Ja ja, ich weiß. Meine Fantasie ging mal wieder mit mir durch. Ihr fragt euch bestimmt, wozu Voldemort eigentlich einen Werwolfsjäger braucht. Warum schickt er nicht 'nen Todesser? Tja, die Frage stellte ich mir auch, aber wenn der doch nur einen Fluch benutzt und WUMM sind alle tot, das ist doch langweilig. Na ja, seht selbst, wie Intrigen, Lügen, Verrat und Liebe sich vereinen.

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„Äh, dürft ich fragen, worum es geht?"fragte Ron und blickte abwechselnd Remus und Millicent an.

„Es gibt schon seit mehreren tausenden von Jahren Werwolfsjäger. Man glaubte, dass man Werwölfe mit einem Silberpfeil töten kann."sagte Millicent und sah Ron an. „Die Jäger soll es lange schon nicht mehr geben, bis auf einen. Ihm ist noch nie ein Fehlschuss untergekommen. Voldemort hat ihn aus Askaban befreit, weil er angeblich ein ganzes Dorf vernichtet hat."

„Woher kennst du ihn?"fragte Remus und sah aus dem Fenster, als ob der Jäger um die Ecke schnellen könnte.

„Ich hab ihn oft im alten Riddle Haus gesehen. Er kann es riechen und sehen, wer ein Werwolf ist. Er konnte mich noch nie leiden."

„Warum denn so beunruhigt?"sagte Sirius und lehnte sich zurück. „Ihr seit hier in Sicherheit."

„Oh nein, das sind wir nicht."Sagte Millicent. „Er weiß, wo er uns suchen muss. Er kann uns riechen."

„Aber er kann euch nicht sehen."

„Er findet andere Wege, um uns zu kriegen."Sagte nun Remus.

„Remus hat Recht."Meinte Millicent. „Und wenn er uns gefunden hat, kennt er kein erbarmen. Es liegt nicht in der natur des Jägers, Gefühle oder Erbarmen zu zeigen."

„Und was sollen wir nun tun?"fragte Tonks.

„Vielleicht ist es besser, Dumbledore zu benachrichtigen."Mr. Weasley ging hinüber zum Kamin, warf ein wenig Flohpulver in den Kamin in dem er stand und sagte laut: ‚Dumbledore'. Mit diesen Worten verschwand er. Wenige Sekunden später kam Mr. Weasley zurück mit Dumbledore.

„Er ist also wieder da?"sagte Dumbledore sofort und erblickte Remus und Millicent. „Ich werde sofort die Schutzzauber des Hauses überprüfen und noch ein paar mit drauf legen."

„Ich werde Kingsley holen", sagte Remus und wandte sich an die Tür, als Bita im Türrahmen erschien.

„Das wird vergebens sein. Er ist weg."

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„Was meint ihr, warum Kingsley weg ist?"fragte Harry am Nachmittag Ron, Hermine und Millicent, als sie alle zusammen sich in ihrem Zimmer gesetzt hatten und dort gemeinsam Snape explodiert spielten.

„Keine Ahnung, vielleicht hat er einen dringenden Auftrag vom Ministerium." Meinte Ron.

„Dann hätte er es gesagt. Nein, es muss noch einen anderen Grund dafür geben."Sagte Hermine und betrachtete La Criz und Krummbein, wie sie langsam den anderen anschlichen.

„Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn ich -"dachte Millicent laut und ging hinüber zum Schrank. Sie nahm einen schwarzen Koffer heraus, auf dem die Initialen M. K. L. standen.

„Was bedeuten denn die Initialen?"fragte Hermine, als sie die Initialen erblickte.

„Äh, keine Ahnung, die waren da schon immer dran."Sie öffnete den Koffer und was ihr entgegen kam, waren Massen an Bücher der Verschiedensten Art.

„Du spinnst genauso wie Hermine."Sagte Ron und starrte auf die Bücher.

„Das sind all die Bücher, mit denen ich bei Voldemort gelernt habe."

„Könnte ich mir die mal ansehen?"sagte Hermine freudig und nahm sich schon ein Buch.

„Ah, da ist es ja."Sagte Millicent und zog ein schwarzes Buch heraus. Es war mit giftgrünem Glitzer verziert, doch eine Aufschrift gab es nicht.

„Was ist das?"fragte Harry.

„Oh, das ist mein Tagebuch. Ich führe es, seit ich mein Gedächtnis verloren habe. Vielleicht kann Remus oder Dumbledore damit was anfangen. Ich hab einige Skizzen ,von den Gebäuen in denen ich war, gemacht."Sie stand wieder auf, ließ ihren Koffer offen liegen und verschwand aus dem Raum.

