Tante Petunia 's Wahrheit
„HARRY POTTER!" Harry wachte auf. Na toll, jetzt bin ich schon mal eingeschlafen und darf es nicht weiter tun. Aber anstatt aufzustehen, drehte sich Harry um und schlief weiter. Ein gepoltere kam die Treppen nach oben und jemand riss die Tür auf.
„Verdammt noch mal, erst machst du so einen Krawall in der Nacht und jetzt stehst du noch nicht mal mehr auf, um mein Frühstück zu machen!" Es war Onkel Vernon, der in grob am Handgelenk packte und ihn aus seinem Bett zog.
„Mach sofort mein Frühstück!" Harry 's Handgelenk pochte vor Schmerz und Wut stieg in ihm hoch.
„Willst du eigentlich wirklich, dass meine Freunde kommen?"Harry blickte ihn finster an. Onkel Vernon kniff die Augen an, verließ aber dann das Zimmer. Harry zog sich um und ließ Hedwig aus ihrem Käfig. Warum kann ich nicht wie ein Vogel fliegen, dachte er verträumt, als er noch Hedwig hinterher sah. Einfach weg von hier. Den Blick kaum vom Fenster wendend, ging er nach unten.
„Na also, geht doch!" Harry versuchte Onkel Vernon zu ignorieren. Er suchte Pfanne und Eier heraus und begann, das Frühstück für Onkel Vernon zu bereiten.
„Na endlich!"sagte Onkel Vernon, als Harry mit den Spiegeleiern zum Tisch kam.
„Deine Rumschreiereien müssen ein Ende haben"mampfte Onkel Vernon, während er immer Ei aus seinem Mund auf Harry spukte. Harry wischte sich mit zitternden Händen das Ei aus dem Gesicht. Bleib ganz ruhig, sagte er sich. Noch knapp 7 Wochen. Dudley schlang in sich hinein und sah mit entzücken zu, wie sein Vater anfing, Harry zu beschimpfen. Doch Tante Petunia saß auf ihrem Stuhl und sah traumversunken aus dem Fenster.
„ich muss jetzt gehen. Doch bevor ich es vergesse -"Onkel Vernon nahm ein Blatt Papier, dass auf dem Tisch lag. „ –hier"
„Was ist das?"Harry sah sich den Zettel an.
„Das!"sagte Onkel Vernon und zeigte auf das Papier. „Das, ist dein Tagesablauf!" Harry las sich den Zettel durch. In der ersten Spalte stand geschrieben:
Montag: 6 Uhr Frühstück
7 Uhr Garage aufräumen
9.35 Uhr Rasen-, Blumenbeetpflege
12 Uhr Mittagessen für Dudley
15 Uhr Mittagessen für Onkel Vernon
17 Uhr Zimmereinschluss
19 Uhr Abendbrot vorbeireiten
21 Uhr Bettruhe
„Du fängst gleich damit an!"sagte Onkel Vernon, als er merkte, dass er fertig war. „Es ist jetzt -"Er sah auf die Uhr. „6.40 Uhr. Das heißt zwanzig Minuten länger Zeit, die Garage in einem guten Zustand zu bringen."
Als Onkel Vernon schließlich das Haus verlassen hatte, machte sich Harry auf dem Weg nach draußen. Harry zog das Garagentor auf. Na ja, dachte er sich, so schlimm wird es wohl nicht. Aber falsch gedacht. Was Harry vorfand, passte nicht zum Rest des Tiptop aufgeräumten Hauses. Die Tapete hing von den Wänden herunter, Spinnen webten sich in den Ecken riesige Spinnenweben, verrostete Fahrräder standen ganz hinten in der Garage und Stapelweise Kartons mit der Aufschrift: ‚Dudley 's Spielsachen' standen mitten im Raum und jedes einzelne Spielzeug war sorglos in Zeitungspapier eingewickelt worden. Harry seufzte tief auf, als er sich durch die Kartons durchgrub. Als erstes sah sich Harry das Spielzeug an. Dem meisten wurden Arme, Beine oder Kopf abgerissen, aber das meiste war noch zu gebrauchen. Harry griff tief in den Karton hinein, auf der Suche nach etwas, womit er sich ablenken könnte.
