltbare Indiz was wir gegen ihn in der Hand hatten."
„Also alles umsonst gewesen"Seine Stimme klang resignierend und ein wenig enttäuscht. Es war ungemein schwer im nationalsozialistischen Deutschland überhaupt einen Schwarzmagier ausfindig zu machen. Es gab unbestätigte Meldungen, dass sie sich mit den Deutschen Militärs auf einen Handel geeinigt hatten. Frei nach dem Motto: Wir unterstützen Euch und dürfen dafür machen was wir wollen. Umso schwerer war es ihnen etwas nachzuweisen und sie unerkannt nach England zu bringen und es war gefährlich.
Morgane sah Keevon an, welcher wieder den Arm um sie legte.
„Beim nächsten mal", murmelte er, doch das war keine Beruhigung für Morgane. Dies war die Beste Chance die sei seit über einem Jahr erhalten hatten.
to be continued
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