Erster Tag:
Ankunft mit Hindernissen
Mia
schmiegte sich genüsslich an die nahe Wärmequelle. Sie war
noch nicht wirklich wach und das würde wohl auch für eine
Zeit so bleiben. Sie liebte diesen Zustand der letzten Erinnerungen
an den Schlaf und kostete ihn immer bis zum Ende aus. Plötzlich
ohne jede Vorwarnung wurde sie vollkommen in die Realität
zurückgeholt. Da hatte doch tatsächlich jemand es gewagt,
seine Hand auf IHRE Talje zu legen. Sofort kehrten auch alle
Erinnerungen an das Geschehene zurück. ‚Ich kann's nicht
glauben. Nein! Nun bin ich doch wirklich zusammen mit den Rumtreiben
an einem…. genau WO bin ich überhaupt?' Langsam öffnete
sie die Augen. Als erstes sah die Siebzehnjährige nur Gras.
‚Aha, ein Wiese also. Ok, noch mal von vorn. Ich war auf der Suche
nach den Rumtreibern, hab ihnen das Einhornpulver überlassen und
dann? Black hat mich aufgehalten und… und nun… bei Merlin NEIN!'
Jetzt erinnerte sie sich wieder. Also konnte diese Hand da… nur zu
einem gehören. ‚Jetzt nur schnell weg hier, bevor er noch
aufwacht!' Langsam und ganz vorsichtig versuchte sie sich aus
dieser ‚etwas' unangenehmen Lage zu befreien. Doch plötzlich
wurde der Griff um ihre Talje fester und sie plumpste zurück auf
dem Boden und natürlich genau in Blacks Arme. ‚Sag mal,
schläft der noch, oder tut er nur so?' „Black?" Keine
Antwort. „Ich find das gar nicht witzig, könntest du mich
bitte loslassen?" Wieder keine Reaktion, zumindest keine, die sie
hätte sehen können. Da Mia immer noch mit dem Rücken
zu ihm lag, sah die Schwarzhaarige nicht das breite Lächeln, was
sich langsam auf sein Gesicht stahl. ‚Sie ist zu süß,
dass muss man ihr lassen.' Gab er zu und dachte nicht im Traum
daran sie jetzt loszulassen. ‚Ok Junge, dann auf die harte Tour!'
Langsam drehte sie sich in seiner Umarmung, sodass ihr Gesicht nun wohl nur noch ein par cm von dem seinen entfernt war. ‚Jetzt denk an nichts falschen. Zieh es durch, zieh es durch!' Doch genau in diesem Moment öffnete Sirius seine Augen und blickte nun direkt in die ihren. „Na schon wach." hauchte er nur und war sich sicher, dass dieses Mädchen ihm nun vollkommen verfallen war. Doch (leider) übertraf Mia sich selbst. ‚Also gut. Du hast einen super Körper und unter deinem Blick könnte man dahin schmelzen, ABER du bist ein Mistkerl und auf jeden Fall bekommst du mich nicht so einfach.' Mit den Händen stemmte sie sich nun gegen seinen Brustkorb und konnte sich dadurch aus seiner Umarmung lösen. Tatze setze sich ebenfalls auf und sah sie aus einer Art lockeren Schneidersitz aus an. ‚Eins muss an ihm eingestehen, Klasse hat er.' ging es ihr sofort durch den Kopf, zwang sich aber dann zu Selbstbeherrschung. „Tja Black. Mag ja sein das du mit dieser Masche schon viele Weiber abgeschleppt hast, aber bei mir hast du leider kein Glück." Bei diesen Worten musste ein etwas perplexer Sirius Mia nachschauen, als sie aufstand und sich zum Gehen wandte.
James
konnte nicht ganz zuordnen, ob das Geschrei der beiden Streithähne,
oder die kitzelnden Gräser ihn geweckt hatten. Tatsache war wohl
nur, dass Lily nichts davon mitbekam und immer noch ohnmächtig
neben ihm auf dem Boden lag. Also setzte er sich auf und zog sie in
seinen Schoß. ‚Sie sieht einfach zum anbeißen aus.'
„Aufwachen Kratzbürste. Wach auf." flüsterte der
Achtzehnjährige nur und schüttelte sie sanft. Er sah ihr
zu, wie sie verschlafen die Augen öffnete und etwas ihren Kopf
schüttelte, um klarer zu werden. „Wo bin ich hier?" fragte
Lily matt und blickte leicht irritiert. „Shh. Ganz ruhig. Du bist
bei mir." setze er verschmitzt noch dazu. Als ihre Augen nun gen
Himmel wanderten, und somit nur Krones Gesicht erblickten, kamen
schlagartig auch alle Erinnerungen wieder. ‚Shit. Was mach ich
hier… in POTTERS Schoß?' ‚Wetten gleich fängt sie an
wie eine besessene mich anzukreischen?' seufzte James nur innerlich
und er sollte Recht behalten.