„Autsch!"Harry zog ruckartig den Arm aus dem Karton, wobei er einige Spielsachen mit hinaus warf. Seine ganze Hand blutete aus einem tiefen Riss auf seiner ganzen Handfläche. Harry nahm sich eine Zeitung und wickelte diese um seine Hand. Sofort fing die Zeitung an, das Blut aufzusaugen. Plötzlich fiel ihm die Titelseite auf, die aus dem Jahre 1999 stammte. Harry sah sich die Titelseite an.. Auf ihr prangte ein riesiges Fahndungsfoto von seinem Paten Sirius. Er strich mit dem Zeigefinger über das Bild, als ob Sirius dadurch aus dem Foto springen könnte und bei ihm sein könnte. Eine Träne landete auf der Zeitung, die sich mit dem Blut ermischte. Warum erinnerte Sirius ihn selbst hier? Warum konnte er nicht in Ruhe alles vergessen. Weil du es nicht willst, sagte eine Stimme tief in seinem Kopf. Du willst dich in deinen Erinnerungen vergraben und nicht mehr nach vorne schauen.
„Du scheinst ihn sehr zu vermissen."sagte eine leise Stimme hinter ihm. Harry drehte sich um. An der Wand gelehnt mit verschränkten Armen stand Tante Petunia, die ihn mitfühlend ansah. Harry hatte diesen Blick noch nie bei ihr gesehen, wenn sie ihn ansah.
„Wen?"Harry wusste, wen sie meinte. Er konnte einfach nicht glauben, dass sie ihn kannte.
„Diesen Sirius Black."sagte sie ungeduldig.
„Woher kennst du ihn."Harry wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Er war oft mit deinem Vater bei uns zu Hause."
„Bei uns?"
„Als ich und Lily noch jünger waren."Harry konnte es nicht glauben. Noch nie hatte sie ihren Namen gesagt. Für sie war der Name wie ein Schimpfwort, das unwiderruflich war. Tante Petunia kam näher an Harry heran.
„Was hast du mit deiner Hand gemacht."Aber ohne eine Antwort abzuwarten, packte sie Harry 's Hand, befreite sie vom Zeitungspapier und untersuchte die Wunde.
„Die muss gereinigt werden."Sie sah Harry nicht mehr an. Sie zog Harry hinüber zur Wand, an der ein Erste - Hilfe Kasten hing. Sie holte ein Fläschchen, Mullbinden und ein Taschentuch heraus und begann die Wunde mit dem Taschentuch und der gelblichen Flüssigkeit aus dem Fläschchen zu reinigen. Harry sah sie an. War es einfach nur dieser Mutterinstinkt, den Harry spürte oder war es doch mehr. Harry wagte sich kaum zu fragen, aber er tat es.
„Wieso hast du mir nie gesagt, dass du ihn kanntest?"
„Du hättest zu viel gefragt."sagte sie prompt, ohne aufzusehen. Sie stellte das Fläschchen zurück in den Kasten und ging zurück zu Harry.
„Wieso hasst du meine Mutter?"
Tante Petunia ließ die Mullbinde fallen. Sie schloss die Augen und atmete tief aus, als ob sie schon diesen Tag befürchtet hatte. Sie hob die Mullbinde erst wieder auf, um Zeit zu gewinnen, bevor sie sprach:
„Ich hasse sie nicht. Wenn du es genau wissen willst: ICH WAR EIFERSÜCHTIG!"
„Was?"
„Ganz recht. Neidisch! SIE hatte einen Brief aus dieser Schule bekommen. Meine ganze Familie war so - STOLZ, als sie den Brief bekam. Und ich? Ich wurde ignoriert. An mir liefen alle vorbei."
„Und warum hasst du mich?"