„Sie hätte ja wenigstens sagen können, was sie vorhat."Sagte Hermine und blickte zur Tür, durch die Millicent verschwunden war.

„Das sagt die Richtige."Sagte Ron, zog eine Augenbraue hoch und widmete sich wieder dem Spiel.

+~+

„Äh, entschuldigt?"sagte Millicent, als sie durch die Tür zum Wohnzimmer ging. Dumbledore, Remus, Caradoc, Sirius, Tonks, Bita, McGonagall und Mad- Eye saßen am Kamin in einem Halbkreis. Alle blickten auf, als Millicent hereinkam.

„Millicent, gibt es etwas?"sagte Dumbledore freudig über den Besuch.

„Ich hab mir gedacht, dass Sie vielleicht damit weiter kommen", sagte sie und hielt das Buch etwas in die Höhe.

„Was ist das?"

„Das ist mein Tagebuch. Ich führe es, seit ich mein Gedächtnis verloren habe. Ich habe auch ein paar Skizzen von den Gebäuden und Menschen gemacht, die ich gesehen habe."Sie schlug das Buch auf und zeigte ihnen die bemalte Seite. Es zeigte das alte Riddle Haus.

„Darf ich das mal haben?"fragte McGonagall, die gerade aufgestanden war, wartete aber gar nicht auf eine Antwort, sondern nahm es ihr aus der Hand.

„Das sind perfekte Skizzen und Informationen."Meinte sie und blätterte durch das Buch.

„Ähm, ich würde Sie nur bitten, nicht die letzten Seiten zu lesen. Das ist mir ein wenig zu privat."

„Natürlich."Sagte Sirius, der ebenfalls aufgestanden war und das Buch nun ebenfalls in Anschein nahm. Millicent schloss die Tür und drehte sich um, als sie genau in eine Person reinlief.

„Oh, tut mir leid."Meinte sie. Sie blickte nach oben. Ein großer Mann mit schwarzen fettigen Haaren sah sie genau an. Dieses Gesicht kam ihr so schrecklich bekannt vor. Es war die Person, die sie vom Bahnhof aus mit nahm. Beide sahen sich noch einen Augenblick an, als Snape sich fing und sagte:

„Was stehst du mir im Weg."Dann quetschte er sich an Millicent vorbei in den Raum.

„Früher war er netter."Murmelte Millicent und ging die lange Treppe hinauf, zurück ins Zimmer.

+~+

Die nächste Woche schien wie im Flug zu vergehen. Der Juli brach an und eine ungewöhnliche Stille und Kälte zog in die Gemäuer des Black Hauses ein. Doch an keinem Tag hörten sie etwas von Voldemort oder dem Jäger.

„Vielleicht hat Voldemort ja aufgegeben."Meinte Ron hoffnungsvoll, als Millicent, Harry, Hermine und er vor dem prasselnden Kaminfeuer saßen.

„Wo sind eigentlich die anderen?"fragte Hermine, als hätte sie jetzt erst bemerkt, dass nur die Vier hier waren.

„Ordenszimmer."Sagte Millicent knapp und kraulte weiter ihre Katze. Die Tür ging auf.

„Hallo, alle zusammen."Bita kam in den Raum. In den Händen hielt sie vier Butterbiere. „Ich bring euch was zu trinken. Soll ich was kochen?"

„Nein, nicht nötig, danke. Warum bist du nicht in der Besprechung?"

„Mrs. Weasley ist mit in der Besprechung und beschwerte sich darüber, dass ich verantwortungslos wäre, weil ich die Idee hatte, euch in den Orden aufzunehmen. Da bin ich kurzerhand rausgegangen. Ach Harry, ich wollte dich ja noch was fragen."

„Mich?"

„Ja. Mir ist was mit deinen Haaren aufgefallen -"

„Ich weiß, dass sie störrisch sind."Sagte Harry und fuhr sich durchs Haar. „Aber ich find sie gut."Bita lächelte.

„Nein, das mein ich nicht. Ist dir vielleicht schon einmal in den Sinn gekommen, dass du ein Metamorphmagus sein könntest? So etwas ist erblich und es gibt genug Anzeichen."

„Anzeichen?"

„Als deine Tante zum Beispiel dir die Haare geschnitten hatte, da sind sie einfach wieder nachgewachsen. Aber in einem nicht normalen Tempo."

„Woher weißt du das alles?"

„Du warst nie allein, Harry. Ich war immer in deiner Nähe. Na ja", seufzte sie. „Wenn ich nicht gerade Alcazar war ..."

„Also besteht die Möglichkeit, dass ich ein – Metamorphmagus bin?"

„Ja. Wenn du willst, kann ich dir helfen, es zu trainieren."

„Okay, fangen wir an."Sagte Harry und sprang auf.