„Potter! Was tust du da? Lass
mich auf der Stelle los!" tobte sie sofort los. „Darf man dir
jetzt nicht mal mehr helfen Evans? Ich hätte dich auch einfach
auf dem kalten Boden liegen lassen können!" Auch der
Rumtreiber wurde jetzt wütend. ‚Da helf' ich dieser Zicke
doch nur und schon wieder werde ich angebrüllt. So ein Sch die
kann mich mal.' „Seit wann sorgt sich denn der große Potter
um meine Gesundheit?" Gab die Rothaarige nur schnippisch zurück,
ohne selbst zu realisieren, was sie da gerade eben gesagt hatte.
Krone starrte Lily im ersten Moment fassungslos an. „Du kapierst es
einfach nicht, oder?" Wütend stand er ruckartig auf und ging
zu Sirius. ‚Dummkopf, was fällt dem nur ein? Von wegen, wetten
der hatte die ganze Zeit Hintergedanken? Dieser Typ soll jetzt ja
nicht beleidigt spielen, er hat es allemal verdient!' Doch so sehr
sie es auch verdrängen suchte, ihr Gewissen holte Lily sehr
schnell ein. ‚Und was wenn er mir doch nur helfen wollte?' Das
gab es doch nicht! Diesmal hatte sie Potter wohl wirklich unrecht
getan. ‚Und nun muss ich das eben wieder ausbügeln.' Sie
schaute zu den beiden Rumtreibern hinüber, die sich gerade
heftig in den Haaren lagen. Schließlich stand Sirius knurrend
auf und ging Mia hinterher. ‚Na toll! Nun lässt mich mein ach
so toller Freund auch noch im Stich.' dachte James nur genervt und
ging an Lily vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.
Schließlich setzte er sich an einen Baum ihr gegenüber.
„Potter?" fragte sie zögerlich und schaute ihm in die Augen.
„Was willst du jetzt schon wieder? Mich anschreien, weil ich es
gewagt habe mich in deine Nähe zu setzten?" „Tschuldigung
wegen vorhin Potter. Das war nicht so gemeint, Ok? Und nun hör
auf so ne Schnute zu ziehen, wir müssen schließlich zwei
Wochen miteinander auskommen." Jetzt blickte Krone auf und sah sie
nur irritiert an. „Hey, schau nicht so. Man kann mir viel
nachsagen, aber bestimmt nicht, dass ich mich nicht entschuldigen
kann." Bei diesen Worten stand die Rothaarige auf und setzte sich
neben ihn. „Weißt du was Evans?" flüsterte er ihr nur
ins Ohr. „Ich glaube, dass werden echt verrückte zwei Wochen."
„Da hast du wohl Recht." Antwortete sie genau so leise und
lächelte ihn an. Das erste Mal überhaupt.
Susan beobachtete derweil ein Eichhörnchen. Es sprang von Ast zu Ast und schien dabei fast schwerelos. „Remus?" Fragte sie verträumt, während das Tier weiter durch die Bäume strich. „Ja?" Er sah auf und gewahrte nur noch wie sie sich schnell in seinen Schoß sinken ließ. „Erzähl, wo dieser Ort hier. Es ist so still, kein einziges Anzeichen irgendwelcher Muggel." Nun lehnte sich die Hexe an ihn und schloss die Augen. ‚Wundervoll ist es hier. Ich könnte stundenlang so sitzen bleiben. Wenn ich so nachdenke, haben wir den Rumtreibern diesmal wirklich was zu verdanken.' „Das kommt, weil er nicht wirklich existiert. Er wurde sozusagen aus unsere Fantasie erschaffen." Raunte er in ihr Ohr und sie errötete leicht. Ja, ohne Zweifel, sie waren sich näher gekommen, viel näher. „Nur gut, dass es schon Herbst ist, nicht war?" fragte Susan unvermittelt und suchte mit den Augen die Bäume wieder nach dem schwarzen Fellknäuel ab. „Was denn? Hast du Angst vor Sonnenbrand?" Beide fuhren erschrocken herum. Sirius tauchte aus dem Dickicht auf und sah sich suchend um. „Hey ich will euch beide ja gar nicht stören. Kommt dann zum Haupthaus es liegt immer da lang." Der Rumtreiber deutete nur auf dem Pfand rechts von ihnen. „Nur noch eins. Ihr habt nicht zufällig Mia irgendwo gesehen?" ‚Was soll denn das? Hab ich einen Sehfehler, oder sehe ich da etwas Unbehagen in Tatzes Blick?' Dachte Moony nur amüsiert. ‚Nein, haben wir nicht Black, sie hat uns nur aus dem mehr oder weniger Schlaf gebrüllt und ist dann einfach verschwunden. Was hat er bloß wieder mit ihr angestellt?' Waren Susans Gedanken als sie ihm erklärte, dass ihre Freundin den Linken Weg genommen hätte. Nachdem sie wieder alleine