„Wenn ich dich sehe, sehe ich immer Lily vor mir. Wie sie fast vor Stolz platzt!" Tante Petunia verschloss den Verband.
„Ich denke, du wärst eine tolle Hexe geworden." Tante Petunia blickte ihn an. War es Dankbarkeit oder Entsetzen? Sie lächelte ihn an. Es schien so, als ob die Wand zwischen ihnen endlich weg wäre, als ob sie frei reden könnten –
„Mum, was machst du da? Ich hab Hunger." Ihr lächeln schwand. Sie sah Harry entsetzt an, als ob er sie hypnotisiert hätte, nett zu sein. Sie erhob sich und rauschte in Richtung Dudley.
„Und du!"fuhr sie Harry an und zeigte auf ihn. „DU gehst sofort in dein Zimmer! Das Abendbrot werde ich machen!" Sie ging an Dudley vorbei und verschwand im Haus. Dudley grinste ihn noch einmal an, bevor auch er verschwand. Harry sah immer noch unglaubwürdig auf die Stelle, wo Tante Petunia vor einigen Sekunden noch seine Hand verband. Was war dort gerade passiert? Das war sein erstes Gespräch mit Tante Petunia alleine. Sie hatte mit ihm über seine Mutter, seinen Vater und Sirius gesprochen und zugegeben, dass sie auch gerne eine Hexe wäre. Zwar nicht selber gesagt, aber sie hatte Harry zu gestimmt. Was wäre noch passiert, wenn Dudley sie nicht unterbrochen hätte? Harry hätte noch mehr fragen über seine Eltern stellen können doch eine Frage brannte ihm ganz besonders unter den Nägeln: Kannte sie Ana Alcazar? Harry seufzte. Er wühlte sich durch die Kartons hindurch und verließ die Garage. Er zog das Garagentor zu und wandte sich zum Haus. Aber sein Blick war erschrocken. Auf dem Rasen saß ein schwarzer Rabe, der so etwas wie ein Halsband trug, an dem etwas hing. Der Rabe hüpfte auf Harry zu. Harry hockte sich hin.
„Na, wo kommst du denn her?" Irgendetwas verband ihn mit diesem Raben, auch wenn er ein ziepen in seiner Narbe spürte, streichelte er dem Raben über sein Federkleid. Sein Blick fiel auf das Fingerkuppen große Amulett am Hals des Raben. Er nahm es in die Hand und sah es sich genauer an. Es war ein Dreieck, das aus Silber bestand, mit einer Schlange in der Mitte die aus grünen und silbernen Diamanten bestand. Er hatte dieses Amulett schon einmal gesehen. In einem Buch. Der Rabe pickte ihm auf die Hand. Er hüpfte auf seine Hand und krähte.
„Hey, du kannst nicht mit kommen."Er versuchte, vorsichtig den Raben von seinem Arm zu schütteln, doch er bewegte sich nicht. Harry seufzte, aber bevor er irgendetwas sagen konnte, schreckte der Rabe zusammen. Eine kalte Windböe fegte ihn fast von seinem Arm. Der Rabe krähte aufgeregt und Harry versuchte, ihn zu beruhigen.
„Keine Sorge, dass ist nur der Wind -"Aber der Rabe breitete schon seine Flügel aus und flog majestätisch davon. Harry sah ihm nach. Warum war er plötzlich wegen einer kleinen Windböe so aufgeschrocken?
„Kommst du jetzt wohl ins Haus!"herrschte ihn Tante Petunia von der Haustür an.
„J –ja, ich komme."Den Blick kaum vom davonfliegenden Raben nehmen könnend, ging er in Richtung Eingang. Doch bevor er die Haustür erreicht hatte, sah er Remus Lupin, der mit einer kleinen, zerrissenen Tasche die Straße in Richtung Mrs. Figg entlang ging. Harryversteckte sich schnell hinter den nächstgelegenen Busch, er wollte schließlich nicht, dass er ihn sah. Er sah Lupin noch eine Weile hinterher, bis er im Magnolienring verschwand. Harry konnte es nicht glauben. Sie versuchen ihn jetzt wirklich mit allen Mitteln in den Grimmauld Platz zu bringen. Aber das würden sie nicht schaffen. Er würde sich wehren. Wenn nötig auch gewaltsam.
