Kirilein – Ja Schatz ich weiß.. verzeiiiiih mir ich bin grad so fürchterlich Ideen los.. ich versuchs.. ich versuchs ich schwörs


15. April 1937, Kildare, Irland

Endlich war sie aus diesem Krankenhaus heraus, doch anstatt dass Keevon sie in ihre gemütliche kleine Wohnung in London brachte, wurde sie auf dem Gutshof der Familie McKellen in Irland einquartiert. Sie musste zugeben, dass sie hier wirklich niemand suchen würde, trotzdem hätte sie zumindest einmal gefragt werden können.

Widerstrebend hatte sie nun also im Wohnzimmer beim Kamin Platz genommen und ließ sich von Keevons Mutter erst einmal von vorne bis hinten versorgen. Am liebsten wäre Morgane schreiend aus dem Haus gerannt, allein schon um dieses mal von Außen zu sehen. Aber sie wurde erfolgreich im Haus gehalten.

Widerstrebend sah sie sich in dem Wohnzimmer um, eigentlich hatte sie dunkle große Möbel erwartet die alles und jeden mit ihrer schieren Anwesenheit erschlugen, doch zu ihrer Überraschung war das Haus eher hell und freundlich eingerichtet. Viel helles Holz überall, ein paar Blumen gekonnt dekoriert.

„Und wie gefällt es dir", raunte Keevon ihr zu, als er seine Mutter in der Küche rumoren hörte.

„Hol mich hier raus", war ihre einzige antwort.

Keevon schmunzelte und küsste ihre Finger. Warum wunderte ihn dies einmal wieder nicht. Wenn er sie gelassen hätte wäre Morgane auch schon lange wieder im Ministerium bei ihrer Arbeit erschienen.

„Wir bleiben hier, bis die Verhandlungen beendet sind und du dich vollkommen erholt hat." Er blieb ruhig und gelassen, wie immer, trotz ihres provozierenden Blickes. „Nein Morgane, nein. Und damit du nicht meinst mir einfach entschwinden zu können.. Ich habe hier eine schriftliche Anweisung von Mosley dabei, extra für dich ausgestellt, die dir aufträgt, dieses Grundstück nicht zu verlassen bis du andere Anweisungen erhältst."

Resignierend ließ sie sich zurücksinken, er wusste genau, dass sie sich gegen diese Anweisung nicht sträuben würde. Zumindest solange nicht, bis sie meinte es gäbe etwas wichtigeres als das Gebot eines Vorgesetzen. Morgane hielt sich grundsätzlich immer solange an Regeln, wie sie ihr nützlich erschienen und keine Sekunde länger. Das hatte ihn schon in der Schule immer wahnsinnig gemacht. Gregorius allerdings hatte nur mit den Schultern gezuckt und sie machen lassen. Es war bei weitem ungefährlicher Morgane ihren Willen zu lassen, als sich ihr in den Weg zu stellen.

Aber dieses Mal würden sie hart bleiben, er hatte sich das zumindest vorgenommen.

„Keevon" Morgane hatte anscheinend ihre Sprache wieder gefunden. „Ich lasse mich von dir aber nicht ans Haus fesseln."

„Keine Sorge", erklärte er grinsend und machte sich schon auf das Kontra gefasst. „Wir haben einen sehr großen Garten und wenn dir das nicht reicht auch noch einen netten kleinen Wald daran."

„Du..." Bevor sie ausholen konnte, küsste Keevon sie dann doch lieber. Das war bei weitem die ungefährlichste Methode sie ruhig zustellen. Doch Morgane ließ sich nicht so leicht ruhig stellen, besonders wenn sie wusste, dass jemand das vorhatte.

„... bist ein Arschloch", beendete sie ihren Satz nach dem Kuss auch prompt.

„Seid wann benutzt du solche Worte Morgane", hörte sie eine allzu bekannte Stimme aus Richtung der Tür. „Hallo Keevon, sie ist ja wieder sehr munter."

„Ohja, das ist sie und sie würde wohl am liebsten flüchten, besonders nachdem meine Mutter meinte, die arme junge Frau müsste nun erst einmal versorgt werden", erklärte Keevon seufzend. „Ich freue mich schon auf die Diskussion mit meinem Vater heute Abend: ‚Wie kannst du es nur zulassen, dass deine Verlobte so einen gefährlichen Beruf ausübt.'"