waren, musterte Lupin Susan kurz und sagte dann etwas traurig. „Ich denke wir sollten uns zum Haupthaus aufmachen. Erstens: Wissen wir nicht wie weit es bis dahin ist, Zweitens: Könnte es da noch ein paar Probleme geben, da wir euch ja eigentlich nicht mit eingeplant hatten." Er grinste verschmitzt und die Braunhaarige hob gespielt entsetzt die Augenbrauen. „Drittens sollten wir mal nach James und Lily schauen, denn ich glaube nicht, dass es bei ihnen minder heiß herging, als bei Sirius und Mia. Und Viertens: Gibt es da noch ein Problem mit Wurmschwanz." „Was für ein Problem?" fragte sie jetzt wieder vollkommen ernst, da auch seine Stimme bei dem letzten Argument die Art gewechselt hatte. „Du weißt doch, solche Zauber haben immer einen hacken. Tja, und wie's aussieht, verliert Peter für die zwei Wochen sein Gedächtnis. Sein Blick senkte sich zu Boden. ‚Ich hätte das hier niemals zulassen dürfen. Warum? Warum habe ich mich wieder mal von den beiden überrumpeln lassen? Der Preis für diese zwei Wochen ist viel zu hoch!' „Hey, mach es dir nicht schwerer als es sein muss. Ich glaube, wir sollten uns auch einmal diese Ruhe gönnen." Was sagte sie da? Susan verstand ihn? Die Braunhaarige war nicht sauer? Ein Hochgefühl breitete sich in ihm aus. James oder Sirius hätten bestimmt genau das Selbe gesagt, doch bei Susan war es etwas anderes. Sie war wie er und ihre Entscheidungen konnte auch Moony vertreten. Zufrieden standen die Beiden auf und gingen ihrem neunen Heim entgegen.
„Verdammt was ist dein Problem?" Sirius war sichtlich aufgebracht. Er hatte Mia endlich gefunden, doch diese weigerte sich standhaft ihn auch nur anzusehen. „Mein Problem Black?" Sie schäumte vor Wut. Ok, er wollte es wissen? Das konnte er haben. „Mein einziges Problem bist DU. Du! Und jetzt willst du bestimmt wissen warum, oder? Ganz einfach. Ich hasse deine Egoistische Art, deine Ich- bin- ja – so- toll- und- mir- kann- keiner- was- Masche. Du gehst reihenweise mit Mädels aus, legst sie flach und gehst einfach wieder. Nein, was muss es dich schon kümmern, was die dann durchmachen. Unser ach so toller Hüter ist ja viel zu sehr damit beschäftigt Jüngere zu verhexen und Streiche auf Kosten andere zu spielen um dein aufgeblasenes Ego zu stillen. Jaja, mir ist schon klar. DU bist einer der besten und genialsten Schüler dieser Schule. DU hast einen tollen Körper. Aber ICH mag jeden, auch wenn er noch so miese Noten hat und noch so tollpatschig ist, wenn er einen guten Charakter hat. Und deswegen hasse ich DICH. Du bist einfach nur ein mieses Charakterschwein."
Sirius hatte während ihrer Rede keine Miene verzogen. Nur seine Gesichtsfarbe hatte einen etwas bleicheren Ton bekommen. „Wenn du meinst…" Mia glaubte sich verhört zu haben. ‚Ich dreh am Rad! Gerade ist das oberste Naturgesetz am wanken: Sirius Black ist über jede Kritik erhaben.' Sie suchte seinen Blick, doch er wandte sich ab und ging mit einem letzten: „Du solltest auch bald kommen, sonst gehst du bei der Zimmeraufteilung leer aus!" wieder weg. „Verdammt SIRIUS!" Die Siebzehnjährige wusste nicht warum, aber gehen lassen, wollte sie ihn nicht. „Was denn jetzt? Hast du noch was zu kritisieren?" Plötzlich sah er ihr in die Augen. ‚Das… das glaub ich jetzt nicht… Sirius… verdammt warum muss ich nur so ein schlechtes Gewissen haben!' Seine Augen zogen sie in ihren Bann, darin sah man Stolz, Ärger und Gleichgültigkeit, aber auch Wut, Enttäuschung und Verzweiflung. All das, nicht mehr und nicht weniger. ‚Wie kann das verdammt noch mal sein? Was ist mit mir los? Warum muss er solche Augen haben? Das ist bestimmt eine miese Masche, genau Black will, dass es mir schlecht geht! … Doch was wenn nicht?' Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, war der Achtzehnjährige schon verschwunden. Auch Mia machte sich nun auf den Weg zurück und erblickte bald das Haus, in dem sie, zusammen mit den anderen, zwei Wochen verbringen würde. ‚Na das kann ja heiter werden.'