„Kommst du jetzt wohl rein und lungerst nicht dort in der Ecke." Tante Petunia 's gereizte, aber zitternde Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Immer noch den Blick auf den Punkt gerichtet, wo Lupin verschwand, ging er ins Haus.
Harry wanderte in seinem Zimmer auf und ab. Er überlegte, wie er unbemerkt das Haus und den Ligusterweg verlassen könnte, um zur Winkelgasse zu kommen. Er könnte den Fahrenden Ritter rufen, aber Lupin würde den Bus hören. Schließlich hat er Wolfssinne. Und wenn er sein Gepäck leichter macht, es an seinen Besen binden würde und mit seinem Tarnumhang davon fliegen würde? Aber da gab es nur ein Problem. Sein Besen. Dolores Umbridge, seine letzte Verteidigung gegen die dunklen Künste – Lehrerin, hatte ihn letztes Jahr beschlagnahmt und ihn bis jetzt nicht zurück gegeben. Es gab also keine Möglichkeit, hier unbemerkt zu fliehen. Harry tritt aus Wut gegen seinen Koffer. Der Schmerz in seinem großen Zeh breitete sich Sekunden später in seinem ganzen Fuß aus. Harry humpelte hinüber zu seinem Schreibtisch, setzte sich und rieb sich den Zeh. Er riss das lose Dielenbrett von seinem Bett ab und fischte mit seiner Hand sein Omniglas heraus, dass er sich beim großen Quidditch – Spiel vor etwa 2 Jahren gekauft hatte, setzte es vor die Augen und sah in Richtung Mrs. Figg 's Haus. Er ließ das Glas aber fallen, als er bemerkte, dass Lupin ihn ebenfalls mit einem Omniglas beobachtete.
„HARRY POTTER!" Harry wachte auf. Na toll, jetzt bin ich schon mal eingeschlafen und darf es nicht weiter tun. Aber anstatt aufzustehen, drehte sich Harry um und schlief weiter. Ein gepoltere kam die Treppen nach oben und jemand riss die Tür auf.
„Verdammt noch mal, erst machst du so einen Krawall in der Nacht und jetzt stehst du noch nicht mal mehr auf, um mein Frühstück zu machen!" Es war Onkel Vernon, der in grob am Handgelenk packte und ihn aus seinem Bett zog.
„Mach sofort mein Frühstück!" Harry 's Handgelenk pochte vor Schmerz und Wut stieg in ihm hoch.
„Willst du eigentlich wirklich, dass meine Freunde kommen?"Harry blickte ihn finster an. Onkel Vernon kniff die Augen an, verließ aber dann das Zimmer. Harry zog sich um und ließ Hedwig aus ihrem Käfig. Warum kann ich nicht wie ein Vogel fliegen, dachte er verträumt, als er noch Hedwig hinterher sah. Einfach weg von hier. Den Blick kaum vom Fenster wendend, ging er nach unten.
„Na also, geht doch!" Harry versuchte Onkel Vernon zu ignorieren. Er suchte Pfanne und Eier heraus und begann, das Frühstück für Onkel Vernon zu bereiten.
„Na endlich!"sagte Onkel Vernon, als Harry mit den Spiegeleiern zum Tisch kam.
„Deine Rumschreiereien müssen ein Ende haben"mampfte Onkel Vernon, während er immer Ei aus seinem Mund auf Harry spukte. Harry wischte sich mit zitternden Händen das Ei aus dem Gesicht. Bleib ganz ruhig, sagte er sich. Noch knapp 7 Wochen. Dudley schlang in sich hinein und sah mit entzücken zu, wie sein Vater anfing, Harry zu beschimpfen. Doch Tante Petunia saß auf ihrem Stuhl und sah traumversunken aus dem Fenster.