„Ich fände es übrigens sehr freundlich von euch, wenn ihr nicht so über mich reden würdet als wäre ich nicht anwesend", knurrte Morgane wütend und stand auf. „Damit es für euch noch einfacher wird, werde ich schauen ob ich deiner Mutter helfen kann."

Keevon seufzte leise und Gregorius zuckte mit den Schultern, es wurde wirklich Zeit das Morgane wieder gesund wurde und ans arbeiten am. In diesem Zustand war sie wirklich kaum auszuhalten. Irgendwann würde es noch mächtig knallen.

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Morgane blieb in der Küchentür stehen und beobachtete Keevons Mutter wie sie herumwerkelte. Würde sie auch einmal so enden, als brave Hausfrau und Mutter und um alle bemüht? Ehrlich gesagt konnte sie sich das nicht vorstellen. Sie war nicht der häusliche Typ, vielleicht würde ja eher Keevon hier stehen.

Sie schüttelte den Kopf. Wollte sie überhaupt Kinder haben? Für einen Auror waren Kinder nicht unbedingt die beste Investition. Zum einen wusste man nie, ob man seine Aufträge lebendig und bei Verstand überstehen würde, auf der anderen Seite waren Kinder auch sehr gutes Druckmittel.

„Mrs McKellen", sagte Morgane schließlich, nachdem sie fast fünf Minuten an den Türrahmen gelehnt still verharrt hatte.

Keevons Mutter drehte sich zu ihr herum und lächelte freundlich. Diese Frau schien sowieso die Freundlichkeit und Fürsorglichkeit in Person zu sein. Sie war nicht sonderlich groß, bestimmt eine handbreit kleiner als sie selbst, war sehr schlank, aber nicht hager und war noch erstaunlich jugendlich gekleidet. Nur die grauen Haare verrieten, dass sie so wohl doch schon etwa älter war, als man dachte.

„Ach Morgane, entschuldige bitte, habe ich dich solange warten lassen", sagte sie und führte die junge Frau zu einem der Küchenstühle und drückte sie darauf. „Ich bin aber gleich fertig."

Widerwillig blieb Morgane sitzen, sie fühlte sich weder unwohl noch schwach auf den Beinen. Ganz im Gegenteil wäre sie gerne sogar noch mehr herumgelaufen, aber sie wollte es sich nicht direkt am ersten Tag mit Keevons Mutter verscherzen. Dazu hatte sie morgen auch noch Zeit.

„Du kannst mich übrigens ruhig Mháire nennen", erklärte sie, während sie Morgane eine Tasse Kaffee einschenkte. Es war erstaunlich genug, dass Mrs... Mháire Kaffee im hause hatte. Der war bei Zauberern nicht sonderlich beliebt.

Sie stellte die Tasse vor Morgane hin und setzte sich ihr gegenüber.

„Ich hoffe mein Sohn benimmt sich anständig, ansonsten kriegt der Junge noch etwas zu hören."

„Keevon benimmt sich wie ein aufgescheuchtes Huhn, dass seine Eier beschützen will", erklärte Morgane knapp und nippte an ihrem Kaffee. Sie wollte dieses Thema nicht unbedingt diskutieren, weil sie ziemlich sicher war, dass Mháire ihren Sohn unterstützen würde.

„Gibt es irgendetwas neues über die Muggel, wissen sie das zufälligerweise?", wechselte sie rasch das Thema. Im Krankenhaus hatte sie nicht viel davon mitbekommen, anscheinend hielten Keevon und Gregorius Zeitungen, sei es der Daily Prophet oder die Muggel Times, für zu aufregend für sie.

„Die Muggel?" Mháire sah sie ein wenig erstaunt an. „Eigentlich ist doch alles recht friedlich oder nicht? Hat das denn irgendeinen Einfluss auf die Zaubererwelt?"

„Vielleicht", murmelte Morgane und trank noch einen Schluck Kaffee.