„Du willst jetzt anfangen? Jetzt, wo du abgelenkt bist?"Bita 's Blick wanderte zu Millicent.

„Ich möchte es aber gerne jetzt versuchen."Quengelte Harry fast wie ein kleines Kind, was ihm schon peinlich war.

„Na gut, Harry", seufzte sie und wies Harry zurück auf seinen Stuhl. „Setz dich bitte. Ich komm sofort wieder. Wenige Sekunden später ging die Tür wieder auf und Bita kam mit einem silbernen Handspiegel herein.

„So."sagte sie und drückte den Spiegel in Harry 's Hand. Jetzt können wir nur dafür beten, dass nichts schief läuft."Harry schluckte. „Jetzt hör mir zu. Du schaust genau in den Spiegel hinein und stellst dir jetzt vor, wie du – sagen wir – blonde Haare hast." Harry wühlte in seinen Erinnerungen. Er fand Draco Malfoy 's Frisur und klebte in seinen Gedanken seinen Kopf auf die Haare. Auf seinem Kopf schien sich etwas zu bewegen.

„Weiter Harry, du schaffst es."Feuerte Bita ihn an.

Harry kniff die Augen zu, als ob er seine Haare hinaus pressen wollte. Es kam ihm so vor, als ob ein Baum auf seinem Kopf wachsen würde.

„Das hast du gut gemacht, Harry."Sagte Bita. Harry öffnete die Augen. Er erschrak beinahe bei seinem Spiegelbild. In dem Spiegel war er selber. Aber er hatte die gleichen blonden, schmierigen Haare wie Malfoy.

„Hey, die Frisur kenn ich!"sagte Millicent und deutete auf Harry 's Haare. „So eine Frisur hatte doch dieser Sohn von diesem Malfoy!"

„Woher kennst du ihn?"fragte Ron ein wenig angewidert von dem Gedanken an Malfoy.

„Sein Vater, Lucius Malfoy, war öfters bei uns im alten Riddle Haus. Er hat sich ziemlich bei Voldemort und bei mir eingeschleimt. Aber am meisten -" Sie blickte zu Bita. „- bei Alcazar. Einmal kam sein Sohn mit. Der hat mich die ganze Zeit doof angeglotzt."

„Du meinst Draco?"

„Keine Ahnung. Seinen Namen hab ich nicht erfahren."

„Äh, könnte ich jetzt meine Haare erst mal loswerden."Sagte Harry und fuhr sich angewidert durch das schleimige Haar.

„Natürlich."Meinte Bita. „Du musst jetzt genau das umgekehrte machen. Stell dir dich selber vor. Mit deiner gewohnten Frisur." Dieses mal ließ Harry seine Augen geöffnet. Er beobachtete sein Spiegelbild, wie es langsam seiner selbst wieder annahm. „Also hatte ich Recht."Sagte Bita freudig, als Harry 's Haare sich wieder in die quirligen Haare zurückverwandelt hatten. „Du bist ein Metamorphmagus. Dies musst du auch mit anderen Körperteilen machen. Wenn du noch fragen ast, weißt du ja, wo du mich findest."Sie blickte auf die Uhr. „Ich muss jetzt zu Dumbledore."

+~+

Die Nächte wurden kälter und länger. Ein kalter Windzug durchwütete das alte Black Haus und bald sollte sich so einiges ändern ...

Es klopfte an der Tür.

„Herein."Sagte Bita knapp und schrieb weiter auf einem Papier herum.

„Du wolltest mich sprechen?"sagte Harry, der gerade herein kam.

„Ja."Bita lächelte. „Ich hab deinen Feuerblitz mitgebracht. Er war immer noch im Kerker eingeschlossen."Bita zeigte hinter sich. An der Mauer stand Harry 's Feuerblitz.

„W- Woher -"

„Dumbledore hat ihn mir mitgegeben, als ich in Hogwarts war."

„Du warst in Hogwarts?"

„Ja. Ich hab mich da ein wenig umgesehen."Harry dachte sich nichts weiter dabei, denn eine andere Frage brannte ihm auf den Nägeln.

„Schon was neues vom Jäger?"fragte er kurz und bündig. Bita seufzte.

„Nein, noch nicht. Aber es wird kälter."

„Was meinst du damit?"

„Blick dich doch mal um, Harry"sagte Bita und wedelte mit ihrem Arm. „Die Stimmung hier wird bedrückter, die Kälte herrscht im Haus und Snape ist glücklich!"Harry lachte leise. „Es kommen harte Zeiten auf den Orden zu und man sollte nicht nur da sitzen und die bessere Zeit abwarten bis die schlechtere kommt. Man sollte die bessere genießen. Ach, Harry? Könntest du das hier Millicent geben?"Sie nahm Millicent 's Tagebuch und reichte es Harry. „Sie hat uns sehr weiter geholfen." Harry verließ mit dem Buch in der Hand das Zimmer. Er wandte sich der Treppe zu, als das Buch plötzlich aufging.