„ich muss jetzt gehen. Doch bevor ich es vergesse -"Onkel Vernon nahm ein Blatt Papier, dass auf dem Tisch lag. „ –hier"
„Was ist das?"Harry sah sich den Zettel an.
„Das!"sagte Onkel Vernon und zeigte auf das Papier. „Das, ist dein Tagesablauf!" Harry las sich den Zettel durch. In der ersten Spalte stand geschrieben:
Montag: 6 Uhr Frühstück
7 Uhr Garage aufräumen
9.35 Uhr Rasen-, Blumenbeetpflege
12 Uhr Mittagessen für Dudley
15 Uhr Mittagessen für Onkel Vernon
17 Uhr Zimmereinschluss
19 Uhr Abendbrot vorbeireiten
21 Uhr Bettruhe
„Du fängst gleich damit an!"sagte Onkel Vernon, als er merkte, dass er fertig war. „Es ist jetzt -"Er sah auf die Uhr. „6.40 Uhr. Das heißt zwanzig Minuten länger Zeit, die Garage in einem guten Zustand zu bringen."
Als Onkel Vernon schließlich das Haus verlassen hatte, machte sich Harry auf dem Weg nach draußen. Harry zog das Garagentor auf. Na ja, dachte er sich, so schlimm wird es wohl nicht. Aber falsch gedacht. Was Harry vorfand, passte nicht zum Rest des Tiptop aufgeräumten Hauses. Die Tapete hing von den Wänden herunter, Spinnen webten sich in den Ecken riesige Spinnenweben, verrostete Fahrräder standen ganz hinten in der Garage und Stapelweise Kartons mit der Aufschrift: ‚Dudley 's Spielsachen' standen mitten im Raum und jedes einzelne Spielzeug war sorglos in Zeitungspapier eingewickelt worden. Harry seufzte tief auf, als er sich durch die Kartons durchgrub. Als erstes sah sich Harry das Spielzeug an. Dem meisten wurden Arme, Beine oder Kopf abgerissen, aber das meiste war noch zu gebrauchen. Harry griff tief in den Karton hinein, auf der Suche nach etwas, womit er sich ablenken könnte.
„Autsch!"Harry zog ruckartig den Arm aus dem Karton, wobei er einige Spielsachen mit hinaus warf. Seine ganze Hand blutete aus einem tiefen Riss auf seiner ganzen Handfläche. Harry nahm sich eine Zeitung und wickelte diese um seine Hand. Sofort fing die Zeitung an, das Blut aufzusaugen. Plötzlich fiel ihm die Titelseite auf, die aus dem Jahre 1999 stammte. Harry sah sich die Titelseite an.. Auf ihr prangte ein riesiges Fahndungsfoto von seinem Paten Sirius. Er strich mit dem Zeigefinger über das Bild, als ob Sirius dadurch aus dem Foto springen könnte und bei ihm sein könnte. Eine Träne landete auf der Zeitung, die sich mit dem Blut ermischte. Warum erinnerte Sirius ihn selbst hier? Warum konnte er nicht in Ruhe alles vergessen. Weil du es nicht willst, sagte eine Stimme tief in seinem Kopf. Du willst dich in deinen Erinnerungen vergraben und nicht mehr nach vorne schauen.
„Du scheinst ihn sehr zu vermissen."sagte eine leise Stimme hinter ihm. Harry drehte sich um. An der Wand gelehnt mit verschränkten Armen stand Tante Petunia, die ihn mitfühlend ansah. Harry hatte diesen Blick noch nie bei ihr gesehen, wenn sie ihn ansah.
„Wen?"Harry wusste, wen sie meinte. Er konnte einfach nicht glauben, dass sie ihn kannte.
„Diesen Sirius Black."sagte sie ungeduldig.
„Woher kennst du ihn."Harry wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Er war oft mit deinem Vater bei uns zu Hause."
„Bei uns?"