Vielleicht? Du bist dir doch sicher das es so ist', schalt sie sich innerlich. Die Muggel machten ihr mehr sorgen, als sie zugeben wollte. Vor allem da sie nun gut zwei Monate von jeglicher Information abgeschnitten gewesen war. Sie musste sich dringend wieder auf den neuesten Stand bringen, aber solange Keevon noch meinte sie sollte sich ausruhen und hier bleiben, standen die Chancen gleich null.

Und Gregorius? Der Tränkemeister wäre auch keine Hilfe, er würde eher Keevon unter die Arme greifen.

Es war nun fast ein Jahr her, dass sie in Deutschland gewesen waren, aber sie glaubte kaum, dass sich die Situation dort verbessert hatte. Nein, sicher nicht, eher ganz im Gegenteil. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei und es würde nicht nur die Muggel betreffen.

„Morgane?" Morgane sah auf und blickte zu Mháire, die sie besorgt ansah. Anscheinend hatte sie sie nicht zum ersten mal angesprochen.

„Alles in Ordnung", seufzte sie leise und lächelte, auch wenn es gar nicht zu ihrer Stimmung passte. „Ich war nur in Gedanken."

Mháire wirkte skeptisch und runzelte die Stirn.

„Ich hol Keevon und sag ihm, dass er dich ins Bett stecken soll"

Morgane wollte grade widersprechen, doch Mháire war schon aus dem Raum. Wunderbar, was sollte sie denn im Bett? Wenn sie eines nicht war dann müde. Außerdem hatte sie sowieso schon zuviel geschlafen.

Keevon schien das Ganze auch schon schlimmer zu interpretieren als es war und kam sofort in die Küche, gefolgt von Gregorius, der nicht weniger besorgt dreinblickte. Er hockte sich neben ihren Stuhl und blickte sie erst einmal abwägend an.

„Ist alles in Ordnung? Du wirkst etwas blass, willst du dich vielleicht hinlegen?"

Ob ich will? Ich glaube ja kaum, dass du mir eine Wahl lässt Keevon', sie schnaubte leise und stand auf.

„Mir geht es sehr gut und ich will mich sicher nicht hinlegen. Ich habe schon mehr gelegen als mir lieb ist." Ihre Stimme klang ziemlich überzeugend, wie sie befand und wie es aussah, überzeugte sie auch Keevon mehr oder minder damit. „Allerdings hätte ich endlich mal gern einen Bericht, was bisher alles geschehen ist und wenn ich alles sage, meine ich auch alles."

Keevon überlegte anscheinend noch, was er auf diese Forderung antworten sollte, während Gregorius schon energisch den Kopf schüttelte.

„Nein, Morgane."

„Nein?", sie sah den ehemaligen Slytherin ärgerlich an. Was mischte er sich schon wieder ein.

„Nein, ich denke du weißt, was nein heißt. Auch wenn du es nicht gerne hörst", erwiderte Gregorius kühl und sah sie durchdringend an. „Du erfährst noch früh genug alles, früher als mir lieb sein wird. Aber jetzt, kurierst du dich erst mal aus."

„Mir geht es hervorragend, Schlange", fauchte sie. „Ich lasse mir diese Bevormundung von dir nicht bieten."

„Das wirst du müssen, da Keevon anscheinend momentan vor Liebe zu geblendet ist um dir Kontra zu bieten."

„Was bildest du dir eigentlich ein wer du bist", schnappte sie, was Gregorius ein Seufzen entlockte.

„Jemand der sich sorgen um dich macht, Morgane", erklärte er ruhig, ruhiger als er wohl war. „Das machen wir uns alle, deshalb mach es uns nicht immer so verdammt schwer dir helfen zu wollen."

Morgane stockte einen Moment, dann nickte sie. Was sollte sie darauf schon sagen. Zumindest momentan nichts, was sie nicht im nachhinein nicht bereuen würde.

„Trotzdem, ich werde mich nicht hinlegen", bestimmte sie barsch.

Gregorius verdrehte leicht die Augen, was Keevon Grinsen ließ, so leicht war Morgane dann doch nicht zu packen. Aber zumindest hatte sich das Thema nun für die nächsten paar Tage erledigt, zumindest hofften die beiden Männer dies.

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