„Ich muss wohl einen Mechanismus ausgelöst haben."Murmelte Harry und sah auf das Buch. Es brannte ihm unter den Fingernägeln, einen kurzen Blick hinein zu sehen. Es war kein normales Tagebuch. Es war mehr wie ein Denkarium. Einzelne kleine Bilder zeigten, was passiert. Harry lehnte den Kopf mehr über das Buch, als er schon merkte, dass er eingesaugt wurde.

+~+

Harry fand sich in einem Art von Kerker wieder. Blaue Fackeln leuchteten an den Wänden. Nirgendwo war ein Fenster oder Türen. Nur ein großer Kerker.

„Verdammt, wie kommt man hier nur wieder raus."Sagte Harry und suchte die Decke und die Wände ab. Eine große, fette Ratte quiekte an Harry 's Füßen. Er sah hinunter. Er kannte diese Ratte. Es war Peter Pettigrew.

„Peter! Peter!"rief eine kleine Mädchen Stimme. Durch die Wand kam ein Mädchen. Sie war vielleicht acht oder neun. Sie hatte lange blonde Haare, blaue Augen wie ein Werwolf und ihr Gesicht glänzte, als ob man ihr Feenstaub ins Gesicht gepustet hätte. Es war die kleine Millicent.

„Da bist du ja, Peter."Strahlte sie und hob vorsichtig die Ratte hoch. Die Ratte fiepte glücklich.

„Millicent! Millicent, wo bist du schon wieder!"erklang eine Frauenstimme.

„Oh nein, Bellatrix."Sie ließ die Ratte wieder auf den Boden und sie flitzte ins nächste Loch. Da erschien auch schon Bellatrix.

„Da bist du ja, du kleines Gör! Komm mit, es wird Zeit!"

„Zeit? Wofür?"

„Um deine Aufgabe zu bekommen!"sagte sie gereizt. „Du wirst in wenigen Minuten ein Werwolf sein!"

Zögernd ging Millicent mit Bellatrix. Harry hinterher. Sie gingen einen langen Korridor entlang, der weder Türen noch Fenster hatte. Doch ganz am Ende war so etwas wie eine Zelle mit Gitterstäben. Bellatrix packte sie unsanft am Handgelenk und warf sie in die Zelle. Millicent schlitterte über den Boden und ihre Hände waren nun blutig. Bellatrix lächelte.

„Noch besser, wenn du blutest, dann bekommt der Werwolf mehr Appetit auf mehr!"Mit einem schallenden Lachen verschwand sie. Millicent setzte sich weinend in die Ecke. Sie zitterte vor Angst. Harry hätte sie am liebsten in den Arm genommen, aber er konnte nicht, sie war nur eine Erinnerung. Plötzlich ertönten Stimmen.

„Nein! Lasst mich los!"Wenige Sekunden später kamen zwei vermummte Todesser in den Raum. Sie zogen gewaltsam einen Mann in den Raum. Er sträubte sich regelrecht. Harry erkannte ihn. Es war Remus Lupin. Genau nach den –

„Es ist alles vorbereitet, mein Gebieter."Sagte Bellatrix untertänig. Voldemort lächelte.

„Du brauchst keine Angst zu haben, Millicent. Nur ein kleiner Biss. Sperrt ihn ein!"rief Voldemort den anderen Todessern zu, die Remus fest hielten. Gewaltsam stießen sie Remus in die Zelle und schon nahm das Schicksal seinen Lauf. Remus verwandelte sich langsam und schmerzvoll in einen Werwolf. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Sein Gesicht zog sich in die Länge. Remus stieß einen markerschütternden Schrei aus. Millicent rutschte hinüber in die hinterste Ecke, um ihm zu entkommen, doch Remus hatte sie schon erblickt. Langsam schlich er auf sie zu. Millicent wimmerte vor Angst. Plötzlich schnellte Remus hervor und Millicent schrie vor Schmerz auf. Dann merkte Harry, wie er aus der Erinnerung gezogen wurde. Jemand hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt.

„Macht es Spaß in anderer Erinnerungen zu wühlen?"Es war Millicent, die sprach.

„Ich – Ich – ähm -"

„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?"

„Es – Es tut mir -"

„NICHTS TUT DIR LEID!"Sie riss ihm das Buch aus der Hand. „ICH HASSE DICH!"Mit diesen Worten verschwand sie schluchzend die Treppe hinauf.