„Als ich und Lily noch jünger waren."Harry konnte es nicht glauben. Noch nie hatte sie ihren Namen gesagt. Für sie war der Name wie ein Schimpfwort, das unwiderruflich war. Tante Petunia kam näher an Harry heran.
„Was hast du mit deiner Hand gemacht."Aber ohne eine Antwort abzuwarten, packte sie Harry 's Hand, befreite sie vom Zeitungspapier und untersuchte die Wunde.
„Die muss gereinigt werden."Sie sah Harry nicht mehr an. Sie zog Harry hinüber zur Wand, an der ein Erste - Hilfe Kasten hing. Sie holte ein Fläschchen, Mullbinden und ein Taschentuch heraus und begann die Wunde mit dem Taschentuch und der gelblichen Flüssigkeit aus dem Fläschchen zu reinigen. Harry sah sie an. War es einfach nur dieser Mutterinstinkt, den Harry spürte oder war es doch mehr. Harry wagte sich kaum zu fragen, aber er tat es.
„Wieso hast du mir nie gesagt, dass du ihn kanntest?"
„Du hättest zu viel gefragt."sagte sie prompt, ohne aufzusehen. Sie stellte das Fläschchen zurück in den Kasten und ging zurück zu Harry.
„Wieso hasst du meine Mutter?"
Tante Petunia ließ die Mullbinde fallen. Sie schloss die Augen und atmete tief aus, als ob sie schon diesen Tag befürchtet hatte. Sie hob die Mullbinde erst wieder auf, um Zeit zu gewinnen, bevor sie sprach:
„Ich hasse sie nicht. Wenn du es genau wissen willst: ICH WAR EIFERSÜCHTIG!"
„Was?"
„Ganz recht. Neidisch! SIE hatte einen Brief aus dieser Schule bekommen. Meine ganze Familie war so - STOLZ, als sie den Brief bekam. Und ich? Ich wurde ignoriert. An mir liefen alle vorbei."
„Und warum hasst du mich?"
„Wenn ich dich sehe, sehe ich immer Lily vor mir. Wie sie fast vor Stolz platzt!" Tante Petunia verschloss den Verband.
„Ich denke, du wärst eine tolle Hexe geworden." Tante Petunia blickte ihn an. War es Dankbarkeit oder Entsetzen? Sie lächelte ihn an. Es schien so, als ob die Wand zwischen ihnen endlich weg wäre, als ob sie frei reden könnten –
„Mum, was machst du da? Ich hab Hunger." Ihr lächeln schwand. Sie sah Harry entsetzt an, als ob er sie hypnotisiert hätte, nett zu sein. Sie erhob sich und rauschte in Richtung Dudley.
„Und du!"fuhr sie Harry an und zeigte auf ihn. „DU gehst sofort in dein Zimmer! Das Abendbrot werde ich machen!" Sie ging an Dudley vorbei und verschwand im Haus. Dudley grinste ihn noch einmal an, bevor auch er verschwand. Harry sah immer noch unglaubwürdig auf die Stelle, wo Tante Petunia vor einigen Sekunden noch seine Hand verband. Was war dort gerade passiert? Das war sein erstes Gespräch mit Tante Petunia alleine. Sie hatte mit ihm über seine Mutter, seinen Vater und Sirius gesprochen und zugegeben, dass sie auch gerne eine Hexe wäre. Zwar nicht selber gesagt, aber sie hatte Harry zu gestimmt. Was wäre noch passiert, wenn Dudley sie nicht unterbrochen hätte? Harry hätte noch mehr fragen über seine Eltern stellen können doch eine Frage brannte ihm ganz besonders unter den Nägeln: Kannte sie Ana Alcazar? Harry seufzte. Er wühlte sich durch die Kartons hindurch und verließ die Garage. Er zog das Garagentor zu und wandte sich zum Haus. Aber sein Blick war erschrocken. Auf dem Rasen saß ein schwarzer Rabe, der so etwas wie ein Halsband trug, an dem etwas hing. Der Rabe hüpfte auf Harry zu. Harry hockte sich hin.
„Na, wo kommst du denn her?" Irgendetwas verband ihn mit diesem Raben, auch wenn er ein ziepen in seiner Narbe spürte, streichelte er dem Raben über sein Federkleid. Sein Blick fiel auf das Fingerkuppen große Amulett am Hals des Raben. Er nahm es in die Hand und sah es sich genauer an. Es war ein Dreieck, das aus Silber bestand, mit einer Schlange in der Mitte die aus grünen und silbernen Diamanten bestand. Er hatte dieses Amulett schon einmal gesehen. In einem Buch. Der Rabe pickte ihm auf die Hand. Er hüpfte auf seine Hand und krähte.
„Hey, du kannst nicht mit kommen."Er versuchte, vorsichtig den Raben von seinem Arm zu schütteln, doch er bewegte sich nicht. Harry seufzte, aber bevor er irgendetwas sagen konnte, schreckte der Rabe zusammen. Eine kalte Windböe fegte ihn fast von seinem Arm. Der Rabe krähte aufgeregt und Harry versuchte, ihn zu beruhigen.
„Keine Sorge, dass ist nur der Wind -"Aber der Rabe breitete schon seine Flügel aus und flog majestätisch davon. Harry sah ihm nach. Warum war er plötzlich wegen einer kleinen Windböe so aufgeschrocken?
„Kommst du jetzt wohl ins Haus!"herrschte ihn Tante Petunia von der Haustür an.
„J –ja, ich komme."Den Blick kaum vom davonfliegenden Raben nehmen könnend, ging er in Richtung Eingang. Doch bevor er die Haustür erreicht hatte, sah er Remus Lupin, der mit einer kleinen, zerrissenen Tasche die Straße in Richtung Mrs. Figg entlang ging. Harryversteckte sich schnell hinter den nächstgelegenen Busch, er wollte schließlich nicht, dass er ihn sah. Er sah Lupin noch eine Weile hinterher, bis er im Magnolienring verschwand. Harry konnte es nicht glauben. Sie versuchen ihn jetzt wirklich mit allen Mitteln in den Grimmauld Platz zu bringen. Aber das würden sie nicht schaffen. Er würde sich wehren. Wenn nötig auch gewaltsam.
„Kommst du jetzt wohl rein und lungerst nicht dort in der Ecke." Tante Petunia 's gereizte, aber zitternde Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Immer noch den Blick auf den Punkt gerichtet, wo Lupin verschwand, ging er ins Haus.
Harry wanderte in seinem Zimmer auf und ab. Er überlegte, wie er unbemerkt das Haus und den Ligusterweg verlassen könnte, um zur Winkelgasse zu kommen. Er könnte den Fahrenden Ritter rufen, aber Lupin würde den Bus hören. Schließlich hat er Wolfssinne. Und wenn er sein Gepäck leichter macht, es an seinen Besen binden würde und mit seinem Tarnumhang davon fliegen würde? Aber da gab es nur ein Problem. Sein Besen. Dolores Umbridge, seine letzte Verteidigung gegen die dunklen Künste – Lehrerin, hatte ihn letztes Jahr beschlagnahmt und ihn bis jetzt nicht zurück gegeben. Es gab also keine Möglichkeit, hier unbemerkt zu fliehen. Harry tritt aus Wut gegen seinen Koffer. Der Schmerz in seinem großen Zeh breitete sich Sekunden später in seinem ganzen Fuß aus. Harry humpelte hinüber zu seinem Schreibtisch, setzte sich und rieb sich den Zeh. Er riss das lose Dielenbrett von seinem Bett ab und fischte mit seiner Hand sein Omniglas heraus, dass er sich beim großen Quidditch – Spiel vor etwa 2 Jahren gekauft hatte, setzte es vor die Augen und sah in Richtung Mrs. Figg 's Haus. Er ließ das Glas aber fallen, als er bemerkte, dass Lupin ihn ebenfalls mit einem Omniglas beobachtete.
